Ferdinand Raimund

Lebenslauf

Ferdinand Raimund wurde am 1. Juni 1790 in Wien als Sohn des Drechslermeisters Ferdinand Jakob Raimund geboren. Er verlor früh seine Eltern und kam zu einem Konditor in die Lehre. Seine erste Bekanntschaft mit dem Theater machte er als Süßwarenverkäufer. Er entsagte 1808 seinem Handwerk, um Schauspieler zu werden und durchlief die heilsame Schule der Provinz.
Er wirkte als Schauspieler an kleinen Provinzbühnen. Von 1814 bis 1817 wirkte er am Theater in der Josefstadt in Wien. Aufmerksamkeit errang er zwar nicht, wie erhofft, im tragischen Fach, sondern als Komiker. Seit 1817 Mitglied und später Regisseur des Theaters in der Leopoldstadt, wurde er einer der beliebtesten Volksschauspieler, bewundert wegen der Natürlichkeit seiner Darstellung und der wohlausgewogenen Mischung von Humor und Gemüt.
Bittere Erfahrungen im persönlichen und beruflichen Leben verstärkten in seinen letzten Lebensjahren, ungeachtet der Anerkennung, die er außerhalb seiner Vaterstadt als Schauspieler und Autor fand, den melancholischen Zug in seinem Wesen. Als sechsundvierzigjähriger wurde er Opfer einer Zwangsvorstellung und nimmt sich am 05. September 1836 in Pottenstein bei Wien das Leben.

Werke

Die meisten seiner Stücke schrieb Raimund für seine eigenen Benefizvorstellungen. Sein erstes Originalwerk, die Zauberposse "Der Barometermacher auf der Zauberinsel" gehört noch ganz in die Tradition der Altwiener Volksposse.
In den folgenden Zauber- und Märchenstücken "Der Diamant des Geisterkönigs", "Das Mädchen aus der Feenwelt" oder "Der Bauer als Millionär", "Der Alpenkönig und Menschenfeind" und "Der Verschwender" wird der Possencharakter geändert: Aus dem völlig grotesken Feen- und Geisterwesen werden stilvoll-ernste Handlungsabläufe mit edlen Charakteren, in teils phantastischer, teils realistischer Darstellung.
In "Moisasurs Zauberfluch", "Die Gefesselte Phantasie", "Die Unheilbringende Krone" versucht Raimund die Stilmittel des Wiener Lokalstücks mit denen des hohen klassischen Dramas zu verbinden.
In Raimunds Märchendramen erreichte das Wiener Volksstück seinen dichterischen Höhepunkt. Das Zauberspiel "Der Alpenkönig und Menschenfeind" wurde im Theater in der Josefstadt am 17. Oktober 1828 uraufgeführt. Es war der größte Erfolg Raimunds. Das Zauberspiel hat starke autobiographische Züge.

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