Entspannungstechniken im Unterricht

Inhaltsverzeichnis


Kurzfassung ............2
Inhaltsverzeichnis ............3
Vorwort ............4
Einleitung ............5


1. Entspannung in der Schule - warum? ............5
1.1. Die innerliche Unruhe ............5
1.2. Folgen von Streß und innerer Inbalance ............6
1.3. Was versteht man unter Entspannung ............6
1.4. Was bedeutet Konzentration ............7
1.5. Rechte und linke Hemisphäre im Gleichgewicht? ............7
1.6. Konzentrationsschwächen, Hyperaktivität, Aggressivität bei Schulkindern ............8

2. Einführung von Entspannungsübungen in den Unterricht ..........10
2.1. Vorbereitung des/der Lehrers/Lehrerin durch "Psychohygiene ..........10
2.2. Vorbereitung der Eltern ..........10
2.3. Einführung der Entspannungsübungen mit den SchülerInnen ..........11
2.3.1. Entspannung beginnt im Klassenzimmer ..........11
2.3.2. Stille als Wegbereiterin für ein entspannteres Lernklima ..........11
2.3.3. Aller Anfang ist... ..........12

3. Verschiedene Entspannungstechniken - ein Ãœberblick ..........13
3.1. Kinesiologische Ãœbungen als Entspannungstechnik ..........13
3.2. Weitere Körperübungen ..........14
3.3. Atemübungen ..........14
3.4. Phantasiereisen - "Kopfkino ..........14
3.5. Entspannung durch Stille und Musik ..........15
3.6. Entspanntes Malen ..........15

4. Gesamtzusammenfassung ..........16

5. Literaturverzeichnis ..........17

6. Sachregister ..........18

7. Personenregister ..........20

8. Anhang: Buchner, Christina: Die ferne Insel. Eine Phantasiereise. ..........21







VORWORT


Ich habe drei Jahre als Jungschargruppenleiterin[1] in meiner Heimatpfarre Bad Ischl mitgearbeitet. Ich hatte Mädchen im Alter von neun bis zwölf Jahre zu betreuen. Wir trafen uns einmal wöchentlich um miteinander zu plaudern, zu spielen, zu basteln oder uns mit Themen auseinanderzusetzen, die die Mädchen interessierten. Ich sah in meiner Funktion als Gruppenleiterin die Jungscharstunde als wichtigen Ausgleich zur Schule. Ich achtete deswegen darauf auf die Mädchengruppe einzugehen und die Stunde gemäß ihrer Wünsche und Vorstellungen zu gestalten. In meinem "Programmkoffer" waren jedesmal Spiele zum Austoben, aber auch ruhigere zum Entspannen. Ausgepackt wurden nur jene, die in die jeweilige Stunde paßten. Falls ein Spiel dennoch "in die Hose" ging, wurde es sofort wieder in den "Koffer" zurückgesteckt. In der Adventszeit achtete ich bei der Stundenvorbereitung, dass ich eine besinnliche, ruhige Adventsstimmung schaffen konnte. Ich beschloß, ihnen am Beginn der Stunde eine Geschichte vorzulesen, einen Versuch war es ja wert. Vor Beginn der Stunde legte ich Matten in einem Kreis auf den Boden aus und legte jeweils ein, zwei Kissen darauf. In die Mitte stellte ich Kerzen. Ich benützte eine Taschenlampe zum Vorlesen, da das Kerzenlicht zum Lesen nicht ausreichte. Die Mädchen stürmten auf die Matten. Ich sagte ihnen, dass sie sich bequem wie möglich hinsetzen bzw. - sofern es der Platz erlaubte - hinlegen sollten. Ich begann die Stunde wie folgt:" Da ja die Adventszeit begonnen hat und wir uns auch in der Jungscharstunde einstimmen wollen, möchte ich Euch jede Stunde bis Weihnachten eine kurze Geschichte vorlesen....". So begann ich alsdann zu lesen. Den Kindern schien es zu gefallen. Die Mädchen waren ganz still geworden und hörten zu. Die Geschichte war bald zu Ende. Die Mädchen fragten aber nicht, was wir als Nächstes spielen würden, sondern wollten eine weitere Geschichte vorgelesen bekommen. "Meine" Jungscharkinder sagten mir eigentlich immer gleich, ob ihnen etwas gefällt oder nicht (es fehlte nie an negativer, aber auch positiver Kritik). So war es auch dieses Mal. "Das war schön." "Daheim liest mir keiner was vor.", etc. Ich selbst habe die Adventsstunden in schöner Erinnerung. Es war wie ein Zauber, der sich über uns ausbreitete.
Als ich selber noch Jungscharkind war, machte meine Gruppenleiterin eine Phantasiereise mit uns ( siehe Seite 12). Während jener Phantasiereise verwandelten wir uns in Vögel und flogen über eine schöne Berglandschaft, etc.
Solche Übungen wirkten sich immer positiv auf die Gruppe aus. Es tat jeder einzelnen von uns gut und im Endeffekt uns gemeinsam als Gruppe. Ich bin nach wie vor begeistert von diesen eigentlich so einfachen Möglichkeiten, eine angenehme Atmosphäre in einer Gruppe zu schaffen.











EINLEITUNG

Auch im Schulunterricht geht man immer mehr auf die SchülerInnen ein. Es wird eine Schule propagiert, in der Angst und Streß der SchülerInnen reduziert werden soll.[2] Man erkennt, dass ein/e entspannte/r Schüler/in auch ein/e konzentriertere/r Schüler/in ist. Hans Schachl führt in seiner Broschüre "Lernen ohne Angst" verschiedene Punkte an, wie man als Lehrer/in ein entspannteres Lernklima in der Klasse schaffen kann. Unter anderem hebt auch er die Entspannungsübungen hervor, indem er meint, dass "sich diese Technik [...] besonders gut eignet zur Milderung bzw. Beseitigung von Streßsymptomen vor Prüfungen und mit viel Effizienz vor Schularbeiten einsetzbar ist."[3] Ich bin weiters aber der Meinung, dass Entspannungsübungen einen sehr wichtigen Beitrag für den/ die einzelne/n Schüler/in leistet respektive für den gesamten Unterricht leisten.
Ich möchte im folgenden erläutern, warum Entspannung auch in der Schule eine Rolle spielen soll und welche Möglichkeiten der Entspannung es gibt.



1. Entspannung in der Schule - Warum ?



1.1. Die innerliche Unruhe


Viele SchülerInnen in der heutigen Zeit sind sehr vielen äußeren Reizen ausgesetzt. Eine wesentliche Rolle spielen hier Fernseher und Computer. Ich möchte es lediglich bei dieser Erwähnung belassen, da es genügend Literatur über dieses Problem gibt. Weiters sind auch die Kinder mit anderen Problemen belastet, zum Beispiel Probleme in der Familie. Diese Reize, die lediglich von außen kommen "erfüllen" das Kind (im negativen Sinn) so sehr, dass sie auf ihre eigene innere Stimme nicht (mehr) hören können. Dies passiert Erwachsenen ebenso. Ich bin aber der Meinung, dass ein Erwachsener eher bestimmen kann, welche Reize er aufnehmen will und welche nicht. Die deutsche CDU - Politikerin Rita Süssmuth kommentiert dieses Problem in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten auf die Frage, ob die "Menschen in der modernen Mediengesellschaft zu sehr von außen geleitet werden" wie folgt: "Ja, viele Menschen kommen innerlich nicht zur Ruhe. Sie werden unentwegt abgelenkt und finden keine Zeit, sich mit den wesentlichen Lebensfragen auseinanderzusetzen. Besonders wenn Kinder keine Gelegenheit mehr haben, stille zu werden, gelingt es ihnen nicht, die Kraft des inneren Schauens zu entwickeln." [4] Christina Buchner umschreibt dies mit "äußeren Bildern"[5], die die "inneren Bilder"[6] überwiegen. Bereits bei Jean Jacques Rousseau (17. Jh.) finden wir die Idee, dass das Kind aus sich selbst heraus seinen Weg finden kann. Bei der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori (19./20. Jh.) sieht in jedem Kind den "Baumeister seiner selbst." Wenn aber die aüßeren Reize den inneren Bauplan verdecken verliert das Kind sein inneres Gleichgewicht.


1.2. Folgen von Streß und innerer Inbalance


Isolde Lenninger schreibt in ihrem Buch " Entspannung und Konzentration", dass "der Mensch ein gewisses Maß an Anspannung, Belastung und Streß für eine gesunde Entwicklung braucht."[7] Wenn sich aber ein Mensch ständig in einem " ununterbrochenen unangenehmen Spannungszustand befindet"[8] führt dies nicht nur zu physischen Beeinträchtigungen. "Verspannte Muskeln, hoher Blutdruck, verengte Blutgefäße im Gehirn und chronische Ausschüttung von Hormonen"[9] können die Folge von Streß sein. Bei Schüler/innen macht sich eine andauernde Anspannung (z.B. Prüfungsstreß, Angst vor einem/einer Lehrer/in,...)[10] in Form von "Übergewicht, Schwäche des Herz - und Kreislaufsystems sowie motorische Auffälligkeiten und Koordinationsschwierigkeiten bemerkbar."[11]


1.3. $ Was versteht man unter Entspannung?


Ich möchte dafür eine Definition aus einem Standardwerk der Psychologie herbeiziehen. Weiters werde ich dies durch meine persönliche Argumentation ergänzen. Nun also zur Definition der Wissenschaftlerinnen: " Die Entspannungsreaktion ist eine Bedingung, unter der die Muskelspannung, die kortikale Aktivität, die Herzfrequenz und der Blutdruck sinken und die Atmung langsamer wird. Die elektrische Aktivität des Gehirns wird reduziert und der Input aus der äußeren Umgebung an das Zentrale Nervensystem wird gesenkt. Auf diesem niedrigen Erregungsniveau kann Erholung von Streß stattfinden."[12] Wir - als LehrerInnen und ErzieherInnen - wünschen uns aber Kinder, die aufmerksam am Unterricht teilnehmen und sich auf den jeweiligen Unterrichtsgegenstand konzentrieren. Also Kinder, die mit Leib und Seele bei der Sache sind. Welche Bedeutung kann nun der Entspannung im Unterricht beigemessen werden? Kann ein/e entspannte/r SchülerIn besser auf eine neue Sache einlassen als andere? Ich finde es gut und völlig gerechtfertigt, wenn man neuen Methoden im Unterricht eher kritisch gegenübersteht. Das heißt, dass man sich bereits mit dieser oder jenen neuen Sache auseinandergesetzt hat. Ich möchte eben auch aus dieser kritischen Perspektive den Entspannungstechniken näherkommen.
Entspannung kann dazu beitragen, dass man sich mehr auf sich selber konzentriert, eine Beziehung zu sich eingeht. Es tut gut, wenn man sich z.B. am Ende eines Arbeits, - bzw. Schultages sich ein bißchen Ruhe gönnt und sich sammeln kann. Entspannung kann als bewußtes "Sich - Sammeln" gesehen werden. Man sollte sich aber auch dessen bewußt sein, wie wesentlich dies sein kann, um dem Alltag bewußter, ruhiger und ausgeglichener begegnen zu können. Entspannung ist für jede einzelnen eine Quelle, in der man Kraft und Energie schöpfen kann. Lenninger meint, dass "die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden kann, wenn sie durch Entspannungsübungen lernen, die äußeren Reize zeitweise bewußt ausschalten."[13] Entspannung dient nun tatsächlich dazu sich mit Leib und Seele z.B. - in unserem Fall - auf den Unterricht zu konzentrieren.

1.4. $ Was bedeutet Konzentration?


Konzentration ist die Fähigkeit, sich aufmerksam mit einem Gegenstand (sei es der Vortrag des/der Lehrer/in oder z.B. ein Spielzeug) zu beschäftigen und dabei andere Reize, die diesen Prozeß stören könnten auszuschalten. Ich meine bei Reizen sowohl äußere wie z.B. Geräusche, als auch innere Reize in Form von Gedanken.
Lenninger weist in ihrer Definition explizit daraufhin, dass unter Konzentration eine "gebündelte Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand, einen Sachverhalt, auf einen Denkinhalt oder ein Tun"[14] verstanden werden soll.
Dies veranschaulicht, dass "Entspannung und Konzentration nicht in einem Gegensatz stehen, sondern in einer Wechselbeziehung zueinander stehen."[15]
Wir Menschen brauchen folglich beide Extreme, um selbst im Gleichgewicht zu bleiben. Buchner versteht den Begriff in seiner ursprünglichen Bedeutung[16]: "Kon - zentrieren - die eigene Mitte finden - die eigene Existenz als sinnhaft empfinden. Bei Montessori finden wir in diesem Kontext den Begriff der "Polarisation der Aufmerksamkeit"[17].


1.5. Rechte und linke Hemisphäre im Gleichgewicht?


In der Lernforschung wird das Gehirn unter anderem in die rechte und die linke Gehirnhälfte (Hemisphäre) geteilt. Jeder dieser Hemisphären, die durch "ein dickes Bündel von (Nerven - ) Fasern (Corpus callosum[18]) miteinander verbunden sind"[19] schreibt man unterschiedliche und einander gegensätzliche "Assoziationsgebiete" zu[20]: Ich möchte an dieser Stelle die Gegenüberstellung von der bereits zitierten Christina Buchner anführen: [21]


Linke Hemisphäre: Rechte Hemisphäre:

linear ganzheitlich
logisch einfühlsam
analytisch empfindsam
männlich weiblich
angespannt synthetisch
Sprache ganze Bilder
Logik Gesamteindruck
Mathematik Visualisation
abstrakte Symbole Musik
Zahlen Rhythmus
Buchstaben Tanz
Regeln Kinästhetik
Sequenzen Raumgefühl
Rechtschreiben Tastsinn
Gerüche
Entspannung


Nun sind aber die beiden Hemisphären meistens nie gleichgewichtig beschäftigt. Meist ist eben eine Hemisphäre überlastet, was unter anderem zu Konzentrationsschwierigkeiten führen kann. Der Corpus callosum sollte eine "Brücke"[22] zwischen den beiden Gehirnhälften darstellen. "Wenn diese Nerven nicht optimal aktiviert sind [...] gibt es Probleme. Der Wechsel von einer Gehirnhälfte und die andere erzeugt im Körper in diesem Falle Streß."[23] Günter Schaller, der Leiter der Abteilung für Neuropsychologie am Institut für Psychologie an der Universität Graz, beschäftigt sich momentan im Rahmen eines Forschungsprojektes mit diesem Problem: "Die Spezialisierung der Gehirnhälften könnte [auch] für die Streßsituation wesentlich sein."[24] In der Kinesiologie ( siehe Seite 13) wird durch Überkreuzbewegungen die "Gehirn - Integration"[25] gefördert. Unter Integration versteht man wie folgt: "Zusammenführung und weitere Verarbeitung von Sinneseindrücken und motorischen Handlungsentwürfen"[26]. In der Schule wird eher die Funktion der linken Gehirnhälfte gefordert. Da aber durch das Reformdenken mehr auf die Bedürfnisse der SchülerInnen geachtet wird, glaube ich, dass implizit dieses Ungleichgewicht etwas balancierter werden kann. Die "Kopf, Herz, Hand" - Pädagogik Pestalozzis (17. Jh.), das Erziehungskonzept Maria Montessoris und Anschauungen weiterer Reformpädagogen (Freinet, Fröbel,) fördern in der Erziehungspraxis alle dem Kind zur Verfügung stehenden kognitiven und emotionalen Ressourcen.


1.6. Konzentrationsschwächen, Hyperaktivität, Aggressivität bei Schulkindern


LehrerInnen haben es tagtäglich mit Kindern mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Lernvoraussetzungen zu tun. Oft sind auch Kinder dabei, die den "Klassenkasperl" spielen, weiters auch SchülerInnen die ein hohes Aggressionspotential in sich haben. Auch von "hyperaktiven" Kindern ist heute des öfteren die Rede. Professor Walter Leixnering, der in der Kinder, - und Jugendpsychiatrieabteilung des Wiener AKH tätig ist, vermeidet aber diesen Begriff, "da jeder etwas anderes darunter versteht". Er benützt statt dessen den Begriff der "Antriebsansteuerung". Unter einem hyperaktiven Kind verstehe ich wie auch Christina Buchner einen "Zappelphilipp" wie er im Buche steht: "[...] Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her [...]."[27] Buchner weist weiters darauf hin, dass es sich dabei um Kinder handelt deren rechte Gehirnhälfte überbeansprucht ist (siehe oben). Sie vertritt die Theorie, dass diese Kinder wie durch Übermüdung überdrehte Kinder handelt. Wenn aber die linke Hemisphäre mehr beansprucht wird ist Konzentrationsschwäche die Konsequenz.[28]
Wie können wir in der Praxis den Unterricht für alle Kinder effizienter gestalten? Indem wir ihnen mit Verständnis entgegenkommen und ihnen durch Entspannungsübungen helfen, ihre Schwierigkeiten - so gut wie ihnen möglich - zu überwinden.
Wenn man durch Entspannung seine innere Stimme mehr zu Wort kommen lässt, ist man auch eher dazu fähig anderen zuzuhören und auf sie einzugehen. "[...] Entspannungsübungen sind kein Zaubermittel, aber sie stellen eine wichtige Möglichkeit dar, das soziale Klima in der Klasse zu verbessern und den Aggressionspegel zu senken."[29]


Entspannungsübungen sollten aber nicht ein Zwang für die SchülerInnen sein, sondern Spaß machen (Siehe Seite 10ff).


Nun möchte ich auf die Einführung der Entspannungsmethoden in die Schulpraxis eingehen. Buchner und Lenninger berichten beide von persönlichen Erfahrungen in Klassen von der ersten bis zur vierten Stufe der Grundschule ( in Österreich entspricht dies der Volksschule). Ich denke, dass Entspannungsübungen in der Volksschule leichter durchzuführen sind als in der Hauptschule oder allgemein höher bildenden Schulen. Ein/e Volks - bzw. Grundschullehre/in kann die Unterrichtszeit obgleich eines vorgeschriebenen Lehrplans doch auch individuell einteilen, da er/sie mindestens vier Stunden pro Tag mit einer Klasse zusammenarbeitet. In diesem Zeitraum kann man "leicht" fünf bis zehn Minuten von der Unterrichtszeit für solche Übungen verwenden. Ein/e Gymnasiallehrer/in hingegen hat nur 45 bis 50 Minuten Zeit, um den Stoff durchzubringen. Entspannungsübungen könnten aber Teil des Turnunterrichts werden. Meine Turnlehrerin im Gymnasium versuchte auch Entspannungsübungen in den Unterricht einzubringen. Sie machte öfters kinesiologische Übungen mit uns und auch Partnermassage war hin und wieder angesagt. Mir persönlich haben diese Übungen sehr zugesagt.
Buchner spricht dieses Zeitproblem an, meint aber, dass man dieses sehr wohl lösen könne. Die positive Wirkung der Entspannungstechniken sollte aber Grund genug sein um diese im Rahmen des Unterrichts durchzuführen.[30]

















2. Einführung von Entspannungsübungen im Unterricht


2.1. Vorbereitung des/der Lehrer/in durch "Psychohygiene"[31]


Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für Entspannungsübungen im Unterricht ist die Überzeugung des/der Lehrer/in. Falls der/die Lehrer/in möchte, dass z.B. Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten auch im Unterricht gefördert werden oder er/sie sich wünscht, dass aggressive Kinder ruhiger und ausgeglichener werden, etc. .... Dann sollte er/sie nicht resignieren, sondern mit Kollegen/Kolleginnen darüber reden und entsprechende Literatur lesen. Dabei wird er/sie gerade bei aktueller Literatur zu diesen Themen auch Bücher finden, in denen Entspannungsübungen empfohlen und unter anderem erklärt werden. Also: Der erste Schritt zu Entspannung im Unterricht ist die Informationssuche.
Falls jemand solche Übungen im Unterricht einführen möchte, sollte sich in einem zweiten Schritt nicht nur theoretisch mit dieser oder jener Entspannungsmethode auseinandersetzen. Hier ist die praktische Vorbereitung des/der Lehrer/in von wesentlicher Bedeutung. Einerseits ist es für den/die Lehrer/in hilfreich, wenn er/sie bereits mit "Entspannungserfahrung" Entspannungsübungen in den Unterricht einführt. Er/sie versteht eventuell jene SchülerInnen eher, die am Anfang Schwierigkeiten haben, sich vollends zu entspannen. Andererseits geht ein/e entspanntere/r Lehrer/in in einen Unterrichtstag hinein als ein/e angespannte/r. Wenn ein/e Lehrer/in selbst ausgeglichen ist, nimmt er/sie auch anfallende Probleme und Konflikte nicht ganz so schwer. Ein/e ausgeglichene/r Lehrer/in trägt bereits sehr viel zu einem angenehmen Klassenklima bei. Lenninger und Buchner besprechen beide in ihren Büchern, wie wichtig die Entspannung des/der Lehrer/in wäre. Welche Entspannungsmethode der/die Lehrer/in für sich wählt sollte seiner/ihrer persönlichen Entscheidung überlassen sein, ebenso wie die Entscheidung zu Entspannungsübungen überhaupt. Lenninger meint zwar, dass man bei sich zu Hause eine "Atmosphäre schaffen solle, wo Entspannung möglich ist"[32]. Sie geht aber davon aus, dass es am Anfang empfehlenswert wäre z.B. irgendeinen Kurs, in der Entspannungsübungen angeboten werden, zu besuchen. Die Auswahl ist groß: "Yoga, autogenes Training, Meditation, Atemschulung"[33], etc. Wichtig ist - egal welche Entspannungstechnik man wählt - dass man die Übungen regelmäßig durchführt, um tatsächlich eine Wirkung zu erzielen. Ich schreibe hier aus Erfahrung, da ich des öfteren bei einer ausgebildeten Kinesiologin war. Die Balance tat mir jedes Mal sehr gut. Die Übungen waren jeweils speziell für mich abgestimmt, auch einfach und kurz. Nur ich konnte mich nicht "durchringen", dass ich die Übungen wirklich täglich machte. Vor der Matura aber habe ich gut ein Monat vorher mit Übungen begonnen, um mich nicht nur mit Kopf, sondern auch mit Leib und Seele auf die Prüfung vorzubereiten. Es hat tatsächlich geholfen, obgleich ich der "Sache" Kinesiologie anfangs eher kritisch gegenüberstand. Ich weiß, dass diese Übungen für mich sehr ausgleichend und beruhigend wirken.

2.2. & Vorbereitung der Eltern

Eltern kann man im Rahmen von Elternabenden und Informationszettel auf diese Veränderung im Unterricht aufmerksam machen. Lenninger macht auch den Vorschlag, mit den Eltern selbst eine Entspannungsübung durchzuführen.[34]

2.3. Einführung der Entspannungsübungen in den Unterricht mit den SchülerInnen


"Die Vorbereitung der Kinder auf die Erfahrung von Entspannung und Konzentration geschieht je nach der Klassensituation, der Persönlichkeit der Lehrer und der jeweiligen Lehrer - Schüler - Beziehung auf sehr unterschiedlicher Weise."[35] Das heißt das es in erster Linie dem/der Lehrer/in überlassen ist, wie er/sie Entspannungsübungen in den Unterricht einbringen will. Hier sollte man sich auf sein Gefühl verlassen können. Folglich sucht man entsprechend seiner Klasse aus, welche Übungen (siehe nächstes Kapitel) man mit den SchülerInnen durchführen möchte, wann und wie man am besten anfängt. Als ich noch Gruppenleiterin der Katholischen Jungschar war bin ich bei der Stundenvorbereitung auch immer davon ausgegangen, was den Mädchen gefallen könnte, aber auch ob ich mir vorstellen kann, dies und jenes mit der entsprechenden Motivation "rüberzubringen". Auch bei den beiden Autorinnen und Lehrerinnen Buchner und Lenninger konnte ich vernehmen, dass sie die gegebenen Bedingungen in ihren Klassen gut einschätzen konnten, um die Einführung der Entspannungsübungen vorzubereiten.



2.3.1. Entspannung beginnt im Klassenzimmer

Buchner geht weiters davon aus, dass bereits im Klassenzimmer die für Entspannung notwendige Atmosphäre gegeben sein bzw. geschaffen werden sollte. Den SchülerInnen sollte bewußt gemacht werden, dass das Klassenzimmer ein Ort des Lernens und der Konzentration ist. Dies kann durch (gemeinsam) aufgestellte Regeln passieren. Ich möchte nur ein paar Regeln anführen, die Christina Buchner in ihren Unterricht eingeführt hat[36]:


+ Wer morgens in die Klasse kommt, sucht sich eine Beschäftigung.
+ Es wird gegangen statt gelaufen.
+ Wer etwas sagen will, meldet sich.
+ etc.



2.3.2. Stille als Wegbereiterin für ein entspannteres Lernklima


Für Buchner ist die Stille von gewichtiger Bedeutung: "Gottes ist die Stille, des Teufels ist der Lärm."[37] So versucht sie in ihrem Unterricht so oft wie möglich sogenannte "Inseln der Stille"[38] zu schaffen, wo die SchülerInnen still etwas erledigen sollen. Bereits bei Montessori finden wir die enorme Bedeutung der Stille. "Nun ist es wahr, dass man ruhig ist, um Stille zu bekommen, aber es ist auch wahr, dass man, indem man still ist, die Ruhe erlangen kann."[39] Maria Montessori sieht in der Stille "eine innere Übereinstimmung, geboren aus einem tiefinneren Wunsch"[40] der Kinder. Sie konnte erfahren, dass die Kinder eine wahre Freude an ihrer "Übung der Stille"[41] hatten. Maria Montessori bemerkte, wie die Kinder "höchst sensibel für Geräusche"[42] wurden und eine "äußerste Feinfühligkeit"[43] entwickelten. Montessori geht ebenfalls davon aus, dass die Stille in der Gruppe unbedingt vom/von der Lehrer/in ausgehen muss. In Montessorischulen ist es gang und gebe regelmäßige Übungen der Stille durchzuführen.


2.3.3. Aller Anfang ist...

Wenn man die vorhergehenden Punkte bereits in seinen eigenen Unterricht integriert hat, kann man auf eine guten Basis die Entspannungsübungen aufbauen. Lenninger empfiehlt mit den SchülerInnen über die Begriffe "Entspannung", "Konzentration" zu sprechen (In Form eines Brainstorming: auf ein Plakat oder auf die Tafel).[44] So wissen die SchülerInnen rein theoretisch, wie wichtig Entspannung ist. Dann kann man bereits beginnen, die SchülerInnen begreifen zu lassen, wie gut es ihnen tut. Sowohl Buchner als auch Lenninger meinen, dass kurze Entspannungsübungen (Dauer: nicht länger als zwei Minuten) am Anfang vollends ausreichen. Man kann mit der Zeit die Dauer der Übungen erweitern. Man sollte aber "die Kinder behutsam und schrittweise an Neues oder Außergewöhnliches heranführen."[45] Buchner meint weiters, dass man die Kinder mit den Entspannungsübungen nicht überfordern solle.
Buchner gibt auch noch den Rat, die Sitzordnung anfangs beizubehalten und erst später sich in einem Kreis zu setzen oder zu legen. Kinder, die bei bestimmten Entspannungstechniken Schwierigkeiten haben, die Augen längere Zeit bewußt geschlossen zu halten, kann man mit einer selbstgebastelten Augenmaske helfen.[46]

Sollten die SchülerInnen wider Erwarten nicht auf die Übungen ansprechen sollte man nicht gleich aufgeben. Lenninger gibt hier den Rat, dass man es ja in dieser Klasse einfach später wieder probieren kann. Buchner warnt davor, den Kindern etwas aufzudrängen. Wenn aber nur einzelne SchülerInnen sich auf die Entspannung nicht einlassen wollen oder einfach noch nicht dazu bereit sind, sollte man diese Kinder, falls sie die Zeit der Entspannung stören, an den Entspannungsübungen nicht teilnehmen lassen (während der Übungen in eine Nachbarklasse schicken). So praktiziert es zumindest Christina Buchner. Dies muss aber jede/r Lehrer/in selbst verantworten, ob er/sie ein Kind in dieser Art und Weise ausschließen möchte.










3. Verschiedene Entspannungsübungen - ein Überblick


Ich möchte im folgenden verschiedene Entspannungsübungen anführen und wenn nötig etwas erläutern. Ich selbst habe bereits einige dieser Übungen kennenlernen dürfen. Ich habe aber nicht so viel Erfahrung, dass ich selbst Entspannungsübungen entwickelt habe. So verwende ich die bereits oft zitierte Literatur von Christina Buchner und Isolde Lenninger auch in diesem Teil dieser Arbeit.

Bei beiden der Autorinnen finden sich Übungselemente der Kinesiologie wieder. Da dies vielleicht mehr Information beansprucht als andere Übungen möchte ich dies anfangs behandeln. Danach werde ich kurz auf weitere Entspannungsübungen eingehen, die bereits von Buchner und/oder Lenninger praktiziert wurden. Ich werde aber nicht genauer auf einzelne Elemente eingehen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde und man dies ohnehin in der Fachliteratur nachlesen kann. Ich werde aber im Anhang eine der "Phantasiereisen" beilegen.


3.1. Kinesiologische Ãœbungen als Entspannungstechnik


" Kinesiologie ist die Lehre von der Bewegung."[47] Die kinesiologischen Übungen fördern, dass wir geistig und körperlich im Gleichgewicht sind. In der Schule kann Kinesiologie einen sehr wesentlichen Beitrag leisten: Durch Überkreuz - Bewegungen werden wie bereits an anderer Stelle besprochen die beiden Gehirnhälften integriert. Dies ermöglicht in Folge ein leichteres und effektiveres Lernen. Kinesiologische Übungen können Lernblockaden beseitigen und somit ein streßfreieres Lernen ermöglichen. Kinesiologie kann einem helfen mit sich in Einklang zu kommen. Besonders auch bei SchülerInnen kann dies ein guter Ausgleich zum Schulstreß sein bzw. kann Schulstreß abgebaut werden. "Die kinesiologischen Übungen helfen, immer offen zu sein für das Lernen. Damit sind wir auch offen für das Leben."[48] Bei Lenninger finden wir kinesiologische Übungen unter dem Sammelbegriff "Körperübungen"[49]. Auch für sie ist das "Aktivieren der rechten und linken Gehirnhälfte"[50] wichtig, da dies das Gehirn entspannt.[51] Buchner schwört ebenfalls auf die Wirkung kinesiologischer Übungen: Sie verwendet insbesondere die "liegende Acht"[52], die die SchülerInnen mit den Armen nachfahren sollen. Buchner schreibt, dass diese Übung eine "angenehme und ausgeglichene Stimmung in der Klasse erzeugen kann"[53] und "immer sehr wohltuend"[54] ist.
Falls man solche Übungen im Unterricht einbauen will empfehle ich einen Kurs darüber zu besuchen.





3.2. Weitere Körperübungen[55]


Hier geht es darum, einzelne Körperteile der Kinder zu entspannen. Der/die Lehrer/in sagt den SchülerInnen an, was sie zu tun haben, machen den SchülerInnen aber auch vor, wie die Übung zu machen ist.[56]
Mit Körperübungen kann man die durch das ständige Sitzen besonders beanspruchten Körperteile wie Wirbelsäule und Schultern entspannen. Andere Übungen können sowohl entspannend, als auch gleichzeitig aktivierend wirken: z.B. "die Ohrenmassage, Entspannung der Augen". Besonders entspannend wirken auch "Massage des Gesichtes und Entspannung der Hände." Körperübungen können aber auch zu zweit oder in der Gruppe durchgeführt werden. Hier kommt noch hinzu, dass die Berührung von anderen - sanftes Streicheln oder Massieren - eine besondere Wirkung hat, "denn jede wohlgemeinte Berührung ist Balsam für Körper und Seele."[57] Die Kinder erfahren dadurch auch Geborgenheit.
Gerade bei Kindern ist es oft sinnvoll solche Entspannungsübungen in Form von Spielen zu verpacken. Die Kinder lassen sich auf diese Weise besser motivieren.


3.3. Atemübungen[58]


Den SchülerInnen sollte bewußt gemacht werden, wie wichtig und entspannend richtiges Ein, - und Ausatmen ist. Lenninger tut dies, indem sie die Kinder ihren Atem beobachten lässt. Eine weitere Übung ist das "bewußte Ausatmen und Einatmen". Ich möchte den Kommentar Lenningers hier noch hinzufügen: "Durch das bewußte tiefe Ausatmen können innere Verspannungen und Ängste besser losgelassen werden. Das Ausatmen kann durch ein tiefes Seufzen begleitet werden. Durch das bewußte Einatmen kann neue Lebenskraft geschöpft werden."[59]


3.4. Phantasiereisen - "Kopfkino"[60]


Den Kindern wird eine Geschichte erzählt, während diese ihre Augen geschlossen haben. Die Aufgabe der Kinder besteht darin, sich völlig auf das Erzählte zu konzentrieren und sich dies vorzustellen. Buchner betitelt diese Übung als "Kopfkino", da sich die SchülerInnen leichter und besser etwas unter dem Begriff vorstellen können. Es gibt verschiedenste Varianten dieser Phantasiegeschichten. Man kann Reisen an die wunderschönsten Ort der Welt (...des Universums) machen, man kann sich selbst in ein wundersames Tier verwandeln, man kann eine Orange in ein "Orangenmännchen"[61] verwandeln. Man kann hierzu seine Phantasie freies Spiel lassen. Aber auch Märchen und andere Kindergeschichten können bei solchen Übungen verwendet werden.[62] Hauptsache ist, dass die SchülerInnen der Geschichte gut folgen können, folglich auch die Sprache gut verstehen sollten. Buchner meint hierzu, dass man z.B. bei Märchen alte Ausdrücke in der Sprache durch neue, umgänglichere Ausdrücke ersetzen sollte.[63] Ich habe den Mädchen in der Jungscharstunde sehr gern Geschichten von Janosch erzählt. Er schreibt in einer besonders für Kinder ansprechenden Sprache.
Mit Geschichten kann man sehr gut arbeiten um die Kinder ruhiger und entspannter zu machen. Lenninger bezeichnet diese Geschichten "Phantasie -, Entspannungs -, und Sensibilisierungsgeschichten"[64]. Sie berichtet, dass "diese Geschichten Kindern helfen, sich von Ängsten und inneren Anspannungen zu lösen, Selbstvertrauen zu gewinnen, kreativer zu werden und Spaß zu haben."
Man kann diese Übung ganz spezifisch zur Entspannung der Kinder einsetzen, in dem man vor und während man ihnen eine Geschichte erzählt, sagt, dass sie sich bequem hinsetzen oder - legen sollen, ihre Muskeln entspannen sollen und sie darauf aufmerksam macht, dass sie gut und tief atmen sollen. Dies weiß bereits Maria Montessori zu beachten: "Man muss einen so bequemen Platz einnehmen, dass man sich sozusagen ganz wohl fühlt; ja, wie ich mich jetzt fühle, dass ich es vermag, mich nicht zu bewegen."[65] Die Reise sollte sich ja wirklich nur im Kopf der Kinder abspielen, während der Körper mitsamt seinen Muskeln die Möglichkeit hat, sich zu entspannen.
Buchner führt in ihrem Buch die vielfältigste Möglichkeiten an, die Kinder in Phantasiewelten zu "entführen". Sie unternimmt mit ihren Kindern sogar reisen in deren eigene Körper ("Reise in den Magen und Bauch, Reise in den Mund, Reise ins Gehirn"[66]). Hier erlangen die Kinder ein Körperbewußtsein, indem sie sich einzelnen Teilen ihres Körpers zuwenden. Hier sollte den Kindern klar werden, welche Funktionen ihr Körper erfüllt.





3.5. Entspannung durch Stille und Musik


Wie wichtig Stille für uns ist habe ich bereits in vorigen Kapiteln erwähnt. Lenninger gibt hier den Hinweis, dass diese Übungen den Kindern mit Musik leichterfallen. Die Aufgabe besteht darin, sich voll und ganz der Musik hinzugeben. Instrumentale Stücke, die sowohl dem/der Lehrer/in, als auch den SchülerInnen gefallen, sind empfehlenswert. Folglich eignen sich klassische Stücke oder aktuellere Meditations -, und Entspannungsmusik.[67]


3.6. Entspanntes Malen[68]


Die Kinder sollen durch das Malen Gefühle ausdrücken können. Sie dürfen also malen "wie und was sie gerade malen wollen"[69]. Das Malen an sich ist das Beruhigende Element. Primär steht die entspannende Wirkung im Vordergrund, also das "Wie", nicht was gemalt werden soll.
Eine Variante hierzu ist das Malen zu einer beruhigenden Musik (siehe oben).Die Kinder malen, indem sie sich von der Musik und ihrem Gefühl leiten lassen.





4. Gesamtzusammenfassung


In dieser Arbeit wird erläutert, warum auch der Faktor Entspannung eine (große) Rolle im Unterricht spielen sollte. Kinder sind oft durch verschiedenste Reize aus der Umwelt überfordert, stehen unter Streß. Folglich kommt es unter anderem zu einer Abschwächung der Konzentration der Kinder. Dies spüren inbesondere LehrerInnen im Unterricht. Hier sind sich nicht mehr in ihrer fachlichen Kompetenz gefordert, sondern in ihrer Persönlichkeit und Einfühlungsvermögen. Ich bin der Frage nachgegangen, ob Entspannungsübungen im Unterricht helfen können, ein besseres Lernklima in der Klasse zu schaffen.
In verschiedenen Büchern zu dieser Frage habe ich erfahren dürfen, wie gut sich diese Alternative zum reinen Lernunterricht auf SchülerInnen, aber auch auf LehrerInnen auswirkt. Aus der Pädagogik sind bereits viel Vertreter der kindzentrierten Erziehung hervorgegangen. Wenn wir heute als ErzieherInnen das Kind auf seinem Weg zu einer kognitiven und emotionalen Reife bringen wollen, ist es wesentlich Lernblockaden und Streßfaktoren abzubauen. Entspannungstechniken kann eine Hilfestellung dazu sein. Es stellt sich aber die - - von mir aus Platzgründen nicht behandelte - Frage, ob der Lehrplan dem/der Lehrer/in genügend Raum lässt, um solche Elemente in den Unterricht zu integrieren.

























Literaturverzeichnis



1) Buchner, Christina: Stillsein ist lernbar. Konzentration - Meditation - Disziplin in der
Schule. - Freiburg im Breisgau: VAK (Verlag für Angewandte Kinesiologie), 1994

2) Drodorwski, Günther(Hrsg.): Duden "Etymologie". Herkunftswörterbuch der deutschen
Sprache. - Mannheim - Wien - Zürich: Dudenverlag, 19892

3) Holtstiege, Hildegard: Grundsätze und aktuelle Geltung der Montessori - Pädagogik. -
Freiburg im Breisgau: Herder, 19916

4) Hoffmann, Heinrich, Dr.: Der Struwwelpeter. - Erlangen: Pestalozzi Verlag Graphische
Gesellschaft mbH

5) Konecny,Edith/ Leitner, Maria - Luise: Psychologie. - Braumüller, 1991

6) Lenninger, Isolde: Entspannung und Konzentration: Grundlagen; Ruhe -, Atem -, und
Körperübungen; Praxishilfen für die Klassen 1 - 4. - Frankfurt am Main: Cornelsen
Scriptor, 1995

7) Montessori, Maria: Kinder lernen schöpferisch. Die Grundgedanken für den
Erziehungsalltag mit Kleinkindern. - Freiburg - Basel - Wien: Herder, 1994

8) Montessori, Maria: Kinder sind anders. - Stuttgart: Klett, 1987

9) da Silva, Kim/ Rydl, Do - Ri: Energie durch Bewegung. Kinesiologische Übungen für die
ganze Familie. - Wien - Stuttgart - Kiel: hpt - extra, 1994

10) Schachl, Hans: Lernen ohne Angst. Mehr Freude und Erfolg in der Schule! - Wien: 1995

11) Schäffler, Arne/Schmidt, Sabine: Mensch, Körper, Krankheitsbilder - Lehrbuch und Atlas
für die Berufe im Gesundheitswesen. - Neckarsulm: Jungjohannverlag, 19952

12) Schutt, Karin: Massage. - Niederhausen/Ts.: FALKEN TaschenBuch Verlag, 1995

13) Zimbardo, Philip G.: Psychologie. - Berlin - Heidelberg - New York: Springer - Verlag,
19956

14) Interview Salzburger Nachrichten mit Rita Süssmuth, Salzburger Nachrichten, 21.12.1996

15) Artikel aus: Der Standard, 14.2. 1997, S.24






Sachregister


A
Aggressionspotential: 8
Angst: 5
Atemübungen: 13
Aufmerksamkeit: siehe unter Polarisation der Aufmerksamkeit
Äußere Reize: 5,7
autogenes Training: 10


E
Eltern: 10
Entspannung: 6,7,10,11,12,15
Entspannungsübungen: 2,5,6,9,10,12


G
Gehirnhälfte: siehe Hemisphäre
Gehirnintegration: 8, 13


H
Hemisphäre( links und rechts): 7,8,13
Hyperaktivität: 8


I
inneres Gleichgewicht: 5
innere Inbalance: siehe Streß
innerliche Unruhe: siehe Streß
Integration: 8


J
Jungschar: 4


K
Kinesiologie: 8,10,13
Konzentration: 7, 10
Konzentrationsfähigkeit: 6
konzentrierter Schüler: 5
Konzentrationsschwächen: 2, 8
Konzentrationsschwierigkeiten: 8
Körperübungen: 13, 14




M
Malen: 15
Meditation: 10
Musik: 15


P
Phantasiereise: 4, 14; Anhang
Polarisation der Aufmerksamkeit: 7
Psychohygiene: 10


R
Reize: 7


S
Stille: 11,15
Streß: 5,6,13


U
Unterricht: 2,5,6,9,10,11


Y
Yoga: 10


Z
Zappelphilipp: 8
















Personenregister


B
Buchner: 7,8,9,10,12,13,14


F
Freinet: 8
Fröbel: 8


L
Leixnering: 8
Lenninger: 6,9,10,11,12,13,14


M
Montessori: 5,7,11,14


P
Pestalozzi: 8


R
Rousseau: 5


S
Süssmuth: 5

[1] Die Katholische Jungschar Österreichs ist eine Organisation der Katholischen Kirche Österreichs
für Kinderbetreuung (Kinder von acht - Erstkommunion - bis vierzehn -. Firmung)
[2] vgl. Schachl, 1994
[3] Schachl, 1994, S.15
[4] Salzburger Nachrichten, 21.12. 1996
[5] Buchner, 1994, S. 16
[6] ebenda, S.16
[7] Lenninger, 1995, S.14
[8] ebenda, S.15
[9] Zimbardo, 1995, S.588
[10] vgl. Schachl, 1995
[11] Schubert, 1993, S. 168. In: Lenninger, 1995, S.15
[12] Zimbardo, 1995, S.589
[13] Lenninger, 1995, S.11
[14] ebenda, S.10
[15] ebenda, S.11
[16] ... Konzentrieren kommt aus dem Französischem und bedeutet soviel wie "in einem (Mittelpunkt)
vereinigen": aus:Günther Dondrowski (Hrsg.), S. 376
[17] Holtstiege, 1991, S.174
[18] Buchner, 1995, S.26
[19] Konecny/ Leitner, 1991,S.42
[20] Schäffler/ Schmidt, 1995, S.177
[21] Buchner, 1995, S.26
[22] da Silva/ Rydl, 1994, S.34
[23] ebenda, S.34
[24] Spektrum, S.24, in: Der Standard, 14.2. 1997
[25] ebenda, S.31
[26] Schäffler/ Schmidt, 1995, S.177
[27] Hoffmann
Zusatz: Obgleich ich aus Hoffmanns "Struwwelpeter" zitiere, stimme ich nicht mit den dort
angeführten Erziehungsmethoden überein.
[28] vgl. Buchner, 1994, S.27
[29] Buchner, 1995, S.30
[30] vgl. Buchner, 1995, S. 35
[31] Lenninger, 1995, S.18/ Buchner, 1995, S. 175
[32] ebenda, S.18
[33] ebenda, S.18
[34] Lenninger, 1995, S.22
[35] ebenda, S.22
[36] Buchner, 1995, S.36
[37] von Dombrowsti, Ernst, in: Buchner, 1995, S.9
[38] ebenda, S.38
[39] Montessori, 1994, S.133
[40] Montessori, 1987, S.129
[41] ebenda, S.129
[42] Montessori, 1994, S.137
[43] ebenda, S.137
[44] vgl. Lenninger, 1995, S.23
[45] Buchner, 1995, S.57
[46] vgl. ebenda, S.98 - 102
[47] da Silva/ Rydl, 1994, S.17
[48] ebenda, S.35
[49] Lenninger, 1995, S.26
[50] ebenda, S.28
[51] vgl. ebenda, S.29
[52] Buchner, 1995, S.43
[53] ebenda, S.43
[54] ebenda, S.43
[55] vgl. Lenninger, 1995, S.26
[56] vgl. ebenda, S.27
[57] Schutt, 1995, S.6
[58] vgl. ebenda, S.34
[59] ebenda, S.35
[60] Buchner, 1995, S.60
[61] ebenda, S.61
[62] ebenda, S.67
[63] vgl. ebenda, S.68
[64] Lenninger, 1995, S.43
[65] Montessori,1994, S.136
[66] vgl. Buchner, 1995, S. 112 - 119
[67] vgl. Lenninger, 1995, S.37
[68] ebenda, S.52
[69] ebenda, S.52

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