Diabetes

Diabetes mellitus wird im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, und stellt die am häufigsten auftretende Stoffwechselstörung beim Menschen dar. In der Bundesrepublik gibt es nach Untersuchungen aus dem Jahre 1997 etwa vier Millionen Diabetiker, die sich wie folgt unterteilen:

Ø insulinpflichtiger Typ I Patient: 200.000 Personen

Ø Typ II Patient mit Insulinbehandlung: 800.000 Personen

Ø Typ II Patient ohne Insulinbehandlung: 3.000.000 Personen

Etwa 33% des Typ II Patienten ohne Insulinbehandlung wissen nichts von ihrer Krankheit.

Weitere acht Millionen Menschen haben nach wissenschaftlichen Schätzungen bereits einen erhöhten Insulinspiegel und sind somit subklinische Diabetiker.

Zucker bzw. Traubenzucker (Glucose) gehört zu den Kohlenhydraten und ist zum einen ein wichtiger Energielieferant und zum anderen ein wichtiger Baustein zahlreicher körpereigener Substanzen. Den größten Teil der Kohlenhydrate nimmt der Mensch in Form von Stärke (z.B. Getreide, Kartoffeln, Reis) zu sich, die dann bei der Verdauung zu Glucose abgebaut wird. Weitere wichtige Kohlenhydratelieferanten sind Rohrzucker, Milchzucker und das im Fleisch enthaltene Glykogen. Bei einer stärkeren Zufuhr von Kohlenhydraten steigt der Glukosespiegel vorübergehend an. Die Senkung des Blutzuckerspiegels wird vor allem durch Insulin bewirkt. Insulin sorgt auch dafür, dass er nie zu hoch wird.

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es bewirkt, dass die Zellen ihre Schleusen für Zucker öffnen. Ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, ausreichend Insulin zu produzieren oder kann das Insulin durch Veränderungen an den Zellen seine Aufgabe nicht mehr erfüllen, gelangt die Glucose nicht mehr in die Zellen. Somit leiden die Zellen unter Glukosemangel, während der Zuckerspiegel im Blut ansteigt und Zucker im Harn ausgeschieden wird.

Beim gesunden Menschen melden "Meßfühler" - man nennt sie auch biologische Sensoren- an den Betazellen den jeweiligen Blutzuckerstand. Kommt die Meldung "Zuviel Zucker!", dann wird Insulin ausgeschüttet, damit der Blutzucker wieder im Normalbereich liegt. Das sind nüchtern etwa 60- 120mg/dl (= Milligramm pro Deziliter Blut) und nach dem Essen nicht mehr als 140mg/dl.

Der Gesunde ist also in der Lage, seinen Blutzucker je nach Situation zu regulieren. Wir benötigen das Insulin aber nicht nur, um den Gehalt an Blutzucker im Blut auf möglichst gleichmäßiger Höhe zu halten. Auch bei der Verwertung von Fett und Eiweiß spielt es eine große Rolle. Insulin wird nämlich indirekt zum Eiweiß und Fettaufbau benötigt, da es dem Eiweiß- und Fettabbau entgegenwirkt. Es verhindert, dass unser Körper seine Energie überwiegend aus seinen Eiweiß- und Fettreserven holt, anstatt aus dem Energielieferanten Nummer eins- der Glukose-, die ohne Insulin nicht in Energie umgewandelt werden kann. Deshalb muss beim Insulinmangel, auch wenn ein Überangebot an Energie in Form von Glukose da ist, der Körper von seinem Eiweiß und Fett zehren.

Folgende Symptome können auftreten:

Ø Übermäßiger Durst und große Harnmengen. Die Ausscheidung von Zucker bewirkt, dass stets große Mengen Wasser mit ausgeschieden werden. Der Flüssigkeitsverlust führt zu einem starken Durstgefühl.

Ø Gewichtsabnahme und Schwäche. Der fehlende Zucker in den Zellen wird durch den starken Abbau von Eiweiß und Fetten ausgeglichen, was zu einer Gewichtsabnahme und Schwäche durch Eiweißmangel führen kann.

Ø Neigung zu Haut-, Schleimhaut- und Zahnfleischerkrankungen und Juckreiz.

Im schlimmsten Fall kommt es zu einem diabetischen Koma mit beschleunigter Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, starkem Durstgefühl und schließlich Bewußtlosigkeit. Die Atemluft riecht als Folge vermehrt Fettabbaus nach Azeton.

Folgende Spätkomplikationen sind zu befürchten

Ø Gefäßleiden:

Durch vermehrte Ablagerung von Zucker- und Fettstoffen in den kleinen und großen Gefäßen kommt es zu arteriellen Durchblutungsstörungen. Es besteht z.B. auch die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Ø Diabetische Netzhauterkrankung (Retinophathie):

Aufgrund der diabetischen Gefäßerkrankungen entsteht eine Durchblutungsstörung der Netzhaut. Es kann zu Blutungen und zur Neubildung von Gefäßen und schließlich zur Einschränkung des Sehvermögens bis zur Blindheit kommen. Außerdem erkranken Diabetiker häufiger am Grauen und Grünen Star.

Ø Diabetesbedingte Veränderungen am Auge:

- Retinopathie ( Veränderung am Augenhindergrund)

- gehäufte Gerstenkorbildung

- Pilzinfektion der Augenhöhle

- verminderte Tränenflüssigkeit

- Veränderung der Sehschärfe

- Veränderung der Regenbogenhaut (Iris)

- Schädigung der Sehnerven

- zu wenig Kammerwasser

- Lähmung der Augenmuskulatur

Ø Störungen des Nervensystems (Neuropathie):

Die Nerven werden weniger empfindlich für Reize, was sie zunächst in einem Kribbeln oder Brennen in den Händen oder Füßen bemerkbar machen kann. Leichte Verletzungen (z.B. beim Schneiden der Fußzehen) werden nicht mehr gespürt und heilen schlecht ab. Es können sich unbemerkt Geschwüre bilden, die Gewebe und Knochen zerstören.

Ø Nierenschäden:

Sie kommen durch Veränderungen der kleinen Gefäße in der Niere, bis hin zu Nierenversagen und Dialyepflicht.

Ø Potenzstörung bei Männern

Es gibt zwei Haupttypen der Diabetes:

Diabetes Typ I (jugendlicher Diabetes)

Es kommt, meist bereits in der Kindheit oder Jugend, zu einer Zerstörung der insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, bis schließlich kein Insulin mehr ausgeschüttet werden kann. Der Patient muss Insulin zuführen. Dabei muss der Insulinbedarf genau den Erfordernissen angepaßt werden. Wichtig dabei sind die Menge und die Art der aufgenommenen Nahrung und die körperliche Aktivität, die den Insulinbedarf senkt. Durch regelmäßige Blut- oder Harnzuckermessungen kann der genaue Insulinbedarf ermittelt werden. Wird mehr Insulin zugeführt als benötigt, so kann es zu Unterzuckerungszuständen kommen. Diese äußern sich in Hungergefühl, Schwitzen, Blässe, leichte Kopfschmerzen, Zittern, Herzklopfen oder Unruhe. Bei starken Unterzuckerungen kann es zu regelrechten psychischen Störungen kommen. Der Patient könnte für betrunken gehalten werden.

Bei Insulinmangel treten die oben beschriebenen diabetischen Krankheitsbilder auf.

Krankheitsauslöser:

Als Ursache für den Typ- I- Diabetes nimmt man an, dass sich die körpereigene Abwehrzellen und Abwehrstoffe versehentlich gegen die Betazellen richten. Das Immunsystem, das uns ja eigentlich vor Krankheiten schützen soll, unterliegt in diesem Fall einem Irrtum

Es zerstört "falsche Feinde", eben die Betazellen, die das "Zuckerhormon" Insulin produzieren.

Diese Aktivierung des Immunsystems kann möglicherweise durch Viren (z.B. durch ein banales Grippe- oder Röteln- Virus) hervorgerufen werden.

Körpereigene Abwehrzellen greifen Betazellen an:

Oft erholt sich der Inselzell- Apparat noch einmal nach Ausbruch der Krankheit für eine gewisse Zeit. Diese Erholungsphase- Mediziner sprechen von der "Remissionsphase" - dauert jedoch in der Regel nur einige Wochen bis Monate, kaum aber länger als zwei Jahre. In dieser Zeit nimmt die von außen zuzuführende Insulinmenge zunächst ab, weil die körpereigene Produktion noch einmal angelaufen ist. Gegen Ende der Erholungszeit steigt die zuzuführende Insulinmenge wieder an, bis zuletzt praktisch das ganze Insulin dem Körper wieder von außen zugeführt werden muss, weil die Betazellen nun endgültig ihren Dienst quittieren. Typisch für diesen Insulinmangeldiabetes sind häufig starke Blutzuckerschwankungen im Tagesverlauf unter einer nicht optimalen Insulintherapie. Nur durch eine richtig durchgeführte Insulintherapie, die mit einer Schulung des Patienten einhergehen muss, können die Blutzucker-schwankungen zwischen viel zu hoch und zu niedrig verhindert werden. Mit dieser Insulintherapie wird versucht, die mahlzeitgerechte Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse nachzuahmen.

Diabetes Typ II (Auch Alterdiabetes)

Dieser Diabetes Typ ist die häufigste Form (ca. 90%) dieser Stoffwechselstörung. Die Patienten sind meist älter als 40 Jahre und brauchen zumindest anfangs kein Insulin. Die Krankheit beginnt meist schleichend. Zunächst produziert die Bauchspeicheldrüse noch Insulin, aber die Körperzellen sind unempfindlich für das Hormon. Der Blutzucker gelangt deshalb nur schlecht in die Zellen zur Energiegewinnung- er staut sich sozusagen unverbraucht im Blut zurück. Andererseits lässt aber auch die Inslinmenge der Bauspeicheldrüse allmählich nach.

Ursachen:

Hauptursache des Typ- II ist zumeist Übergewicht. Übergewicht benötigt viel Insulin und macht es zum Teil unwirksam. Je höher das Körpergewicht ist, desto unempfindlicher reagiert der Organismus auf Insulin. Auch erhöhte Blutfette, die überwiegend auf eine Fehlernährung und auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind, lassen das Insulin nicht mehr richtig wirken. Deshalb kann Typ- II als Zivilisationskrankheit bezeichnet werden. Ende des zweiten Weltkrieges war diese Form von Diabetes nahezu ausgestoben.

Eine spezielle Form des Typ- II- Diabetes, der sogenannte Mody- Diabetes, tritt bereits in der Jugend auf. Er ist stark erblich, kommt aber äußerst selten vor.

Neben den beiden Hauptformen der Diabetes entsteht die Stoffwechsel-krankheit auch, wenn die Bauchspeicheldrüse entfernt werden musste, weil sie zum Beispiel von Krebs befallen war, oder bei anderen Erkrankungen dieses Organs, die mit einer Zerstörung des Inselzellgewebes einhergehen.

Akute Gefährdungen

Wenn sich der Blutzucker- Tagesdurchschnitt zwischen 60 und 150mg/dl bewegt, spricht man von einer sehr guten Blutzuckereinstellung. Entgleisungen nach oben werden als Ãœberzucker, Werte unter 50mg/dl als Unterzucker bezeichnet.

Akute Gefahr durch Ãœberzuckerung:

Diabetisches Koma:

Durch den Mangel an Insulin entsteht der Überzucker, denn der Blutzucker kann ja nun nicht mehr in die Zellen gelangen, wo er als Energielieferant benötigt wird. Und während sonst das Insulin die Leber daran hindert,Zucker ins Blut auszuschütten, fällt nun auch diese "Sperre" weg: Es kommt zu einer weiteren Erhöhing des Blutzuckers. Da der Organismus jedoch Energie benötigt, greift er auf andere Reserven bzw. Kalorienliefeanten zurück: auf die Eiweiß- und vor allem die Fettreserven des Körpers. Es kommt zu einem massiven Fettabbau,da durch den Insulinmangel die hemmende Wirkung auf die Fetteischmelzung wegfällt. Das Blut wird deshalb mit Fettsäuren und deren Abbauprodukten, den

sogenannten Ketonkörpern, überschwemmt. Es wird "übersäuert". Ärzte nennen diesen Zustand "Ketoazidose". Sie kann sich weiter bis zum diabetischen Koma entwickeln. Dies ist eine lebensbedohliche Situation, in der die Patienten das Bewußtsein verloren haben. Das diabetische Koma kann sich von innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln. Wie schnell das passiert, hängt in erster Linie davon ab, wieviel Insulin noch im Blut zirkuliert. So eine Ketoazidose entwickelt sich beim Typ- I- Diabetiker in der Regel wesentlich schneller als beim Typ- II- Diabetiker- zum Beispiel, wenn er vergißt, Insulin zu spritze. Die Stoffwechselentgleisung beginnt bereits, wenn der starke Insulinmangel nur wenige Stunden dauert. Die Ketoazidose, die Überzuckerung des Blutes, beginnt beim Typ I schon bei niedrigeren Blutzuckerwerten (z.B. 300mg/dl) als bei jenen des Typ II. Denn der produziert ja in der Regel nicht selber eine gewisse Menge an Insulin, die zumindest dazu beiträgt, dass der übermäßige Fettabbau nicht so rasant geschieht. Jedoch gibt es wirksame Mittel, um bereits im Vorfeld das diabetische Koma zu vermeiden.

Warnzeichen für Überzucker:

Ø starker Durst

Ø Vermehrtes Wasserlassen

Ø Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, psychische Verstimmungen, Antriebslosigkeit

Ø Gewichtsverlust, wenn schon länger Überzuckerung besteht

Weitere Warnzeichen bei Ketoazidose:

Ø Übelkeit

Ø Erbrechen

Ø Oberbauchschmerzen

Ø Geruch von Azeton in der Ausatmungsluft

Dieser Geruch ähnelt dem von Nagellack oder dem von faulen Äpfeln. Der Organismus versucht, der Übersäuerung (Azidose) entgegenwirken, in dem er vermehrt Säure abatmet oder über die Nieren ausscheidet.

Hauptursachen einer Ãœberzuckerung:

Es ist zu wenig Insulin vorhanden. Das kann bedeuten:

Ø beim indulinspritzenden Diabetiker: Er hat zu wenig, zu spöt oder gar kein Insulin gespritzt.

Ø beim mit Tabletten behandelten Diabetiker: Die jetzige Behandlung ist unzureichend. Die Tablettendosis muss gesteigert werden. Ist das nicht möglich, muss zur Insulinbehandlung übergegangen werden.

Ø bei einem sich erst gerade entwickelnden Diabetes:

Ärztliche Behandlung und Information des Betroffenen sind nötig, damit sich der Patient nicht aus Unkenntnis über seine Stoffwecheselsituatoin der Gefahr eines Komas aussetzt.

Insulin hat viel mit den Kohlenhydrat-, dem Eiweiß- und mit dem Fettstoffwechsel zu tun. Genau das sind die drei Hauptbestandteile unserer Nahrung.

1. Kohlenhydratstoffwechsel:

Traubenzucker kann nicht in der Leber und Muskulatur aufgenommen und gespeichert werden. Der Blutzuckerspiegel ist erhöht, um die Nerven mit Traubenzucker vorsorgen zu können. Traubenzucker wird mit dem Harn ausgeschieden, hierfür sind große Flüssigkeitsmengen notwendig.

2. Fettstoffwechsel:

Fettgewebe wird abgebaut, um die Muskulatur mit Energie zu versorgen, da Traubenzucker diese Aufgabe nicht mehr erfüllen kann. Fettsäuren können aber aufgrund des Traubenzuckermangels nicht mehr vollständig abgebaut werden,es kommt zur Übersäuerung des Körpers durch Ketonkörper (Azeton). Der Atem des Diabetikers kann deshalb nach Aceton riechen. Die Übersaüeurung kann zum diabetishen Koma führen.

3. Eiweißstoffwechsel:

Körpereiweiß wird abgebaut, die Aminosäuren gelangen zur Leber. Hier werden sie zu Traubenzucker umgebaut, um so die Nerven mit Energie versorgen zu können. Es kommt zu starken Gewichtsverlusten.

Weitere Ursachen einer Ãœberzuckerung

Ø Bei körperlichem Streß, wie z.B. Operationen oder Krankheiten, werden sogenannte Streßhormone, die den Blutzucker erhöhen- auch Insulin-gegenspieler genannt-, vom Organismus in die Blutbahn eingeschleust. Die natürliche Aufgabe dieser Hormone (z.B. Adrenalin oder Cortisol) ist, die Abwehrbereitschaft des Körpers zu erhöhen. Dazu wird aber mehr Insulin benötigt.

Ø Bei starkem psychischem Streß- etwa bei Prüfungsangst oder einem akuten Trauerfall- kann der Blutzucker ansteigen, denn auch hierbei werden Streßhormone ausgeschüttet.

Ø Macht eine Krankheit eine plötzliche Ruhigstellung des Patienten erfodelich, wird der Blutzucker ansteigen. Denn körperliche Bewegung wirkt beim eingestellten Diabetes blutzuckersenkend.

Akute Gefahr durch Unterzuckerung

Ursachen einer Unterzuckerung:

Unterzuckerung können nur diejenigen Diabetiker bekommen die entweder mit Insulin und/oder Tabletten behandelt werden.

Ursachen die zu Unterzuckerung führen:

Ø zu viel Insulin gespritzt oder zu viel blutzuckersenkende Tabletten eingenommen.

Ø zu wenig oder zu spät Kohlehydrate gegessen.

Ø vermehrte körperliche Bewegung ohne entsprechende Vorsorgemaßnahmen.

Ø Alkohol in größeren Mengen blockiert die Zuckerbildung in der Leber und vermindert dadurch den Blutzucker.

Ø Auch manche Medikamente können zu Unterzucker führen (z.B. Betablocker).

Geringfügiger Unterzucker ist harmlos, wenn entsprechend reagiert wird, um ihn nicht schlimmer werden zu lassen. Unterzucker wird gefährlich, wenn Bewußtlosigkeit oder Krämpfe auftreten.

Warnsymptome einer Unterzuckerung:

Bei Unterzucker erhalten sowohl das Gehirn als auch das übrige Körpergewebe zu wenig Glukose. Dies kann sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:

- Herzklopfen - Konzenstrationsschwäche

- Wackelknie - psychische Verstimmtheit

- Muskelzittern - eventuell aggressives Verhalten

- Heißhunger - Verwirrtheitszustände

- Sehstörung - Gleichgewichtssörungen

- Schweißausbruch

Wenn der Glukosemangel weiter zunimmt, kommt es zum gefährlichen Bewußtseinverlust.

Bewußtlosigkeit durch Unterzucker ist stets lebensgefährlich!

Behandlung akuter Stoffwechselentgleisungen

Unterzucker:

Beim Auftreten einer Unterzuckerung müssen als Gegenmaßnahme sofort Kohlenhydrate zugeführt werden. Bei leichter Unterzuckerung genügen meist Kohlenhydrate, die nicht allzu schnell in die Blutbahn aufgenommen werden, z.B. ein Apfel oder bis zwei Scheiben Brot. Ist die Unterzuckerung stärker ausgeprägt, muss Zucker zugeführt werden, der sonst für Diabetiker nicht geeignet ist. Dafür bieten sich verschiedene Nahrungsmittel an:

Ø Haushaltszucker

Ø Traubenzucker

Ø süße Getränke z.B. Cola oder Orangensaft

Diätetische Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Diabetiker- Bonbons, sind für die Behandlung einer Unterzuckerung nicht geeignet.

Unterzuckerungen können sehr schnell auftreten. Deshalb sollte jeder mit Tabletten, oder Insulinbehandlelter Diabetiker immer Traubenzucker mit sich führen.

Um den Unterzucker zu beseitigen genügen oft schon ein bis zwei BE. Besteht die Unterzuckerung weiter, kann noch einmal diese Menge zugeführt werden, aber erst etwas später. Falls keine diabetische Verdauungsstörung vorliegt, dauert die Aufnahme von Einzelzucker in die Blutbahn etwa 15 bis 20 Minuten.

Bewußtlosigkeit durch eine Unterzuckerung:

Bei einer sehr schweren Unterzuckerung mir eventueller Bewußtlosigkeit sollte sofort Glukagon gespritzt werden. Glukagon ist ein körpereigenes Hormon, das normalerwiese in den Alphazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es hat eine sehr starke Wirkung auf die Zuckerausschüttung der Leber. Nach der

Injektion, am besten in den Bauch oder in einen Muskel, sollte der Diabetiker nach wenigen Minuten aufwachen und weitere Kohlenhydrate zu sich nehmen. Wegen der Erstickungsgefahr darf einem Bewußtlosen auf keinen Fall Kohlenhydrate bzw. Flüssigkeit eingeflößt werden. Unterzuckerungen mit Bewußtlosigkeit sind stets lebensgefährlich und schädlich, da in dieser Situation Gehirnzellen absterben. Unterzuckerungen ohne Bewußtlosigkeit sind für das Gehirn jedoch ungefährlich.

Ãœberzuckerung:

Bei einer Überzuckerung muss sofort Insulin zugeführt werden. Danach müssen stündlich Selbstkontrollen durchgeführt werden. Ist der Blutzucker nach drei oder vier Stunden immer noch zu hoch, kann durch eine weitere Injektion der Stoffwechsel weiter normalisiert werden. Ebenso wichtig wie die Insulinzufuhr ist die vermehrte Flüssigkeitszufuhr bei einer Überzuckerung. In dieser Situation muss der Diabetiker reichlich Mineralwasser oder Tee trinken. Einerseits wird dadurch der enorme Flüssigkeitsverlust während einer Überzuckerung ersetzt, denn zur Ausscheidung über die Niere ziehen die Zuckerteichen viel Flüssigkeit mit sich. Andererseits wird mehr Zucker ausgeschieden, wenn mehr getrunken wird. Wenn der Patient die Stoffwechselstörung nicht alleine rückgängig machen kann, sollte er unverzüglich einen Arzt aufsuchen, damit es nicht zur Entwicklung eines diabetischen Komas kommt. Auch Angehörige sollten über das Vorgehen in solchen Situationen Bescheid wissen.

Selbstkontrolle

Ziel der Urin- oder Blutzuckerselbstkontrolle ist es, aus den ermittelten Ergebnissen die entsprechende Behandlung für eine optimale Stoffwechseleinstellung abzuleiten. Um das angestrebte Behandlungsziel zu erreichen, bietet sich neben Änderungen der Insulin- oder Tablettendosis und der Diät eventuell auch körperliche Bewegungen an. Hierdurch kann die Blutzuckereinstellung positiv beeinflußt werden.

Es gibt drei Möglichkeiten der Selbstkontrolle:

Blutzuckerselbstkontrolle:

Die richtige Blutabnahme ist sehr wichtig. Seitlich an der Fingerbeere fließt das Blut besser. Je nach Meßgerät und Teststreifen muss er unterschiedlich groß sein. Der austretende Bluttropfen wird vorsichtig ohne Druck oder Reiben auf die Testfläche gebracht.

Der Blutzuckerwert kann aber auch an dem Blutzuckermeßgerät abgelesen werden.

Urinzuckerkontrolle:

Im Urin wird Zucker erst ab einem Blutzuckerspiegel von ca. 160- 180 mg/dl festgestellt. Dann ist die sogenannte "Nierenschelle" erreicht:

Die Niere beginnt einen Teil des Zuckers aus dem Blut mit dem Harn auszuscheiden. Je höher nun der Blutzucker ansteigt, desto mehr ist davon im Urin enthalten.

Der Teststreifen wird kurz in den Urin getaucht und die Verfärbung des Testfeldes dann mit der Farbskala auf der Packung verglichen werden

Azetonkontrolle im Urin:

Aceton im Urin bei niedrigen Blutzuckerwerten und fehlender oder geringer Urinzuckerausscheidung bedeutet: Es ist zu wenig Kohlenhydrate gegessen worden, deshalb wird Fett als Energieträger abgebaut.

Auch hier den Teststreifen in den Urin tauchen und dann "ablesen".

Wie oft sollte man Selbstkontrolle tun?

Regelmäßige Blutzuckertestes ermöglichen die richtige Einstellung des Blutzuckers. Vor allem der Nüchternblutzucker und der Blutzucker vor der Nacht sind wichtige Werte. Typ I Diabetiker messen bis zu 10 mal am Tag. Messungen sind vor allem bei außergewöhnlichen körperlichen Aktivitäten und bei Erkrankungen notwendig.

Je mehr der Blutzucker schwankt, desto mehr Selbstkontrollen sind nötig.

Ø Bei einem nur mit Diät behandelten Patienten reicht im allgemeinen eine zwei- bis dreimalig Urinmessung aus.

Ø Bei einem mit Tabletten behandelten Patienten genügt in der Regel an 2 Tagen pro Woche nüchtern und vor einer Hauptmahlzeit durchgeführte Messung. Neben den Harnzuckerkontrollen sollten noch Blutzuckermessungen durchgeführt werden.

Ø Ein mit ein bis zwei Insulininjektionen pro Tag behandelter Patient:

1- 2 mal täglich Blutzuckermessungen, nüchtern vor einer Hauptmahlzeit.

2- 4 mal täglich Urinzuckermessungen, nüchtern

Ø Patienten, die mit drei oder mehr Insulin- Injektionen oder mit Insulinpumpen behandelt werden,

müssen ihren Stoffwechsel häufiger kontrollieren. 3- 4 Blutzuckermessungen vor den Hauptmahlzeiten und vor dem Schlafengehen. eventuell sogar noch öfter und Harnzuckerkontrollen sind nicht unbedingt nötig.

Häufige Ursachen einer Stoffwechselverschlechterung:

Ø Infekte

Ø Ernährungsfehler

Ø Spritzen/ Tabletten vergessen

Ø weitere Medikamente

Ø mangelnde Schulung

Ø fehlende Selbstkontrolle

Ø Bewegungsmangel

Alle Ergebnisse der Selbstkontrolle sollten sofort mit Datum und Uhrzeit in ein Protokollheft ("Diabetes- Tagebuch") eingetragen werden. Sie sind für eine Besprechung mit dem Hausarzt von größter Wichtigkeit. Nur auf dieser Grundlage kann er Behandlungsempfelungen geben.

Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig:

Ø Nierenuntersuchungen: jedes halbe Jahr

Ø Neurologische Untersuchungen: einmal jährlich

Ø EKG bei Patienten über 40 Jahre: einmal jährlich

Ø Untersuchung der Blutfette: einmal jährlich

Ø Blutdruck: bei jedem Arztbesuch, denn Diabetiker haben eine Neigung zu erhöhtem Blutdruck.

Ø Feststellung der Durchblutungssituation der großen Beingefäße mittels eines sogenannten Ultraschalldopplers. Ob diese Untersuchung notwendig ist, stellt der Arzt fest. Kontrolle einmal jährlich.

Die Diabeteskost (Diät)

Neben der Selbstkontrolle ist die richtige Zusammensetzung der Nahrung die zweite wichtige "Säule" der Behandlung. Das gilt für alle Formen der Diabetes.

Bei der Aufteilung nach Kalorien sollen

Ø die Kohlehydrate (mit rund 4 kcal. pro Gramm) etwa 50 bis 55%

Ø Eiweiß (4 kcal. pro Gramm) etwa 10 bis 15%

Ø Fett (9 kcal. pro Gramm) etwa 30 bis 35%

des Tagesbedarfs decken.

Berechnungseiheit/ Broteinheit (BE)

Die Kost für den Diabetiker wird pro Tag nach der erlaubten Kohlenhydratmenge berechnet. Maßeinheit hierfür ist eine Berechnungseinheit (BE). Sie entspricht 12 Gramm Kohlehydrate.

Regeln für die Diabetes Diät:

Ø Einfachzucker vermeiden: Alle Kohlenhydrate werden erst einmal im Darm zu Einzelzucker abgebaut und dann dort in die Blutbahn aufgenommen. Deshalb erhöhen alle direkt als Einzelzucker (z.B. Traubenzucker = Glukose) oder als Zweifachzucker (z.B. Rohr- oder Malzzucker) zugeführten Kohelnhydrate den Blutzucker zu schnell. Sie müssen- außer bei einer Unterzuckerung- vermieden werden.

Ø Zucker nicht erlaubt, denn durch die sofortige rasche Aufnahme in die Blutbahn käme es sonst zu einer Überzuckerung, da das dafür benötigte Insulin in dieser Situation nicht vorhanden ist.

Ø Mehrere Mahlzeiten wichtig: Wenige, aber kohlehydratreiche Mahlzeiten würden den Blutzucker ebenfalls zu hoch steigen lassen. Deshalb werden bei Diabetikern die Kohlenhydrate auf ca. 6 Mahlzeiten verteilt. Durch viele

kleine Mahlzeiten werden die Kohlenhydrate jeweils nur in kleinen Mengen zugeführt. Der Traubenzuckergehalt des Blutes steigt nach der Nahrungsaufnahme nicht so stark an, außerdem sinkt er zwischen den Mahlzeiten nicht so stark ab.

Ø Ballaststoffe sind wichtig: Ballaststoffe sind unverdauliche, aber wichtige Nahrungsstoffe: sie regen die Darmtätigkeit an und sind z.B. in Getreide, Früchten, Gemüse und Obst enthalten. Sie verzögern die Kohlenhydrataufnahme aus dem Darm.

Ø Vorsicht bei Alkohol!: Grundsätzlich können Diabetiker Alkohol in vernünftigem Maße trinken. Allerdings sollten keine Zweiterkrankungen (z.B. an Nieren oder Leber) vorhanden sein. Getränke mit hohem Zuckeranteil sollten vermieden werden. Ungeeignet sind z.B. Liköre, süße Weine oder Sekt mit einem Restzucker über 4- 5g und normales Bier (normaler Malzzuckeranteil).

Ø Für Diabetiker geeignet:

- Diabetikerbier

- trockener Wein

- trockener Sekt

Aber alles in Maßen!!

Nie mehr Süßigkeiten?

Diabetiker brauchen nicht auf Süßigkeiten verzichten. Sie können den Haushaltszucker durch Zuckeraustauschstoffe wie z.B. Fruktose (Frucht-zucker), Sorbit oder Xylit und Zuckerersatzstoffe wie z.B. Cyclamat, Saccharin oder Aspartam ersetzen.

Geringe Mengen von Haushaltszucker sind erlaubt (< 30g pro Tag)

Die Zeiten, in denen Menschen mit Diabetes nur heimlich und mit schlechtem Gewissen naschen konnten sind vorbei, denn die Ernährungslinien sehen inzwischen auch den Gebrauch von Haushaltszucker vor- allerdings in kleinen Mengen und möglichst in anderen Nahrungsmitteln "verpackt".

Vor allem Jugendliche und Kinder schätzen an heißen Tagen die Erfrischung aus der Kühltruhe. Aber: Eis ist nicht gleich Eis! Wassereis ist für Diabetiker nicht geeignet. Ihm fehlt nämlich der bei Milch- und Sahneeis recht hohe Fettgehalt. Denn durch den wird die Verdauung so verzögert, dass der Blutzucker trotz des Zuckergehaltes nur langsam ansteigen kann. Wassereis ist dann geeignet, wenn ein Schneller Blutzuckeranstieg erwünscht ist- etwa bei einer Unterzuckerung oder unmittelbar vor oder bei einer sportlichen Betätigung.

Also: Ein kleines Sahneeis ist keine Belastung (< 1BE).

Gestationsdiabetes- eine oft übersehene Diabetesform

Gestationsdiabetes (lat. Gestatio = Schwangerschaft) wird jede in der Schwangerschaft auftretende daibetische Stoffwechsellage genannt. Die Betroffenen waren folglich vor der Schwangerschaft keine Diabetikerinnen und werden es voraussichtlich nach der Entbindung auch nicht sein!

Die Angaben zur Häufigkeit des Gestationsdiabetes schwanken je nach untersuchtem Land und angewendetem Untersuchungsverfahren. In der Bundesrepublik wird die Häufigkeit auf vier Prozent aller Schwangeren geschätzt. Damit sind immerhin 16 000 Frauen pro Jahr betroffen. Unerkannt und nicht behandelt stellt diese Erkrankung ein erhebliches Risiko für Mutter und Kind dar.

Tritt ein Diabetes während der Schwangerschaft auf, liegt meist der Typ 2 vor. Nur selten einmal lassen sich Inselzellkörper auf einen Typ- 1- Diabetes finden. Warum die Schwangere unter den hormonellen Umstellungen und Stoffwechselveränderungen der Schwangerschaft eine diabetische Stoffwechsellage entwickelt, die andere jedoch nicht, ist noch nicht in allen Punkten geklärt. Die bekannten Risikofaktoren sind:

Ø Alter über 30 Jahre

Ø Übergewicht

Ø In einer früheren Schwangerschaft Kind mit mehr als 4000 Gramm Geburtgewicht.

Ø Bei Verwandten ersten Grades mit Typ- 2- Diabetes

Das Auftreten eines Gestationsdiabetes verläuft im allgemeinen ohne charakteristische Beschwerden. Vereinzelt wird über vermehrtes Durstgefühl, Müdigkeit und Gewichtsabnahme geklagt. Daher wird die Erkrankung meist im Rahmen von Schwangerschaftsuntersuchungen anhand erhöhter Zuckerausscheidungen im Urin entdeckt.

Weil jedoch der Traubenzucker erst ab einer Höhe von circa 180 mg/dl (11,0 mmol/l) aus dem Blut in den Urin übertritt, ist ein Harnzuckertest als Suchtest viel zu grob. Besser geeignet ist die Einnahme von 50 Gramm Glukose in 200 Milliliter Flüssigkeit, die unabhängig von einer Mahlzeit getrunken werden.

60 Minuten nach der Glukoseaufnahme wird der Blutzucker gemessen. Liegt er oberhalb von 140 mg/dl (7,8 mmol/l), sollte zur weiteren und genaueren Diagnostik eine orale Glukosebelastung mit 75 Gramm Glukose durcjgeführt werden (oraler Glukose-toleranztest, oGTT), und zwar auf nüchternen Magen. Dabei dürfen die in der Tabelle angegebenen Werte nicht überschritten werden.

Der einfache Suchtest mit 50 Gramm Glukose sollte bei jeder Schwangeren zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden (beim Vorliegen besonderer Risikofaktoren auch eher). Bedauerlicherweise hat sich das aber zum Schaden von Mutter und Kind noch nicht überall durchgesetzt.

Wenn der Glukosetoleranztest positiv ausfällt, erklärt der Arzt sie damit verbundenen Risiken:

Gestationsdiabetikerinnen sind mehr als anderer Schwangere gefährdet: Sie entwickeln häufiger Harnweginfekte, Wassereinlagerungen, vermehrte Eiweißausscheidungen und Bluthochdruck. Die Rate Kaiserschnitt- und Totgeburten ist bei ihnen erhöht. wenn such vermehrte Mißbuldungen nicht vorkommen, so wird doch durch hohe Blutzuckerwerte das ungeborene Kond regelrecht gemäßigt. Bei einer Geburt, die nicht selten vor dem errechneten Termin erfolgt, sind Kinder dann groß und dick, jedoch hinsichtlich ihrer Orgenentwicklung- vor allem der Lunge- unreif.

Und der Arzt weist auf eine häufige akute Komplikation hin: Mit der Geburt fällt das gewohnte Glukosüberangebot weg. Bis sich die kindliche Bauchspeicheldrüse durch Verringerung der Insulinproduktion an diese neue Situation angepaßt hat, können schwere Unterzuckererkarnkungen auftreten. Eine Gestationsdiabetes muss also rechtzeitig erkannt und konsequent behandelt werden.

Hierzu überweist der Gynäkologe eine Frau in eine diabetologische Schwerpunktpraxis, wo sie über mehrere Tage geschult wird. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Ernährungsberatung. Schließlich ist die Frau in der Lage, ihren Blutzucker sechs- bis achtmal täglich zu testen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Meist lässt sich ein Gestationsdiabetes rein diätetisch behandeln. Kann jedoch so eine gute Stoffwechseleinstellung nicht erreicht werden muss mit einer Insulintherapie begonnen werden. Eine Tablettenbehandlung des Diabetes ist in der Schwangerschaft nicht möglich, da sie die Entwicklung des Kindes gefährdet.

Behandlungsziel ist eine normale Stoffwechsel-einstellung mit den in der Tabelle auf Seite 20 aufgeführten Werten. Die ärztliche Behandlung der Frau wird nun vom Diabetologen und Gynäkologen gemeinsam durchgeführt. Da sich der Insulinbedarf im Lauf der Schwangerschaft drastisch um ein Vielfaches verändern kann, werden engmaschige Kontrolltermine so wie in der Tabelle unten aufgeführt.

Durch eine korrekte Stoffwechselführung kann die Schwangerschaft und die Entbindung wie bei einer gesunden Schwangeren verlaufen. Das aber verlangt ein hohes Maß an Wissen, Disziplin und Bereitschaft zur Mitarbeit. Aber die Betroffenen sind sich sicher, dass sie es mit Unterstützung ihrer Ärzte schaffen werden.

Bei über 90% aller Betroffenen verschwindet die diabetische Stoffwechsellage nach der Entbindung. Nur wenige Mütter bleiben also zuckerkrank. Sie haben dann meist einen Typ- 2- Diabetes.

Allerdings liegt das Risiko, innerhalb von 15 Jahren nach der Geburt einen Diabetes (meist vom Typ 2) zu entwickeln, bei circa 50 Prozent. Deshalb sollten nach Geburt und Beendigung der Stillzeit übergewichtige Patientinnen eine Gewichtsnormalisierung mit Hilfe einer gesunden Reduktionskost anstreben und auf ausreichende Bewegung achten.

4255 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet