Siddharta

Eine indische Dichtung

1 Einleitung

1.1 Biographie des Autors 1

1.2 Entstehung und historische Bedingungen des Textes 2

1.3 Thema des Textes 3

2 Hauptteil

2.1 Wiedergabe des Inhalts 3

2.2 Analyse der Form 5

2.3 Analyse der Sprache 5

2.4 Analyse des Inhalts 6

2.5 Deutung des Werkes 8

2.6 Das Indienbild von Hermann Hesse 9

3 Schlußteil

3.1 Die weltweite Wirkung von Hesses Werken 10

3.2 Persönliche Meinung über "Siddhartha" 11

Literaturverzeichnis 12

1. EINLEITUNG

1.1. Biographie des Autors

Hermann Hesse wurde am 2. 7. 1877 in Calw (Württemberg) als Sohn des deutsch-baltischem Missionspredigers Johannes Hesse und der schwäbisch-schweizerischen Missionarstochter Marie Hesse geboren. 1890 besuchte er die Lateinschule in Göppingen, legte 1891 das "Landexamen" ab, entzog sich aber schon im nächsten Jahr der theologischen Laufbahn durch die Flucht aus dem Evangelisch-theologischen Seminar im ehemaligen Kloster Maulbronn.

Der Aufenthalt in verschiedenen Sanatorien löste eine harte Auseinandersetzung mit dem pietistischen Elternhaus aus, die 1892 mit einem Nervenzusammenbruch und einem Selbstmordversuch endete.

1893 legte er seine Mittlere Reife ab und arbeitete bis 1903 als Gehilfe seines Vaters. In dieser Zeit schrieb er erste Werke, "Romantische Lieder", doch erst nach dem Erfolg seines ersten Buches "Peter Camenzind" beendete er seine Lehre und zog sich als freier Schriftsteller nach Gaienhofen zurück.

1904 heiratete Hesse die Fotografin Maria Bernoulli und schrieb das Werk "Unterm Rad", das jedoch erst 1906 veröffentlicht wurde. Ein weiteres Stück, welches während seiner Zeit in Gaienhofen entstand, war "Gertrud" 1910.

1911 unternahm er eine viermonatige Indienreise und ließ sich von der neuen Kultur inspirieren. Die Philosophie und die Religion des Landes veranlassten ihn in der Zeit von 1919 bis 1922 zum Schreiben seines Werks "Siddhartha".

Weitere bekannte Stücke, die Hesse nach seiner Indienreise schrieb, sind "Knulp", "Demian", "Roßhalde" und "Der Steppenwolf". Sein wohl bedeutendstes Werk ist jedoch ohne Zweifel das zeitkritisch-utopische Buch "Das Glasperlenspiel", das 1943 veröffentlicht. Am 10. 12. 1946 wurde er dafür auch mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 1955 folgte der Friedenspreis des deutschen Buchhandels, und 7 Jahre später, am 9. 8. 1962, starb Hermann Hesse im Alter von 85 Jahren in Montagnola

1.2. Entstehung und historische Bedingungen des Textes

Mit Vorstudien und ersten Notizen zu "Siddhartha" begann Hesse im Dezember 1919. Der eigentliche Beginn der Niederschrift ist jedoch im Februar 1920 anzusetzen. Im Januar 1921 wurde der erste Teil fertig. Die Weiterarbeit dieser Dichtung stockte im August 1920 beim Kapitel "Am Flusse". Mit Hilfe philosophischer Studien, Meditationen, Yoga-Übungen und zahlreicher psychoanalytischer Sitzungen bei Carl Gustav Jung bereitete sich Hesse auf die Vollendung seines Werkes vor. Im März 1922 nahm er die Arbeit am Siddhartha-Manuskript wieder auf. Ende Mai sandte er die Reinschrift seinem Verleger, und im Oktober erschien in dessen Verlag die erste Buchausgabe.

"Siddhartha" ist das Ergebnis der andauernden Auseinandersetzung Hesses mit der Philosophie und Religion Indiens, die in seine Kindheit zurückreicht, sich fortsetzt in seiner Indienreise von 1911 und in Gedichten, Betrachtungen sowie Erzählungen von dieser Reise einen ersten literarischen Niederschlag findet.

Der Text verbindet legendäre Fragmente aus dem Leben Buddhas mit fiktionalen Handlungselementen zu einem psychologisch-religiösen Entwicklungsroman, der in Indien zur Zeit des Religionsstifters Buddha spielt.

Nach seinen eigenen Worten versuchte Hesse in seiner Dichtung

"[...] die alte asiatische lehre von der göttlichen Einheit für unsere Zeit und in unserer Sprache zu erneuern, und dabei das zu ergründen, was allen Konfessionen und allen menschlichen Formen der Frömmigkeit gemeinsam ist"[1]

1.3. Thema des Textes

Hesse erzählt den Lebensweg des Brahmanensohnes Siddhartha, der sein Elternhaus verlässt, ein Suchender wird, und den Lehren der Samanas und Buddhas begegnet. Durch eine Kurtisane und einen Kaufmann kehrt er dann zu den "Kindermenschen" zurück, womit jene gemeint sind, die sich am Leben erfreuen, und nicht die Erlösung suchen.

Durch einen Traum findet er jedoch wieder auf den rechten Weg zurück, und erreicht nach langem Suchen das Nirwana, indem er sich über sämtliche Lehren hinwegsetzt und den Gegensatz zwischen Leben und Geist überwindet.

Damit werden die Voraussetzungen geschaffen für jene Überwindung des Ichs, in der Hesse die gemeinsame psychologische Basis aller Weltreligionen und Weisheitslehren sah.

2. Hauptteil

2.1. Wiedergabe des Inhalts

Der Brahmanensohn Siddhartha wird von seinem Vater streng nach der alten Lehre erzogen, mit dem Ziel, die Erleuchtung zu finden. Er erkennt aber, dass die traditionellen Lehren und Riten der Brahmanen ihn nicht vom Wissen zum Erleben führen können. Daraufhin verlässt er zusammen mit seinem Freund Govinda das Elternhaus und schließt sich der Asketenschule der Samanas an, bei denen er lernt, alle Bedürfnisse wie beispielsweise Hunger oder Durst nur mit Hilfe seines Geistes zu überwinden.

Das Experiment scheitert aber, da Siddhartha erkennen muss, dass Erleuchtung nicht das Resultat einer bloßen Willensanstrengung ist. Enttäuscht ziehen die beiden Freunde weiter und suchen den berühmten Buddha auf, dem Govinda sich anschließt. Siddhartha zieht jedoch weiter, obwohl er den Erleuchteten bewundert. Dies bringt er mit folgenden Worten zum Ausdruck:

" Ich habe nicht einen Augenblick gezweifelt, dass du Buddha bist, dass du das Ziel erreicht hast [...] Es ist dir geworden aus deinem eigenen Suchen [...] Nicht ist es dir geworden aus Lehre! Keinem wird Erlösung zuteil durch Lehre."[2]

Auf seinem weiteren Weg wird Siddhartha der Geliebte der Kurtisane Kamala. Um ihre materiellen Wünsche zu befriedigen, tritt er in die Dienste des Händlers Kamaswami und wird Kaufmann.

Mit der Zeit verliert er jegliche Würde und verfällt der Raffgier, dem Glücksspiel und dem Alkohol. Auf dem Höhepunkt dieser Selbstentfremdung verlässt er Kamala und will sein Leben beenden. Gerade in dem Moment, als er sich in einen Fluß stürzen will, hat einer eine eigenartige Vision, die einer Wiedergeburt gleicht, und erkennt, dass er das Nirvana immer noch finden kann.

Er bleibt an dem Fluß, der ihm ein neues Leben geschenkt hat und wird der Gehilfe des weisen Fährmannes Vasudeva. Nach langen Jahren der Einsamkeit und der Meditationen meint Siddhartha schließlich, das Wesen der Weisheit verstehen zu können.

Als schließlich die alte Kamala zu ihm kommt, in seinen Armen stirbt, und ihm ihren gemeinsamen Sohn zurücklässt, muss Siddhartha erfahren, dass er seinem eigenen Kind die Weisheit nicht lehren kann. Der Junge verlässt ihn, genauso wie Siddhartha damals seinen eigenen Vater verlassen hat.

Als am Ende der ewige Sucher Govinda auftaucht, und seinen Jugendfreund um seine Erfahrungen befragt, kann dieser ihm keine Antwort geben. Erst als Govinda ihn küßt, erkennt er, dass Siddhartha bereits das Nirwana erreicht hat.

2.2. Analyse der Form

Für sein Werk "Siddhartha" wählte Hermann Hesse die Form des Romans, es ist also in Prosa verfaßt. Das Stück ist in 12 Kapitel eingeteilt, wobei 4 auf den ersten und 8 auf den zweiten Teil entfallen.

Beim Lesen fällt einem sofort das personelle Erzählverhalten auf, das heißt, dass der Erzähler nicht zu bemerken ist. Er stellt das Geschehen aus dem Blickwinkel einer handelnden Person dar, einer sogenannten "Reflektorfigur". Dadurch hat der Leser den Eindruck, das Geschehen spiele sich unmittelbar vor seinen Augen ab.

Von der Erzählform her ist zu sagen, dass das Werk in der 3. Person Singular, also in der Er/Sie-Form geschrieben ist. Das Gegenstück dazu wäre die Ich-Form, die 1. Person Singular.

Einen Höhepunkt im Stück kann man von der Art des Schreibens her nicht erkennen. Die Spannung ist zwar auf dem Gipfel, als Siddhartha am Ende die Erleuchtung findet, formal jedoch lässt sich kein Unterschied zu den anderen Teilen des Romans feststellen. Das ganze Werk ist einheitlich geschrieben und weicht nicht ein einziges Mal von der festgelegten Form ab. Zum Vergleich wird bei vielen anderen Erzählungen der Höhepunkt beispielsweise durch einen Wechsel der Zeit herausgearbeitet. Während die gesamte Geschichte meist im Präteritum geschrieben ist, ist der Höhepunkt im Präsens verfaßt, um die Spannung zu erhöhen.

2.3. Analyse der Sprache

Hesse verwendet bei "Siddhartha" großteils lange Sätze. Man findet kaum solche, die aus einem Hauptsatz bestehen. Die meisten werden durch Beifügungen sehr lang. Es gibt sogar einige, die neun Zeilen oder sogar mehr in Anspruch nehmen.

Hinsichtlich des Wortgutes lässt sich schwer entscheiden, ob es sich um einen nominalen oder um einen verbalen Stil handelt. Beide Wortarten kommen sehr oft im Roman vor. Auffallend sind jedoch die vielen Begriffe aus der indischen Religion, wie beispielsweise "Om", "Brahman", "Atman" oder "Atharva-Veda". Man muss sich jedoch keineswegs mit all diesen Fachwörtern auseinandersetzen, bevor man mit der Lektüre des Werks beginnen kann. Die Handlung versteht man auch ohne Spezialwissen problemlos.

2.4. Analyse des Inhalts

Siddhartha spielt wie bereits gesagt in Indien und zwar zur Zeit Buddhas. Daraus kann man folgern, dass es sich um den Zeitraum zwischen 560 bis etwa 480 vor Christus handelt. Andere Hinweise gibt es nicht. Jahreszahlen sucht man im gesamten Buch vergeblich, und es sind auch keine anderen geschichtlichen Geschehnisse erwähnt, anhand welcher man sich orientieren könnte.

Die erzählte Zeit stimmt wie in den meisten Stücken nicht mit der Erzählzeit überein. Für die Lektüre von "Siddhartha" benötigt man bei gemütlichem Lesetempo maximal 6 Stunden. Man verfolgt jedoch das Leben Siddharthas von seiner Jugend bis zum Punkt, an dem er das Nirwana erreicht. Es gibt zwar keine Anhaltspunkte, wie alt er am Zeitpunkt seiner Erlösung ist, trotzdem ist es absolut sicher, dass eine Zeitspanne von vielen Jahren erzählt wird.

Für "Siddhartha" wählte Hermann Hesse den realen Raum. Dieser ist so dargestellt, dass man ihn für eine Beschreibung tatsächlich gegebener Örtlichkeiten hält. Von ihm sind der surreale Raum und der ideale Raum, wie wir ihn von Märchen kennen, zu unterscheiden.

Die wichtigsten Personen im Stück sind Siddhartha, ein Brahmanensohn, sein Freund Govinda, der Kaufmann Kamaswami, die Kurtisane Kamala und der Fährmann Vasudeva. Alle anderen, angefangen von den bettelnden Samanas bis zu den Jüngern Gotamas, spielen nur Nebenrollen.

Siddhartha, der immer selbständig handelt, lässt sich von niemandem etwas aufzwingen. Er ist zwar seinem Vater über gehorsam, setzt sich jedoch durch, als er die Familie verlassen will, um ein Suchender zu werden. Auch von Gotama, dem Buddha, lässt er sich nicht beeinflussen, obwohl er großen Respekt vor ihm hat.

Govinda ist eigentlich genau das Gegenteil. Er spielt die Rolle des Mitläufers. Anfangs ahmt er Siddhartha bei Meditationen nach, später folgt er dann dem berühmten Gotama. Im Stück wird Govinda oft als Siddharthas Schatten bezeichnet.

Die Kurtisane Kamala verkörpert die Gier nach Reichtum. Als Siddhartha von ihr die Kunst der Liebe lernen will, verlangt sie von ihm, in die Dienste des Händlers Kamaswami zu treten, damit er sie für ihre Dienste entlohnen kann. Somit ist sie der Auslöser dafür, dass Siddhartha von seinem ursprünglichen Weg abkommt, also von der Suche nach der Erlösung.

Der Kaufmann Kamaswami ist auch mehr an den weltlichen Freuden interessiert, als an der Suche nach der Erleuchtung. Auch er trägt seinen Teil dazu bei, dass der junge Suchende von seinem Ziel abgelenkt wird. Anfangs macht sich Siddhartha keine Sorgen um die Geschäfte, die er abschließt. Im Laufe der Zeit lernt er von Kamaswami jedoch das kaufmännische Geschick, und seine Erträge werden immer wichtiger für ihn.

Als er dann bemerkt, wie schlecht es um ihn steht, und er sich umbringen will, ist Vasudeva der Retter in der Not. Der Fährmann ist ein Weiser, von dem Siddhartha später glaubt, dass er das Nirwana bereits erreicht hat. Genaue Auskünfte, ob er bereits ein Erleuchteter ist, findet man im Werk jedoch nicht. Für Vasudeva spielt der Fluß eine bedeutende Rolle auf der Suche nach dem Nirwana. Das erklärt er Siddhartha mit folgenden Worten:

"[...] Das Zuhören hat mich der Fluß gelehrt, von ihm wirst auch du es lernen. Er weiß alles, der Fluß, alles kann man von ihm lernen. Sieh, auch das hast du schon vom Wasser gelernt, dass es gut ist [...] zu sinken, die Tiefe zu suchen"[3]

Das soziale Umfeld Siddharthas reicht also von den armen Samanas, die nichts besitzen, bis zu den reichen Kaufleuten in der Stadt, die mit Geld nur so um sich werfen, und sich allen weltlichen Genüssen hingeben, wie zum Beispiel dem Glücksspiel, dem Alkohol und den Frauen. Glücklich ist Siddhartha jedoch erst am bei Vasudeva, der eigentlich weder arm noch reich ist. Er hat seine Hütte, seine Fähre und verdient sich sein tägliches Brot, indem er Wanderer über den Fluß bringt.

2. 5. Deutung des Werkes

Im Werk spiegelt sich Hesses Verhältnis zum eigenen Vater und dessen Religion wider. Der junge Siddhartha verlässt den Vater, da er meint, die Traditionen, die ihm dieser übermittelt, wären nicht zielführend.

Auch der junge Hermann hatte Probleme mit den evangelischen Ansichten von Johannes Hesse. Mit 15 Jahren trat er aus dem Evangelisch-theologischen Seminar aus, was dem Vater ganz und gar nicht gefiel. Man sieht also, dass das Werk nicht einfach so niedergeschrieben wurde, sondern dass es sich teilweise auf das eigene Leben Hermann Hesses bezieht.

Im Stück behandelt der Autor meiner Meinung nach 2 Themen, die für den Erfolg des Suchenden Siddhartha, wie auch für alle anderen Suchenden sämtlicher Religionen relevant sind.

Das erste ist der Besitz. Um zur Erleuchtung zu gelangen, verzichtet der junge Siddhartha auf das mehr oder weniger wohlhabende Elternhaus, da er glaubt, sich von jeglichem Reichtum lösen zu müssen, um auf seiner Suche Erfolg zu haben. Bei den Samanas hat er absolut nichts. Bald merkt er jedoch, dass auch der absolute Verzicht auf jegliche Art von Wohlstand nicht sinnvoll ist. Bei dem Kaufmann Kamaswami in der Stadt wird er reich, kommt jedoch zum Entschluß, dass auch dies nicht die Lösung ist. Erst bei Vasudeva findet er Zufriedenheit.

Damit will uns Hesse verdeutlichen, dass man weder Armut noch Reichtum die Voraussetzungen für den Seelenfrieden sind. Man muss den Mittelweg suchen.

Weiters behandelt er das Thema der Traditionen und der Lehren. Siddhartha wird vom Vater nach den alten Traditionen der Brahmanen erzogen, verlässt ihn aber, da er erkennt, dass dies nicht der richtige Weg ist. Auch mit den Lehren der Samanas und des Buddha Gotama kann er wenig anfangen. Er setzt sich somit über alle Dogmen hinweg und sucht sich seinen eigenen Weg.

Dies ist, wie ich finde, die wichtigste Mitteilung an die Leser. Man darf nicht einfach glauben, dass all das, was die anderen machen, richtig ist. Jeder sollte nachdenken, was der Seelenfrieden für ihn persönlich bedeutet, und dann versuchen, dieses Ziel zu erreichen. Das gilt nicht nur für Hinduismus, Buddhismus und die anderen fernöstlichen Religionen, sondern auch für das Christentum, das Judentum, usw.

2. 6. Das Indienbild von Hermann Hesse

Hesse wählte nicht zufällig Indien als Schauplatz für seinen Roman "Siddhartha". Schon seit seiner frühesten Kindheit spielte dieses Land eine bedeutende Rolle in seinem Leben. Seine Mutter war dort geboren, sein Vater war dort lange als Missionar tätig, sein Großvater mütterlicherseits hatte die Länder Indiens bereist, ihre Sprachen gelernt, Wörterbücher und Grammatiken herausgegeben und das Neue Testament ins Malayalam übersetzt. Informationen über Indien gab es für den jungen Hesse in Form von Erzählungen von Eltern, Großeltern und durchreisenden Missionaren, die ihm bereits die Atmosphäre des Subkontinents spüren ließen.

In Siddhartha findet man beim Lesen einige Beziehungen auf die fernöstlichen Religionen. Viele Namen enthalten versteckte oder auch offensichtliche Hinweise auf indische Gottheiten.

Siddhartha ist beispielsweise der Name des Buddha. Entsprechend der Sitte indischer Adelsgeschlechter, sich nach Sehern zu benennen, führt er auch den Namen Gotama.

Kamala ist vermutlich eine Anspielung auch Kama, den indischen Liebesgott. Auf ihn bezieht sich auch der Name Kamaswami. Der zweite Teil des Namens, also "Swami" bedeutet soviel wie "Meister, Besitzer".

Warum Kamala von Hesse nach dem Liebesgott benannt wurde, ist sicher jedem verständlich. Immerhin wurde Siddhartha von ihr in die Liebeskunst eingeweiht. Bei Kamaswami war wahrscheinlich von Bedeutung, dass Siddhartha ohne ihn nie zu Kamala hätte gehen können, da er kein Geld für sie hatte. Kamaswami hatte den Suchenden also in der Hand, er war in gewisser Weise sein "Meister".

Vasudeva ist einer der Namen Krishnas. Dieser ist ein mythischer indischer König, und wiederum die achte irdische Erscheinungsform des Gottes Wischnu. Hier erkennt man abermals, dass Vasudeva eine entscheidende Rolle im Stück spielt. Er trägt einen der Namen des höchsten Gottes der hinduistischen Religion.

Es lässt sich also deutlich erkennen, dass Hesse beim Schreiben des Stücks viele Informationen aus dem Glauben einfließen ließ.

3. Schlußteil

3.1. Die weltweite Wirkung von Hesses Werken

Die Werke, die Hermann Hesse verfaßt hat, sind bis jetzt in fast jeden Winkel der Erde vorgedrungen. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden, beispielsweise ins Arabische, Aserbaidschanische, Baskische, Birmanesische, Bulgarische, Chinesische, Dänische, Englische, Estnische, Finnische, Französische, Georgische, Gebräische, in 15 indische Sprachen, ins Japanische, Katalanische, Koreanische, Thailändische, Ukrainische und Vietnamesische. Dies sind nur wenige der Übersetzungen, denn um alle aufzuzählen, würde ich mehr als eine Seite benötigen.

Die Sprachen, in die man seine Stücke noch nicht übersetzt hat sind nur die zahlreichen afrikanischen Sprachen, das Albanische, das Mongolische, die Sprachen der Indianer und der Eskimos.

Mit "Siddhartha" gewann Hesse eine ganz neue Gruppe von Lesern für sich, nämlich die Jugend. Nach der ersten Buchausgabe wählten viele "Teenager", wie man sie heute nennt, Hermann Hesse zu ihrem Guru.

3. 2. Persönliche Meinung über "Siddhartha"

Das Lesen des Stücks "Siddhartha" ist keinesfalls besonders anstrengend. Durch die leicht verständliche Art, in der Hesse diesen Roman verfaßt hat, wird man bei der Lektüre regelrecht gefesselt.

Für die 113 Seiten, die das Werk umfaßt, brauchte ich beispielsweise nur etwas mehr als 3 Stunden, obwohl ich mich zweifellos als "lesefaul" bezeichnen würde. Das beweist, dass "Siddhartha" auch für Menschen ohne viel Sinn für gute Lektüre geeignet ist.

Es steht außer Frage, dass Hesse mit diesem Roman ein Stück deutsche Literaturgeschichte geschrieben hat. Dafür bürgen auch die hohen Auflagezahlen in zweistelliger Millionenhöhe und die Tatsache, dass "Siddhartha" zu den meistgelesenen Texten des 20. Jahrhunderts gehört.

3.2.1.1.1 Literaturverzeichnis

Hesse, Hermann: Siddhartha - Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1981,

4 Sechzehnte Auflage

4.1 Kindlers Literatur Lexikon, Band 6 - Weinheim: Zweiburger Verlag 1984

4.2 Zmegac, Victor: Geschichte der deutschen Literatur vom 18. Jahrhundert bis

4.3 zur Gegenwart - Königstein/Ts.: Athenäum Verlag 1980

4.3.1.1 Pochlatko, Herbert und Koweindl, Karl und Amon, Egon: Einführung in die

Literatur des deutschen Sprachraumes von ihren Anfängen bis zur

Gegenwart - Wien, Wilhelm Braumüller Verlag 1986, neunte Auflage

[1]Kindlers Literatur Lexikon, Band 6 - Weinheim: Zweiburger Verlag 1984

[2]Hesse, Hermann: Siddhartha - Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1981, Sechzehnte Auflage, S. 31

[3]Hesse, Hermann: Siddhartha - Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1981, Sechzehnte Auflage, S. 86

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