Schachnovelle

Die SCHACHNOVELLE von Stefan Zweig schildert die Begegnung zweier gegensätzlicher Menschen, an deren Beispiel die Gefährdung des humanistischen Geistes und der Kultur durch den Nationalsozialismus dargestellt wird.

Mirco Czentovic verliert früh seine Eltern und wird von dem Pfarrer des abgelegenen Ortes aufgenommen. Mirco hat größte Schwierigkeiten die grundlegensten Dinge zu erlernen. Durch Zufall entdeckt er Mircos große Begabung für das Schachspiel. Bei einer Großveranstaltung gewinnt er fast alle Partien. Ab jetzt ist sein Aufstieg zum Schachweltmeister nicht mehr zu stoppen.

Auf einer Überfahrt nach Südamerika nimmt Czentovic eine finanziell lukrative Herausforderung eines Millionärs zu einer Partie an, die, für diesen schon so gut wie verloren ist. Durch das Eingreifen eines Unbekannten nimmt die Partie einen überraschenden Verlauf und endet Remis. Dr.B., der dem Weltmeister gewachsen scheint, schildert dem Millionär den Ursprung seiner Schachkünste: Er war ein bedeutender Wiener Anwalt und wurde nach der Annexion Österreichs verhaftet und durch völlige Isolation psychisch gefoltert. Durch Zufall fiel ihm ein Buch mit Schachpartien in die Hände. Dem monatelangen Psychoterror durch die Gestapo konnte er nur dadurch widerstehen, dass er immer wieder Schachpartien durchspielte. Immer gegen sich selbst spielen zu müssen, führte zu einem Nervenzusammenbruch. Dieser bewirkte seine Entlassung und ermöglichte die Emigration. Die erste reale Partie seit 20 Jahren spielt er gegen Czentovic und gewinnt. Eine Revanche versetzt ihn wieder in die traumatische "Schach-vergiftung" seiner Haft. Vorzeitig bricht er die Partie ab.

Mit der Person des Gestapohäftlings Dr. B. wollte Zweig auf das Schicksal tausender Verfolgter aufmerksam machen. Dr. B. stellt einen kultivierten Intellektuellen dar, der letztlich vor dem primitiven Czentovic kapitulieren muss. Zweig befürchtete den Sieg des Faschismus.

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