Die Verwandlung

Der Autor

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn einer mittelstĂ€ndischen, jĂŒdischen Familie in Prag geboren. Sein Vater, ein Kaufmann, war eine dominierende Figur, deren Einfluß das Werk von Franz Kafka durchdrang oder wie er es empfand, sein Leben erstickte. Der Brief an seinen Vater (1919) drĂŒckte seine GefĂŒhle der Minderwertigkeit und der vĂ€terlichen Ablehnung aus.

Nichtsdestotrotz verlebte Franz Kafka den grĂ¶ĂŸten Teil seines Lebens mit seiner Familie; immer unverheiratet, obwohl er zweimal verlobt war. Seine komplizierte Beziehung zu der Deutschen Felice Bauer, mit ihr war er von 1914 bis 1917 verlobt, wurde in den Briefen an Felice (1967) enthĂŒllt.

Obwohl er Jura an der Deutschen UniversitĂ€t Prag studierte, nahm Kafka eine Stelle als Beamter an und schrieb in seiner Freizeit. Mit den Anstrengungen dieses Doppellebens zu seinen Depressionen und AngstgefĂŒhlen, erkrankte Kafka 1917 an Tuberkulose, wegen der er in den folgenden Jahren einige Heilungskuren durchfĂŒhrte. 1919 war er mit Julie Wohryzeck verlobt und seit 1920 unterhielt er eine enge Beziehung zu Milena JesenkĂĄ, die drei Jahre andauerte. Sein letztes Lebensjahr verlebte er mit der zwanzigjĂ€hrigen Dora Diamant in Berlin.

Am 3. Juni 1924 erliegt Franz Kafka im Sanatorium Kierling bei Wien seiner Lungen- und Kehlkopftuberkulose.

Seine Werke

Die Themen der Arbeit Kafkas sind die Einsamkeit, Frustration und bedrĂŒckende Schuld eines Einzelnen, bedroht von anonymen KrĂ€ften jenseits seines Einflusses und Verstands. Philosophisch ist Kafka beeinflußt von SĂžren Aabye Kierkegaard und von den Existenzialisten des 20. Jahrhunderts. Stilistisch orientiert er sich sowohl an den Expressionisten als auch den Surrealisten. Durch seinen klaren Stil, RealitĂ€t mit Phantasie vermischend, gefĂ€rbt von ironischem Humor, wirken seine Werke beklemmend und klaustrophobisch, wie z.B. seine bekannte, lange Kurzgeschichte Die Verwandlung (1912). Seine Geschichte In der Strafkolonie (1914) ist eine niederdrĂŒckende Phantasie von Haft und Folter.

Entgegen Kafkas letzten Wunsch, seine unveröffentlichten Manuskripte sollten vernichtet werden, veröffentlichte sein Freund Max Brod diese posthum und machte Franz Kafka einen Namen. Unter diesen Werken befinden sich Kafkas bekannteste drei Novellen: Der Prozeß (1914), Das Schloß (1922) und Amerika (bzw. Der Verschollene, 1912).

Heute zĂ€hlen seine StĂŒcke zu den bedeutendsten literarischen Werken dieses Jahrhunderts.

Weitere bekannte Veröffentlichungen

Beschreibung eines Kampfes (1904), Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande (1906), Die Aeroplane in Brescia (1909), Das Urteil (1912), Der Heizer (1912), Ein Landarzt (1916), ErzĂ€hlungen (1920), Das Schloß (1922), Der HungerkĂŒnstler (1922), Eine kleine Frau (1923), Der Bau (1923), Josefine die SĂ€ngerin, oder das Volk der MĂ€use (1924).

Inhaltsangabe

Die ErzĂ€hlung Die Verwandlung von Franz Kafka handelt von einem Mann, der eines Tages als riesige KĂŒchenschabe aufwacht und an der Ausweglosigkeit seiner Lage zugrunde geht.

Gregor Samsa ist Handelsreisender und ErnĂ€hrer seiner Familie weil sein Vater schon lange nicht mehr arbeitet. Doch eines Tages wacht Gregor als riesiges Ungeziefer auf. Er versucht in die Arbeit zu gehen, doch er hat nicht die Möglichkeiten dazu. Als seine Familie ihn entdeckt, vermutet man, dass Gregor das Ungeziefer ist, er wird aber mehr und mehr seiner Rechte, die er als Mensch hatte, beraubt. Sein einziges Zimmer, in dem er sich aufhĂ€lt, wird zur Rumpelkammer und bald wird er auch von sich selbst als Ungeheuer angesehen. Nur mehr zu seiner Schwester, die ihm das Essen bringt und sein Zimmer aufrĂ€umt, und zur Bedienerin, manchmal auch noch zu seinen Eltern hat er Kontakt. Er erkennt die Ausweglosigkeit seiner Lage und sieht sich selbst als Tier und nicht mehr als Mensch an. Nach und nach verliert die Familie den Glauben an Heilung bis sie eines Tages, teils aus finanziellen GrĂŒnden, aber auch wegen Behinderung durch das Ungeziefer, beschließt ihn loszuwerden. Am nĂ€chsten Morgen ist Gregor schon tot, zu Grunde gegangen an der Lieblosigkeit seiner Umwelt und an seinem eigenen Schicksal.

In dieser ErzĂ€hlung findet sich die fĂŒr Kafka typische, teils ödipale Beziehung zwischen Vater und Sohn wieder. Gregor wird fĂŒr sein Konkurrenzverhalten und der Ablösung des Vater als familiendominante Person mit der Verwandlung bestraft. Der Tod ist somit der einzige Ausweg aus dieser Situation.

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