Landwirtschaft in den USA

Wie die Landwirtschaft die USA reich gemacht hat

Bevor die ersten Siedler Anfang des 17. Jahrhunderts nach Amerika kamen, bauten die Ureinwohner, die Indianer, hauptsächlich Mais, Tomaten und Kartoffeln an. Die Siedler lernten von den Indianern und übernahmen deren Anbaumethoden. Der Mais wurde Grundnahrungsmittel für Mensch und Tier. Bald baute man auch Weizen an, den sie aus Europa mitgebracht hatten. Auch bauten sie schon früh Tabak an. So konnte 1613 das erste Schiff mit Tabak nach Europa geschickt werden. Da es im Gebiet der Neuenglandstaaten eng wurde, man aber immer mehr Anbauflächen brauchte, breitete sich die Landwirtschaft über die Appalachen weiter nach Westen aus.

Der Süden wurde von Baumwolle und Tabak beherrscht. Die Großgrundbesitzer im Süden ließen auf riesigen Plantagen Sklaven für sich arbeiten. Durch die Erfindung einer neuen Maschine namens "Cotton Jim", die die Baumwolle von den Samen trennt, wurde die Baumwollproduktion die Nummer 1 der amerikanischen Wirtschaft. Von 1840 bis 1860 konnte die Baumwollproduktion verdreifacht werden. Gleichzeitig wuchs der Anteil der Sklaven an der Bevölkerung von 2,4 auf 3.8 Millionen. Nach dem Bürgerkrieg wurde die Sklaverei verboten, was zur Folge hatte, dass viele ehemalige Sklaven nun für Hungerlöhne für die Großgrundbesitzer arbeiteten und es ihnen oft schlechter ging als vorher. Der Süden profitierte weiterhin von der hohen Nachfrage nach Baumwolle im Norden und aber auch in England. Sie führten eine Änderung der Baumwollwirtschaft in eine sinnvolle Mischwirtschaft durch.

Während des Bürgerkrieg gab es vor allem im Norden eine landwirtschaftliche Revolution, die eine Kommerzialisierung der Landwirtschaft mit sich brachte. Durch den Mangel an Arbeitern und den aufgrund der starken Nachfrage hohen Preisen für landwirtschaftliche Produkte kauften die Farmer Maschinen, die von Pferden angetrieben wurden. Sie wechselten von der Hand- zur Maschinenarbeit, von der Selbstversorgung zur Überproduktion. So wurde die Landwirtschaft durch den Bürgerkrieg modernisiert.

Die Rinderhaltung und -Züchtung hatte im Südwesten begonnen. Doch schon bald trieben die Cowboys ihre Herden durch Iowa, Nebraska und Colorado bis zur Westküste. Der Fleischbedarf im Osten wuchs ständig. Die Rinder wurden in den vorläufigen Eisenbahnendstationen Dodge City und Abelaine verladen.

Die Eisenbahn breitete sich immer schneller aus, sie folgte den Pionieren und andersherum. Anfangs wurde die Eisenbahn oft durch Büffelherden behindert, die aber bald ausgerottet wurden. Dies bewirkte, dass viele Indianer, die sich hauptsächlich von Büffelfleisch ernährten, verhungerten. Am 10. Mai 1889 wurde im Staate Utha eine Ost-West-Verbindung geschaffen. Dort trafen sich die Eisenbahnlinien der Union Pacific und der Central Pacific.

In der Landwirtschaft erhöhte der Kunstdünger erneut die Produktion. Auch wurden Samen und Zuchttiere aus dem Ausland importiert.

Soldaten, die nach dem Bürgerkrieg seßhaft werden wollten, konnten nach dem "homestead-act" für 1¼ Dollar pro Hektar bis zu 60 ha (Quartersektion) Land in den riesigen unbenutzten Gebieten westlich des Mississippi kaufen.

Gegen Ende des 19. Jh. benutzten die Farmer riesige Erntemaschinen, die von bis zu 40 Pferde angetrieben wurden. Die Erfindung des Auto 1895 durch Henry Ford brachte weitere Modernisierung in der Landwirtschaft.

Im 1. Weltkrieg stiegen wegen dem großen Bedarf die Preise für landwirtschaftliche Produkte enorm an, was zu Rekordernten durch Flächenausweitung führte. Nach dem 1. Weltkrieg kam es zum Zusammenbruch. Die Preise für Agrarprodukte fielen in den Keller. 1929 war der Höhepunkt der Krise erreicht.

Man hatte nun unter den Folgen der Ausrottung des Landes durch die Siedler und deren Nachfolgern zu leiden. Die Wassererosion im Osten wurde zu einem nationalen Übel. Um den 100. Längengrad gibt es verstärkt Winderosion. Der "Black-Blizzard" kann eine Gegend innerhalb von Tagen in eine Wüste verwandeln.

Während dem 2. Weltkrieg entwickelte sich die 2. Agrarevolution, auch genannt die "Grüne Revolution", die vielen Menschen in der Welt Wohlstand gebracht hat. Wieder profitierte die Landwirtschaft von dem erhöhten Bedarf während eines Krieges. Die Farmer investierten in Züchtungen von Tieren und Saatgut und in gigantische landwirtschaftliche Maschinen. Die Farmer wechselten nun endgültig von Pferde- auf Maschinenkraft. Ab 1940 setzten sie Flugzeuge in der Schädlingsbekämpfung ein. Durch diese Maßnahmen kam es zu einer Überschußproduktion vieler Farmer. Dies hatte Auswirkungen in der ganzen Welt.

Nach dem 2. Weltkrieg kam es zu einer großen Landflucht, so dass kaum noch Arbeiter in der Landwirtschaft waren. 1920 waren noch ein Drittel der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, 1940 18% und 1980 nur noch 2%. Durch die niedrigen Preise gehen viele kleine Farmen ein, die dann von Großgrundbesitzern billig aufgekauft werden. So gibt es immer mehr große landwirtschaftliche Betriebe als Familienfarmen. Heutzutage besitzen 1% der Farmer ein Drittel der Fläche. Die Landwirtschaft der USA könnte die halbe Menschheit ernähren und kleiden.

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