Tauchen

Theorie und Gefahren beim Tauchen:

Merkmale des Aufenthalts unter Wasser:

- Änderung des Mediums

- Fehlen der Atemluft

- Anstieg des Druckes

- große Wärmeleitfähigkeit des Wassers

- zunehmende Dunkelheit und Farbveränderung

Druckausgleich:

Unter Wasser sind die Druckverhältnisse wesentlich ausgeprägter zu spüren und die Druckzunahme ist mit 1 bar pro 10 m wesentlich drastischer als in der Luft. Nach dem Gesetz von Boyle-Mariotte

(p ž V= const.) ist also das Gasvolumen indirekt proportional zum herrschenden Druck. Dies stellt für den Körper ein Problem dar, da zwar Flüssigkeiten hier nicht komprimiert werden können, aber der Mensch besteht auch aus Hohlräumen die mit Luft gefüllt sind (Stirnhöhle, Magen, Lunge, Gehörgang, Rachenraum). Eine besondere Position nimmt hierbei der Gehörgang ein, welcher durch die Eustach'sche Röhre mit dem Rachen verbunden ist. Hiermit kann ein Druckausgleich im Mittelohr getätigt werden (bei zugehaltener Nase Druck ausüben), welcher, wenn er ausbleibt, zu einem Trommelfellriss und somit zur Gleichgewichtsstörung führen kann. Hierbei ist auch zu beachten, dass bei Schnupfen die Schleimhäute anschwellen und dabei einen Druckausgleich fast unmöglich machen. Nasenklammern, wegen dem erschwerten Ausgleich, Schwimmbrillen (Gefahr der Netzhautablösung) und Ohrenpropfen sind Mittel, welche beim Tauchen zur Bedrohung werden können.

Atmung:

Ein Mensch unter Wasser kann bekannterweise nicht atmen. Hierbei kann er sich mehrerer Hilfsmittel bedienen, um die Verweildauer unter Wasser zu verlängern. Das Hyperventilieren ist hier zwar eine effektive, aber in gleichem Maße gefährliche Art. Das schnelle Atmen erhöht nämlich nicht den 02-Gehalt sondern verringert lediglich den C02-Gehalt des Blutes. Dies birgt aber Risiken, da das Atemzentrum nur das CO2 als Maßstab ansetzt. Dies führt dazu, dass der 02-Inhalt des Blutes zwar durch die körperliche Belastung schnell abnimmt, aber nicht genügend CO2 im Blut ist um den Atemreiz auszulösen; die Folge ist schleichende Bewusstlosigkeit. Ein ähnliches Problem tritt beim Tieftauchen auf, da hier der 02-Partialdruck beim Abtauchen zunimmt und somit genug 02 vorhanden ist, aber beim Auftauchen nimmt er genauso ab und die Abnahme des 02-Drucks macht sich jetzt wesentlich stärker bemerkbar; ebenso diffundiert das CO2 nun stärker in die Lunge und hier bleibt der Atemreiz ebenfalls aus; die Bewusstlosigkeit ist auch hier die Folge. Die Aufnahme von Sauerstoff unter Wasser aus einer Flasche führt beim Auftauchen zwar nicht zur Bewusstlosigkeit, aber wenn die komprimierte Luft nicht ausgeatmet wird, zu einem Lungenriss. Der überlange Schnorchel ist ebensowenig eine Lösung, weil hier das Zwerchfell schon bei einem halben Meter nicht mehr in der Lage ist, gegen den äußeren Wasserdruck zu atmen. Eine weitere Gefahr hierbei kann die Pendelatmung sein. Da in der Lunge immer eine Mindestmenge an Luft vorhanden sein muss, kann auch nicht beliebig tief getaucht werden, denn sonst würden die Lungenbläschen verkleben.

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