Rhönrad

Entwickelt und produziert:

Das Rhönrad wurde Entwickelt und produziert in Mitte der Zwanziger Jahre von dem Deutschen Otto Feick aus Brend (Rhön), der sein Freizeit- und Sportgerät vor allem durch Schauwettkämpfe und Vorführungen mit Würzburger Turnern in Europa und Übersee so populär machte.
Heute wird das Rhönradturnen wettkampfmäßig international in ca. 200 Vereinen betrieben.

Andere Verwendung :

Das Rhönradturnen wird gern in der sportlichen Grundausbildung eingesetzt, weil es hervorragend Möglichkeiten zur spielerischen
Schulung der allgemeinen körperlichen Bewegungsentwicklung bietet.
Ganz besonders fördert das Röhnrad die Körperorientierung und das Gleichgewichtsvermögen. Aus diesem Grund und der guten Rumpfkräftigkeit
wird das Rhönrad gern zur Unterstützung in der Haltungsschulung eingesetzt.

Die Geschichte:

Die Geschichte des Rhönradturnens: Der Pfälzer Otto Feick meldete 1925 das von ihm selbst entwickelt Rhönrad (Name stammt von einer Landschaft ab)
zum Gebrauch an und begann in Schönau an der Brend (in der Rhön) mit der Herstellung diese Turngeräts. Er machte das Rhönrad durch Schauvorführungen mit Würzburger Turnern in Europa und Übersee populär, was dazu führte, dass in den Vereinen erste Rhönradabteilungen gegründet wurden. Außerdem ent-
standen feste Kontakte mit dem Ausland, was 1930 zum ersten internationalen Rhönradturnier führte. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges endete diese zunächst sehr positive Entwicklung. Nach Beendigung des Krieges begannen erste Rhönradbegeisterte diesen Sport in den Vereinen auszuüben. Seit 1959 untersteht das Rhönradturnen dem Deutschen Turnerbund. Durch Festlegung von eigenen Wertungsbestimmungen konnten 1960 die ersten einzel-,1961 die ersten Mannschaftsmeisterschaften stattfinden. 1990 wurde dann in Taunusstein der erste Europacup ausgetragen, dem dann Europameisterschaften und 1995 die erste offiziellen Weltmeisterschaften in Den Helder (Niederlande) fol-
gen, zu denen Aktive aus der ganzen Welt kamen.

Internationale Entwicklung :

Schon immer bestanden lose Kontakte deutscher Rhönradturner zu Sportlern anderer Länder, vorallem im europäischem Raum. So kam natürlich auch der Wunsch zustande, sich einmal zu treffen, um Erfahrungen auszutauschen oder nur miteinander Rhönrad zu turnen. 1990 kam es zum ersten Internationalen Lehrgang in Finnentrop, zu dem sich rund 200 Rhönradturner aus der ganzen Welt (sogar aus Japan) trafen. Im Anschluß an diesen Lehrgang maß man sein Können in einem sogenannten Europacup. Das war der Ausgangspunkt einer Entwicklung, die im Januar 1995 ihren vorläufigen Höhepunkt in der Gründung des Internationalen Rhönradturn - Verbandes (IRV) in der Schweiz fand. Dazwischen lag eine gewisse Zeit der Provision: Eine internationale Arbeits-
gemeinschaft leitete von 1990 bis 1994 die Geschichte des Rhönradturnens, veranstaltete Europameisterschaften in Cosenca (Italien 1991), Lies-
tal (Schweiz 1992),Marmande (Frankreich 1993) und Almanda (Portu-
gal 1994). Kurz nach dem der IRV seine Arbeit aufgenommen hat, kam es im Juli 1995 in Den Helder (Niederlande) zu den ersten Weltmeisterschaften in dieser Sportart, bei denen die deutschen Teilnehmer alle Titel mit nach Hause nehmen konnten. Es folgten die zweiten Weltmeisterschaft in Antwepern (Belgien), erstmals bei den Aktiven auf Musik (in der Disziplin Geradeturnen).
Hier wurde auch deutlich der zukünftige Weg in dieser Sportart aufgezeigt, die immer mehr Publikuminteresse anzog. Auch hier zeigten die deutschen Teilnehmer ihre Können und holten sich 7 und 8 vergebene offizielle Titel. Nur der für sei Heimatland Serbien startete Deutsche Meister Miro Zorbic (TSV Bleidenstadt) zeigte Ausstrahlung die Verbindung von Musik und turnerischem Können und begeisterte das Publikum. Er holte sich verdient den Titel in der Disziplin Geradeturnen. Auf jeden Fall zeigten die Deutschen Teilnehmer, dass der IRV zu Recht die nächsten Weltmeisterschaften im Jahr 1999 nach Limburg (Deutschland) vergeben hat. Momentan betreibt man in Europa von Norwegen und Schweden, bis Portugal und Italien im Süden westeuropäischen Land Rhönradturnen. Darüber hinaus gibt es auch nationale Rhönradturnverbände in Israel und Japan. Sogar in Südamerika, in Kolumbien und Chile, weiß man den Reiz dieses Sportgerätes zu schätzen.

Nationale Verbreitung:

Röhnradturnen ist in jedem Landesunterverband vertreten und wird in mehr als 300 Vereinen mit über 13.000 Aktiven ausgeübt.

Hochburgen (Also da wo es am meisten betrieben wird) sind die Stadt
Taunusstein (bei Wiesbaden), Würzburg im Kölner Raum Bensberg, Wuppertal, Leverkusen und im Westfälischen Bestwig und Bielefeld. Nun alle Vereine in Bayern : TSG Estenfeld, TG Würzburg, ASV Neumarkt,, DJK Olympia Schönau, ESV Rosenheim, POST SV Nürnberg,SV Nürnberg Süd, SC Pöckingen, SV Amerrang, SV Neuperlach,TG 1848 Schweinfurt, TG Kitzingen, TS Schwarzenbach, TSV 1860 Ansbach, TSV Altfrauenhofen, TSV Bischofsheim, TSV Freilassing, TSV Gilchsheim - Argelsried, TSV Markt Wald 1932 e.V. TSV Nordheim, TSV Scheuerfeld, TSV Weilheim, TUS Aschaffenburg - Damm, TUS Aschaffenburg - Leider, TUSBad Aibling, TV 1964 Landshut, TV Bad Tölz, TV Bad Winsheim, TV Eggenfelden, TV Eibach, TV Gerolzhofen, TV Jahn Hammelburg, TV Miltenberg, TV Schierling, TV Senden-Ay, TV Waldsassen, ASV Rimpar.

Wie das Rhönrad aussieht :

Das Röhnrad besteht aus zwei gleich großen, kunststoffummantelten Stahlreifen, die durch sechs Sprossen im genau festgelegten Abstand verbunden sind. Man unterscheidet zwei Griffsprossen (dort sind Griffe angebracht), zwei Brettsprossen (dort sind Bretter angebracht), und zwei Spreizsprossen (die zur Verbindung oder zum aufspreizen dienen).Außerdem sind (gegenüberliegende
Bretter) auch an den Reifen Griffen befestigt.

Was man verwendet, benötigt, und vor dem turnen tun muss :

Die für viele Übungen benötigte Bindungen bestehen aus einem ca. 60 cm langem, 3 cm breiten und ca. 0,4 cm dickem Lederriemen. Sie sind an den Fußauflageflächen gepolstert und durch Schnallen auf die Fußdicke einstellbar.

1. Nach vorne umgeschnürte Stoffschuhe.
2. Sportkleidung: T-Shirt, Turnhose
3. Und zusammengebundene Haare.

Rhönradturner / - innen sollten, sich wie andere Sportler auch, zunächst gewissenhaft aufwärmen. Damit keine Verspannungen oder sonstiges passieren können muss man Arme, Beine und die Bauchmuskeln gut mit Dehnübungen aufwärmen.

Die Hauptdisziplinen :

Im Röhnradturnen unterscheidet man drei Hauptdisziplinen :
Das Geradeturnen, das Spiralenturnen und den Sprung (nur Männer)
Hier eine kurze Beschreibung der drei Disziplinen :

Geradeturnen :

Das Röhnrad rollt dabei auf einer Wettkampffläche von 3m x 23m hin und her. Während der Übungsfolge, die aus vier bis sieben Bahnen besteht, führt der / die Aktive verschiedene Übungen mit oder ohne Bindungen aus. Diese sind Teilweise Elemente aus dem Reck -,Barren- oder Bodenturnen sehr ähnlich. Wichtig ist, dass das Rad (außer bei einem Richtungswechsel) immer in Bewegung bleibt.
Bei der Höchsten Schwierigkeitsklasse, der L10, gibt es mittlerweile noch zwei Erneuerungen : Statt Kür- und Pflichtwettkampf (wie in den Klassen L4 - L9) Muß der / die Aktive jetzt zwei Geradeküren turnen. Eine zur Musik, wobei auch Ausdruck und Musikalität mit-
bewertet werden, und eine zweite Kür, in der er/sie innerhalb von drei Bahnen so viel Schwierigkeitsteile wie möglich turnen muss.
Gerade diese '' Highlight- Bahnen '' fordern die turnerische Fäh-
igkeit des Aktiven aufs äußerste.

Spiralturnen :

Das Rad rollt auf einem Reifen auf einer Wettkampffläche von 13m x 13m und macht beim hoch und runter gehen kleine und große Kreise.
Dabei der/die Turner/in verschiedene Übungen in der großen (Rad-
neigung>60°) und in der kleinen (Radneigung> 30°) Spirale. Wichtig ist hier, dass das Rad nie auf beiden Reifen gleichzeitig rollen darf.

Sprung :

Bei dieser Disziplin, die nur von Männern ausgeführt wird, bringt der Turner das Rad in Bewegung und führt nach kurzem Anlauf mit Hilfe
des Rhönrades einen Sprung z.B. (Grätsche, Handstandüberschlag,
Salto etc.) Ãœber das rollende Rad aus. Wichtig ist auch hier, dass das Rad immer in Bewegung bleiben muss (bis der Turner das Rad verlassen hat).

Die Kür:

Die Kür ist eine Übungsreihenfolge die der/die Turner/Turnerin sich die Übungen heraussucht die er/sie besonders gut beherrscht.

Bei den Kürübungen in den Einzel- und Mannschaftswettkämpfen werten insgesamt 6 Kampfrichter, die sich wie folgt zusammensetzt:
Der Oberkampfrichter ist zuständig zur '' Oberaufsicht '' und für die Korrektheit der Wertung. Ihm zur Seite sitzt der Schwierigkeitskampfrichter, der mittels eines Übungskatalogs den Schwierigkeitswert (bis zu 4,0 Punkten) der Kür vergibt. Außerdem befinden sich im Kampfgericht noch 4 Ausführungsrichter, die Über die Ausführung und den Inhalt der Kür (bestimmte Elementegruppen
sind vorgeschrieben)richten. Sie haben insgesamt 6,0 Punkte zur Verfügung. Bei diesen Kampfrichtern wird die oberste und unterste Wertung gestrichen und der Mittelwert aus den verbliebenen Punkten ermittelt, der dann zum Schwierigkeitswert dazu gezählt wird.

Musikkür:

Bei den Kürübungen in der Wettkampfklasse L 10 kommen seit diese letztem Jahr noch zwei Musikkampfrichter hinzu, die Ausdruck und Musikalität der Übung bewerten sollen.

Plicht :

Bei den Pflichtübungen besteht das Kampfgericht aus 5 Kampfrichtern, die Position des Schwierigkeitskampfrichters erübrigt sich, weil jede der vorgeschriebenen Pflichtübungen von einem festgesetzten Wert ausgeht, von dem auch die Kampfrichter die entsprechende Abzüge vornehmen. Auch hier werden die obersten und untersten Wertungen gestrichen und der Mittelwert aus den verbliebenen Punkten ermittelt. Dieser ist dann gleichzeitig der Endwert.

Das Paarturnen :

Bei den Paarwettkämpfen unterscheiden wir zwischen Partner- und Synchronturnen und der Partnerspirale.

Kür :

Das Kampfgericht für das Partnerturnen besteht aus einem Ober-
kampfrichter, einem Schwierigkeitsrichter (4,00 Punkte für Schwierigkeit, 2,00 Punkte für Aufbau), 4 Ausführungskampfrich-
ter (8,00 Punkte für Ausführung) und zusätzlich zu den Einzel- und
Mannschaftswettkämpfen zwei Kampfrichter für das Spezielle (6,00
Punkte für Originalität,Ausdruck, Musikalität und Musiktechnischer Aspekt). Die Kampfrichter beim Partnerturnen vergeben insgesamt
20,00 Punkte (Höchstwertung).

Spirale :

Bei der Partnerspirale ist die Zusammensetzung des Kampfgerichts genauso wie bei den anderen Paardisziplinen, entfällt hier die Bewertung für die Musik, die bei dieser Disziplin nicht gefordert wird. Die Kampfrichter für das Spezielle haben aus einem Grund nur einen Punkt zur Verfügung, somit ergibt sich eine mögliche Höchstpunktzahl von 16,00 Punkten.

Synchronturnen :

Auch beim Synchronturnen beträgt die Höchstwertung 20,00 Punkte,
aufgeteilt in 2 mal 5,00 Punkte für die Auswertung (Stuhlkampfrichter, für jeden Turner getrennt), 4,00 Punkte für die Schwierigkeit (Schwierigkeitskampfrichter) und auch hier 6,00 Punkte für das Spezielle (Kampfrichter für Spezielles und Übungsaufbau).

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