Börse

Gliederung:
1. allgemeines zur Börse
2. geschichtliche Entwicklung
3. Börsenarten
3.1 Effekten- und Wertpapierbörse
3.2 Warenbörse
4. wichtige Börsenplätze
4.1. Frankfurter Wertpapierbörse
4.2. Dow Jones Index (DJI)
4.3. Schweizer Börse (SWX)
5. Funktion der Börse
6. Bedeutung der Börse

1. Allgemeines zur Börse:

Definition:
· Börse ist ein zentraler Ort oder Wirtschaftsplatz, an dem zu festen Zeiten, Teilnehmer eines bestimmten Marktes zusammenkommen, um mit Waren, Wertpapieren und Ähnlichem zu handeln

Allg. Gilt:
· Die Leitung der Börse wird von einem Börsenvorstand ausgeübt
· Die Marktteilnehmer müssen Mitglied der Börse sein d.h. sie müssen einen Börsenplatz besitzen
· Die Börse führt Angebot und Nachfrage marktmäßig zusammen und gleicht sie durch amtl. Festsetzung aus (Kurse)
· Börsengeschäfte sind entweder Termingeschäfte (Lieferung und Zahlung zum späteren Zeitpunkt) oder Kassengeschäfte (Lieferung und Zahlung innerhalb kürzester Frist)
· Hauptfunktion: Schaffung von zentralen Treffpunkt, an dem Geschäftsleute zusammenkommen können
· Geschäft (das Börse als Unternehmen macht)
o Verkauf der Börsenplätze
o aus Beiträgen und Abgaben (die Mitglieder zahlen und Gebühren, z. B. Transfergebühren für Verkauf von Börsensitzen)
· Börsensaal selbst oder Maklerstand (große, offene Halle) für Mitglieder reserviert
· Abwicklung von Käufen und Verkäufen erfolgt durch Zeichen oder zugerufene Verkaufs- und Kaufangebote
· überall sichtbare Anzeigetafel zeigt Liste der Transaktionen und Kurse
· solche Zentrale Treffpunkte waren im Wirtschaftsleben aller großen Städte und Staaten nötig

2. Geschichtliches zur Börse:

· Erfolgsgeschichte der Börse beginnt vor 600 Jahren
· Das Mittelalter war für Kaufleute, die überregionalen Handel trieben, eine knochenharte Zeit
· Beladen mit schweren Geldbörsen und den unterschiedlichsten Waren trafen sie sich zum Handel an offiziellen Treffpunkten
· Diese offiziellen Treffpunkte waren im Mittelalter große Messen, die in regelmäßigen Abständen stattfanden
· Um sich einig zu werden, mussten die Kaufleute immer wieder auf's neue über den Wert ihrer Waren und Währungen verhandeln
· So entstand um 1400 eine der ersten Börsen überhaupt
· Und im 16. JHD wurden in allen wichtigen europäischen Städten Börsen gegründet
· 1531 entsteht in der belgischen Stadt Antwerpen die erste organisierte Börse, an der Waren nur durch Beschreibung und Austausch von Quittungen verkauft wurden, ohne dass die Ware selbst präsent war
· es folgten die Handelsstädte von London 1571, sowie Frankfurt und Paris
· Im Jahre 1792 nahm die Börse von New York den Handel auf und entwickelte sich im 20 JHD zur größten Börse der Welt

3. Börsenarten:

3.1. Wertpapierbörse:

· Markt für Kauf und Verkauf von Effekten (Aktien und Schuldverschreibungen (Rentenpapiere))
· Handel findet nach festen Gebräuchen und Vorschriften statt
· sämtlichen Kauf- und Verkaufsaufträge laufen bei Börsenmaklern zusammen
· Aufgabe: Kursfestsetzung
· Entwicklung der Börse, ist oft ein Barometer für die wirtschaftliche Lage eines Landes

3.2. Warenbörse:

· Markt für Kauf und Verkauf von Waren (Nahrungsmittel wie Getreide, Kaffe, Sojabohnen...; Edelmetalle wie Aluminium, Gold, Silber, Platin, Kupfer... und ganz neu auch Strom)
· Zu Waren gehören auch Devisen (Fremdwährungen Dollar, Euro usw.)
o Devisen sind bloß Buchwährungen, sind also nur auf dem Papier vorhanden
o Devisen sind zwar durch "Echtgeld" gedeckt, werden aber nicht getauscht
o Gewinn kann nur bei Wertsteigerung der Währung gemacht werden
o Heute: 1$ = 2 DM ; $-Kurs steigt von 2 auf 3 DM -> 1$ = 3DM ; Verkauf -> 1 DM Gewinn
· Normalerweise werden die Preise an Warenbörsen durch Angebot und Nachfrage gebildet, es sei denn, die Regierung verhängt bestimmte Einschränkungen.
· Der Verkauf lässt sich wieder in zwei Klassen einteilen:
o Kassengeschäfte und Termingeschäfte
· Warenbörsen sind für den internationalen Handel mit landwirtschaftlichen und mineralen Rohstoffen wichtig
· Die international bedeutendsten Warenbörsen sind in Chicago, New York und London
· In Deutschland ist lediglich die Hamburger Kaffeebörse erwähnenswert

4. wichtige Börsenplätze:

4.1. Frankfurter Wertpapierbörse:

· Die ersten deutschen Börsen entstanden in traditionellen Marktstädten, wie Nürnberg, Augsburg, Köln, Hamburg, Frankfurt und Berlin
· Die Kölner Börse wurde bereits 1553 gegründet
· Frankfurt ist neben 7 weiteren Börsen der bedeutendste Börsenplatz in Deutschland und die 4-größte Börse der Welt
· Frankfurt blickt auf eine lange Bankentradition zurück, wobei sich schon im 14. Jahrhundert zahlreiche Makler in der Stadt angesiedelt hatten und wurde schließlich 1585 gegründet
· Trägerin der FWB ist Deutsche Börse AG

Organisationsstruktur:
· Börsenrat = oberstes Organ des FWB:
o trifft grundsätzliche Entscheidungen wie Erlass von Börsen-, Gebühren- und Geschäftsordnung oder Festlegung der Bedingungen für Börsengeschäfte
o auch Entscheiden über die Einführung von technischen Systemen für Handel und Abwicklung
o Überwachung der Geschäftsführung
o aus maximal 24 Mitgliedern, für 3 Jahre gewählt
o Aufgabe: Überwachung von Handel und Geschäftsabwicklung
-> deutliche Verbesserung von Anlegerschutz und Integrität des Marktes
· Kennziffer, für die Entwicklung und Stand der deutschen Aktienkurse ist der deutsche Aktienindex (DAX)
o Er wurde gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt und am 11. Januar 1988 eingeführt.
o Er enthält die Werte der 30 größten Aktiengesellschaften, die an der deutschen Börse zugelassen sind
o Damit repräsentiert er fast 60 Prozent des gesamten Grundkapitals deutscher Aktiengesellschaften
o Die Schlusskurse des Jahreskurses 1987 wurden als Basis gewählt und auf 1 000 Indexpunkte festgesetzt
o Der DAX berechnet sich nach der Formel von Laspeyres und wird während der amtlichen Börsenzeit jede Minute neu ermittelt
o Zunächst war er nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den anderen bestehenden deutschen Aktienindizes gedacht
o Inzwischen ist der DAX zum offiziellen Index des deutschen Aktienmarktes geworden
· Weitere Indizes sind der MDAX, der CDAX und der SDAX
· Der MDAX wird auch als "zweite Liga" bezeichnet
o Er enthält die Werte 31-100, also die 70 größten Unternehmen nach den DAX-Titeln
· Der DAX und der MDAX ergeben dann den DAX 100 oder auch C-DAX genannt, dessen reiner Index aber relativ unbedeutend ist
· Ein anderes wichtiges Segment der deutschen Börse ist der "Neue Markt":
o Ihn gibt es seit 1997
o Er beinhaltet alle anderen Werte des deutschen Aktienmarktes
o In ihm wurde ein Markt für kleine und junge Wachstumsunternehmen geschaffen
o Die Entwicklung aller Werte dieses Marktsegments spiegelt der sog. NEMAX wieder
o Dazu gesellt sich der NEMAX-50-Index, welcher 50 ausgesuchte Werte des Neuen Marktes vereint
o Der NEMAX - Index ist bisher stärker gestiegen als der DAX, allerdings mit auch sehr viel stärkeren Auf- und Abwärtsbewegungen

· Bedingungen für die Indizeseinteilung:
o Zum Neuen Markt gehören alle neuen Unternehmen, die starken Wachstumsschwankungen unterliegen (z.B. mach ich jetzt mit meiner Firma an die Börse gehe, wird mein Aktienwert in der ersten stark schwanken, wie Deutsche Post)
o In die DAX-Indizes kommen dagegen nur stabilere Unternehmen
o Dabei spielen aber noch andere Kriterien eine Rolle, wie Größe des Stammkapital, wie viele Aktien sind auf dem Markt, wie groß ist mein Firmenumsatz und wie hoch ist der Wert der Aktie

4.2. Dow Jones Index (DJI):

· 1734 wurde in New York ein zentraler Handelsplatz eingerichtet, der so genannte Meal Market
· Meal Market wurde einer der ersten Handelsplätze für Wertpapiere
· schließlich bildete 1792 eine Gruppe von 24 Geschäftsleuten eine Gesellschaft, aus der später die New York Stock Exchange entstand

allgemein:
· = Index von Wertpapierkursen, die an der New Yorker Wertpapierbörse notiert werden
· 1884 berechneten Charles Henry Dow und Edward D. Jones erstmals zusammengestellte Indizes.
· Aber seit 1928 werden diese Werte von einem eigenständigen Medienunternehmen ermittelt
· bekanntester der Indizes: Dow Jones Industrial Average
· wird allgemein mit dem Dow-Jones-Index gleichgesetzt und seit 1887 an der New Yorker Börse veröffentlicht
· Er ist der größte amerikanische Aktienindex und umfasst die 30 wichtigsten US-Unternehmen, wie Walt Disney, IBM und General Motors
· Der Dow Jones, mit Hauptsitz in New York, ist auch als Weltleitbörse bekannt und bewegt somit alle anderen Börsen, denn geht der Dow runter, gehen weltweit meist auch die Aktienkurse zurück
· Zur Information: weitere Indizes sind der Dow Jones Utility Average, der Dow Jones Transportation Average (DJTA) sowie der Dow Jones Composite
· Es gibt ebenfalls eine Art "Neuen Markt" in New York, der sog.: NASDAQ
o Er ist eine Computerbörse
o Hier werden, wie in Deutschland, vor allem Aktien von neuen Unternehmen gehandelt
o Er ist in den letzteren Jahren wesentlich stärker gestiegen, als der Dow Jones und unterliegt auch erheblich stärkeren Kursschwankungen
· Ein weiterer Index ist der S&P 500:
o Er ist ein sehr wichtiger Index in den USA
o Er enthält die 500 größten US - Unternehmen und zeigt somit die Entwicklung des breiten US-Marktes an
· Nicht zu vergessen ist der S&P Future
o ein wichtiger Indikator, wenn die Märkte geschlossen sind
o er wird rund um die Uhr gehandelt und bietet somit einen gewissen kurzfristige Überblick über die zukünftige Entwicklung des US-Marktes

4.3. Schweizer Börse (SWX):

· In der Schweiz entstanden die Effektenbörsen relativ spät
· Die zahlreichen Industrien waren in Privatbesitz, sie verschafften sich das nötige Kapital von privater Seite
· Erst mit dem Bau der Eisenahnen, der rapiden Industrialisierung und dem Wachsen der öffentlichen Aufgaben, stiegen die Anforderungen an den schweizerischen Kapitalmarkt
· In der Schweiz wurden nacheinander Effektenbörsen gegründet
· Der Anfang machte Genf 1850, es folgten Zürich 1873, Basel 1876
· Um sich im normalen Wettbewerb behaupten zu können, wurden 1996 die letzten drei Präsenzbörsen in Basel, Genf und Zürich geschlossen und durch die Schweizer Börse SWX abgelöst
· Die Schweizer Börse ist die erste Vollelektronische Börse der Welt, bei der die Börsenaufträge durch Computerprogramme abgeschlossen werden
· Es sind somit keine Makler mehr nötig
· Die Händler tätigen ihre Geschäfte über Bildschirme, die in den Banken installiert sind
· Die elektronische Börse ermöglicht den permanenten Handel aller Titel, was zu einem größeren Umsatz und tieferen Transaktionskosten führt
· In und um jede Börse entstehen zahlreiche Informationen, wie zum Beispiel bezahlte Preise, Handelsräumungen, Geld- und Briefkurse
· Die Veröffentlichung dieser Informationen ist für alle Marktteilnehmer, ob Händler oder Anleger von zentraler Bedeutung
· An der Schweizer Börse SWX ist das gesamte Volumen von Angebot und Nachfrage des Börsenhandels sichtbar
· So können sich Händler und Anleger besser informieren und ihre Entscheidungen entsprechend fällen
· Im Gegensatz zu elektronischen Börsen, ist in vielen Ländern der Börsenhandel noch als Präsenzbörse organisiert
· Dabei treffen sich die Marktteilnehmer täglich zu den festgesetzten Börsenhandelszeiten an der Börse und führen die Aufträge in Form von persönlich ausgehandelten Kontrakten mit anderen abschlussbereiten Händlern aus
· Da alle Marktteilnehmer anwesend sind, können sich die Konkurrenten einfach beobachten und auf Stimmungen und Gerüchte schnell reagieren
· Wie bereits in der Schweiz, werden auch im Ausland die Präsenzbörsen schrittweise durch elektronische Börsen abgelöst
· Der wachsende Konkurrenzdruck beschleunigt weitere Kooperationen und Fusionen unter den Börsenplätzen
· Die Schweizer Börse hat diese Entwicklung früh erkannt und zusammen mit der deutschen Börse die EUREX, ein gemeinsames Handelssystem für Optionen und Futures aufgebaut
· Mit der EUREX wird den Marktteilnehmern ein direkter Zugang zu möglichst vielen Produkten mit hoher Liquidität ermöglicht

5. Funktion der Börse:

· Ganz grob: Aktien billig kaufen und teuer verkaufen
· Dies ist leichter gesagt, als getan, denn die Börse ist ein riesiges verzweigtes Netz von Aktionen und Reaktionen
· Der Börsenhandel wird vor allem vom Kauf und Verkauf von: Aktien, Wertpapiere, Optionsscheinen, Waren, Devisen und indirekt auch Fonds bestimmt.
· 1. Aktien:
o was ist eigentlich eine Aktie (Frage an Klasse)?
* Ein Wertpapier, das dem Inhaber einen Teil des Grundkapitals eines Unternehmens und somit Mitbestimmungsrechte in diesem Unternehmen garantiert
o Entstehung von Aktien:
* Bei der Neubildung eines Unternehmens bringt jeder Teilhaber ein bestimmtes Grundkapital mit in das Unternehmen
* Daraus entsteht das sog. Stammkapital, der eigentliche Wert des Unternehmens
* Anteile dieses Stammkapitals sichern Anteile am Unternehmen
* Wenn nun ein Unternehmen an die Börse geht, verkauft es Anteile dieses Kapitals in Form von Aktien
* kein Unternehmen wird mehr als 25 Prozent des Kapitals in Aktien ausgeben, da bei jeder Entscheidung, das Unternehmen betreffend eine ¾ -Mehrheit vorhanden sein muss
* wichtig: Das Unternehmen profitiert beim Börsengang nur von der Erstemission
* D.h. wenn sie ihre Aktien das erste Mal ausgeben, bekommen sie einen einmaligen Emissionserlös, im Wert der ausgegebenen Aktien
° Bsp: Unternehmen verkauft 100.000 Aktien zu je 10 Euro -> Emissionserlös von 1.000.000 Euro
* Vom weiteren Kauf und Verkauf der Aktien profitiert das Unternehmen nicht mehr
o Kauf und Verkauf von Aktien:
* Voraussetzung: 1. Depot bei einer Bank; 2. genügend Kapital (ab 20.000-30.000 DM sinnvoll)
* Registrierter Kauf und Verkauf ist nur möglich, wenn der Markt geöffnet ist (Deutschland: von 9:00 - 20:00 Uhr)
* Orders auch später möglich, gelten aber erst am nächsten Tag
* Früher: 12:00 Uhr wird von jeder Aktie der Kassakurs festgelegt und zu diesem Kurs wurde gekauft und verkauft
* Heute: Kurse werden in Echtzeit berechnet und Anleger kann Aktien ständig kaufen und verkaufen (soweit Verkäufer oder Käufer vorhanden ist)
° Bsp.: 10:00 Uhr gebe ich Angebot: 100 Stück zu je 1Euro verkaufen
° Order wird an Makler weitergeleitet, welcher diese dann bearbeitet und gegebenenfalls ausführt
° Falls dann jemand bereit ist, meine Aktien zu kaufen, ist Verkauf zustande gekommen
° Verkaufspreis ist dabei von Verkäufer selbst zu wählen
* Order bleibt solange bestehen, bis entsprechender Käufer oder Verkäufer gefunden wurde, bzw. bis Monatsende
* Bei jedem Kauf und Verkauf, fallen Gebühren an, welche allerdings von Bank zu Bank verschieden ausfallen
* Beim Kauf von Aktien ist es immer sinnvoll breit zu fächern, damit wird das Risiko verringert wird
° Bsp.: wenn von 10 verschiedenen Aktien 8 steigen und 2 fallen, macht man trotzdem noch Gewinn
o Aktionär macht Gewinn, bei:
* Erreichen des Zieles: Aktien teurer zu verkaufen, als man sie gekauft hat -> Gewinn
* Ausschüttung von Dividenden:
° Ein bestimmter Prozentsatz (in der Regel 30%) des Jahresumsatzes eines Unternehmens werden in Form von Dividenden an die Aktionäre verteilt

· 2. Festverzinsliche Wertpapiere:
o = z.B. Schuldverschreibungen (Renten)
* Geldanleihen mit festen Zinsen, über bestimmten Zeitraum
* Zinsen werden von Europäischen Zentralbank festgelegt (Leitzins)
Wie wirkt sich Zinsveränderung aus
° Bei Zinserhöhung gibt es weniger Kreditnehmer und somit auch weniger Investitionen (Aktien der Unternehmen sinken)
* Leute sind aber eher bereit, ihr Geld eher in Europa anzulegen und somit in den Euro zu investieren -> Stärkerer Euro
* Zinsverringerungen - analog

· 3. Optionsscheine:
o Anders als bei Aktien, oder Waren Gewinn auch bei Kursrückgängen möglich
o Käufer und Verkäufer einer Option haben unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich des Kursverlaufs eines Handelsgegenstandes (Aktie, Anleihe, Wertpapierindex, Waren oder Rohstoffe)
o Dabei "wettet" einer auf das Fallen und einer auf das Steigen des Kurses
o Dabei unterscheidet man Kaufsoptionen (call) bei Fallen und Verkaufsoptionen (Put) bei Steigen
o Wer von beiden nicht recht hat, hat Totalverlust
* Ich sag Aktie fällt
* Dies tritt aber nicht ein
-> meine erworbenen Optionen verfallen
-> Totalverlust
o Optionsscheinpreis steigt prozentual höher als Aktienpreis: Aktie 5% -> Option 50%
o Durch extrem hohe Risiken, wird Optionsscheinhandel nur mit kompetenten Personen geführt
-> Nachweiß von hohem Einkommen, lange Börsenerfahrung, muss sich Risiken bewusst sein
-> Bsp.: in Banken sind nur eine Hand voll Anlageberater befugt Optionsscheine zu handeln

· Fonds:
o Allgemein: Ansammlung von verschiedenen Aktien unter zentraler Verwaltung
o Seit 1950 gibt es Fondssparen in Deutschland
o erst in den 90er Jahren wurde es zu einer wirklich boomenden Branche mit gewaltigen Zuwachsraten
o das Vermögen der von deutschen Gesellschaften verwalteten Aktienfonds ist in den vergangenen sechs Jahren in etwa um das Siebenfache angewachsen
o In Bundesrepublik sind Tausende von verschiedenen Investmentfonds zugelassen, und es werden fast täglich mehr
o In den Investmentfonds sind entweder Aktien, Anleihen oder beide Wertpapierarten enthalten
o Es gibt aber auch Fonds, die sich auf hochspekulative Anlageformen spezialisieren
o In Bundesrepublik haben Rentenfonds den größten Marktanteil, gefolgt von offenen Immobilienfonds, Aktienfonds und gemischten Fonds
o Seit Ende 1994 sind auch Geldmarktfonds zugelassen
o Außerdem gibt es noch Spezialitätenfonds, die sich nur auf eine Branche oder ein Land konzentrieren, wie zum Beispiel Ökofonds, High-Tech-Fonds, USA- und Japanfonds.
o Anders als bei Wertpapieren, werden Fonds nicht mit anderem Anleger, sondern mit einer Fondsgesellschaft gehandelt
* Dabei gibt der Anleger der Gesellschaft Geld und ein Fondsmanager, der den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, kauft für dieses Geld dann verschiedene Aktien
* Dabei sind Fonds mit 3-5 Mrd. DM keine Seltenheit
° Bsp.: 2.000.000 Menschen kaufen Fond für je 2000 DM -> 4.000.000.000 DM
o Diese Gesellschaften sind aber verpflichtet, die Fonds zurück zu kaufen
o Somit können Anleger zwar nicht direkt am Börsenmarkt teilnehmen, Fonds haben aber den größten Einfluss auf die Aktienkurse
* Bsp: Wenn von 2 Mio. 1 Mio. Leute aus Fond aussteigen, muss Gesellschaft Aktien im Wert von 2 Mrd. DM verkaufen
-> Aktienkurse sinken
-> Fondmanager muss hochintelligent sein
o Der Kauf von Fondsanteilen empfiehlt sich insbesondere für Anleger, die:
* selber nicht genügend Zeit haben
* sich persönlich intensiv um ihre Investments zu kümmern
* regelmäßig einen bestimmten Anteil ihres Einkommens per Dauerauftrag investieren wollen (z.B. monatlich 200 Mark bzw. 100 Euro)
* sich in interessanten Märkten engagieren wollen, deren Entwicklung aber von hier aus schwer zu beurteilen ist (wie Griechenland, Osteuropa oder Korea)
o Fonds sind eine der sichersten Wertanlagen am Börsenmarkt

6. Bedeutung der Börse:

· Trotz der 600-jährigen Geschichte, ist die Börse heute aktueller und wichtiger denn je
· Der Fortschritt der modernen Kommunikationsmedien führt zu einer raschen Globalisierung der Finanzmärkte
· Der Handel an der Börse hat eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Kapitalanlage und die Kapitalbewertung
· Durch die tägliche Kursfestsetzung an der Börse, erhält ein großer Teil unsers Volksvermögens ständig eine Neubewertung
· Die Börse ist aber auch ein Konjunkturbarometer für die Wirtschaft:
o Mit der Kursgestaltung, werden nicht nur der aktuelle Zustand, sondern auch die künftigen Entwicklungen aufgezeigt

So begleitet die Börse die Wirtschaft in guten und in schlechten Zeiten

2914 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet