Betriebserfolgsrechnung

I.) Gliederung

II.) Betriebserfolgsrechnung

II.1.) Ermittlung des Betrieberfolges

II.1.1.) Kosten

II.1.1.1.) Rechenschema

II.1.1.2.) zeitliche Abgrenzung der Aufwände

II.1.1.3.) betriebliche Abgrenzung der Aufwände

II.1.2.) Leistungen

II.1.2.1.) Rechenschema

II.1.2.2.) zeitliche Abgrenzung der Erträge

II.1.2.3.) betriebliche Abgrenzung der Erträge

II.2.) Verfahren der Betriebserfolgsrechnung

II.2.1.) Gesamtkostenverfahren

II.2.1.1.) Rechenschema

II.2.2.) Umsatzkostenverfahren

II.2.2.1.) Rechenschema

II.2.3.) Kostenträgererfolgsrechnung - Umsatzkostenverfahren

II.3.) Beispiele: I.) und II.)

III.) Quellenhinweise

Betriebserfolgsrechnung

II.) Betriebserfolgsrechnung

Mit Hilfe der Betriebserfolgsrechnung wird der Betriebserfolg (das Betriebsergebnis) einer Periode ermittelt. Das heißt es wird der Betriebsgewinn oder -verlust berechnet.

II.1.) Ermittlung des Betrieberfolges

Der Betriebserfolg (das Betriebsergebnis) stellt die Differenz zwischen den Leistungen und den Kosten einer Periode dar.

II.1.1.) Kosten

Die Kosten werden aus den Aufwandszahlen durch zeitliche und betriebliche Abgrenzung ermittelt.

II.1.1.1.) Rechenschema

II.1.1.2.) zeitliche Abgrenzung

Die zeitliche Abgrenzung hat die Aufgabe, die Kostenarten periodenrein zu machen. Das heißt Vorauszahlungen auszuscheiden und Rückstände einzufügen.

II.1.1.3.) betriebliche Abgrenzung

Durch die betriebliche Abgrenzung erfolgt die Umwandlung der Aufwändungen in Kosten. Dabei sind die neutralen Aufwendungen auszuscheiden, die Zusatzkosten hinzuzurechnen und gewisse Aufwendungen zu korrigieren, z. B. auf Tageswertbasis umzurechnen.

Rechenschema:

Neutrale Aufwendungen im weiteren Sinn sind alle bei der Umwandlung von Aufwändungen in Kosten ausgeschiedene Beträge.

Es gibt 2 Arten von kalkulatorischen Kosten:

a.) Zusatzkosten. Diesen steht kein Aufwand gegenüber (z. B. kalk. Unternehmerlohn

b.) Anderskosten. Diesen steht ein Aufwand in anderer Höhe gegenüber. (z.B. kalk. Abschreibung, die die buchhalterische Abschreibung ersetzt)

II.1.2.) Leistungen

Ähnlich wie die Kosten die, aus den Aufwandszahlen durch zeitliche und betriebliche Abgrenzung, ermittelt werden, werden die Leistungen aus den gesamten Erträgen eines Unternehmens abgeleitet.

II.1.2.1.) Rechenschema

II.1.2.2.) zeitliche Abgrenzung der Erträge

Wenn die Abgrenzung durch die Buchführung noch nicht vorgenommen worden ist, sind die Erträge, die nicht den Abrechnungszeitraum (die Periode) betreffen, auszuscheiden. Das sind z. B. im voraus erhaltene Mieterträge.

Leistungen, die im betreffenden Abrechnungszeitraum nicht als Erträge aufscheinen, sind hinzuzurechnen. Das sind z. B. bereits durchgeführte, jedoch nicht fakturierte Leistungen.

II.1.2.3.) betriebliche Abgrenzung der Erträge

Durch die betriebliche Abgrenzung werden von den Gesamterträgen die neutralen Erträge ausgeschieden und die Zusatzleistungen zugerechnet.

II.2.) Verfahren der Betriebserfolgsrechnung

Man unterscheidet 2 Arten der Betriebserfolgsrechnung

II.2.1.) Gesamtkostenverfahren

Beim Gesamtkostenverfahren werden die gesamten, zeitlich und betrieblich abgegrenzten Periodenerträge, korrigiert. Damit die Bestandsveränderungen der Halb- und Fertigfabrikate, den gesamten Periodenkosten gegenübergestellt werden können.

Der Nachteil des Gesamtkostenverfahrens liegt darin, dass die Halb- und Fertigfabrikatbestände bekannt sein müssen. Es ist daher für eine kurzfristige Erfolgskontrolle oft nicht geeignet.

II.2.1.1.)Rechenschema

a.) Rechenschema des Gesamtkostenverfahrens:

b.) Der Bestand an Halbfabrikaten kann nach folgendem Schema ermittelt werden:

Anfangsbestand der Halbfabrikate

+ gesamte Perioden - Herstellkosten

--------------------------------------------

= Zwischensumme

- Herstellkosten aller in der Periode

fertiggestellten Fabrikate

--------------------------------------------

= Endbestand der Halbfabrikate

II.2.2.)Umsatzkostenverfahren

Beim Umsatzkostenverfahren werden den entsprechenden abgegrenzten Periodenerlösen die Kosten der abgesetzten (umgesetzten) Erzeugnisse gegenübergestellt.

Das Umsatzkostenverfahren stellt somit eine Absatzerfolgsrechnung dar, da es von den abgesetzten Erzeugnissen ausgeht.

II.2.2.1.) Rechenschema

a.) Rechenschema des Umsatzkostenverfahrens

b.) Die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten auf Basis der Herstellkosten der abgesetzten Erzeugnisse werden wie folgt berechnet:

Periodenerlöse

- Selbstkosten der abgesetzten Produkte

---------------------------------------------------------

= Betriebserfolg (Betriebsgewinn oder -verlust)

oder

Erfolg pro Einheit x abgesetzte Menge = Periodenerfolg

II.2.3.) Kostenträgererfolgsrechnung - Umsatzkostenverfahren

Das Umsatzkostenverfahren kann mit der Kostenträgererfolgsrechnung kombiniert werden.

Das Verfahren hat den Vorteil, dass es keine Erfassung der Bestände an Halb- und Fertigfabrikaten erforderlich macht und daher eine rasche Erfolgsermittlung ermöglicht.

II.3.) Beispiele:

I.Beispiel) Ermittlung des Betriebserfolges (Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren)

Im 1. Halbjahr 1996 wurden in einem Erzeugungsbetrieb folgende Werte gestgestellt.:

Erlöse (zeitlich abgegrenzt) S 15.000.000,-

Aufwände (zeitlich abgegrenzt) S 13.500.000,-

Anfangsbestand Halb- und Fertigerzeugnissse S 900.000,-

Endbestand Halb- und Fertigerzeugnisse S 1.100.000,-

Herstellkosten S 10.800.000,-

Herstellkosten der abgesetzten Erzeugnisse S 10.600.000,-

Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten S 3.100.000,-

Aufgabe: a.) Errechnung des Unternehmensgewinnes

b.) Errechnung des Betriebsgewinnes

1.) nach dem Gesamtkostenverfahren

2.) nahc dem Umsatzkostenverfahren

Lösung:

a.) Berechnung des Unternehmensgewinnes:

Erlöse S 15.000.000,-

Halb- und Fertigerzeugnisse: Endbestand S 1.100.000,-

- Anfangsbestand S 900.000,- + S 200.000,-

- Aufwände - S 13.500.000,-

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

= Unternehmensgewinn = S 1.700.000,-

b.) Berechnung des

1.) Gesamtkostenverfahren:

Erlöse S 15.000.000,-

Halb- und Fertigerzeugnisse: Endbestand S 1.100.000,-

- Anfangsbestand S 900.000,- + S 200.000,-

- Kosten: Herstellkosten S 10.799.000,-

+ Vw. - Vtr. GK. S 3.100.000,- - S 13.900.000,-

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Betriebgewinn S 1.300.000,-

2.) Umsatzkostenverfahren:

Erlöse S 15.000.000,-

- Herstellkosten abgesetzte Erzeugnisse S 10.600.000,-

- Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten S 3.100.000,-

-------------------------------------------------------------------------------------------

= Betriebsgewinn S 1.300.000,-

II. Beispiel) Ermittlung des Betriebserfolges (Umsatzkostenverfahren - Kostenträgererfolgsrechnug)

Ein Industriebetrieb erzeugt 2 Produkte:

Produkt: A B

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Selbstkosten / Stück 4.950,- 3.862,-

Nettoerlöse / Stück 5.316,- 4.026,-

Periodenabsatz (Stück) 1.950,- 3.126,-

Aufgabe: Ermittlung des Betriebserfolges

Produkt: A B

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Periodenabsatz (Stück) 1.950,- 3.126,-

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nettoerlöse / Stück 5.316,- 4.026,-

- Selbstkosten / Stück 4.925,- 3.862,-

---------------------------------------------------

Gewinn / Stück 391,- 164,-

Gesamtgewinn / Produkt 762.450,- 512.664,-

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Betriebsgewinn 1.275.114,-

III.) Quellenhinweise

Bernhart, Deutscher, Tucheslau, "Rechnungswesen III, Lehr- und Arbeitsbuch für den III. Jahrgang der Handelsakademie", Manz Verlags- und Universitätsbuchhandlung, 3. Auflage

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