Die Blechtrommel

DIE BLECHTROMMEL VON GÃœNTER GRASS:

Entstehung:
Die Blechtrommel entstand in den Jahren 1956 bis 1959 in einem kleinem Pavillon in einem Pariser Hinterhof, wo Günter Grass damals mit seiner Frau Anna lebte. Seinen Ursprung hat der Blechtrommler in der Figur eines Säulenheiligen gehabt. Diesen hatte Günter Grass im Jahre 1952, während einer Reise durch Frankreich auf der er ununterbrochen schrieb, kreiert. Einer anderen Quelle zufolge, wo Grass aus einem Interview zitiert wird, ist der Gedichtzyklus "Der Säulenheilige" allerdings schon während der Zeit von Grass' Autostop - Reisen in den Jahren 1950/51 entstanden.
Das Gedicht "Der Säulenheilige", das nur noch in Bruchstücken erhalten ist und nie veröffentlicht wurde birgt die Keimzelle des Romans "Die Blechtrommel".
Aufbau:
Der Roman von Günter Grass "Die Blechtrommel" handelt von dem seit Beginn seines vierten Lebensjahres an bis zu seinem 22. Lebensjahr zwergwüchsigen Oskar Matzerath. Dieser 1924 in Danzig geborene Junge stürzt sich an seinem 3. Geburtstag in den Keller hinunter um nicht weiter wachsen zu müssen.
Es wird in diesem Roman die Lebensgeschichte des Jungen unter den Einflüssen des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges beschrieben. Es folgt die Nachkriegszeit, wo Oskar im Endeffekt in einer Irrenanstalt landet.
Der Roman "Die Blechtrommel" ist aufgebaut aus drei Büchern. Das erste Buch beschreibt die Zeit vor dem 2. Weltkrieg, das zweite Buch die Zeit während des 2. Weltkrieges und das dritte Buch die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in Westdeutschland. Jedes dieser Bücher ist dann noch einmal untergliedert in kleinere Kapitel.
Zu beachten ist beim Aufbau dieses Werkes des weiteren der chronologische Ablauf der Erzählhandlungen. Oskar Matzerath wurde 1924 geboren und hat 1927 willentlich sein Wachstum eingestellt. Im Nachkriegsdeutschland hat ihn eine Irrenanstalt aufgenommen, in welcher er im Verlauf zweier Jahre, von 1952 bis 1954, seine Autobiographie schreibt. Demgemäß unterscheidet man zwei Romanebenen, die Erzählzeit, welche die genannten beiden Jahre enthält und die Zeit von der erzählt wird, nämlich die Jahre 1899 bis 1954. Davon zusätzlich ist noch die eigentliche Erzählebene zu unterscheiden.
Zur Erzählform des Buches sei noch zu bemerken, dass Oskar von sich sowohl in der ersten als auch in der dritten Person erzählt. Die Übergänge sind fließend und ein Wechsel findet manchmal innerhalb des selben Satzes statt. Bei der Person Oskar Matzerath, handelt es sich um einen Ich - Erzähler. Nachzuweisen ist dies unter anderem auf Seite 241 wo Oskar berichtet: "Niemand hätte vom Strand aus sehen können, wie Greff das Fahrrad ablegte [...] Fragen sie mich bitte nicht, woher ich das weiß, Oskar wußte damals so ziemlich alles [...]"
Das erste Buch
Zu Beginn erfolgt die Beschreibung von Oskars Geburt. Anschließend wird dargestellt wie Oskar sich an seinem dritten Geburtstag die Kellertreppe herunterstürzt. Dies wird als Grund für die Einstellung seines Wachstums angesehen.
Oskar bekommt wie bei seiner Geburt von der Mutter versprochen an seinem 3. Geburtstag die Blechtrommel. Er lernt trommeln und zieht des öfteren trommelnd durch die Stadt.
Er ist nicht bereit seine Blechtrommel auch nur für einen Moment wegzugeben. Auch ist Oskar in der Lage mit seiner schrillen Stimme Glas zu zerschreien. Oskar sorgt durch sein Trommeln bei verschiedenen Veranstaltungen und Anlässen, so beispielsweise auch bei einer Kundgebung der Nationalsozialisten, für Verwirrung und richtet mit seiner Stimme auch allerlei Zerstörung an. Oskars Mutter stirbt und wird beerdigt. Im Herbst 1937 lernt Oskar den Meister Bebra, welchen er früher im Zirkus schon einmal gesehen hat, und Roswitha Raguna kennen, die beide ebenfalls kleinwüchsig sind. Außerdem befreundet er sich in dieser Zeit mit dem Kellner Herbert. Im Jahre 1938 wird der Laden in welchem Oskar seine weiß - rot lackierte Blechtrommel gekauft hat und welcher einem Mann namens Sigismund Markus’, einem Juden, gehört von den Nationalsozialisten zerstört.
Das zweite Buch
Das zweite Buch beginnt mit den ersten Kampfhandlungen in Danzig, kurz vor dem eigentlichen Ausbruch des zweiten Weltkrieges.
Das Gebäude der Polnischen Post fällt, der Hausmeister stirbt. Jan Bronski, wie gesagt Oskars mutmaßlicher Vater wird wegen Freischerlerei (Art Freiheitskämpfer, Patisan)erschossen.
Am ersten September, also genau zum Zeitpunkt des Beginn des 2. Weltkrieges gesteht sich Oskar ein, dass seine Trommel, nein sogar er selbst, der Trommler, erst seine Mutter und dann seinen "Onkel und Vater" (S.288) ins Grab gebracht hat.
Ende 1939 taucht Maria, die jüngste Schwester von Oskars Freund Herbert, dem Kellner, im Geschäft des Vaters auf. Denn Oskar war zu klein und außerdem auch nicht gewillt hinter dem Ladentisch im Geschäft zu stehen. Diese Maria wird zu Oskars erster richtiger Liebe. Bei einem Badetag an der Ostsee kommt es zu ersten seltsam anmutenden amurösen Szenen.
Anfang November 1940 besteht kein Zweifel mehr; Maria ist schwanger. Oskar, so meint er wäre der Vater, doch entdeckt er ein Zusammensein von seinem angeblichen Vater mit ihr. Dieser heiratet Maria dann auch, doch Oskar bleibt auch weiterhin davon überzeugt, dass es sein Kind sei. Oskar versucht vergeblich Maria zu überreden das Kind abzutreiben. Doch vergeblich, am 12. Juni 1941 wird sein Kurt, so hatte ihn Herr Matzerath, sein angeblicher Vater, genannt, geboren.
Zu seinem dritten Geburtstag so verspricht es Oskar soll auch er von ihm eine Blechtrommel bekommen. An seinem 2 Geburtstag trifft er vor einer Danziger Schule, einer derzeitigen Luftwaffenkaserne seinen alten Freund Bebra. Gemeinsam mit ihm und Roswitha geht er an die Westfront um dort Fronttheater zu spielen. So kommt er unter anderem auch nach Paris, wo er Arm in Arm mit Roswitha durch die Stadt spazieren geht. Auch hat er hier Auftritte vor verwöhnten deutschen Wehrmachtsangehörigen und er zersingt seine Gläser. Oskar hatte zwar seine Lieben daheim nicht vergessen, doch er schickte auch keine Nachricht. Er bot ihnen einfach die Möglichkeit ein Jahr ohne ihn zu leben. Im April 1944 ziehen sie mit ihrem Fronttheater an den Atlantikwall um dort Aufführungen zu geben. Roswitha stirbt beim Angriff der alliierten Truppen während sie versucht einen Becher Kaffee aus der Feldküche zu holen. Bebra und Oskar kehren nach Berlin zurück, wo sie sich trennen und Oskar trifft einen Tag vor Kurts Geburtstag in seiner immer noch unversehrten Heimatstadt Danzig ein. Die Begrüßung seines Vaters bei seiner Heimkehr ist so herzlich, dass sich Oskar von jenem Tage an "nicht nur [...] Oskar Bronski, sondern auch Oskar Matzerath nannte [...]". Oskar schenkt seinem Sohn Kurt eine Trommel, welche dieser jedoch nicht annimmt und zugleich zu Schrott zerschlägt. Oskar wird Anführer einer Jugendbande namens die Stäuber. Es folgen Brand und Zerstörung Danzigs durch die Russen. Oskar bringt Herrn Matzerath, welchen er inzwischen als seinen richtigen Vater ansieht, um. Er steckt ihm beim Eindringen der Russen sein Parteiabzeichen mit geöffneter Anstecknadel zu, welches dieser dann verschluckt und daran stirbt. Es folgt seine Beerdigung. Oskar gesteht sich ein, dass er es satt hatte sein Leben lang einen Vater mit sich herumschleppen zu müssen.
Oskar schmeisst seine Trommel in das offene Grab seines Vaters und beschließt zu wachsen. Als er dann von seinem Sohn Kurt mit einem Kieselstein am Hinterkopf getroffen wird fällt er ins Grab und beginnt zu wachsen. Mit einem Alter von 21 Jahren beginnt er nun wieder an Größe zuzunehmen.
Oskar wird krank. Die herbeigerufene Ärztin rät Oskar und seinen Angehören in Richtung Westen "[zu]kommen". So fahren sie dann auch mit einem Güterzug Richtung Westen.
Hier findet ein Wechsel des Erzählstils statt. Da Oskar, wie es geschrieben steht, aufgrund seiner geschwollenen Finger schlecht schreiben kann, bittet er seinen Pfleger Bruno Münsterberg dies zu tun. So erfolgt eine Umänderung des autobiographischen Stils in eine Erzählform der 3. Person. Auch wenn Oskar in seiner Biographie teilweise ebenfalls über sich selbst in der 3. Person schreibt, so stellt der Pfleger Oskars Situation objektiver dar und vermittelt dem Leser ein anschaulicheres Bild über ihn. Oskar, Maria und Kurt fahren mit diesem Zug lange Zeit Richtung Westen.
Denn des öfteren wird der Zug von ehemaligen Partisanen oder polnischen Jugendbanden angehalten und ausgeraubt. Auch den Rucksack von Maria wollte eine solche Bande mitnehmen, als sie aber das Fotoalbum, welches Oskar noch schnell herausgezogen hatte sahen, ließen sie den Rucksack fallen und nahmen das Gepäck anderer Reisender und verschwanden.
Auch, so meint Oskar, hat das ständige Rütteln und ‘Schütteln während der Eisenbahnfahrt sein Wachstum gefördert. Er meint er sei während der Fahrt um etwa zehn Zentimeter gewachsen, doch leider hat sich das Ausbilden eines Buckels nicht verhindern lassen.
Oskar wird in Lüneburg in ein Krankenhaus eingeliefert, wird aber bald darauf nach Hannover versetzt. Frau Maria sieht Oskar für lange Zeit nicht, denn diese wohnt weit entfernt, da es in der Nähe der Klinik keinen Wohnraum gibt.
Später findet sie eine Stelle als Putzfrau in der Klinik, muss aber jeden Tag drei Stunden zur Arbeit fahren. So stimmen die Ärzte einer Verlegung nach Düsseldorf zu, wo Maria eine Wohnberechtigung erhalten hat. Denn dort hat ihre Schwester eine Wohnung, in welcher sie ein Zimmer abgibt. In der Düsseldorfer Klinik liegt Oskar von August 1945 bis Mai 1946. Dann wird er noch einmal von seinem auch dortigen Pfleger Münsterberg gemessen und verlasst mit 1.23 m die Klinik.
Somit kann er nun ein neues erwachsenes Leben beginnen.
Das dritte Buch
Das dritte Buch beginnt damit, dass Maria sich mit Schwarzhandel den Lebensunterhalt verdient.
Im Jahre 1948 macht er Maria einen Heiratsantrag, welchen diese jedoch ablehnt.
Oskar gibt seine Stelle bei der Steinmetzerei auf und geht in die Kunst. Er hat seine Absicht aufgegeben ein guter Biedermannn zu werden.
Oskar stellt sich als Modell, allerdings auch als Aktmodell den Professoren und Schülern der Kunstakademie zur Verfügung. Dies tut er dann auch gemeinsam mit der ehemaligen Schneiderin Ulla. Ein daraus entstehendes Aktbild sieht Maria.
Sie ist enttäuscht über ihn. Sie überredet ihn die gemeinsame Wohngemeinschaft zu kündigen und ein Zimmer in der Nähe zu nehmen. Er zieht bei Familie Zeidler als Untermieter ein. Ein anderer Untermieter bei Zeidlers ist die Schwester Dorothea, welche Oskar ganz genau inspiziert, insbesondere etwas eifersüchtig die Briefe, welche sie von einem gewissen Doktor Weber, Arzt im Marienhospital, empfängt.
Gemeinsam mit einem weiteren Untermieter Zeidlers, namens Münzer, von Oskar jedoch Klepp genannt, und einem Gitarristen namens Scholle gründet Oskar eine Kapelle. Die drei treten im "Zwiebelkeller" des Gastwirtes Schmuh auf. Oskar trommelt die Gäste dort zur Tür heraus. Schmuh stellt einen Stehgeiger an, holt die drei dann aber doch wieder zurück, weil sonst die besten Gäste fernzubleiben drohen. Her Schmuh verunglückt tödlich.
Oskar wird durch seine Tourneen ein reicher Mann.
Als er von einer Tournee zurückkommt ist Meister Bebra tot. Um ihn trauernd leiht sich Oskar einen Rottweiler mit dem er einsame Spaziergänge macht.
Eines Tages stöbert der Hund einen weiblichen beringten Finger in einem Feld auf.
An dem Ring ist ein Edelstein .Oskar steckt den Finger samt Ring ein. Dies hat ein Mann, namens Gottfried von Vittlar aus seinem Schrebergarten beobachtet.
Der Mann, den Oskar sogar als einen Freund betrachtet, zeigte ihn damals bei der Polizei an.
Als Vittlar Oskar damals zu Hause besuchte hatte Oskar den Finger in einem Weckglas aufbewahrt und dieses angebetet.
Damit endet die zweite, die innere Romanebene und Grass kehrt auf die äußere Roman ebene, die Erzählzeitebene, zurück. Oskar schreibt, dass er als er damals floh und 28 Jahre alt war. Es erscheint an seinem 30. Geburtstag sein Anwalt mit der Meldung, dass man eine neue Spur in dem Ringfinger - Prozeß gefunden hat und dieser wieder neu aufgerollt wird.
Eine gewisse Schwester Beate soll aus Eifersuchtsgründen Schwester Dorothea aufgrund des Dr. Werners getötet haben. Oskar wurde damals für schuldig befunden, und in die Heilanstalt eingeliefert.
Interpretation
Der Roman "Die Blechtrommel" besitzt einen großen zeithistorischen Gehalt, der schon äußerlich an der formalen und chronologischen Gliederung des Werkes sichtbar wird. Denn der Krieg bildet nach Aufbau dieses Werkes genau die Romanmitte. Die "Blechtrommel" ist zwar auch ein politisches und geschichtliches Buch, doch in erster Hinsicht ist und bleibt es die Wiedergabe von Oskar Matzeraths Lebenslauf in welchem sich die Geschehnisse seiner Zeit widerspiegeln. Er lässt die Geschehnisse Gestalt gewinnen indem er sie in Bezug auf die Romanfiguren widerspiegelt. Er kritisiert zwar die Zeit der Nationalsozialisten, jedoch findet sich in diesem Werk keine Spur davon.
Es mag sein, dass Günter Grass diesen Roman auch geschrieben hat um dem Verdrängungsprozeß der Geschehnisse des zweiten Weltkrieges mit seinen Mitteln entgegenzuwirken. Denn auch Oskar Matzerath gibt zu, dass er versucht bestimmte Geschehnisse, wie zum Beispiel den Mord an Jan Bronski, zu verdrängen beziehungsweise wie er selber bezeichnend sagt "auszuradieren".


Natürlich wäre es nicht schlecht wen du selbst deine eigene Meinung bildest.
Mein Referat wurde mit sehr gut beurteilt. Also es ist zu empfehlen.
Das Buch würde ich an deiner Stelle trotzdem lesen da es nicht einfach ist aber zum Besseren Verständnis ist mein Referat sicher hilfreich.

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