Schmuck, Kleidung und Kosmetik

Kleidung:
Die meisten Kleidungsstücke der Römer waren aus Wolle oder Leinen. Reichere trugen chinesische Seide oder Indische Baumwolle. Das Spinnen und Garnen gehörte traditionell zu den Aufgaben der Frau, die die reichen Damen aber möglichst mieden.

Grundkleidung des Mannes:
Die Römer trugen eine knielange, ärmellose Tunika, darunter möglicherweise Unterwäsche. Dazu gab es verschiedene Mäntel. Bei offiziellen Anlässen trugen die Bürger die schwere weiße Toga (großes Stück Stoff, das man um den Körper wickelte). Hosen galten als "unmännliche, ausländische Mode". Erst später kamen auch engen Hosen in Mode, außerdem ein dicker Regenmantel mit Kapuze, die paenula, sowie ein weiterer Mantel, die caracalla.
Togen:
Die Toga war wahrscheinlich etruskischer Herkunft und war ursprünglich das einzige Kleidungsstück der Römer. Waren für gewöhnlich weiß (toga virilis). Bei Trauer wurde schwarz getragen, bei festlichen Anlässen wurden farbigere Togen angezogen.
Purpursaum wurde ausschließlich von Senatoren getragen, die Kaisertoga war violett und mit Goldstickerei verziert.
Wie die Toga gefaltet wird:
Aus einem einfachen Tuch entwickelt sich die Toga zu einem immer größeren Umhabg, der schließlich einen Durchesser von 6 Metern hat; Sie kann nur mit fremder Hilfe angelegt werden.

Frauenkleidung:
Sie bestand aus Unterwäsche, einer Tunika (mit oder ohne Ärmeln) und einem Übergewand, der Stola. Manchmal wurde ein Überwurf darüber getragen, den man palla nannte. Wenn Frauen ausgingen trugen sie eine Stola mit einem verzierten oder bestickten Saum. Ehrbare Frauen mussten sich auf der Straße verhüllen und den Kopf bedecken.

Kinderbekleidung:
Kinder wurden wie Erwachsene gekleidet. Söhne reicher Eltern trugen die toga praetexta, die einen Purpursaum hatte. Mit 16 Jahre tauschten sie sie gegen die ganz weiße toga virilis ein.

Schuhwerk:
Das gebräuchlichste Schuhwerk der Römer waren die offenen oder halboffenen Sandalen, die über dem Spann geschnürt werden. Es gab aber auch geschlossene, bis zum Knöchel reichende Schuhe aus feinem Leder, calceus genannt. Die Philosophen, und diejenigen, die auf Einfachheit Wert legten, begnügten sich mit ganz leichten Sandalen, die häufig aus Papyrus waren. Die Bauern trugen die carbatina, ein halboffener Schnürschuh. Der hohe, mit Fell verzierte Stiefel ist vor allem bestimmten Göttern, manchmal auch den Kaisern als göttliches Attribut vorbehalten.

Schmuck:
Fibel (fibula):
Diese Brosche gehörte zur Altagskleidung. Man befestigte damit den Mantel oder andere Gewänder über den Schultern. Manche dieser Spangen sahen fast wie Sicherheitsnadeln aus.

Kameen:
trug man gerne. Kameen sind Halbedelsteine mit erhaben herausgeschnittenen Gesichtern oder Figuren.

Ringe:
Sie wurden von Männern und Frauen getragen. Goldringe zeigten den sozialen Status der Ritter an, Ringe mit geschnittenen Steinen dienten zum Versiegeln von Dokumenten; andere sollten vor Unheil schützen.
Fingerringe, Armbänder (Schlangenform war sehr beliebt) und Ketten trug fast jede Frau. Das meiste davon war aus billiger Bronze oder aus Glas hergestellt. Am begehrtesten waren jedoch Perlen, Opale und Smaragde. Diamanten verwendete man nicht, da sie zu hart zum Bearbeiten waren.

Kosmetik:
Viele Römerinnen gebrauchten Schminke. Den blassen Teint erhielten sie durch Auflegen gemahlener Kreide, oder weißer Bleiverbindungen. Das Make - up wurde aus Gemüse und Mineralfarben hergestellt. Aus rotem Ocker wurde Rouge und Lippenfärbemittel hergestellt, Augenschminke aus einer Mischung, die Asche und Antimon enthielt. Auch Fingernägel wurden rot angemalt.
Römerinnen zupften sich die Augenbrauen. Sie verwendeten Eyeliner und schwärzten Wimpern und Augenbrauen. Sie hielten ihre Haut mit Gesichtsmasken zart und faltenlos. Ohrlochstechen für Ohrringe war üblich.

Frisuren:
Die Römer waren, besonders was die Frisuren betraf, sehr modebewußt.
Frauen:
Zu Beginn der Republik trug man eigene Haarknoten. Zur Kaiserzeit waren Zöpfe, Wellen und Locken in Mode. Die Locken wurden mit der Brennschere gemacht. Man benütze Haarnadeln, die oft aus Elfenbein oder Gold waren.
Die reichen Römerinnen verwendeten viel Zeit für die Schönheitspflege. Ihre Sklavinnen frisierten sie und zogen sie an. Graue Haare riß man einfach aus, und wenn man nicht mehr genug hatte, kaufte man sich eine Perücke.
Männer:
Zur Frühzeit der Republik war das Haar der Männer und deren Bärte kurz geschnitten. Zur Kaiserzeit trugen die jungen Männer die Haare lang, lockig und geölt. Die Bärte wurden kunstvoll geschnitten.

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