Biogas auf dem Bauernhof


Die Schwelle für wirtschaftlich vertretbaren Betrieb von Biogasanlagen liegt in landwirtschaftlichen Betrieben bei einer Größenordnung von etwa 70 bis 100 Großvieheinheiten (GV) (1 GV = 500 kg Lebendgewicht) Dabei bietet sich unter Umständen ein Zusammenschluß mehrerer Landwirte an. Nur bei erheblichen Eigenleitungen zum kostengünstigen Bau der Anlage sind diese derzeit wirtschaftlich zu betreiben. In Deutschland fällt die Nutzenergie aufgrund der klimatischen Bedingungen überdies antizyklisch zum Bedarf an, was ebenfalls eine Wirtschaftlichkeit der Anlagen erschwert: Im Winter, bei hohem Heizwärmebedarf, ist auch der Eigenbedarf der Anlage zum Beheizen der des Faulbehälters, der auf 35°C gehalten werden muss, sehr hoch. Im Sommer, bei günstigen Bedingungen, überschreitet die erzeugte Biogasmenge in vielen fällen den Eigenbedarf, so dass eine Speicherung des Gases oder ausschließlich Stromerzeugung und Netzeinspeisung notwendig werden.




Die Nutzung von Rest - und Abfallstoffen, die ohnehin entsorgt der behandelt werden müssten, also Holz und holzartige Abfälle, Biogas, Klärgas, Deponiegas und auch Müll selbst, dürfte an Bedeutung gewinnen, wohingegen der spezielle Anbau von Energiepflanzen aus heutiger Sicht zumindest mittelfristig keine größere Bedeutung erlangen dürfte.


Die Landwirtschaftsminister der EU - Staaten gehen davon aus, dass langfristig rund 25 % der landwirtschaftlichen Fläche nicht mehr zur Nahrungsmittelproduktion benötigt werden und somit stillgelegt werden müssten. Das wären EU weit 30 Mio. ha, in Deutschland bis zu 4,5 Mio. ha Angesichts solcher Aussichten scheint die Produktion energetisch nutzbarer Biomasse auf solche Flächen willkommene Chancen zu bieten.

Nicht nur wirtschaftliche Erwägungen, sondern auch ökologische Gesichtspunkte geben jedoch Anlass zur Vorsicht, denn bei der energenetischen Nutzung von Biomasse entstehen - wie bei anderen Energieumwandlungsprozessen auch - Schadstoffe und Abfallprodukte. Hier sind in erster Linie giftige Abwässer und Kohlenwasserstoffe, aber auch Stickstoffoxide, Schwefeldioxid sowie Ruß und Staub zu nennen.
Gravierende Vorbehalte werden ebenfalls dem Anbau von Energieplantagen entgegengebracht, die als schädlingsanfällige Monokulturen einen hohen Einsatz von chemischen Dünge - und Pflanzenschutzmitteln erfordern.

Den Bedenken gegenüber weist Biomasse u.a. den Vorteil auf: Bei der enegetischen Nutzung von Biomasse - unter der Voraussetzung, dass dabei kein fosiler Brennstoff eingesetzt wird - entstehen maximal soviel CO2, wie vorher in die Pflanzen eingelagert wurde. Ihre Verbrennung ist also als Co2 - neutral anzusehen.

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