Der Mensch ist von Natur aus gut





Religionsreferat

Der Mensch ist von Natur aus gut




Rousseau stimmt mit Hobbes in folgenden Punkten überein:

- Der Mensch hat Spaß an Zerstörung ( schon Kinder finden an Grausamkeiten Gefallen )
"Alles ist gut, wie es hervorgeht aus den Händen des Urhebers der Dinge, alles entartet unter den Händen des
Menschen."
- Der Mensch ist ruhmsüchtig ( schon Kinder möchten immer die ersten sein )
- Der Mensch ist ein Egoist ( schon Kinder versuchen ihre Wünsche durch Weinen durchzusetzen )

ABER:
Im Gegensatz zu Hobbes sieht Rousseau die Ursachen dieses Verhaltens nicht in der Natur, sondern
im Einfluß der Gesellschaft.
Bei einem bürgerlichen Menschen kann man 3 Erziehungsquellen unterscheiden:

1) Die Erziehung der Natur
2) Die Erziehung der Menschen
3) Die Erziehung der Dinge

Durch die verschiedenen Einflüsse ist der bürgerliche Mensch keine Einheit, er ist eine Eins im Bruche, d.h. seine Persönlichkeit hängt von seiner Erziehung zur Gesellschaft ab.
Eine gute gesellschaftliche Einrichtung ist die, die den Mensch der Natur am meisten entfremdet.
à Der Bürger fühlt nicht mehr als Einzelperson, sondern als gesellschaftliches Ganzes.
Alle Gebräuche der Gesellschaft sind Sklaverei, Druck und Zwang.

ê im Gegensatz dazu

der natürliche Mensch vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv


Er ist alles in sich selbst, eine ungebrochene Einheit, die nur Beziehung hat zu sich oder seinesgleichen.
Der gemeinsame Beruf aller Menschen ist der rein menschliche.
Um den natürlichen Menschen zu bilden, muss man

1) verhüten, dass etwas getan wird.
2) ihn das Leben als Handwerk lehren, ihn lehren sich als selbständiger Mensch zu erhalten.
3) dem Weg der Natur folgen ( die Natur stellt Kinder frühzeitig auf Proben jeglicher Art, um sie auf das
selbständige Leben vorzubereiten. )

Problem: Wie kann ein Kind erzogen werden durch einen Menschen, der selbst nicht gut erzogen wurde?
à Der Erzieher hätte für seinen Zögling erzogen werden müssen.

Da es einen; zum Erzieher geeigneten, Menschen nicht gibt, sucht sich Rousseau in Gedanken einen Zögling: Emil
Rousseau bestimmt dessen Alter, Gesundheit, Kenntnisse und Anlagen, wie sie für das Werk seiner Erziehung passend sind.
Rousseau übernimmt die Pflichten und Rechte von Emils Eltern.
Stationen von Emils Erziehung:
1) Emil lernt die Menschen kennen
Um zu verhindern, dass Emil beginnt sich mit seinen Mitmenschen zu vergleichen und das Verlangen
entwickelt sich an deren erste Stelle zu setzen ( dass das Selbstliche in Eigensucht umschlägt ) zeigt
Rousseau Emil die Menschen zunächst nur von der Ferne.
à Emil lernt die Menschen der Geschichte kennen.
Dies hat folgende Vorteile:
- er kann die Menschen als einfacher Zuschauer, ohne Interesse oder Leidenschaft - als Richter, nicht als.
Mitschuldiger oder Angeklagter betrachten.
- In der Geschichte liegen die menschlichen Handlungen offen da ( ß> Mitmenschen hört man zwar reden,
aber ihre Taten bleiben oft verborgen.)
- Er kann ihre Worte mit ihren Handlungen vergleichen (à er sieht, was sie waren und wer sie sein wollten )
- Die Geschichte führt den Mann der Öffentlichkeit vor, d.h. die Geschichte zeigt mehr Handlungen als die
Gegenwart.
2) Emil studiert das menschliche Herz
à Emil liest Darstellungen des Privatlebens
Vorteile:
- Die Menschen werden von den Geschichtsschreibern bis ins kleinst private Detail dargestellt.
- Emil erfährt, was von innen kommt, nicht was außen vorgeht.

ê Folgen von Emils Erziehung

- Emil ist ein friedfertiger Mensch
- Es tut ihm weh andere leiden zu sehen.
- Er versucht immer Streit zu schlichten, Ungerechtigkeit zu vermindern und Betrübte aufzumuntern.

ê Schlussfolgerung

- Der Mensch besizt ein angeborenes Gesetz der Gerechtigkeit und Tugend, das es ihm ermöglicht,
unabhängig von seinen persönlichen Interessen und Grundsätzen, Handlungen als gut oder schlecht zu
beurteilen.
- Ohne Gewissen würde sich der Mensch vom Tier nur unterscheiden durch eine ungeregelte Erkenntnis und
eine gesetzlose Vernunft von Irrtum zu Irrtum taumelnd.

Rousseaus' Meinung über die Religion:

- Die verschiedenen Religionen entstanden aus den Erfindungen der Offenbarungen von den Menschen.
- Hätte man nur auf Gott gehört, hätte es immer nur eine Religion gegeben.
- Der Mensch schreibt der äußeren Form der Religion ( Gottesdienst, Priestergewand, Gebete, usw.) zu viel
Bedeutung zu.
- Viel wichtiger ist die Religion selbst: der Gottesdienst des Herzens, Gottes Anbetung im Geiste und in der
Wahrheit.
à dies ist die Pflicht aller Religionen und Länder - aller Menschen.

Rousseaus' Ansicht nach sind Bücher für den Menschen nicht notwendig, um seine Pflichten zu erkennen,
da
- er seine Pflichten entweder aus sich selbst lernen wird, oder sie gar nicht zu wissen braucht.
- alle Bücher von Menschen geschrieben wurden à der Mensch kann nicht von Büchern abhängig sein, um
seine Pflichten zu erlernen.
- ein Großteil der Menschheit keinen Zugang zu Büchern hat und nicht für seine unverschuldete Unwissenheit
bestraft werden soll.

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