Homo Faber - Ein Bericht

INHALTSANGABE:
HOMO FABER - EIN BERICHT
Von Max Frisch

Max Frisch wurde am 15.05.1911 als Sohn eines Architekten in Zürich geboren. Er begann das Studium der Germanistik, das er abbrach, um als freier Journalist zu arbeiten und später Architektur zu studieren. 1954 löste er sein Architekturbüro jedoch auf und wurde nun hauptberuflich Schriftsteller. Als solcher veröffentlichte er hauptsächlich Dramen ("Biedermann und die Brandstifter") und Romane ("Homo Faber", "Mein Name sei Gantenbein"), für die er zahlreiche Auszeichnungen - wie z.B. 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - bekam. Obwohl er viele und oft lange Auslandsaufenthalte unternommen hatte, verstarb der Schweizer im April 1991 im Alter von 79 Jahren in Zürich.

Die Handlung spielt an verschiedenen Schauplätzen in der ganzen Welt und handelt bis auf einige rückblickende Erinnerungen und Tagebucheintragungen des von ständigen Magenschmerzen geplagten Protagonisten Walter Faber auf einer Zeitebene. Der Roman selbst ist in einer sehr trockenen, tagebuchartigen, nüchternen, aber dennoch einfühlsamen Erzählweise in der Ich - Form geschrieben.

"Homo Faber" wurde Walter Faber von seiner Studienliebe Hanna Landsberg genannt. Zu Beginn des Buches ist er ein noch sehr erfolgreicher Ingenieur, doch sein Leben wird nach und nach von Schicksalsschlägen zerstört:
Während einer Notlandung auf einem Flug nach Südamerika schließt Faber, der das fünfzigste Lebensjahr schon überschritten hat, mit einem jungen Mann Freundschaft, dem Bruder von Joachim Hencke, Fabers Studienkollegen und Freund sowie Hanna Landbergs ehemaliger Mann. Gemeinsam wollen sie ihn besuchen, doch bei ihrer Ankunft finden sie nur mehr seinen Leichnam vor - Hencke war in den Freitod gegangen.
Noch gerät Fabers geradliniges und starres Weltbild nicht ins Wanken, doch auf einer geschäftlichen Schiffsreise nach Paris lernt er die junge Sabeth kennen. Obwohl sie seinen Heiratsantrag nicht annimmt, wird sie zu seiner Geliebten und reist mit ihm zusammen durch Italien. Erst in Rom auf der Via Appia, als Sabeth ihm von ihrer Mutter erzählt, erkennt er, dass sie seine Tochter sein muss. Trotzdem sagt er kein Wort davon zu Sabeth, sondern lässt sie in dem Glauben, Hanna sei nur eine Studienkollegin gewesen.
Ihre Reise geht weiter nach Griechenland, wo Hanna lebt. Nahe am Ziel jedoch kommt Sabeth ums Leben; nicht aber an dem erlittenen Schlangenbiß, wie Faber glaubt, sonder an einem Schädelbruch, den sie sich bei dem Sturz über eine Böschung, an dem Faber auch nicht ganz unschuldig ist, zugezogen hat.
Als letzter Schicksalsschlag wird eine bevorstehende Operation wegen seiner Magenbeschwerden angeführt, deren Diagnose ziemlich sicher Magenkrebs sein wird. Der Verlauf dieser Operation oder Fabers mögliches Leben danach werden nicht mehr geschildert. Der Schluß offenbleibt.

Ich glaube, dass uns Max Frisch mit diesem so streng erzählten Roman zeigen wollte, dass sich das Leben nicht vorausberechnen lässt. Für den technologisch und mathematisch denkenden Faber existierten keine Pannen und Unabwegigkeiten, bis er eben selbst Opfer von unabsehbaren Vorgängen wird, alles zusammenbricht und der einst so selbstbewußte und erfolgreiche Mann seinem Unglück nicht mehr zu entfliehen vermag.
Ich kann dieses Buch also nur empfehlen, vor allem, weil es aufzeigt, in welcher Schnelligkeit auch der Größte durch Schicksalsschläge bis auf den Boden zerstört werden kann.

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