Industriealisierung verändert die Rolle der Frau



Industriealisierung verändert die Rolle der Frau

Folge der Industrialisierung:
Einbindung der Frauen in den Prozeß der Lohnarbeit außerhalb der
Wohnung.
à Änderung der Rollenverteilung der Gesellschaft und Wirtschaft

Stellung der Frau in Industrieländern unterscheidet sich von der in den Entwicklungsländern:
    Rechte und Pflichten und eventuelle Schutzbestimmungen sind gesetzlich festgelegt uneingeschränktes Wahlrecht Zugang zu höherer Bildung, gehobenen Posten und öffentlichen Ämtern

Die Situation ist nicht in allen Industrieländern gleich:
zw. USA und Japan sind große Unterschiede
zw. Schweden und Spanien sind ebenso große Unterschiede

Situation der Frau in Österreich:
    53% der österreichischen Bevölkerung sind Frauen; unser Land hat damit den höchsten Frauenüberschuß aller im Europarat vertretenen Staaten 41% aller österreichischen Arbeitnehmer sind Frauen der "geteilte Arbeitsmarkt" liegt vor, d.h., Männer und Frauen konzentrieren sich in "typischen" Berufen 7% der österreichischen Arbeitnehmer arbeiten im Akkord, von den weiblichen Arbeitnehmern allein aber sind es 17% das mittlere Einkommen der Männer liegt um 30% über dem der Frauen; auch für gleiche Tätigkeiten wird oft ungleich belohnt berufstätige Frauen sind besonders stark in den schlechter bezahlten Branchen vertreten: 65% aller Beschäftigten im Gastgewerbe und 59% der Handelsangestellten sind Frauen 1992 war nur jeder 18. Mann (6%), aber jede 6. Frau (17%) unter den Schlechtverdienerinnen (bis 5 600 Schilling netto/Monat), bei den "Arbeiterinnen" sogar jede dritte (33%) immer mehr Frauen entschließen sich zu Teilzeitberufen oder werden in ungesicherte Arbeitsverträge gedrängt

Hauptgrund für diese Unterschiede:
    traditionelle Unterbewertung für weibliche Arbeit "weibliche" Berufe erfordern oft Genauigkeit & Geschick, sind aber
auch eintönig oder bringen starke seelische Belastungen mit sich
à d.h. Frauen erdulden besser Eintönigkeit als Männer
männliche Berufe hingegen verlangen angeblich körperliche oder
geistige Arbeit, Verantwortung & Entscheidungsfreude à allgemein
besseres Ansehen
Dem steht die Ansicht gegenüber, sogenannte "weibliche" oder "männliche" Eigenschaften
seien nicht angeboren, sondern erzogen

Ein weiteres wichtiges Argument für niedrige Löhne ist die angebliche schlechte Ausbildung der Frau.
    90% aller berufstätigen Frauen sind in 10 von insgesamt 2000 Lehrberufen konzentriert 60% davon entfallen auf die drei beliebtesten "Frauenberufe"
z.B.: Einzelhandelskaufmann
Friseur
Bürokaufmann
    in jüngster Zeit verstärkt sich jedoch der Trend zu "Männerberufe"
à 1992 gab es nur noch 21 Lehrberufe ohne Mädchen
à 1985 waren es noch 27
à 1971 gar noch 99

In Österreich können Frauen nicht jeden Beruf ausüben, den sie wollen.
z.B.:Nachtarbeitsverbot
Verbot schwerer und gefährlicher Arbeit
Traditionelle "männliche" Berufe in Gewerbe, Industrie,
und Dienstleistungen
Ausnahmen: Gesundheitsdienst

Viele Frauen in Österreich sind von Doppelbelastung durch Beruf, Haushalt, und Kinder betroffen. Trotz der Familienreform von 1976 sind Vorurteile nur langsam abzubauen.
Zwar arbeiten immer mehr Männer im Haushalt und in der Kindererziehung mit, aber es gibt noch keine wirkliche Arbeitsteilung. Alltag der berufstätigen Frau à weiterhin vom Tagesablauf des Mannes und der Kinder bestimmt.

Einige aktuelle Daten:
    Nur 29% der Männer halfen 1986 täglich im Haushalt mit. 58% der Männer halfen selten oder nie. 54% der Männer beteiligten sich täglich an der Kinderbetreuung. 33% taten das selten oder nie. 74% der Frauen kochen mindestens einmal pro Tag, aber nur 6% der Männer. In 99% der Fälle geht die Frau mit dem Kind zum Kinderarzt.

Bei Landwirten und selbstständigen Gewerbetreibenden sind traditionelle Verhaltensweisen am stärksten ausgeprägt. Bei höheren Angestellten am wenigsten.

Die Bildung in den letzten Jahren hat eine Verschiebung zugunsten der Mädchen ergeben.
Bildungsstand à niedriger als bei den Männern
Lehrberuf à Domäne der Frauen geworden
Ãœber 60% aller Lehrpersonen sind Frauen.
Österreichische Universitäten à genauso viele weibliche wie männliche Studienanfänger.
Folge der Bildungsexplosion der Frauen à Vordringen in akademische Berufe
z.B.: im Bereich der Medizin


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