Narziß und Goldmund

Narziß und Goldmund von Hermann Hesse


Lebenslauf von Hermann Hesse


- 1877 (02.06) Geburt in Calw / Württemberg
- 1891 Eintritt in das evangelische Klosterseminar Maulbronn.
- 1898 Ausbildungsabschluß in einer Buchhandlung
- 1899 Veröffentlichung seiner ersten Werke
- 1904 Bekanntwerden durch "Peter Camenzind"
- 1905 Hochzeit mit Maria Bernoulli
- 1907 - 1912 Neuer Beruf: Mitherausgeber der Zeitschrift "März"
- 1913 Verlassen Deutschlands Umzug mit seiner Familie
nach Ostermundigen bei Bern.
- 1916 Nervenzusammenbruch aufgrund familiärer Probleme
- 1919 Trennung von seiner Familie.
- 1926 Mitglied in der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste
- 1936 - 1962 Preisträger zahlreicher Ehrungen für seine Werke.
(Goethe - Preis, Nobelpreis, Friedenspreis der Stadt
Frankfurt am Main)
- 1962 Ehrenbürger von Montagnola
- 1962 (09.08) Tod durch Gehirnschlag.

Inhaltsangabe zu: "Narziß und Goldmund"

Von seinem reichen Vater wird der junge Goldmund, der ohne Mutter und Geschwister aufgewachsen ist, in die Klosterschule Mariabronn gebracht. Goldmund gewöhnt sich schnell ein und fühlt sich zu einer Person im Kloster besonders hingezogen; zum Lehrgehilfen Narziß. Nach über einem Jahr wird Goldmund zu einem heimliche Ausflug ins nahegelegene Dorf zu ein paar Freundinnen verleitet. Anfangs langweilt er sich nur, als ihm aber beim Abschied eines der Mädchen einen Kuß gibt, wird ihm der Abend zu einem bedrückenden Erlebnis.
Erst nach Monaten erzählt Goldmund die Geschichte seinem guten Freund Narziß und lehnt von jetzt an jede neue Aufforderungen, mit ins Dorf zu gehen ab.
Eines Tages kommt es zu einem Gespräch der beiden, durch das Goldmund das längst verdrängte Bild seiner Mutter zurückgewinnt.
Er träumt von jetzt an viel von ihr und seiner schönen, freien Kindheit. Narziß vermutet, dass Goldmund das Kloster bald verlassen wird. Genauso kommt es dann auch. Nachdem Goldmund außerhalb der Klostermauern ein Büschel Johanniskraut suchen soll und in der freien Natur ein Mädchen kennenlernt, verabschiedet er sich noch am gleiche Tag von Narziß und verlässt das Kloster. Er verbringt mit der Frau noch eine schöne Zeit, trennt sich aber von ihr, nachdem sich herausstellt, dass sie verheiratet ist.
In den nächsten 2 Jahren wanderte er ziellos umher, trifft noch viele Frauen, aber keine, mit der er den Rest seines Lebens verbringen kann. Einmal wird er von einem reichen Ritter mit zwei Töchtern an seinen Hof aufgenommen. Dort verbringt er viele Monate, als aber die jüngere Tochter aus Eifersucht, die inzwischen entstandene heimliche Beziehung, der Älteren Tochter und Goldmund dem Vater verrät, wurde er auch von dort vertrieben.
Nachdem wieder viele Jahre des ziellosen Wanderns von Dorf zu Dorf und Frau zu Frau vergangen sind, entdeckt er eine aus Holz geschnitzte Mutter Gottes, die ihm so gut gefällt, dass er sich auf die Suche nach dem Schnitzer macht. Als er ihn, nach langem Suchen, in einer Bischofsstadt gefunden hat, wird er von diesem sogar eingestellt.
Als der Schnitzer nach 4 Jahren bereit war, Goldmund das Meisterzeugnis auszustellen, lehnt dieser ab und zieht weiter.
Ihm schließen sich Robert, ein Landstreicher und Lene, ein Dienstmädchen, die später seine Geliebte wird, an.
Auf ihrem Weg begegnen sie immer wieder der Pest. Nachdem Goldmund einen Landstreicher umgebracht hat, der Lene vergewaltigen wollte, wurde sie selber von der Pest angesteckt. Bevor Lene stirbt, verlässt Robert die beiden. Goldmund kehrte wieder in die Bischofsstadt zurück, stellte aber fest, dass sein ehemaliger Meister bereits gestorben ist. Er verbleibt in der Stadt und befreundet sich mit der verheirateten Frau des Stadthalters. Als er einmal in einem Kleiderschrank vom Mann seiner Freundin gefunden wird kann er sich gerade noch als Dieb ausgeben, wird aber auf Grund dessen verhaftet. Am nächsten Morgen kommt ein Priester zu ihm, in dem Goldmund sofort seinen alten Freund Narziß wieder erkennt. Dieser kann die Freilassung Goldmundes erwirken. Gemeinsam reiten sie am nächsten Tag zurück in das Kloster Mariabronn. Goldmund richtet sich dort eine Werkstatt ein, in der er viele Jahre lang Schmuckverkleidungen für das Kloster und eine Marienfigur herstellt.
Nach langer Zeit wird er wieder von der Wanderlust gepackt und bricht auf, kommt aber schon am Ende des Sommers todkrank wieder zurück.
Narziß sitzt am Bett des Kranken, die Gespräche der beiden drehen sich immer wieder um das Bild seiner Mutter. Als Goldmund dann im Beisein von Narziß stirbt, brennen in ihm Goldmunds letzte Worte wie Feuer: "Ohne Mutter kann man nicht sterben."


Interpretation


Hermann Hesse analysiert in seinem Roman "Narziß und Goldmund" die Entwicklung eines jungen Knaben, dem seit der frühesten Kindheit das Leitbild seiner Mutter fehlt. Durch Gespräche mit seinem Freund Narziß entsteht ein Idealbild. Sein ganzes weiteres Leben ist geprägt von der Suche nach diesem Traumbild, welches er durch flüchtige Frauenbekanntschaften zu finden hofft. Leider können diese seine Erwartungen nicht erfüllen. Erst nach der Begegnung mit dem geschnitzten Bild der Mutter Gottes nehmen seine Illusionen Gestalt an. Doch auch nach weiteren Wanderjahren kann er sein Idealbild in Frauengestalt nicht finden. Schließlich findet er seine Lebensaufgabe wieder am Ausgangspunkt seiner Wanderschaft, im Kloster. Durch Holzschnitzereien versucht er sein Wunschbild zu verwirklichen.
Nachdem Goldmund während seines irdischen Daseins sein Ziel nicht erreichen konnte, lässt uns der Autor Hoffnung auf eine Erfüllung im Leben nach dem Tode aufkommen. Die Suche kann doch nicht vergebens gewesen sein.

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