Maximilian II. (1527-1576)


Maximilian II. (1527 - 1576)


Maximilian der Zweite kam als Sohn Kaiser Ferdinands des Ersten und Anna von Bšhmen und Ungarn am 31. Juli1527 in Wien zur Welt. Er war Erstgeborener und hatte zwšlf weitere Geschwister. Einer von ihnen war Karl II. von Inneršsterreich, ein anderer Ferdinand der II. von Tirol.

Der junge Maximilian erhielt eine gute Ausbildung, und das erklŠrt seine Sprachgewandtheit und seinen Sinn fŸr Kunst. Er beherrschte sieben Sprachen: die lateinische, deutsche, italienische, franzšsische, spanische, die tschechische und die ungarische Sprache. Mit Begeisterung sammelte er spŠter GemŠlde und andere Kunstwerke.

Typische WesenszŸge Maximilians waren seine Lebensfreude und seine persšnliche LiebenswŸrdigkeit.

Er hat sich nie fšrmlich von seinem katholischen Glauben gelšst. Mit seiner konfessionellen Stellung schien Maximilian sich jedoch im Zwiespalt zu befinden. Man nannte ihn daher auch den "rŠtselhaften Kaiser". Wegen seiner pro - lutherischen Einstellung wurde er 1548 mit seiner streng katholisch erzogenen Cousine Maria, der Tochter Kaiser Karls des FŸnften, zwangsweise verheiratet.
Karl V. gehšrte zu der spanischen Linie der Habsburger, wŠhrend Ferdinand I. die šsterreichische Linie vertrat.
Ein wesentlicher Grund, jene Hochzeit zu erzwingen, war fŸr den Habsburger Karl den FŸnften, die Nachfolge der spanisch - deutschen Linie auf dem habsburger Thron zu sichern.

Maximilian II. wurde 1548 gegen seinen Willen nach Spanien entsandt. Der Plan Karls V., eine alternative Nachfolge, also eine abwechselnde Thronfolge von šsterreichischen und spanischen Habsburgern, zu vereinbaren, wurde von Maximilian und Vater Ferdinand durch stŠndige Aufschiebung zum Scheitern gebracht.
Grundlegende Konflikte, wie unterschiedliche Haltungen zu Politik und Konfession, beeintrŠchtigten stark die Harmonie zwischen Wien und Madrid. Philipp II., Kšnig von Spanien, und Maximilian II. waren trotz der angesprochenen Konflikte in verschiedenen Bereichen auf Zusammenarbeit angewiesen. Philipp benštigte fŸr seine PlŠne gegen die Niederlande die Hilfe Maximilians, welcher ihm Soldaten zur VerfŸgung stellen sollte. Dagegen war Maximilian auf spanische Gelder angewiesen, um die TŸrken abzuwehren. Maximilians Religionskonflikt trug ebenfalls dazu bei, die Kluft zwischen Spanien und ...sterreich zu erweitern.
WŠhrend Philipp in unsagbarer Arbeit und SelbstŸberwindung treu seine Pflicht als Erhalter des Reiches Ÿbte, setzte Maximilian ohne RŸcksicht auf die Verantwortung dem Reich gegenŸber im aussichtslosen Konfessionskampf das ihm anvertraute Erbe aufs Spiel.
Innerhalb des habsburgischen Hauses fiel die FŸhrung eindeutig der in Spanien herrschenden Linie zu. Dies war nicht zuletzt wegen ihrer stŠrkeren finanziellen und militŠrischen Mittel der Fall.
Der fŸr die ganze Mittelmeerwelt entscheidende Sieg von Lepanto Ÿber die tŸrkische Flotte 1571 wurde unter spanischer FŸhrung errungen. Die Spanier vertraten als Herren von Mailand und Neapel das Gesamthaus. Die Stimme des spanischen Kšnigs hatte an der ršmischen Kurie mehr Gewicht, als die des deutschen Kaisers. Die LŠnder der deutsch - habsburgischen Linie lagen au§erhalb des bereichs der gro§en Entscheidungen.
Kurz nach seiner Hochzeit beendete Maximilian seinen Aufenthalt in Spanien und wurde 1549 zum Kšnig von Bšhmen angenommen. Hier scheiterte der Plan Karls V.. Am 30. Oktober 1550 reiste er aus Spanien ab. Hof und Familie wurden nach Wien verlegt.
1555 wurde als Teil des Augsburger Reichsabschieds zur Beilegung der ReligionskŠmpfe der Augsburger Religionsfriede. Religionsfreiheit war immernoch ein Privileg der weltlichen ReichsstŠnde und der reichsunmittelbaren Ritterschaft. Die Privilegierten entschieden Ÿber den Glauben ihrer Untertanen.
Maximilian, der innerlich dem Protestantismus nahestand, stellte fŸr die habsburgischen Familienmitglieder ein Problem dar. 1559 schickte Kšnig Philipp II., auf Bitten seiner Schwester Maria, Maximilians Ehefrau, den Franziskaner Francisco zu Maximilian, um ihn zum traditionellen Glauben zurŸckzufŸhren. Maximilian ha§te seine spanischen Verwandten, liebte aber seine Frau sehr. Das VerhŠltnis zu seinem Vater war durch Maximilians stŠndige Glaubensschwankungen ebenfalls getrŸbt.
Maximilian bat 1560 protestantische FŸrsten vergeblich um Rat und Hilfe, dem Luthertum im Reich zum Sieg zu verhelfen. Mit Ausnahme von Friedrich III. von der Pfalz, mi§trauten ihm die protestantischen FŸrsten. Maximilian verlor den Glauben an einen radikalen Kurswechsel, und wendete sich aus politischen GrŸnden wieder dem Katholizismus zu. Erst nachdem Maximilian im Februar 1562 insgeheim gelobt hatte, in der katholischen Religion leben und sterben zu wollen, lie§ ihn Ferdinand I. zum Ršmischen Kšnig wŠhlen.
Maximilians Sšhne wurden von Philipp II. nach Spanien gerufen, um dort streng katholisch erzogen zu werden. Da Philipp einen regierungsunfŠhigen Sohn besa§, sollten Maximilians Sšhne die spanische Thronfolge fortfŸhren.
Aufgrund einer Erkrankung seines Vaters, rŸckte Maximilian um 1562 immer mehr in das Zentrum des politischen Geschehens. Obwohl seine Beziehungen zu Bšhmen keineswegs intensiv waren, wurde er im selben Jahr zum Kšnig von Bšhmen gekršnt. Die Herrschaft Maximilians in Bšhmen war vom Opportunismus gezeichnet. Er blieb eine etwas glanzlose Figur auf dem Thron. Er Ÿbernahm eher die Rolle eines Beobachters, als die eines Mitgestalter der politischen Ereignisse in Bšhmen. Daraufhin wurde er 1563 zum Kšnig von Ungarn gewŠhlt. 1564 tritt er die Nachfolge seines Vaters an, und wird deutscher Kaiser. Innsbruck und Graz mu§te er an seine BrŸder abgeben.
Aus RŸcksicht auf eine mšgliche spanische Thronfolge blieb er der Politik seines Vaters treu. Maximilian war nun mit dem sich weiter ausbreitenden Protestantismus konfrontiert. Er sah sich gezwungen, in der Religionsfrage toleranter zu herrschen. Im Jahre 1568 entfernte er sich von der Politik seines Vaters, und stellte dem Adel die Augsburger Konfession frei. Der šsterreichische Adel durfte auf eigenem Besitz protestantische Gottesdienste abhalten.

In dem Konflikt von 1566 zwischen den Niederlanden und Philipp II. tendierte Maximilian zur Seite der Niederlande. Schon aus ErbgrŸnden hŠtte er sich nie gegen den spanischen Kšnig stellen kšnnen.
Dem Herren - und Ritterstand der DonaulŠnder gewŠhrte er 1568 mŸndlich und 1571 in einer Religionsassekuration verbindlich die Tolerierung des evangelischen Bekenntnisses.
Philpp II. heiratete im Jahre 1569, nach einer grŸndlichen Aussprach mit Maximilian, dessen Tochter Anna, die eigentlich fŸr Philipps Sohn Don Carlos bestimmt war. Durch die Inzucht, die im habsburger Haus schon frŸh begann, ist es nicht weiter verwunderlich, da§ der Sohn Philipps II. schwer unter den Folgen zu leiden hatte. Philipp war deswegen gezwungen, einen regierungsfŠhigen Nachkommen zu zeugen. Spanischerseits schwelgte man in den kŸhnsten Hoffnungen, mit dieser Heirat einen grŸndlichen Wandel seines religišsen Verhaltens, wie seiner ganzen Politik herbeifŸhren zu kšnnen.

1570 brachten die FeldzŸge gegen die TŸrken keine Erfolge. FŸr die TŸrkenabwehr war Maximilian auf spanische Gelder angewiesen gewesen. ReichsreformplŠne scheiterten an den Partikularinteressen der ReichsstŠnde.
Im Januar 1571 versuchte Maximilian aus staatskirchlichen GrŸnden, auch Kontrolle Ÿber die evangelische Kirche zu gewinnen. Es entstand eine Agende, die die Augsburger Konfession festschrieb. Andereseits stand Maximilian der evangelischen Konfessionsbildung in Bšhmen skeptisch gegenŸber. Sein Bruder Ferdinand von Tirol hielt strikt an der alten Religion fest, wŠhrend sich sein Bruder Karl von Inneršsterreich sich diesen Entwicklungen nicht entziehen konnte.
Im November1571 wurde Maximilian von seinem alten Herzleiden heimgesucht. Die €rzte befŸrchteten seinen nahen Tod. Seine Gemahlin Maria erinnerte ihn spŠter daran, Gott fŸr seine Genesung zu danken. Maximilian erwiderte, er habe dies stets getan. Sie erwartete von ihm eine šffentliche Danksagung, gemŠÂ§ seiner katholischen Konfession. Kurz darauf wurde bekannt, da§ sich der Kaiser einen Lutherischen Prediger aus Linz hatte rufen lassen.
Nach einer Kandidatur seines Sohnes Ernst im Jahre 1573, die durch antihabsburgische Stimmungen in Polen scheiterte, bewarb sich Maximilian um die polnische Kšnigskrone. ZunŠchst sprachen sich polnische Adlige gegen eine erneute habsburgische Kandidatur aus. "Die Deutschen fressen alles mit ihrem Hochmut..." (Rede von Jan Zamoyski). Man befŸrchtete allgemein autokratische Methoden der habsburgischen Regierung. Prohabsburgische BŸndnisse warfen jedoch Argumente auf, die die Vorteile fŸr innere und Šu§ere Angelegenheiten Polens dokumentierten. 1575 wurde er gleichzeitig mit Stephan Bathory unerwartet zum Kšnig von Polen gewŠhlt. Die Opposition gegen ihn wuchs jedoch stŠndig. Aufgrund seines Todes im Jahre 1576 kam es nicht mehr zu einer militŠrischen Auseinandersetzung. Vor seinem Tod setzte er die Nachfolge seines erzkatholischen Rudolf II. durch.
Maximilian II. starb am 12.10.1576 wŠhrend der Regensburger Reichstage. Ob Maximilian die zur katholischen Religion gehšrenden Sterbesakramente empfangen hat, scheint bis heute fraglich.


Maximilians Leben ist fortwŠhrend von seinem Glaubenskonflikt gezeichnet. Immer wieder, zum Beispiel, versuchte Philipp mit Hilfe von Gesandten und persšnlichen Mahnungen, ihn auf den traditionellen Glaubensweg zurŸckzufŸhren. Maximilian reagierte auf diese Mahnungen stets kŸhl, aber hšflich. Zudem forderte er Philipp auf, diese zu unterlassen.





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