Wilde Kinder

Wilde Kinder


Definition:
Wilde Kinder nennt man jene Kinder, die außerhalb aller menschlichen Gesellschaft unter Tieren ( wie behauptet wurde, sich jedoch nach genauerer Prüfung als Übertreibung oder reine Erfindung rausstellte) oder unter Isolation aufwachsen müssen.
- Bilder von Mowgli aus dem Dschungelbuch und Romulus und Remus heben sich
eingeprägt (kaum Nachholbedarf, scharfe Sinne, geschickt in Wildnis)
- aber die Entbehrung menschlichen Umgangs kein besonders ungebundenes und
autonomes Wesen hervorbringen, sondern ein in vieler Hinsicht tief und dauerhaft behindertes und verstörtes Wesen.

Beispiele:
Anna:
- 1938 in Amerika als sechsjähriges Mädchen gefunden
- seit ihrer frühesten Kindheit eingeschlossen
- in einem alten Hemd an einem zurückgekippten Stuhl im schmutzigen
Schlafzimmer eines Farmhauses in Pennsylvania gebunden
- beim Fund nahezu verhungert, ausdruckslos, bewegungs - und aufmerksamkeitsunfähig und völlig apatisch
- Reife: obwohl neunjährig, entsprach Reife einer Zweijährigen
- 1942 starb sie.

Isabelle:
- Isabelle in Ohio war auch zur gleichen Zeit weggeschlossen worden.
- Isabelle nicht allein weggeschlossen gewesen sein
- zusammen mit ihrer taubstummen Mutter
- erhielt Liebe und erlernte Zeichensprache
- holte nach ihrer Befreiung alle normalen Reifungsschritte eines Kindes nach, nur viel schneller
- innerhalb von zwei Jahren den Rückstand aufgeholt
- schien ein ganz normales Kind zu sein.

Wilder Peter:
Im Sommer 1934 fand Mann auf einer Wiese in Hameln nacktes, braungelbes, schwarzhaariges stummes Geschöpf
- ca.12 Jahren
- wurde ins Hospital gebracht
- versuchte anfangs, immer wieder zu flüchten
- wurde 1726 nach England gebracht
- verbrachte dort Rest seines langen Lebens
- starb 1785 als gutartiger der Musik und dem Brannwein zugetaner, nicht sehr
anstelliger und immer noch sprachloser Greis
- sprach nie mehr als: "Peter" (seinen Namen)
"Kischo"(vielleicht King George) und "Kwika" (Queen Carolina)

- 1920 fand man in der Nähe von Kalkutta zwei Kinder (8 und 1 1/2 Jahre) in Wolfshöhle
- wurden ins Waisenhaus in Midnanapore gebracht
- Jüngere der beiden Wolfskinder, Amala, starb nach knapp einem halben Jahr
- Ältere, Kamala, zeigte sich nach Tod ihrer Schwester tief verstört
- starb 1929

- Kasper Hauser wurde 1828 in Nürnberg als ca. 16 - jähriger aufgefunden
- Dieser Fall ist sehr ungewöhnlich
- Hauser konnte sprechen und schreiben
- erzählte selbst, er sei mit drei oder vier Jahren in ein dunkles, vernageltes Kellerloch gesperrt worden; habe dort über 12 Jahre verbracht
- lag auf eine Strohschütte am Boden, habe sich nie umgedreht und sei nie
aufgestanden
- zwei hölzerne Spielzeugpferde seine einzige Gesellschaft
- ca. eine Woche vor seiner Befreiung sei ein Mann insgesamt drei Mal gekommen und habe ihm einige Sätze und das Scheiben beigebracht
- Sätze lauten: "Woiß net." "Hamzuweisen." und berühmten Satz:
"Ä sechtener (Reuter) möchte ih wähn wie mei Vottä wähn ist." [Ein solcher Reiter möchte ich werden, wie mein Vater einer gewesen ist.]
- begann Im Herbst 1828 an Selbstbiographie zu schreiben.
- etwas kann nicht stimmen !
- es ist unmöglich in drei kleinen Lektionen sprechen und schreiben lernen



Die auffallenden Merkmale aller Wilden Kinder:

- Gene statten uns mit einem ungeheuren Potential aus, was aber genutzt werden
muss, da es sonst verkümmert
- fast alle: schwerste Handicaps bis ans Lebensende
- gehen auf allen Vieren oder gehen nur sehr wacklig
bzw. lernen nur unter größten Mühen alleine auf zwei Beinen zu stehen
- bevorzugen Gang auf allen Vieren (schneller)
- Zuückgeblieben in der Größe und Gewicht
- Verweigerung von Kleidung
- Stimme ist viel zu hoch; keine Satzmelodie
- massive Sprach(lern)probleme
- nach ca. 18 Lebensmonaten bei normalen Kindern: implosionsartiger Spracherwerb
- gelangen nie in die Nähe normaler Sprachbeherrschung und lernen viel langsamer
als normale Kinder
- zum Lernen bestimmte Zeit ist genetisch bestimmt, d.h. beim Verpassen des
Zeitpunkts kann das Versäumte kaum noch nachgeholt werden (z.B. sensible Phase
des Sprechenlernens)
- Nervenzellen suchen in den ersten Lebensjahren viele Kontakte
- sie behalten nur die, die wirklich genutzt werden
->in der Reife zurückgeblieben
- menschenscheu
- Unfähig zu kauen; sabbern; spucken Essen aus; bevorzugen rohes Fleisch und
Rinden, Kräuter, Gräser usw.
- Keine Furcht vor der Dunkelheit
- sind unempfindlich gegen Hitze und Kälte
- kein Sozialverhalten
- versuchen anfangs zu fliehen
- aber: nicht alle sind schwachsinnig( ->Genie)...Folge ihrer Deprivation (Entbehrung)
- Alle verhielten sich bei Auffindung menschenunähnlich
- ihnen fiel es sehr schwer, Menschenart zu lernen (verspätete Menschwerdung)
- Sinnesschärfe verändert
- Wach - Schlaf - Rhythmus gestört

Brutale Isolatinsexperimente sind heutzutage aus ethischen Gründen nicht mehr erlaubt. Deshalb kommen für weitreichende und detaillierte Aufschlüsse "Wilde Kinder" viel zu selten vor. So sind in den letzten 300 Jahren ungefähr 50 Fälle verzeichnet worden, wobei viele nur Gerüchte waren und die meisten nur äußerst dürftig dokumentiert sind

- vielen wird Schwachsinnigkeit vorgeworfen, allerdings spricht dagegen, dass sie es durch Intelligenz geschafft haben, in der Wildnis zu überleben (s. Amala und Kamala)


Immanuel Kant (dt. Aufklärung): 1. Disziplinierung
2. Kultivierung
3. Civilisierung (cives)
4. Moralisierung
Wilde Kinder


Wilde Kinder nennt man jene Kinder, die außerhalb aller menschlichen Gesellschaft unter Tieren oder unter Isolation
aufwachsen müssen. Auch wenn sich die Bilder von Mowgli aus dem Dschungelbuch und Romulus und Remus eingeprägt
haben, kann die Entbehrung menschlichen Umgangs kein besonders ungebundenes und autonomes Wesen hervorbringen,
sondern ein in vieler Hinsicht tief und dauerhaft behindertes und verstörtes Wesen.
Beispiele:
Anna wurde 1938 in Amerika als sechsjähriges Mädchen gefunden. Sie war in einem alten Hemd an einem zurückgekippten
Stuhl im schmutzigen Schlafzimmer eines Farmhauses in Pennsylvania gebunden. 1942 starb sie.
1938 wurden in Amerika zwei sechsjährige Mädchen gefunden, die beide seit ihrer frühesten Kindheit eingeschlossen gelebt
hatten. Anna war sechs Jahre lang in einem alten Hemd an einen zurückgekippten Stuhl im schmutzigen Schlafzimmer eines Farmhauses in Pennsylvania gebunden gewesen. Als man sie fand, war sie nahezu verhungert, ausdruckslos, bewegungs - und
aufmerksamkeitsunfähig und völlig apatisch. Im Laufe des ersten Jahres lernte sie Dinge zu halten und ein paar Schritte zu laufen. Nach über einem Jahr versand sie vage den Sinn mancher Aufforderungen, erkannte Menschen wieder und hielt sich einigermaßen sauber. Nach über zwei Jahren begann sie zu babbeln wie ein Baby. Nach über drei Jahren zog sie sich allein an und aus, nannte Leute beim Namen, spielte mit anderen Kindern und drückte ihre Wünsche in einfachen Sätzen aus. Ihre Reife - sie war mittlerweile neun - entsprach der
einer zweijährigen. 1942 starb sie.
Isabelle in Ohio war auch weggeschlossen worden. Unterschied zu Anna:
Isabelle war nicht allein weggeschlossen gewesen sein, sondern zusammen mit ihrer taubstummen Mutter, von der sie Zeichensprache erlernte und Liebe erhielt. Deshalb holte sie nach ihrer Befreiung alle normalen Reifungsschritte eines Kindes nach, nur viel schneller. So hat sie innerhalb von zwei Jahren den Rückstand aufgeholt und schien ein ganz normales Kind zu
sein.Im Sommer 1934 fand ein Mann namens Jürgen Meyer auf einer Wiese in Hameln ein nacktes, braungelbes, schwarzhaariges stummes Geschöpf von etwa 12 Jahren. Nachdem er in ein Hospital gebracht worden war, versuchte er zuerst immer wieder
zu flüchten. Außerdem gewöhnte er sich nur langsam an Kleidung und aß nur Rinde, Kraut und Gräser. Er wurde 1726 nach England gebracht, wo er den Rest seines langen Lebens verbrachte. Er starb 1785 als gutartiger, der Musik und dem
Brannwein zugetaner, nicht sehr anstelliger und immer noch sprachloser Grewis, der niemals andere Laute hervorbrachte als "Peter" (seinen Namen), "Kischo"(vielleicht King George) und "Kwika" (Queen Carolina).
Auf einer Missionsreise fand 1920 der katholische Geistliche J. A. L. Singh in der Nähe von Kalkutta zwei Kinder (8 und 11/2 Jahre) in einer Wolfshöhle. Er brachte sie in ein Waisenhaus in Midnanapore. Das Jüngere der beiden Wolfskinder, Amala, starb nach knapp einem halben Jahr im Waisenhaus. Die Ältere, Kamala, zeigte sich nach dem Tod ihrer Schwester
tief verstört. Sie starb 1929 an Urämie. Erst nach fast drei Jahren im Waisenhaus und unter größten Mühen lernte Kamala
ohne Hilfe auf zwei Beinen stehen. Wenn sie es eilig hatte ließ sie sich aber bis zu ihrem Tod auf alle Viere hinab.
Kasper Hauser wurde 1828 in Nürnberg als ca. 16 - jähriger aufgefunden. Dieser Fall ist jedoch sehr ungewöhnlich, da Hauser sprechen und schreiben konnte. Wie er selbst erzählte, sei er mit drei oder vier Jahren in ein dunkles, vernageltes
Kellerloch gesperrt worden und habe dort über 12 Jahre verbracht. Er lag auf eine Strohschütte am Boden, habe sich nie umgedreht und sei nie aufgestanden. Bis kurz vor seiner Befreiung waren zwei hölzerne Spielzeugpferde seine einzige
Gesellschaft. Erst gut eine Woche vor seiner Befreiung sei ein Mann insgesamt drei Mal gekommen und habe ihm einige Sätze und das Scheiben beigebracht. Die Sätze lauten: "Woiß net." "Hamzuweisen." und den berühmten Satz: "Ä sechtener (Reuter) möchte ih wähn wie mei Vottä wähn ist." [Ein solcher Reiter möchte ich werden, wie mein Vater einer gewesen ist.] Im Herbst 1828 begann er, an seiner Selbstbiographie zu schreiben. Etwas ist hier mit Sicherheit faul. In drei kleinen Lektionen kann kein Mensch sprechen und schreiben lernen.
1867 wurde bei eriner Tigerjagd ein etwa siebenjäriger, auf allen Vieren laufender, Junge mit ein paar Wölfen gesichtet und gefangen. Unter dem Namen Dina Sanichar lebte er bis 1895 in einer Waisenmission in Agra, benahm sich wie ein Schwachsinniger und sprach nie mehr als "Wah, Wah" (Gut) und "Pani, pani" (Wasser).

Die auffallenden Merkmale aller Wilden Kinder:

- Gehen auf allen Vieren oder Gehen nur sehr wacklig
- Zuückgeblieben in der Größe und Gewicht
- Verweigerung von Kleidung
- massive Sprach(lern)probleme
- in der Reife zurückgeblieben
- Menschenscheu
- Unfähig zu kauen; sabbern; spucken Essen aus; bevorzugen rohes Fleisch und
Rinden, Kräuter, Gräser usw.
- Keine Furcht vor der Dunkelheit
- sind unempfindlich gegen Hitze und Kälte
- kein Sozialverhalten
- versuchen anfangs zu fliehen
- aber: nicht alle sind schwachsinnig( ->Genie)...Folge ihrer Depsivation
- wenig Ähnlichkeit mit Mowgli usw.

Brutale Isolatinsexperimente sind heutzutage aus ethischen Gründen nicht mehr erlaubt. Deshalb kommen für weitreichende
und detaillierte Aufschlüsse "Wilde Kinder" viel zu selten vor. So sind in den letzten 300 Jahren ungefähr 50 Fälle verzeichnet
worden, wobei viele nur Gerüchte waren und die meisten nur äußerst dürftig dokumentiert sind.


1656 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet