Der Buddhismus

Der Buddhismus

Um circa 560 vor Chr. wurde der Buddhismus von Siddharta Gautama gegründet.
Er wurde in Kapilawastu im heutigen Nepal geboren, und seine Geburt wurde von Wunderzeichen begleitet. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt, und er wuchs bei seiner Tante auf. Als er älter wurde, heiratete Gautama die Prinzessin Jasodhara, mit der er einen Sohn namens Rahula. Doch obwohl er ein glückliches Leben hatte, wurde Gautama unruhig und beschloss, gegen den Willen seines Vaters aus dem Palast zu kommen. Dort sah er einen Kranken, eine Leiche, einen alten Mann und einen umherziehenden Heiligen. Diese 4 Zeichen veranlassten Gautama, um über die Bedeutung der Suche nach dem Sinn des Lebens nachzudenken. Mit 29 Jahren verließ er seine Familie und begann sein heimatloses Leben als Bettler zu führen. 6 Jahre nach seiner Entsagung kam Gautama an den heiligen Bodhi - Baum und entschloss sich, solange in Askese zu meditieren, bis er die Antwort auf sein Suchen gefunden hatte. In jener Nacht wurde der Königssohn Siddharta Gautama zu "Buddha", dem Erleuchteten. Er erkannte, wie man den unheilvollen hinduistischen Kreislauf der Wiedergeburten durchbrechen konnte und ins Nirwana übertreten könnte. Auf diese Weise gewann er das Wissen vom Wesen des Leidens und seiner "Vernichtung".
Die Buddhisten glauben, dass nach dem Tode jedes Leben in einer anderen Form fortgesetzt wird. Ob es sich in menschlicher, göttlicher oder tierischer Form manifestiert, hängt vom Handeln im vorausgehenden Dasein ab. In der Auslöschung des Begehrens oder des Ichs liegt das Ziel des Buddhismus, damit das Individuum aus dem Kreislauf der Wiedergeburten ausscheiden und den Zustand des Nirwana erreichen kann.
Die Welt ist voller Geister und Dämonen und anderer Beschwernisse. Buddha lehrte bis zu seinem Tode 480 v. Chr., diese als Illusion zu erkennen; damit nahm er ihnen die Macht, die sie über die Menschen besaßen.

Da der Buddhismus keine Glaubensführer hat, gab es auch nur wenige markante Ereignisse in der Geschichte des Buddhismus.
268 - 233 v. Chr. Übernahm der Buddhismus unter König Ashoka viele soziale Aufgaben, wie Krankenhäuser zu bauen.
504 v. Chr. Ernannte Kaiser Wu den Buddhismus zur Staatsreligion in China, die jedoch gegen die Grundsätze Buddhas absolut durchgesetzt wurde.
844 wurde der Kaiser Wu - Tsung durch die wirtschaftliche Bedeutung der Tempel (Gasthöfe, Hospitäler, Verwaltung) veranlasst, den Buddhismus zu verfolgen
12. - 13. Jhdt. Wurde der Buddhismus aus seiner Heimat Indien von Islam verdrängt.
In den ersten rund 600 Jahren seit dem Wirken Buddhas war jegliche bildliche Darstellung des Heiligen verpönt. Erst später änderte sich diese Haltung. Buddha wurde zunehmend als Skulptur dargestellt.
>> Es setzte sich aber immer wieder Buddhas Forderung nach praktischer Durchführbarkeit der Lehre durch. So erlebt der Buddhismus eine lebendige Entwicklung bis zum heutigen Tag.


Die drei Hauptgesichtspunkte
Im Buddhismus gibt es drei Hauptgesichtspunkte - die drei Juwelen. die eine Grundlage für Handeln und Glauben bilden.
Das erste Juwel ist der Buddha, der nach Jahren der Suche die Erleuchtung fand, den er von da an anderen lehrte.
Das zweite ist das Dharma, die Lehre oder Wahrheit darüber, wie Dinge sind.
Das letzte Juwel ist die Sangha, die Gemeinschaft von Mönchen, Nonnen und Laien, die Lehre leben und anderen dabei helfen. Die Sangha ist wichtig, weil ihre Mitglieder die buddhistische Lehre bewahren und ihren Fortbestand sichern.
Buddhisten sind zuallererst an der Wahrheit darüber, wie die Dinge sind, interessiert. Das Dharma, auch "Lehre" oder "Gesetz des Lebens", ist das, was der Buddha bei seiner Erleuchtung entdeckte. Buddhisten verwenden für den Zustand des ständigen Wandels und Todes, der das Dasein kennzeichnet, den Begriff Samsaara
Der Weg zum Nirwana schließt Entsagung ein - hauptsächlich eine Abwendung des Samsaaras von falschen Ideen und aller Gier, allem Hass und aller Unwissenheit.

Die drei Lehren

6.1 Die Hinayana - Lehre (das kleine Fahrzeug) (40 Mio. Anhänger)

Therawada - Buddhismus (Therawada = Anhänger der Lehre der ältesten Mönche).

Anhänger dieser Richtung des Buddhismus finden sich zur Hauptsache in den Ländern Sri Lanka, Burma, Thailand, Kambodscha.
Hauptgegenstand aller Verehrung ist Gautama - Buddha. Er gilt als Vorbild, nicht als Gnadenspender oder Erlöser. Demnach erwirbt jeder Mensch Erleuchtung und Erlösung durch eigene Kraft, ohne Vermittlung eines Erlösers, ausschließlich durch Befolgung seiner Lehre. Nur so wird der Gläubige das Heil erlangen. Diese Glaubensrichtung ist ein streng mönchischer Buddhismus. Das Nirwana ist eigentlich nur den Mönchen und Nonnen vergönnt.
(Der Ausdruck "kleines Fahrzeug" ist bezeichnend: Nur wenige Menschen erreichen die Buddhaschaft, können doch nur Mönche und Nonnen sich ernsthaft mit dieser Lehre befassen. Alle übrigen Menschen müssen vorerst durch weitere Leben gehen, bis sie "soweit sind".)

6.2 Die Mahayana - Lehre (das große Fahrzeug) (200 Mio. Anh.)

Dies ist heute die seit 200 v. Chr. größte buddhistische Schulrichtung. Wir finden sie hauptsächlich in China, der Mongolei, Japan, Korea, Nepal, Nordindien und Tibet. (2.)
Als Vermittler von Erlösung spielen Bodhisattvas die Hauptrolle. Ein Bodhisattva ist ein "zur Erleuchtung Befähigter". Diese sind mit den Heiligen und Engeln im Christentum vergleichbar. Bodhisattvas werden als überirdische Wesen verehrt.
Auch hier macht der Begriff "großes Fahrzeug" durchaus Sinn: Das Paradies ist in dieser Lehre auch der "großen Masse" zugänglich. Alle Gläubigen können an der Erlösung teilhaben.

6.3 Die Vajrayana - Lehre (das diamantene Fahrzeug) seit 700 n. Chr.

Diese dritte große Schulrichtung des Buddhismus wird hauptsächlich in den Himalya - Staaten und zum Teil auch in Japan praktiziert. Im diamantenen Fahrzeug erlangten die Buddhas immer mehr gottähnlichen Rang. Es wurde ihnen Frauen und Kinder beigestellt. Ihr Anführer ist der Dalai Lama die Mönche heißen Lamas

7. Die vier edlen Wahrheiten und der edle achtfache Pfad

Buddha fasste seine Erkenntnis in der Nacht unter dem "Bodhi" - Baum in die Lehre von den "vier edlen Wahrheiten", die sich später zu einem eigentlichen Glaubensbekenntnis der Buddhisten entwickelte.

Die vier edlen Wahrheiten
1. Die edle Wahrheit vom Leiden
2. Die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens
3. Die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens
4. Die edle Wahrheit vom Pfad zur Aufhebung des Leidens
"Der edle, achtgliedrige Pfad".
1. Rechte Anschauung
2. Rechte Gesinnung
3. Rechtes Reden
4. Rechtes Handeln
5. Rechter Lebensunterhalt
6. Rechtes Streben
7. Rechtes Bedenken
8. Rechtes Sichversenken

Der Buddhismus ist eine sanfte, friedliche Religion. Anders als andere Religionen verzichtet der Buddhismus weitgehend auf Überirdisches. Er konzentriert sich auf Richtlinien für eine sinnvolle Lebensweise. Es gibt keine zentrale Autorität, keinerlei Diskriminierung irgendwelcher Art, kein Streben nach Vergrößerung der Glaubensgemeinschaft. Dies ist mit ein Grund für den aggressionslosen, gewaltfreien Charakter dieser Religion. Menschen mit Interesse an Buddhas Heilslehre sind stets herzlich willkommen, woher sie auch kommen, was immer sie sind. Und eben, heutzutage nicht zu vergessen: Bekehrungsdrang ist dem Buddhismus zutiefst fremd. Andersgläubige lässt man in Ruhe.

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