Kausalattributionen in der Beurteilung musikalisch

0. Vorbemerkung

- Leistungsmotivationsforschung
- Attributiondimensionen nach Heider/Weiner (intern/extern; stabil/variabel; kontrollierbar/n. kontrollierbar)
- Attributionsmuster (PAM und DAM nach Heckhausen)
- Möglichkeit des Attributionstrainings (Bsp.: de Charms)

1. Causal Attribution of Music Majors and Nonmusic Majors Regarding Success and Failure in Music: A Study of Motivation and Achievement (R.M. Legette)


1.1.Untersuchungsfrage:
    Gibt es Unterschiede in der Attribution von Erfolg und Mißerfolg bei musikalischen Leistungen zwischen Musikstudierenden und Studierenden aus anderen Fächern?

1.2. Stichprobe:
    105 Studierende die in einem Anfängerkurs für Gitarre eingeschrieben waren. Darunter waren 43 Musikstudierende und 62 Studierende aus anderen Fächern.

1.3. Ergebnisse:
    Insgesamt bevorzugten die Studierenden die (internen) Dimensionen Anstrengung, Musikalität (affect for music) und musikalische Fähigkeiten. Musik - Studierende legten allerdings signifikant (p<.01) mehr Wert auf Anstrengung, Musikalität und Fähigkeiten.

Fazit:
Musik - Lehrer/innen sollten sich dieser Attributionsmuster bewußt sein, und nach Möglichkeit eine differenzierte Förderung anbieten. So ist es denkbar, dass manche Studierenden eher zu wenig Anstrengungsbereitschaft zeigen, andere sollten evtl. in der Entwicklung der musik. Fähigkeiten unterstützt werden (diese Fähigkeiten werden als (mittelfristig) variabel eingeführt!!).

2. Future Classroom Teacher’s Ability, Self - Perceptions, and Attributional Responses to Failure in Music: Do Music Fundamentals Classes Make a Difference? (J. Austin)


2.1.Untersuchungsfragen:
    Wie sehen die Selbstattributionen von zukünftigen Klassenlehrer/innen aus? Wie wirkt sich ein absolvierter Musik - Kurs am College auf diese Strukturen aus? Welche bedeutsamen Fehlleistungen im Bereich Musik erinnern die Teilnehmer/innen? Welche Attributionen für Fehlleistungen sind vorherrschend? Wie wirkt sich hier der Musik - Kurs aus?

2.2. Stichprobe:
    360 Studierende einer amerikanischen Universität, jeweils eine "Fundamentals group" (Vpn die den Kurs absolviert hatten) und eine "non - fundamentals - group".

2.3. Ergebnisse:
    Absolventen des Kurses erinnerten mehr bedeutsame Fehlleistungen aus der nahen Vergangenheit (d.h. aus dem Kurs) als die "non - fundamentals" Fehler der Vergangenheit wurden hauptsächlich nach den Dimensionen Schwierigkeit und Fähigkeit attribuiert (fatal, denn beides erscheint nicht kontrollierbar)! Studierende fühlten sich nach dem Kurs noch weniger fähig im Bereich Singen, in allen anderen Attribuierungstendenzen zeigten sich keine signifikanten Veränderungen.
Fazit:
Ein wichtiges Ziel der musikalischen Grundausbildung von Lehrer/innen sollte es sein, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken und auszubauen. Im untersuchten Kurs wurde dieses Ziel nicht erreicht (eher das Gegenteil).
In der Ausbildung sollte dementsprechend mehr Energie darauf verwendet werden, die inadäquaten Attributionsmuster zu revidieren. Möglich wäre dies durch adäquate Erfolgsrückmeldungen, Definition von Fähigkeit als eines in Grenzen variablen Faktors, Teilzielbildung bei schwierigen Aufgaben und Hervorheben von Anstrengung als wichtigem Faktor für Erfolg und Mißerfolg.

3. Literaturnachweise

zu 1: http://www.arts.usf.edu/music/rpme/austin.html
zu 2: http://www.arts.usf.edu/music/rpme/rpmelege.html

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