Paläographie

Paläographie

- Geschichte der Schrift, sowie der Schreib - und Beschreibstoffe
- Erschließung der handschriftlichen Quellen und Einordnung in den Überlieferungszusammenhang
- ungefähre Datierung und räumliche Zuordnunq eines Schriftstückes
- wichtig für die Kulturgeschichte

Papyros

- textilartige Struktur
- Bücher gerollt
- klimaanfällig
- nicht faltbar
- im Frankenreich bis 7 Jhd verwendet
- in der päpstlichen Kanzlei bis 11 Jhd verwendet
- lange schmale Streifen, längste bis heute erhaltene ist 6,5 m lang

Pergament

- schon im 10 Jhd Verwendung
- abgegerbte und gereinigte Tierhaut von Schafen, Ziegen
- wird in Kalkbaize gelöst das Fleisch und die Haare lockern sich und dann werden sie abgeschabt
- beide Seiten sind meist unterschiedlich, oft wird nur eine Seite stärker abgerieben.

Papier

- Draht in Form eines Ornamentes auf den Sieb gelegt um Wasserzeichen entstehen zu lassen, wichtig für Datierung
- Tinte wurde ad hoc vom Schreiber hergestellt
- Spätere Änderungen sind am Tintenton feststellbar
- Radierungen (Schabmittel: Radiermesser, Bimstein)





















Entwicklung der Schrift

Die Lateinische Schrift ist eine Buchstabenschrift. Man unterscheidet:

1.) von der Sorgfalt her: eine schön geschriebene (kalligraphische Buchschrift) und eine flüchtigere Schreib - oder Geschäftsschrift (Kursive)

2.) von der variierenden Größe der Buchstaben her: eine Majuskel (annähernd gleich große Buchstaben in einem Zweilinienschema und eine Minuskel (mit Ober - und Unterlängen in einem Vierlinienschema)

Capitalis

- Grundlage der lateinische Schrift
- eine Papyrusschrift mit sauberen und gleichnmäßigen Majuskeln, strikter Linierung und gleichmäßigem Zeilenabstand
- War bis ins 6 Jhd weit verbreitet, während der Karolingerzeit noch als Schrift für Kapitalüberschriften in Verwendung.

Unziale

- entwickelt sich mit dem Aufkommen des Papyrus aus der Capitalis, dem geschmeidigeren Beschreibstoff Papyrus angepaßt
- wesentliches Merkmal: Rundung der Buchstaben
- bis ins 8 Jhd verbreitet auch danach noch als Ãœberschrift
- zeitlich parallel und eng verwandt die Halbuniziale erste eindeutige Minuskelschrift mit Ober - und Unterlängen
- Mit der Auflösung des römischen Reiches entwickelte sich in den einzelnen romanischen Regionen die sogenannten Nationalschriften


Nationalschriften

Die Kuriale der päpstlichen Kanzlei mit großen und breiten aufrechten Minuskel z. B. kreisförmiges t. Erst im 11 Jhd nahm sie zierlichere Formen an bis sie im 12. Jhd von der Minuskel abgelöst wurde.

Die Westgotische Schrift (in Spanien) war aus der Kursive entwickelt und wurde bis ins 11. Jhd verwendet und erlebt ihre Blüte im, Kloster Beneikuts von Nursia. Gleichmäßige deutliche aber eckige Buchstaben.

Insulare Schriften auf den Britischen Inseln eine irische und eine angelsächsische.








Die Merowingische Schrift

In Frankreich

Schmale lange eng aneinandergedruckte und oft nach links geneigte Buchstaben keulenförmig verdickte Oberlängen.

Im 8 und 9 Jhd kam es zu einer karolingischen Schriftenreform in der sich die karolingische Minuskel durchsetzte. Ihre Kennzeichen sind ein einheitliches streng gleichmäßiges Minuskelalphabet mit selbstständigen Buchstaben in den nächsten beiden Jahrhunderten verdrängte diese Minuskel die anderen Schriften nahezu im gesamten Abendland und wurde zur Schrift des Hohen MA.

Eine Sonderform stellt die Urkundenschrift der Königskanzlei dar, die diplomatische Minuskel.

Im 12. Jhd wurden die Buchstaben der Minuskel enger, die senkrechte Tendenz stärker betont die Grundstriche wurden verdickt die Bogen spitzer die Oberlängen gegabelt damit war der Weg zur sogenannten Gotischen Minuskel gewiesen, die sich in Nordfrankreich unmittelbar aus der karolingischen Minuskel entwickelte und im 13/14 Jhd im ganzen Abendland verbreitet wurde.

Bastardschriften: Mischung aus Buchschrift und Kursive

Suspensionskürzungen: Weglassen des Wortendes
Kontraktionskürzungen: Auslassung von Buchstaben


543 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet