Projektaufbauorganisation

Projektaufbauorganisation

Welche Arten von Projektaufbauorganisationen gibt es?
Es gibt Stab - Projektorganisation, reine Projektorganisation, Matrix - Projektorganisation, u.s.w...

1. Techniken der Projektaufbauorganisation
1.1. Inhalte der Aufbauorganisation
Die wesentlichsten Inhalte der Aufbauorganisation, die durch organisatorische Techniken unterstützt werden, sind:
    Aufgabenbeziehungen (Stellen) Leitungsbeziehungen (Hierarchie) Kommunikationsbeziehungen.

Sie können mit Hilfe der Techniken in Abbildung 1 dokumentiert werden: (siehe Folie)

Inhalte
Techniken
Stellen
Stellenbeschreibung
Funktionendiagramm
Leitungsbeziehungen
Organigramm
Funktionendiagramm
Kommunikationsbeziehungen
Kommunikationstabelle
Kommunikationsdiagramm
Kommunikationsmatrix
Kommunikationsnetzwerk
Abb. 1 Inhalte der Aufbauorganisation und zugehörige Techniken

Die hier vorgestellten Techniken sind primär Techniken zur Dokumentation der Aufbauorganisation. Eine geeignete Dokumentation kann in allen Phasen und Schritten die Projektbearbeitung unterstützen.

2. Verbale Gestaltungstechniken der Aufbauorganisation
2.1. Stellenbeschreibungen
Stellenbeschreibungen sind innerbetrieblich verbindliche Dokumentation personenbezogener Aufgabenkomplexe, zugehöriger Befugnisse sowie der organistorischen Einordnung des Stelleninhabers. Häufig werden in Stellenbeschreibungen auch die Anforderungen an den Stelleninhaber aufgenommen. (siehe Folie)

Instanzielle Einordnung
Ziele, Aufgaben, Kompentenzen
Informations -, Kom -
munikationsssytem
Anforderungsprofil
Bezeichnung der Stelle;
Rang des Stellen -
inhabers;
Vorgesetzter (Unterstellung);
Mitarbeiter (Ãœberstellung);
Stellvertretung
Allgemeine Zielsetzung
der Stelle;
Einzelaufgaben (Fach - /
Sonderaufgaben);
Kompentenzen (Befugnisse);
Einzelaufträge
Eingehende Informationen;
Ausgehende Informationen;
Zusammenarbeit mit anderen Stellen;
Mitarbeiter in Aus -
schüssen, Kollegien,...
Vorbildung, Erfahrung,
Qualifikation, etc.
Abb. 2: Inhalte einer Stellenbeschreibung
In den Stellenbeschreibungen werden im einzelnen folgende Sachverhalte schriftlich fixiert:
(siehe Folie)
01
Bezeichnung der Stelle
Bsp.:
Leiter Vertrieb Inland
Assistent des Geschäftsführers
Einkaufssachbearbeiter

02
Rang des Stelleninhabers
Bsp.:
Gruppenleiter
Abteilungsleiter
Hauptabteilungsleiter
03
Vorgesetzte(r) des Stelleninhabers
Bsp.:
031 Unterstellung unter einen Vorgesetzten, sowohl in fachlicher als auch in disziplinarischer Hinsicht
032 Unterstellung unter mehrere Vorgesetzte
04
Unmittelbar unterstellte Mitarbeiter
Stellenbezeichnung aller unterstellten Stelleninhaber, auch Teilzeitbeschäftigte.
Bsp.: Fred Müri Betriebsleiter 1
05
Stellvertretung durch
051 Stelleninhaber wird vertreten durch: Name
052 Stelleninhaber vertritt: Name
auch hier sind Aufgabengebiete und Umfang zu nennen.
06
Zielsetzung der Stelle
Es soll nur die Zielsetzung und evtl. die Hauptaufgabe global, kurz und treffend beschrieben werden, da auf die Einzelaufgaben noch gesondert eingegangen wird.
07
Einzelaufgaben der Stelle
wichtigsten Arten von Aufgaben:
a) Fachaufgaben, b) Sonderaufgaben sowie Organisationsaufgaben, Personalaufgaben,...
erfüllen...
08
Befugnisse des Stelleninhabers
Zusammenstellung aller Befugnisse, die den Stelleninhaber ermächtigen, über seine fachlichen und personellen Entscheidungsrechte hinausgehend zu handeln.
Dazu gehören: Vertretungsbefugnisse, Verfügungsbefugnisse, Unterschriftsbefugnisse
09
Schriftliche Information der Stelle
a) Eingehende (Berichte, Mitteilungen, Statistiken,...)
b)Ausgehende (zu untergliedern nach täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich, unregelmäßig)
.
10
Zusammenarbeit mit anderen Stellen
Nennung aller Stellen, mit denen der Stelleninhaber regelmäßig zusammentritt, um wichtige Aufgaben zu lösen.
Die Zusammenarbeit kann sein: informativ, koordinierend, beratend, mitentscheidend,...
11
Mitarbeit in Ausschüssen, Konferenzen, Arbeitskreisen,...
Angabe von stattfindenden Sitzungen/Kommissionen und deren Aufgabenstellung.
12
Einzelaufträge
13
Bewertungsmaßstab für die Stelle
Bewertungsmaßstäbe sollen als Meßlatte für die Leistung des Stelleninhabers verwendbar sein. Es handelt sich letztlich um eine Vorgabe von Leistungsstandards.
14
Anforderungen an den Stelleninhaber
Berufliche Vorbildung, Erfahrungen, Qualifikationen und charakterliche Eigenschaften, die zur Wahrnehmung der Stellenaufgaben notwendig sind.

Vorteile einer Stellenbeschreibung:
    Klare Unterstellungsverhältnisse Vermeidung von Kompetenzstreitigkeiten klare Delegation bessere Übersicht über das Gesamtsystem, da sich jeder informieren kann und damit bessere Koordination leichtere Einarbeitung neuer Mitarbeiter erleichterte Stellvertretung, u.s.w.

Nachteile einer Stellenbeschreibung:
    Hoher Aufwand bei Einführung und Änderungsdienst nicht sehr übersichtlich - insbesondere im Vergleich mit dem noch vorzustellenden Funktionendiagramm keine Möglichkeit, Überschneidungen und Lücken organisatorischer Regelungen zu erkennen.

3. Grafische und tabellarische Techniken der Aufbauorganisation
3.1. Leitungsbeziehungen (Organigramme)
Das Organisationsschaubild ist ein einfaches und wirkungsvolle Hilfsmittel, um hierarchische Beziehungen von Aufbauorganisation darzustellen (ein Organigramm ist ein sehr statisches Hilfsmittel).

Zur Darstellung der Hierarchie in einem Organigramm stehen verschiedene Formen zur Verfügung. Ihre Eignung hängt ab von der Zahl der Stellen, der beabsichtigten Aussage, dem verfügbaren Platz und den beabsichtigten Adressaten.
Es gibt a) säulenartig aufgebauten Organigramm, b) horizontale Organigramm,
c) Blockorganigramm, d) modifiziertes Blockorganigramm,... (siehe Folie)

3.2. Funktionendiagramme
Mit Hilfe der Aufgabengliederung werden die zu erledigenden Aufgaben erfaßt und transparent dargestellt. Organigramme dienen dem gegenüber dazu, die Verteilung globaler Aufgabenpakete auf Stellen und die hierarchische Verbindung der Stellen abzubilden. Beide Ergebnisse besitzen für den Leser einen hohen Informationswert. Das Funktionendigramm vereint beide Darstellungsinstrumente der Aufbauorganisation und bietet die Möglichkeit, weitere aufbauorganisatorische Sachverhalte detailliert darzustellen.


Folgende Inhalte können also im Funktionendiagramm dargestellt werden:
    Die Summe der Aufgaben die an der Aufgabenerfüllung beteiligten Stellen die Kombination der Aufgaben bei jedem einzelnen Stelleninhaber die Mitwirkung verschiedener Stelleninhaber an der Erfüllung einer Aufgabe und damit die Arbeitsteilung.

Es gibt geblockte Aufgabenstellung, hierarchische Aufgabendarstellung, einstufiges oder mehrstufiges Funktionendiagramm,...

Vorteile eines Funktiondiagramms:
    Darstellung von Zusammenhängen auf engem Raum Übersichtlichkeit bei der Abgrenzung von Aufgaben und Kompetenzen Hilfe bei der Würdigung und Bewertung, da fehlende oder unzweckmäßige Regelungen sofort ins Auge fallen

Nachteile eines Funktionendiagramms:
    Es ist nicht einfach, eine zweckmäßige Aufgabengliederung zu erstellen, die auf ein Funktionendiagramm und die abzubildende Arbeitsteilung abgestimmt ist bestimmte Sachverhalte wie z.B. die Informations - und Kommunikationsbeziehungen können nicht wiedergegeben werden. Dazu werden dann gesonderte Darstellungsinstrumente (z.B. Matrizen) benötigt.

3.3. Kommunikationsbeziehungen
Unter Kommunikation wird die Übermittlung von Nachrichten zwischen oraganisatorischen Einheiten - z.B. stellen oder Abteilungen - verstanden. Dieser Nachrichtenaustausch kann zwischen Menschen, zwischen Mensch und Sachmitteln stattfinden. Die Nachrichten werden von einem Sender - etwa Aufgabenträger - mit Hilfe eines Kommunikationsmittels - Telefon, Brief - über einen Kommunikationsweg an einen Empfänger weitergegeben. Werden Kommunikationsbeziehungen gestaltet oder dargestellt, können folgende Elemente bedeutsam sein:

    Sender Empfänger Art des Kommunikationsweges Länge des Kommunikationsweges Kommunikationsinhalt (Information) benutzte Sprache Kommunikationsart (mündlich{schriftlich) Kommunikationsmittel und dessen Kapazität Kommunikationsdauer je Interaktion Kommunikationshäufigkeit

mündlich: persönlicher Kontakt; telefonischer Kontakt;...
schriftlich: Brief; Formblatt; Bericht{Aktennotiz; Fernschreiben (Telex,Teletex)
Fernkopie (Telefax); Electronic Mailbox;...



3.3.1. Kommunikationstabellen
(siehe Folie)
Kommunikationstabellen dienen der punktuellen Untersuchung einzelner Stellen. Es werden abgebildet: Kommunikationspartner, Informationsinhalt, Kommunikationsdauer, - häufigkeit und - arten.

3.3.2. Kommunikationsdiagramme
Kommunikationsdiagramme veranschaulichen die Kontakte und Informationsströme und dienen der zweckrationaler Stellengruppierung.
Bei der Erstellung von Kommunikationsdiagramme
geht man wie folgt vor:

1.) Jede Stelle legt unabhängig von den anderen stellen die Kontakte (Häufigkeit, Prozente, oder Stunden) zu den anderen Abteilungen fest.

2.) Die individuellen Einstufungen werden verglichen und vereinigt (z.B.: etwas kommt mehrfach vor, verschiedene Aussagen).

3.3.2.1. Dreieckform
(siehe Folie)
In den einzelnen Felder der Matrix kann einer der folgenden drei Sachverhalte eingetragen werden:
    Kommunikationszeiten oder - häufigkeiten/Periode zwischen den Abteilungen bzw. Stellen vorwiegende Kommunikationsart Kommunikationsrichtung, ↑ einseitig, ↓ einseitig, ↑↓ zweiseitig.

3.3.2.2. Kreisform
(siehe Folie)
In der Kreisform werden Kommunikationshäufigkeiten oder - zeiten erfaßt.

3.3.3. Kommunikationsnetzwerke
(siehe Folie)
Mit Kommunikationsnetzwerken können Kommunikationshäufigkeit oder - menge, - richtung, und Länge des Kommunikationsweges sowie die Standorte der Kommunikationspartner transparent abgebildet werden.

Knoten sind in dieser Darstellungsform Stellen oder Abteilungen. Die Stärke der Verbindungslinien gibt die Kommunikationsdauer oder - häufigkeit wieder.


Danke für ihre Aufmerksamkeit.




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