Das magnetische Feld

    DAS MAGNETISCHE FELD
Das magnetische Feld wird als Raumzustand bezeichnet. Es wird durch bewegte elektrische Ladungen hervorgerufen und es ĂŒbt wieder Kraft auf bewegte elektrische Ladungen aus. Man kann das magnetische Feld als eine Art ZwischentrĂ€ger ansehen, welches die zwischen elektrischen Ladungen auftretenden KrĂ€fte beschreibt. Letztendlich kann auch die Spannungsinduktion darauf zurĂŒckgefĂŒhrt werden.

    WIRKUNGEN UND URSACHEN DES MAGNETISCHEN FELDES:
Das magnetische Feld Ă€ußert sich Ă€hnlich wie das Gravitationsfeld oder das elektrische Feld in Kraftwirkungen. Besonders auffĂ€llig sind diese an Eisenteilen in der NĂ€he von Naturmagneten oder stromdurchflossenen Leitern. Neben solchen direkt zu beobachtenden Ă€ußeren KrĂ€ften bewirkt das magnetische Feld auch noch KrĂ€fte im Inneren von elektrischen Leitern. Diese nicht direkt als mechanische KrĂ€fte meßbaren Wirkungen verursachen Ladungstrennungen, die als elektrische Spannungen in Erscheinung treten. Üblicherweise werden sie als Induktionsvorgang beschrieben, daher das magnetische Feld induziert elektrische Spannungen. Man unterscheidet also zwei Wirkungen des magnetischen Feldes, die Kraftwirkungen und die Induktionswirkungen.
Alle hier beschriebenen Wirkungen können gleichermaßen in der Umgebung elektrischer Ströme als auch in der von Naturmagneten beobachtet werden. Man nimmt nach dem heutigen Kenntnisstand die Elektronenbewegung oder allgemeiner die Bewegung elektrischer Ladungen als die primĂ€re Ursache magnetischer Erscheinungen an. In Naturmagneten handelt es sich um die Eigenbewegung der LadungstrĂ€ger im atomaren Verband, bei fließenden Strömen um die durch eingeprĂ€gten KrĂ€fte (Spannungen) angetriebene, makroskopisch meßbare (z.B. mit einem Strommesser) Bewegung freier LadungstrĂ€ger (freie Elektronen in Leiter).

Die Grundlage der Beschreibung aller magnetischen Wirkungen bilden die Maxwell - Gleichungen. Sie sind die allgemeine Form der in der Praxis verwendeten Gleichungen. Anschließend werden wir ausgehend von diesen allgemeinen Beschreibungen die leicht verstĂ€ndlichen und spĂ€ter verwendeten speziellen ZusammenhĂ€nge herleiten.





Ladungen bewirken Quellen des elektrischen Feldes
Bzw. der elektrischen Verschiebung
Wo ein Strom fließt existieren Wirbel des magnetischen Feldes





    Definitionen - Magnetismus:

    PermeabilitÀt "”":
lat. permeabilitas = DurchlÀssigkeit. Unter PermeabilitÀt versteht man daher die magnetische DurchlÀssigkeit.
Die GrĂ¶ĂŸe ”0 ist eine Naturkonstante und wird magnetische Feldkonstante oder Induktionskonstante genannt.
”0 heißt auch PermeabilitĂ€t des leeren Raumes.


Die Zahl ”r gibt an, um wieviel Mal grĂ¶ĂŸer die magnetische Induktion im betreffenden Stoff als im Vakuum ist. Sie wird als relative magnetische PermeabilitĂ€t oder als PermeabilitĂ€tszahl bezeichnet, wĂ€hrend ” die absolute PermeabilitĂ€t darstellt.


Zwischen den zwei wichtigsten charakteristischen FeldgrĂ¶ĂŸen Flußdichte und FeldstĂ€rke besteht eine strenge ProportionalitĂ€t.


Einheit:





    Magnetische FeldstÀrke "H":
Die magnetische FeldstĂ€rke "H" ist die auf die FeldlinienlĂ€nge "l" verteilte Durchflutung. Sie ist somit analog zur elektrischen FeldstĂ€rke definiert und wie diese eine vektorielle GrĂ¶ĂŸe. Wie die elektrische FeldstĂ€rke ist sie also eine gerichtete GrĂ¶ĂŸe, welche an jedem Punkt in Richtung des magnetischen Feldes zeigt. Innerhalb des stromdurchflossenen Leiters wird die magnetische FeldstĂ€rke aber meist aus zeichentechnischen GrĂŒnden nicht dargestellt.



in Feldern ohne Verschiebungsströmen ist



FĂŒr homogene Felder gilt:



Einheit:
[1]

    DEFINITION DER SI - EINHEIT "H": (MITTELS EINER LEITERSCHLEIFE)
Im Mittelpunkt einer Leiterschleife mit einem Durchmesser von einem Meter herrscht bei einem Stromdurchgang von einem Ampere die magnetische FeldstÀrke von 1 A/m.

    Magnetischer Fluß "Φ":
Die Beeinflussung einer Magnetnadel stellt man sich nicht direkt durch den verursachenden Strom vor, sondern man fĂŒgt einen sogenannten magnetischen Fluß Φ als ReprĂ€sentanten aller magnetischen Erscheinungen ein.
Elektrischer Strom I → Magnetischer Fluß → Kraftwirkung auf z.B. Magnetnadel
Man bezeichnet mit Φ den gesamten magnetischen Fluß, durch den die Summe aller Feldlinien, die normal zum Spulenquerschnitt A verlaufen, dargestellt werden.
Eine Spannung wird proportional der zeitlichen VerÀnderung des magnetischen Flusses erzeugt, man sagt induziert.



Bei homogenen Feldern:


Einheit:

    DEFINITION DER SI - EINHEIT "Φ":
Das Weber ist gleich dem magnetischen Fluß, dessen gleichmĂ€ĂŸige Abnahme in einer Sekunde auf Null in einer ihn umschließenden Windung eine elektrische Spannung von einem Volt induziert.
Eine Messung erfolgt mittels Flux - Meter.
    Magnetische Flußdichte "B":
Ist der magnetische Fluß pro QuerschnittsflĂ€che.



Einheit:

    DEFINITION DER SI - EINHEIT "B":
Das Tesla ist gleich der magnetischen Flußdichte normal zu einem Querschnitt von einem Quadratmeter FlĂ€cheninhalt, in dem der homogene magnetische Fluß von einem Weber besteht.
    (elektrische) Durchflutung "Θ":
Die magnetische Wirkung einer Spule ist um so grĂ¶ĂŸer, je grĂ¶ĂŸer die StromstĂ€rke und je grĂ¶ĂŸer die Windungszahl der Spule ist. Wird bei einer Spule eine magnetische Feldlinie gezeichnet, die alle Windungen umschließt, so geht der Strom I N - mal durch die so begrenzte FlĂ€che in gleicher Richtung durch. Es wird daher die Durchflutung:


bzw.

Der Ausdruck Durchflutung wird deshalb angewendet, weil Θ = I = Q/t die gesamte sekĂŒndliche ElektrizitĂ€tsmenge darstellt, die durch eine FlĂ€che hindurchflutet; die Randlinie der FlĂ€che muss also alle Stromleiter umfassen.
[2]
    DER DURCHFLUTUNGSSATZ


FĂŒr homogene Felder gilt:

Daraus ergibt sich der Durchflutungssatz:


Einheit: [Θ] = [A]/[Wdg.] = Aw (AmperĂ© - Windungen).

    Das Induktionsgesetz:
Herleitung des Induktionsgesetzes: (fĂŒr eine Windung)







wird durch die dritte Maxwellsche Gleichung ersetzt; unter der Annahme, dass B fĂŒr den zu betrachtenden Bereich konstant ist, ergibt sich aus B·dA → B·A, was wiederum durch den magnetischen Fluß Φ ersetzt werden kann. Das Vorzeichen ergibt sich durch Anwenden der Lenzschen Regel, die aussagt, dass ein ĂŒber eine induzierte Spannung erzeugter Strom immer seiner Ursache entgegen wirkt (TrĂ€gheitsgesetz des magnetischen Flusses).

Durch jede zeitliche Änderung des von einer Leiterschleife umfaßten magnetischen Flusses wird eine elektrische Spannung hervor gerufen (induziert).
Zur Erzeugung eines magnetischen Flusses ist zunÀchst ein Strom nötig. Die Richtung des Stromes entspricht der treibenden Kraft und ist entgegen gesetzt der Spannung U. Damit sind die Richtungen von Strom I und Spannung U festgelegt.
Bei einem magnetischen Fluß, der sich nicht Ă€ndert, wird in eine Leiterschleife keine Spannung induziert.
Wenn sich aber der magnetische Fluß in der Zeit Δt um ΔΦ Ă€ndert, fließt ein Strom I, und zwar in einer Richtung, dass er ein magnetisches Feld hervor ruft, das der auslösenden FeldĂ€nderung ΔΦ entgegen wirkt (Lenzsche Regel, die gewissermaßen ein TrĂ€gheitsgesetz fĂŒr den magnetischen Fluß darstellt).


    BEWEGUNGSINDUKTION:
In rotierenden Maschinen (Generatoren) werden die FlussĂ€nderungen in den Spulenwindungen entweder durch Drehen der Spulen in einem ruhenden Magnetfeld oder durch Drehen des Magnetfeldes bei ruhenden Spulen hervor gerufen. Bei der Bewegung des Leiters mit der wirksamen LĂ€nge l wird bei der gleichförmigen Geschwindigkeit v in der Leiterschleife der ursprĂŒngliche magnetische Fluß um ΔΦ=B·ΔA=B·l·ds vergrĂ¶ĂŸert und es wird daher eine Spannung
induziert.
[3]
    INDUKION DURCH ZEITLICH VERĂ€NDERLICHE MAGNETFELDER:
Den wichtigsten Fall in der elektrotechnischen Praxis stellt der sinusförmige Verlauf des magnetischen Flusses dar. Er tritt ĂŒberall dort auf, wo Spulen eines Transformators oder einer Drossel an der sinusförmig verlaufenden Spannung des Wechselstromnetzes liegen.






    SELBSTINDUKTION; DROSSEL:


Legt man eine Spule an Wechselspannung, so erzeugt der aufgenommene Wechselstrom ein magnetisches Wechselfeld. Die damit verbundenen FluĂŸĂ€nderungen induzieren nun eine Wechselspannung in der Spule. Diese Erscheinung nennt man Selbstinduktion, weil die induzierte durch den Spulenstrom selbst, also ohne fremdem Magnetfeld hervor gerufen wurde.
Die nachstehende Abbildung zeigt die VorgĂ€nge in einer Spule recht deutlich. Beim Nulldurchgang des sinusförmigen magnetischen Flusses hat dieser die grĂ¶ĂŸte Steigung, daher wird zu diesem Zeitpunkt die grĂ¶ĂŸte Selbstinduktionsspannung hervor gerufen. Der magnetische Fluß selbst verlĂ€uft phasengleich mit dem Speisestrom, wodurch dieser gegenĂŒber der Spannung um 90° nacheilend ist.
Die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung an der Spule leitet sich folgendermaßen her:
Erzeugt man eine sinusförmige Eingangsspannug mit einer idealen Spannungsquelle an einer idealen Spule, so ergibt sich aus dem Induktionsgesetz im ersten Moment eine sehr große FluĂŸĂ€nderung (Δu im Nulldurchgang ein Maximum). Diese FluĂŸĂ€nderung hat aber unmittelbar eine gleich große Selbstinduktionsspannung zur Folge, wodurch sich die Spannung von 0 Volt an der Spule ergibt. Daher ist der Strom zu diesem Zeitpunkt gleich 0. Die Steigung unserer Eingangsspannung verringert sich jedoch laufend (
wird kleiner), wodurch die Gegeninduktionsspannung ebenfalls immer geringer wird. Dadurch ergibt sich eine Differenzspannung an der Spule ungleich 0, wodurch ein Strom fließt. Das Maximum des Stromes wird dann erreicht, wenn die entgegen gerichtete Selbstinduktionsspannung elektrisch ein Minimum wird (beim Sinus:
).

    GEGENINDUKTION:
Auf dem Prinzip der Gegeninduktion beruht die Funktion des Transformators. Sie beschreibt die Spannungserzeugung durch ein zeitlich verĂ€nderliches Magnetfeld, welches elektrische Leistung zwischen elektrischen Stromkreisen durch elektromagnetische Induktion ĂŒbertrĂ€gt. In der Regel geschieht dies bei gleicher Frequenz, jedoch bei geĂ€nderten Werten von Strom und Spannung. Wenn nichts anderes angegeben ist, wird voraus gesetzt, dass die Stromkreise nicht elektrisch leitend miteinander verbunden sind.

    InduktivitÀt:
Die InduktivitĂ€t ist eine Bauelementeigenschaft besonders von Spulen, aber auch von Leitungen oder ganz allgemein von Leiteranordnungen, bei denen der vom Strom selbst erzeugte magnetische Fluß mit der Leiteranordnung verkettet ist. Die InduktivitĂ€t einer Spule gibt das VerhĂ€ltnis von dem mit der Windungszahl N vervielfachten magnetischen Fluß Φ und dem ihn erzeugenden elektrischen Strom I an.




Da jeder elektrische Strom von einem Magnetfeld umgeben ist, mĂŒsste demnach jeder elektrischer Leiter eine InduktivitĂ€t haben. Die Leiteranordnung kann jedoch konstruktiv so gestaltet werden, dass sich das resultierende Eigenfeld des Stromes verstĂ€rkt bzw. schwĂ€cht. Bei einer einfach gewickelten Spule erhĂ€lt man eine VerstĂ€rkung des magnetische Flusses, wĂ€hrend sich bei einer bifilar (=gegensinnig) gewickelten Spule eine SchwĂ€chung des Magnetfeldes einstellt.

Die einfach gewickelte Spule hat eine InduktivitĂ€t L, da die Leiteranordnung mit dem vom Strom erzeugten magnetischen Fluß verkettet ist. Die bifilar gewickelte Spule hat im Idealfall keine InduktivitĂ€t, da sich bei dieser vom Strom I durchflossenen Leiteranordnung das magnetische Feld aufhebt.

InduktivitÀtsberechnung:
Annahme eines Stromes → magnetische FeldstĂ€rke

Magnetische Induktion

Magnetische Fluß

InduktivitÀt


Ein vom Strom durchflossener Drahtring (Leiterschleife) umfaßt einen magnetischen Fluß Φ, der proportional der StromstĂ€rke I ist, wobei der ProportionalitĂ€tsfaktor L als InduktivitĂ€t bezeichnet wird.


    INDUKTIVITĂ€T EINER LUFTSPULE:


FĂŒr homogene Felder gilt:

Daraus ergibt sich der Durchflutungssatz:

In Analogie zum elektrischen Feld, wo
gilt, so ist beim magnetischen Feld
.
Der magnetische Fluß wird definiert als
.



Der magnetische Fluß Φ im magnetischen Kreis entspricht dem elektrischen Strom im elektrischen Kreis.
N·I, da die Ursache fĂŒr H, daher auch fĂŒr die Induktion B, in weiterer Folge natĂŒrlich auch fĂŒr Φ, wĂŒrde im elektrischen Stromkreis der Spannung U entsprechen.



Daraus ergibt sich der ProportionalitÀtsfaktor
.
Die InduktivitĂ€t einer Ringspule ist somit von den Abmessungen l und A, vor allem von NÂČ, also vom Quadrat der Windungszahl N, abhĂ€ngig. Bei der doppelten Windungszahl hat daher eine Spule die vierfache InduktivitĂ€t gegenĂŒber einer Spule mit den gleichen Abmessungen und der einfachen Windungszahl.
Die LĂ€nge l des mittleren Feldlinienweges kann nur bei Ringspulen mit der mittleren LĂ€nge der Spule gleichgesetzt werden. Bei einlagigen Zylinderspulen wird daher die Gleichung umgeformt auf
, wobei der Faktor k von der Form der Spule, und zwar vom VerhÀltnis l/d, abhÀngt. Eine Versuchsreihe ergibt:

l/d
0.3
0.4
0.5
0.6
0.7
0.8
0.9
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
K
0.39
0.44
0.49
0.54
0.58
0.62
0.65
0.67
0.80
0.845
0.88
0.905
0.92
0.94
0.955
0.97
0.985


    INDUKTIVITĂ€T EINER SPULE MIT EISENKERN:
Die 3 wichtigsten analog wirkenden GrĂ¶ĂŸen:

Elektrisch

Magnetisch
Beschreibung
U

Θ
Magnetische Durchflutung
R



λ ... magnetischer Leitwert
I

Φ
Magnetischer Fluß



Rm ... Magnetischer Widerstand





Der InduktivitĂ€tsfaktor AL ergibt sich aus L=NÂČ·AL. Und der Widerstandsfaktor ergibt sich aus R0=NÂČ·AR0.


AR0 ... Widerstandsfaktor
qW ... QuerschnittsflÀche
F ... FĂŒllfaktor
q'W ... qW·F
τ ... Zeitkonstante
k ... Geometriefaktor




    DER INHOMOGENE MAGNETISCHE KREIS:
Am Beispiel eines magnetischen Kreises mit Luftspalt:



















Durch die EinfĂŒhrung des Luftspaltes wird die PermeabilitĂ€t verringert, aber zugleich auch in einem grĂ¶ĂŸeren Bereich konstant gehalten. Man erhĂ€lt eine neue PermeabilitĂ€tsgrĂ¶ĂŸe, die man effektive PermeabilitĂ€t des Eisens nennt (”*r).
[4]
    Magnetische Werkstoffe

Magnetische Eigenschaften des Eisens:
Die Unterscheidung einer magnetischen FeldstĂ€rke H und einer magnetischen Induktion B wĂ€re an sich nicht nötig, wenn alle magnetischen Felder im leeren Raum (Vakuum) verlaufen wĂŒrden. Das magnetische Feld, dargestellt durch die B - Linien, wĂ€re dann um den konstanten Faktor ”0 dichter zu zeichnen, als das gleiche magnetische Feld dargestellt durch die H - Linien. Verlaufen magnetische Felder in magnetisierbaren Werkstoffen, so ist es zweckmĂ€ĂŸig, die magnetische FeldstĂ€rke H als eine Art "örtliche magnetische Erregung" zu betrachten, die unter Mitwirkung des Stoffes in diesem die magnetische Flußdichte B erzeugt. Die Einwirkung eines fremden Magnetfeldes fĂŒhrt zu einer einheitlichen Ausrichtung der Weißschen Bezirke, wodurch eine erhebliche VerstĂ€rkung des Magnetfeldes, aber auch die Erscheinung der magnetischen SĂ€ttigung entsteht. Die grafische Darstellung des Zusammenhanges B=f(H) wird Magnetisierungskurve genannt. Sie hat bei ferromagnetischen Stoffen einen nichtlinearen Verlauf. Man unterscheidet die nachfolgend nĂ€her erlĂ€uterten Kurven.
Die Neukurve, die beim erstmaligen Magnetisieren eines vorher nicht magnetisierten Materials durchlaufen wird. Das Aufbringen einer magnetischen FeldstĂ€rke H fĂŒhrt zu einer magnetischen Induktion B, die erst langsam, dann schneller und schließlich kaum mehr ansteigt (SĂ€ttigungsgebiet).
Die Hystereseschleife, die beim Ummagnetisieren zyklisch durchlaufen wird. Wird, ausgehend von der SĂ€ttigung +BMax, die FeldstĂ€rke H verringert, so folgt die Induktion der FeldstĂ€rkeĂ€nderung nicht auf der Neukurve zurĂŒck, sondern verlĂ€uft oberhalb von ihr. Bei H=0 bleibt im Eisen ein Restmagnetismus, die sogenannte Remanenz +Br zurĂŒck. Man dieses zeitunabhĂ€ngige ZurĂŒckbleiben Hysterese. Zur Beseitigung der Remanenz +Br ist die KoerzitivfeldstĂ€rke - Hc notwendig. Die beiden ZustĂ€nde B=0 mit H=0 und B=0 mit H= - Hc sind nicht identisch. Im ersten Fall stellt man sich vor, dass die Orientierungen sĂ€mtlichen Weißschen Bezirke verschieden sind. Im zweiten Fall kann man annehmen, dass durch das Aufbringen einer KoerzitivfeldstĂ€rke - Hc die RestbestĂ€nde der ursprĂŒnglichen Orientierung der Weißschen Bezirke durch den Aufbau einer Gegenorientierung anderer Weißscher Bezirke neutralisiert werden. Wird die negative FeldstĂ€rke weiter gesteigert, erreicht das Eisen wieder einen SĂ€ttigungszustand - BMax. Bei Verringerung der FeldstĂ€rke auf 0 bleibt die Remanenz - Br zurĂŒck. Wird die positive FeldstĂ€rke gesteigert, so erreicht die Kurve im +BMax wieder ihren Anfang.







Je nach der Form der Hystereseschleife ergeben sich unterschiedliche Anwendungen fĂŒr Magnetwerkstoffe. So sollen Magnetwerkstoffe fĂŒr Übertrager eine hohe PermeabilitĂ€t bei kleinster KoerzitivfeldstĂ€rke haben (weichmagnetisches Material mit schmaler Hystereseschleife). FĂŒr Dauermagnete fordert man dagegen hohe KoerzitivfeldstĂ€rken und Remanenz, damit sie von fremden Magnetfeldern nicht umgepolt werden können (hartmagnetisches Material mit breiter Hystereseschleife). Bei der Anwendung von Magnetisierungskurven fĂŒr Berechnungszwecke im magnetischen Kreis geht man immer von einer eindeutigen Magnetisierungskurve aus, daher vernachlĂ€ssigt man die Hysterese.
Die PermeabilitĂ€t ist bei Magnetwerkstoffen leider keine konstante GrĂ¶ĂŸe, da die Magnetisierungskurve einen nichtlinearen Verlauf zeigt, das bedeutet praktisch, dass eine eisengefĂŒllte Spule keine konstante InduktivitĂ€t aufweisen kann. Will man diesen Nachteil vermeiden, muss man der eisengefĂŒllten Spule einen Mindestluftspalt geben.
[1] Hallsensor
[2] Krikava 1, Seite 195; Durchflutungsbeispiel.
[3] Zastrow Seite 179
[4] Zastrow S. 169, Abb 13.10

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