Conrad Ferdinand Meyer

Lebenslauf

Conrad Ferdinand Meyer wurde am 11. Oktober 1825 in Zürich geboren. Meyer stammte aus einer sehr angesehenen Züricher Bürgersfamilie. Seine Entwicklung wurde stark durch innerfamiliäre Konflikte bestimmt. Der frühe Verlust des Vaters (1840) sowie das von Schuldkomplexen geprägte Verhältnis zur Mutter, deren religiöser Fanatismus wahnhafte Züge annahm und durch Selbstmord endete, führten zu schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen, die ihn 1852 für sieben Monate ins Irrenhaus brachten. Auch ein abgebrochenes Studium und eine isolierte Lebensweise waren der Grund. Danach folgte eine Zeit der Reisen nach Paris, München und Rom. Er lernte Richard Wagner, Franz Liszt und Gottfried Keller kennen. Zu seiner jüngeren Schwester hatte er eine symbiotische Beziehung. Sie arbeitete später an vielen seiner Werke mit. Erst durch schriftstellerische Erfolge überwand er den Tod der Mutter. Dennoch prägten Versagensängste auch die Arbeitsweise des anerkannten Schriftstellers. Durch eine Erbschaft von materiellen Sorgen befreit, unternahm Meyer meist zusammen mit seiner Schwester ausgedehnte Bildungsreisen (u.a. 1858 und 1871/72 nach Italien), deren Ertrag in seinen Gedichten und Novellen sichtbar wurde. Eine späte Ehe (1875) mit Luise Ziegler schuf Spannungen mit seiner Ehefrau und Schwester, denen er nicht gewachsen schien. Die Krise führte zu einer neuen Erkrankung, deren psychotisches Erscheinungsbild ein literarisches Arbeiten in den letzten Jahren unmöglich machte. Am 28. November 1898 starb er in Kilchberg (Kanton Zürich, Schweiz). Er galt als bedeutendster Lyriker seiner Zeit.

Werke

Meyer veröffentlichte 1864 sein erstes Werk "Zwanzig Balladen von einem Schweizer". Den Versepen "Huttens letzte Tage" (1871) und "Engelberg" (1872) folgten, neben zahlreichen Gedichten, ab 1873 die Novelle "Das Amulett", die "Bündnergeschichte", "Jürg Jenatsch" (1876), und weitere Novellen, wie "Der Heilige" (1879/80), "Gustav Adolfs Page" (1882), "Die Hochzeit des Mönchs" (1883/84), "Die Versuchung des Pescara" (1887). Weitere Werke sind "Der Schuss von der Kanzel" (1877), "Plautus im Nonnenkloster" (1881) und "Die Richterin" (1885). Sein letztes Werk ist "Angela Borgia" (1891).

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