Thomas Bernhard

Lebenslauf

Thomas Bernhard wurde am 10. Februar 1931 in Heerlen (Holland) geboren. Er wuchs als uneheliches Kind bei seinem Großvater mütterlicherseits, dem österreichischen Schriftsteller Johannes Freumbichler auf. Nach Schwierigkeiten in der Schule kam Bernhard in ein Heim für schwererziehbare Kinder. Später erzwang der großväterliche Ehrgeiz den weiteren Schulbesuch, den er aber vorzeitig abbrach. Er macht in Salzburg eine kaufmännische Lehre, die er wegen einer Rippenfellentzündung ebenfalls vorzeitig abbrach. Danach zwang in eine Lungentuberkulose zu einem mehrjährigen Sanatoriumsaufenthalt.
Von 1951 bis 1957 studierte er in Wien, wo er gleichzeitig Hilfsarbeiter war, und am Mozarteum in Salzburg Musik, Schauspiel und Dramaturgie. Mitte der Sechziger-Jahre begann für ihn die Zeit der Ehrungen: 1965 den Bremer Literaturpreis, 1968 den Großen Österreichischen Staatspreis und den Georg-Büchner-Preis 1970. Bernhards Rigorosität Institutionen und Personen öffentlichen Interesses gegenüber führte zu Prozessen und Skandalen, die zu noch größerer Publizität des Autors beitrugen. Er starb am 12. Februar 1989 in Gmunden.

Werke

Schon die frühen Gedichtbände "Auf der Erde und in der Hölle" (1957), "In horta moris" (1958) und "Unter dem Eisen des Mondes" (1958) sprechen vom Tod. Im Mittelpunkt der Romane und Erzählungen stehen oft verbitterte Künstler, die aufgrund ihres existentiellen Leidens an der Welt die Fähigkeit verloren haben Kunstwerke zu schaffen.
Selbst "verstört", oder "verstörend" klagen jene Protagonisten seiner Romane die Absurdität der Welt an, so in "Frost" (1963), "Verstörung" (1967), "Das Kalkwerk" (1970), und in "Korrektur" (1975).
Er attackierte auch konkrete gesellschaftliche Missstände in Österreich, wie in "Beton" (1982) und "Auslöschung" (1986), wobei Österreich im speziellen, zugleich jedoch die Welt im allgemeinen auf den Prüfstand gestellt ist.
Die Mischung aus pessimistischer Weltsicht und groteskem Humor, die im Erzählwerk vorherrscht kennzeichnet auch Bernhards Theaterstücke, deren Virtuosität ihresgleichen sucht.
Die meisten Stücke Bernhards sind bizarre Farcen über Macht ("Die Jagdgesellschaft" (1974), "Vor dem Ruhestand" (1976)), Künstler ("Die Berühmten " (1974), "Minetti" (1976)) oder über das Versagen der philosophischen Weltgebäude ("Weltverbesserer" (1979)).
Die autobiographischen Erzählungen "Die Ursache" (1975), "Der Keller" (1976), "Die Kälte" (1981) und "Ein Kind" (1982) sprechen von seiner Jugend und Kindheit voller Demütigungen, voller Leiderfahrung, die seine Lebenssicht begründen.
Die Wut der Proteste gegen sein Stück "Heldenplatz" (Uraufführung: 1988) übertraf und rechtfertigte die der Bühnengestaltung. Es war der Triumph eines Schriftstellers.

Weitere Werke:

    "Die Rosen der Einöde" (1959) "Amras" (1963) "Ungenach" (1964) "Watten" (1969) "Ein Fest für Boris" (1970)

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