Französische Geschichte

"Der Absolutismus mit seiner gleichsam ewigen Hierarchie und seinem grundsätzlich unveränderbaren Welt- und Himmelsbild konnte auf eine intensive Kommunikation durchaus verzichten. Ihm stand für jegliche Erscheinung von Rechtfertigung die "gottgewollte Ordnung" zur Verfügung. Mit ihr war alles erklärt und alles entschieden. Eine besondere Kompetenz war nicht nötig."

Aufklärung

Die Aufklärung nimmt Mitte des 17. Jahrhunderts durch die großen Philosophen Descartes, Spinoza und Bayle in Holland ihren Anfang.

Sie üben Kritik an der Kirche, lehnen die monarchische Form des Absolutismus ab, treten für die Glaubensfreiheit ein und verbreiten ein völlig neues Weltbild. Dieses radikale Denken breitet sich bald auf ganz Europa und somit auch in Frankreich aus.

Hier sind Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Diderotj, d'Almbertk, Mirabeau und Quesnay die wichtigsten Vertreter. Diderot und d'Alembert fassen alle Kritiken des neuen Weltgeistes in einer vielbändigen "Enzyklopädie" zusammen, weshalb der Kreis, der sich um die beiden bildet "die Enzyklopädisten" genannt wird. Gemeinsam mit einer zweiten Gruppe, den "Physiokraten", prägen sie die geistigen Auseinandersetzungen bis zum Ausbruch der Revolution.

Montesquieu verwirft den Absolutismus und fordert die Gewalten, wie er sie am Beispiel der konstitutionellen Monarchie in England sieht.

Voltaire greift jede Art von absoluter Autorität, vor allem aber richtet er sich gegen die katholische Kirche.

Rousseau empört sich über die großen sozialen Unterschiede und Ungerechtigkeiten. Er setzt die Idee eines "neuen Menschen", der Mitglied eines republikanisch ¬ demokratischen Staates ist, in die Welt.

Sowohl Voltaire als auch Rousseau werden wegen ihrer kritischen Schriften des Landes verwiesen.

Die Aufklärer sind von jeder religiösen Anschauung frei, weshalb die Gegnerschaft zwischen ihnen und der Kirche immer größer wird. Trotzdem findet man unter den Anhängern des neuen Zeitgeistes auch Theologen, die Hauptsächlich aus den Reihen der Jesuiten stammen.

Die Intellektuellen treffen einander in Lese- und Debattiergesellschaften, in politischen, literarischen, wissenschaftlichen Clubs und Salons und in Freimaurerlogen 2. Die Intellektuellen zu der Zeit sind keine Spezialisten auf bestimmten Gebieten, so wie wir sie heute kennen, sondern Universellgelehrte 3. Beinahe jeder veröffentlicht seine Gedanken und Erkenntnisse, um auf die Öffentlichkeit im Sinne der Vernunft einzuwirken.

Die Naturforscher widerlegen die von der Kirche Aufgestellte These, dass die Erde 6.000 vor Christus erst erschaffen wurde anhand fossiler Funde. Neben der Erkenntnis, dass die Welt etwa 75.000 Jahre alt sein muss, stellt er fest, dass sie sich in einer ewigen Evolution befindet und sich somit auch der Mensch zu unter werfen hat. Da sich die Kirche durch diese "Irrlehre" gefährdet sieht, lässt sie die Übeltäter verurteilen.

Zu der Zeit kommen die Astronomen zu Erkenntnis des heliozentrischen System unserer Welt. Damit stellen sie auch fest, dass weder die Erde, noch der Mensch den Mittelpunkt des Universums bilden. Sie entdecken Galaxien und Planeten. Damit sehen sie sich aber auch verpflichtet, die biblischen und dogmatischen Ãœberlieferungen zu hinterfragen.

Durch Errungenschaften von Physik und Technik, wie zum Beispiel der Erfindung der Elektrizität und der Textil- und Dampfmaschine, bricht die "erste industrielle Revolution" aus. Es bilden sich industrielle Zentren und somit auch eine neue Gesellschaftsschicht, das so genannte Industrieproletariat.

Die Entwicklung der Heißluft- und Wasserstoffballone erweist sich für die Naturbeobachtung, die Kartographie und natürlich auch militärisch als sehr nützlich.

Zur Zeit der Aufklärung kommt es in ganz Europa zu einer enormen Bevölkerungsexplosion. Gründe dafür sind:

Fortschritte in der Medizin, eine Verbesserung in der Ernährung und der Import neuer Lebens- und Futtermittel zur Überbrückung von Ernteausfällen.

Durch diese Entwicklungen können wesentlich mehr Menschen überleben, die Lebenserwartung steigt und die Kindersterblichkeit sinkt.

Eine der negativen Seiten der Aufklärung ist sicherlich die Landflucht. Durch den Import von Lebensmitteln fühlten sich viele nicht mehr dazu verpflichtet in der Landwirtschaft zu arbeiten. Außerdem ist das Feudalsystem 4 in Frankreich ohnehin veraltet und hat den schlechtesten Stand in der Bevölkerung. Getrieben vom Gedanken in den Städten einen Arbeitsplatz als Industrieproletarier zu bekommen strömen sie Massenweise in industrielle Zentren. Dadurch kommt es sowohl zu einer Unterproduktion von Lebensmitteln, als auch zu einer hohen Arbeitslosigkeit.

Eine Lösung für diese Probleme scheinen die Physiokraten in einem freien Wettbewerb und Handel gefunden zu haben. Sie nennen das "Naturgesetz von Angebot und Nachfrage" als Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung. Sie versuchen die Binnenzölle und Abzug schaffen und den Staat am Eingriff in wirtschaftliche Angelegenheiten zu verhindern. Als einzige Steuer gestatten sie die Grundsteuer. Der Staat kann diese Entwicklungen jedoch erfolgreich verhindern.

Das Ideal der Zeit ist der vernünftige Mensch, der frei und vor dem Gesetz gleich ist. Sie fordern "Natur- und Menschenrechte" (der Leitspruch der Französischen Revolution lautet deshalb: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Außerdem möchte man eine konstitutionelle Monarchie, wie man es am Beispiel Englands neidisch beobachtet. Diese lockere Regierungsform mit "Gewaltenteilung", "Volkssouveränität"5, Religions-, Presse- und Redefreiheit, freiem Waffengesetz, ... möchten die Franzosen natürlich auch gern für sich beanspruchen.

Aus diesen Entwicklungen ist unschwer zu erkennen, dass sich der rational denkende Mensch nicht mehr länger von Absolutismus und Dogmatismus 6 einschränken lässt. Daraus folgt ein unvermeidlicher Konflikt mit dem Staat und dem König.

Staatliche Situation nach dem Höhepunkt des Absolutismus

In manchen Staaten Europas gehen die Herrscher auf die Forderungen der Zeit ein. Solche so genannten "aufgeklärten Monarchen" finden wir in Friedrich II. von Preußen, Josef II. von Österreich und Katharina II. von Russland. Ihr gemeinsames Motto lautet: "Alles für das Volk, nichts durch das Volk!" Wie wir aus der Geschichte wissen, stammt die vollendete Form des Absolutismus von Ludwig XIV., also aus Frankreich. Die Herrscher Frankreichs denken nicht im entferntesten daran, ihre absolute Macht einzuschränken.

Sowohl der Adel, als auch die hohe Geistlichkeit haben durch diese Herrschaftsform viele ihrer Privilegien verloren und sehen in der Revolution eine Chance, diese zurück zu gewinnen.

Hinzu kommt, dass die Franzosen ein besonders aufsässiges Volk sind und sich nicht mit Kompromissen (die der Staat auch nie eingehen würde) zufrieden zu geben. Das wird uns in der "Enzyklopädie" von Diderot und d'Alembert, die als Zündstoff für die bürgerliche Emanzipation und Revolution gilt, deutlich gemacht.

Im Volk geben verschiedene politische Ereignisse den Anstoß für Unzufriedenheit und Aufstände:

    der Kampf mit Österreich um die Vormachtstellung in Europa; der Kampf mit England um die Vorherrschaft in der außereuropäischen Welt; der Siebenjährige Krieg; der spanische Erbfolgekrie; der polnische Throfolgekrieg; der österreichische Erbfolgekrieg.

2.a)Nach dem Tod Ludwigs XIV. (1713) sollte Ludwig XV., sein Urenkel an die Macht kommen. Da er aber zu der Zeit erst drei Jahre alt ist, übernimmt einstweilen der Vormund des Thronfolgers, der Herzog von Orleans, die Herrschaft über Frankreich. Dieser nutzt seine Position aus, um sich für später, wenn Ludwig alt genug sein wird, selbst zu regieren, abzusichern und verschafft sich den Oberbefehl über das Kriegswesen. Den Parlamentsmitgliedern, die durch den Absolutismus all ihre Privilegien verloren haben, gesteht der Herzog das Einspruchsrecht gegen königliche Beschlüsse und das Mitspracherecht bei Regierungsgeschäften zu. Dafür erklären sie das Testament des Sonnenkönigs als ungültig und geben dem Herzog seine geforderten Rechte.

Natürlich versuchen jetzt die Angehörigen des Adels und der hohen Geistlichkeit Ansprüche für sich zu gewinnen, wodurch auch die Intrigen und Korruptionen ansteigen.

Der Vormund des Königs ist also so sehr damit beschäftigt, an seiner Zukunft zu arbeiten, dass er die schlechte Wirtschaftslage Frankreichs übersieht. Durch den spanischen Erbfolgekrieg ist der Staat dem Ruin nahe. Um die wirtschaftliche Lage in den Griff zu bekommen, wird der schottische Wirtschaftstheoretiker John Law zum Finanzminister ernannt (1720). Er gründet eine Staatsbank, in der die Bürger ihr Vermögen hinterlegen können und dafür jederzeit Banknoten erhalten.

Mit dem Geld sollte der Staat Unternehmen gründen und die erzielten Gewinne könnte er zur Sanierung der Wirtschaft verwenden.

Viele Bürger verkaufen also ihre Habseligkeiten, wie Schmuck, Gold und Silber, um in den Besitz des begehrten Papiers zu gelangen. Damit kommt es auch zu enormen Spekulationen, die aber nicht lange andauern, weil der Betrag der ausgegebenen Scheine in keinem Verhältnis mehr zu den Gold- und Silberbeständen der Bank steht. Also kommt es zu einem Finanzkrach, der dieses Mal ganz Frankreich betrifft und eine Amtsenthebung und Verbannung Laws zur Folge hat. Das einzig Positive für den Staat ist, dass durch die Inflation auch seine Schulden halbiert werden. Trotzdem muss man jetzt zu Sparmaßnahmen aller Art greifen:

    Lohnkürzungen, Preiserhöhungen, Nachsteuern, Beschlagnahmungen.

Diese Maßnahmen steigern die Unzufriedenheit des Volkes noch mehr.

Trotz der wirtschaftlichen Misslage feiert man am Hof ausschweifende Feste. Der König selbst geht mit schlechtem Beispiel voran: jeden Abend wird im Palais Royal in Anwesenheit seiner Mätressen und höfischen Bewunderer fein gespeist, und danach feiert er Orgien, die bis in die frühen Morgenstunden andauern.

Nach dem Tod des Herzogs von Orleans (1723) übernimmt der Herzog von Bourbon die Regentschaft, die allerdings nur drei Jahre andauert. Während der Zeit werden der Hass und die Intrigen im Adel immer größer. Außerdem interessiert er sich nur für die Vermehrung seines Vermögens und missachtet das Volk und seine Anliegen gänzlich.

Von 1726 bis 1743 beauftragt Ludwig XV. Kardinal Fleury (bis dahin leitender Minister) zu regieren. Erneut kommt es zu starken Erschütterung des Staatshaushaltes, dieses Mal gleich durch drei kriegerische Auseinandersetzungen:

    den polnischen Thronfolgekrieg, den österreichischen Erbfolgekrieg und die Teilnahme am Siebenjährigen Krieg.

Nach dem Tod Fleurys (1743) übernimmt Ludwig XV. selbst die Regierungsgeschäfte. In ihn setzt das Volk hohe Erwartungen, es gibt ihm sogar den Beinamen "der Vielgeliebte". Sie hofften, dass er die Besteuerung der Adels und der hohen Geistlichkeit einführen würde. Aber auch er ist machtlos gegen die beiden gut organisierten Stände. Unter seiner Herrschaft fallen nur noch mehr Steuern auf die Bürger ab.

Er steht unter starkem Einfluss von Frauen (Mätressen). Die wohl bekannteste und erfolgreichste ist Madame de Pompadour, eine Mätresse des Königs die den Prunk liebt. Sie schafft, dass im Staat keine Entscheidungen ohne ihre Zustimmung getroffen werden können. Der Aufklärung steht sie sehr offen gegenüber. Sie ist es, die den Sturz des Absolutismus einleitet, indem sie die "Enzyklopädie" an den Adel weitergibt.

Im Gegensatz zu England kann Frankreich die neuen Erkenntnisse also nicht umsetzen. Die sozialen Spannungen und die wirtschaftliche Krise werden immer schlimmer und es kommt zu Aufständen.

Ludwig XV. beschließt zwar, sich der Aufklärerverfechter - Seite zuzuwenden, gestaltet seine Politik aber trotzdem nicht fortschrittlicher. Als es in den Provinzparlamenten zu Aufständen gegen den Absolutismus kommt, löst der König (am 23. Mai 1771) das Parlament auf. An dessen Stelle setzt er die "königlichen Gerichtshöfe", deren Mitglieder er selbst bestimmt (Ämter können nicht erworben werden) ein. Niemand hat Einspruchsrecht bei Entscheidungen des Regenten und die Richter beziehen ihr Gehalt vom Staat, wodurch sie von ihm abhängig sind.

Auch in der Kirche finden wir Konflikte und zwar zwischen: Janseniten und Jesuiten;

Niedriger Geistlichkeit (Großteils Janseniten, Kontakt zu Aufklärern, setzen sich für Einfachheit und Verinnerlichung ein) und hoher Geistlichkeit (leben im Prunk, streben nach Materiellem).

Durch dem unerwarteten Tod Ludwigs XV. ist das Erbe des Sonnenkönigs völlig zerrissen. Für seinen Nachfolger ist es also beinahe unmöglich, die Revolution zu verhindern.

Außerdem ist Ludwig XVI. als Herrscher nicht geeignet, weshalb er auch regieren lässt. Er wird als schüchtern, leicht beeinflussbar, durchschnittlich intelligent, eher frömmig und väterlich zärtlichen Mann beschrieben. Er hält sich vom Hofleben fern, geht auf die Jagd, unterweist Bauern im Ackerbau und geht handwerklichen Arbeiten nach.

Anfangs hat er im Volk noch Sympathien, weil sie hoffen, dass er für eine wirtschaftliche Besserung sorgt und einige Reformen im Sinne des Zeitgeistes durchführen würde.

Er bestimmt ehrenhafte Männer, die seine Pflichten erfüllen, aber trotzdem scheint es, als wäre der Thron ein "ungeschütztes Schiff".

So holt sich der Adel seine Privilegien zurück, die er durch die königlichen Gerichtshöfe verloren hat.

Währenddessen versuchen verschiedenste Vertreter des Hochadels, den Thron an sich zu reißen. So zum Beispiel Louis-Phillipe-Joseph, Herzog von Orleans. Er versucht eine Zeit lang den König zu stürzen (ein Gedanke, den er sehr schnell wieder aufgibt, weil er keine Möglichkeit dazu findet).

Die Intrigen rund um Ludwig XVI. werden immer mehr, aber er bemerkt das kaum.

Der Bund mit Österreich ist ihm sehr zuwider und er möchte ihn brechen, aber seine Frau Marie-Antoinette kann ihn davon abbringen, weshalb beide nur noch mehr gehasst werden.

Das Bürgertum war zum Teil durch Spekulationen wirtschaftlich mächtig geworden, aber politisch hat es noch immer keine Rechte.

Ungeachtet der wirtschaftlichen Misslage des Staates, lebt man am Hofe so verschwenderisch wie zuvor. Allen voran die Königin und die Angehörigen des Hauses Orleans. Der König nimmt zwar selbst an den Festen nicht Teil, tut aber auch nichts dagegen. Somit wird die wirtschaftliche Lage Frankreichs nur noch schlechter.

An der Staatskasse, die sich ohnehin in einem äußerst schlechten Zustand befindet (Staatsschatz im Verhältnis zu Schulden: ca. 1:2000!), bereichern sich sowohl die Brüder des Königs, als auch seine Verwandten und Freunde.

Die verschiedensten Finanzminister (darunter auch Necker) versuchen auf jede nur mögliche Weise den Staatshaushalt in Ordnung zu bringen. So versuchen sie zum Beispiel die Besteuerung von Adel und Geistlichkeit und eine Reform der Binnenzölle, aber beides misslingt. Sie verheimlichen (sogar dem König) die kritische Finanzlage, nämlich den Bankrott, indem sie immer neue Anleihen erwerben.

All das fällt erneut dem wehrlosen Bürgertum zur Last, das verständlicherweise sehr aufgebracht ist. Es fordert die Ausrufung der Menschenrechte. Da es dazu aber nur durch eine Revolution kommen kann, steht das Ende des Königs und des Absolutismus unmittelbare bevor.

Abbé Sieyesm, einer der bedeutendsten Theoretiker der Revolution, versucht in seiner Flugschrift "Was ist der dritte Stand ?" die Forderungen des Volkes allgemein verständlich zu machen. Aber Ludwig XVI. scheint unfähig zu sein, den Ernst der Forderungen "das System zu ändern, wenn nötig auch mit Gewalt, aber mit der Beibehaltung des Königs, den man zum Schutz vor Adel und Klerus braucht" zu erkennen.

Also bilden die Arbeiter heimlich Gruppen, die wir heute als Gewerkschaften bezeichnen würden.

In den Jahren vor 1789 steigen die Löhne zwar um 22%, die Preise jedoch um ganze 65% an. Hinzu kommt eine Arbeitslosigkeit, die mehr als ein Drittel der Lohnabhängigen betrifft.

Infolge kommt es immer häufiger zu Streiks und Aufständen, bei denen sich Stadt- und Landproletariat vereinen. Diese werden regelmäßig vom Militär niedergeschlagen. Somit gibt es auch Tote, verhaftete, Hingerichtete und natürlich auch Flüchtlinge, die mit Waffengewalt zurückgebracht werden. Versprechungen, die man der Masse zur Beschwichtigung gibt, werden prinzipiell nicht eingehalten.

Mit der Zeit hatte sich aus dem 3. Stand, dem Bürgertum (1. und 2. Stand sind hoher und niederer Adel und Klerus) ein 4. Stand, das so genannte Industrie- und Gewerbeproletariat gebildet. Dazu zählen die Bürger, die sich wirtschaftlich nicht bereichern konnten und zusätzlich dazu keine politischen Rechte haben (in Paris betrifft das etwa die Hälfte der Einwohner, also ca. 300.000 Personen) und natürlich auch die Bauern, die nach wie vor dem Grundherrn Sonderabgaben leisten müssen.

Diejenigen, die Außenhandel betreiben können, so wie Kaufleute, industrielle Unternehmer, Finanzleute und Steuerpächter bilden den 3. Stand. Die neu entstandene, reiche, bürgerliche Schicht steht sehr stark im Kontrast zur bankrotten Hofgesellschaft.

Zu der Zeit kommt es noch zu keiner Vereinigung zwischen 3. und 4. Stand, weil sie völlig verschiedene Forderungen stellen:

Der 4. Stand wünscht sich einen starken König, einen starken Staat, der vor allem Löhne und Preise streng kontrolliert;

Der 3. Stand hingegen fordert den "neuen Weg", den die Aufklärung weist und somit auch ähnliche Rechte wie Klerus und Adel oder ein Mitspracherecht bei der Regierung des Landes.

Nachdem auch der 3. Stand lange Zeit mit dem Proletariat genauso "gespielt" hatte, wie die ersten beiden Schichten, finden sich jetzt politische Fürsprecher für die Armen und Entrechteten. Einer der bedeutendsten ist Francois Boissel (möglicherweise der erste Kommunist), der einen "Katechismus des Menschengeschlechtes" verfasst. Noch stärker tritt Francois-Emile Babeuf für vollkommene Gleichheit und, dass jedem alles gehört (seiner Meinung nach ist das ein Naturgesetz) ein. Außerdem stellt er fest, dass es unmöglich ist, die Vorstellungen der Bourgeoisie mit denen des Kommunismus zu vereinen.

Revolution

Es scheint somit für die misslichen Lage des Volkes nur noch einen Ausweg zu geben, nämlich die Revolution. Die Großen der Zeit (Voltaire, Rousseau, ...) sind natürlich gegen diesen gewaltsamen Vorstoß in die Zukunft und nennen ihn ein "barbarisches Zurückschrauben ihres Zeitalters". Sie vertreten die Illusion, dass das Neue mit kommender Zeit jedem einleuchten müsse und sich somit alles zum Guten wende.

Im April 1789 steht Frankreich also erneut vor einem Bankrott. Dieses Mal lassen sich der 3. und 4. Stand aber nicht mehr zwingen, die Folgen zu tragen, weil die Aufklärung bis in das Kleinbürgertum und die Bauernschaft vorgedrungen ist.

In den Vorstädten von Paris kommt es zu ersten Meutereien. Man fordert "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" und die Einberufung der Generalstände 11, zu der es am 5. Mai 1789 auch wirklich kommt.

Abgeordnete aus dem Adel, der Geistlichkeit (zusammen 285) und dem Bürgertum (621) können hier ihre Klagen und Forderungen vortragen:

    die Einführung einer konstitutionellen Monarchie, die Ausrufung der Menschen und Bürgerrechte, die Aufhebung des Zehents und der Salzsteuer, eine Steuergleichheit für alle, die allgemeine Zulassung zu Staatsämtern und die Abschaffung aller Feudalprivilegien.

Obwohl mehr als 95 % der Bevölkerung Frankreichs dem 3. Stand angehören, wird in den Generalständen nicht nach Köpfen oder Steuerzahlern, sondern nach Ständen abgestimmt. Das erkennen sehr viele als Ungerechtigkeit. So zum Beispiel die Gesandten der Kirche (der Großteil von ihnen gehören dem niederen Adel an), von denen viele beschließen, den 3. Stand zu unterstützen, indem sie ihm beitreten (wodurch er eine Übermacht an Stimmen erhält). Nach und nach schließen sich ihnen immer mehr Kirchenvertreter und Adelige an.

Zu der Zeit gibt es noch keine Parteien im heutigen Sinn, sondern Bewegungen, wie Klubs und ähnliche Zusammenschlüsse. Einer der bedeutendsten ist die "Gesellschaft der Dreißig" ("Les Trentes" genannt). Hier finden wir Denker aus allen drei Schichten, so zum Beispiel der Graf Mirabeau (der sich als einer der ersten dem 3. Stand anschloss und "die Dreißig" auch für kurze Zeit anführte) und

La Fayetten aus dem Adel, der Abbè de Sieyès und der Bischof Talleyrand von Autun aus der Geistlichkeit und Maximilian de Robespierre und Bailly aus dem 3. Stand.

Der König scheint den Ernst der Situation noch immer nicht zu begreifen und fordert eine erneute Steuererhöhung. Nach Wochen ergebnisloser Beratungen, sieht sich der 3. Stand gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, weil die Not der Bevölkerung steigt und ihre revolutionären Parolen und Anstrebungen kaum mehr zu beruhigen sind. So erklären sich die Abgeordneten des 3. Standes am 17. Juni 1789 (mit 491 zu 89 Stimmen) zur Nationalversammlung. Sie wählen Bailly zum Präsidenten, heben die Vorrechte der oberen Klassen auf, schränken die absolute Macht des Königs ein und beginnen eine neue Verfassung auszuarbeiten. Damit steht der 3. Stand an der Spitze des Staates.

Ludwig XVI. versucht erfolglos die Versammlung zu beenden und alle Entscheidungen für ungültig zu erklären; denn am 20 Juni legen die Deputierten (Abgeordneten) den Ballhaussaalschwur 12 ab. Danach beschließen die Delegierten des 3. Standes sich solange nicht zu trennen, bis sie eine gültige Verfassung erstellt haben. Das bedeutet das endgültige Ende des Absolutismus.

Am 23. Juni beruft der König erneut die Generalstände ein, erklärt die von der Nationalversammlung erklärten Bestimmungen als ungültig und stimmt nur der Gleichheit der Besteuerung zu. Er verlangte die sofortige Auflösung der Versammlung.

Nachdem er gegangen ist, lassen die Delegierten durch Mirabeau verlautbaren: "Die versammelte Nation empfängt keine Befehle, nur vor der Gewalt der Bajonette werden wir vom Platze weichen.", woraufhin die Deputierten rufen: "Dies ist der Wille der Nation!" Ludwig XVI. ist dagegen machtlos. Somit hat der 3. Stand gesiegt und die Monarchie gelangt unter die Aufsicht einer gewählten Körperschaft.

Sofort gehen die Delegierten daran, einen neuen Staat zu bilden. Am 7. Juli wird ein Verfassungsausschuss bestimmt und am 9. Juli erklärt sich die Nationalversammlung als verfassungsgebende Versammlung.

Für den König bestünde jetzt noch die Möglichkeit sich zu retten, indem er sich auf die Seite des 3. Standes stellte und somit eine demokratische Monarchie, wie sie zu der Zeit in England geführt wird, durchzusetzen. Die Konstituante (grundlegende verfassungsgebende (National-) Versammlung) bietet ihm sogar eine konstitutionelle Monarchie 13 an. Aber er entscheidet sich für die Zurückeroberung seiner Macht.

Währenddessen hungert das Volk noch immer. Es ist aufgebracht und die Gegner des Königs wiegeln sie zusätzlich auf.

So ruft ein gewisser Desmoulinso am Abend des 13. Juli auf: "Zu den Waffen!". Eine Masse von Menschen folgt ihm. Am 14. Juli, nachdem sich viele gewaltsam (aus dem Rathaus und dem Hôtel des Invalides) Waffen besorgt haben, stürmen 8.000 Menschen unter den Ausrufen: "Auf, zur Bastille!" in Richtung des Pariser Gefängnisses. Der Grund der Stürmung ist nicht die Befreiung der Gefangenen (zu dem Zeitpunkt dürften es ohnehin nicht mehr als zehn gewesen sein), sondern der Erwerb von Munition, Kanonen, weiteren Gewehren und anderen Geschützen aller Art. Jetzt waren bereits 100.000 Revolutionäre im Besitz von Waffen. Die kleine Garnison (etwa 114 Soldaten), die die Bastille bewacht ist schnell überwältigt und ihren Kommandanten schleppen die Angreifer zum Rathaus, wo er enthauptet wird. Seinen Kopf tragen, begleitet von wildem Geschrei, sie auf einem Spieß durch die Straßen. Nach der Plünderung des Pariser Gefängnisses beginnen die Revolutionäre sie zu zerstören. Für alle diese Taten gibt es keinen Plan und auch keinen Führer, sie sind einzig und allein das Resultat des Zorns der Bevölkerung.

Als der König von diesen Geschehnissen erfährt, sieht er sich gezwungen, dem Willen der Nationalversammlung nachzugeben. Er nimmt die Ernennung Baillys zum Bürgermeister von Paris, La Fayettes zum Befehlshaber der Nationalgarde (frz. Bürgerwehr) und die Wiedereinsetzung Neckers als Finanzminister an.

Die Nachrichten aus Paris verbreiten sich im ganzen Land und so folgen Bauernaufstände und Revolten. In den Städten bilden sich nach dem Vorbild der Hauptstadt auch Komitees und Nationalgarden.

Ein Teil des Adels flüchtet mit "seinem" Vermögen ins Ausland, wodurch es erneut zu einer Finanz-, Beschäftigungs- und Handelskrise kommt.

Im August trifft die Nationalversammlung folgende Beschlüsse:

    die Aufhebung des Feudalsystems (allerdings unter Ablöse von Geldentschädigungen); die Leibeigenschaft fällt; die steuerliche Gleichstellung und kostenlose Gerichtsbarkeit für alle, sowie die Zulassung aller zu sämtlichen Ämtern werden eingeführt.

Mirabeau, Sieyès und La Fayette entwerfen (mit der Hilfe des amerikan. Politikers Thomas Jefferson) eine Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte (17 Artikel), die einen wichtigen Teil der Verfassung bildet.

Sie verspricht:

    persönliche Freiheit; Gedanken-, Rede- und Pressefreiheit; die Unverletzlichkeit von Besitz und Eigentum und die Souveränität der Nation.

Bei der Aufstellung der 17 Artikel kommt es zu Unstimmigkeiten (der Adel fühlt sich beleidigt, Papst und Klerus halten sie für unvereinbar mit der Kirchenlehre). Der König nützt diese für sich, und stimmt den Menschen- und Bürgerrechten nicht zu. Er fordert ein absolutes Vetorecht, um ein Gegengewicht zur Versammlung zu bilden.

Der 3. Stand möchte statt dessen einen Senat einberufen. Gemeinsam treffen sie den Kompromiss: es gibt keinen Senat, aber auch nur ein aufschiebendes Veto des Königs, das für zwei Legislaturperioden (der Konstituante) gilt.

Inzwischen wird das Volk misstrauisch und es kommt zum "Marsch der Weiber" (weil vorwiegend Frauen daran teilnehmen) nach Versailles, wo sie tagelang verharren und fordern, dass die Verhandlungen nach Paris verlegt werden.

Am 6. Oktober wird der Forderung nachgegangen und Paris ist somit wieder die rechtmäßige Hauptstadt Frankreichs.

Obwohl die Nationalversammlung sehr gewissenhaft und schnell arbeitet, ist der finanzielle Notstand des Staates unverändert. Da das Volk, von dem man sich sonst Geld borgt, selbst nichts hat und kein anderes Land mehr eine Anleihe genehmigt, ist die letzte Möglichkeit auf den Kirchenschatz (zu der Zeit etwa 3 bis 4 Milliarden) zurück zu greifen. Talleyrand macht dem Staat das Angebot, das Geld der Kirche "in die Hand der Nation" zu legen, verlangt aber dafür, dass er die Finanzierung der Kirchendienste übernimmt. Papst Pius VI. missbilligt dieses Vorhaben und droht mit der Verhängung des Kirchenbanns über alle, die dem zustimmen. Trotzdem spricht sich fast die Hälfte der Geistliche, die in der Nationalversammlung sitzen, für diese Bestimmung aus.

Als nächster Schritt wird Frankreich in 83 annähernd gleich große Departements eingegliedert, Paris erhält dabei eine Sonderstatut.

Mit der Einführung des Zensuswahlrechts teilt man das Volk erneut in zwei Klassen:

    den "Aktivbürger", der Steuern zahlt und deshalb wählen darf und den "Passivbürger", der weil er nichts zahlt, auch nichts zu sagen hat. Wir finden drei verschiedene Steuern: die Grundsteuer, die Immobiliensteuer und die Gewerbesteuer.

Im Zuge dieser Entwicklungen verbünden sich die Bürger des ehemaligen 3. Standes mit den Adeligen und vernachlässigen die Absichten und Forderungen derer, die ihnen zur Macht verholfen haben.

Im Allgemeinen ist der Großteil des Volkes mit dem Lauf der Revolution zufrieden und will sie beenden, weil das, was er gefordert hatte, erreicht scheint. Jetzt gilt es nur noch die Gesetze nach oben (König, Adel) und nach unten (Sansculotten, niederes Volk) zu verteidigen.

Auch jetzt gibt es noch immer keine politischen Parteien, nur lose Fraktionen. Eine dieser Kräfte sind die "Sansculotten", einfache Bürger, die für das Wohl der Republik kämpfen und sich gegen die Höheren zu behaupten versuchen. Aus ihren Reihen kommen auch die ersten Frauenbewegungen.

In der Nationalversammlung sitzen im wesentlichen vier Gruppen:

    eine kleine Gruppe von Royalisten (die vorübergehend ganz verschwindet). die "Girondisten", liberale und gebildete Bürger, die vorerst die Mehrheit bilden. Sie arbeiten gemeinsam mit den Jakobinern am Sturz des Königtums und fordern den Export der Revolution. [Während der "Schreckensherrschaft" werden sie nahezu ausgerottet.] die "Montagnards" (Bergpartei) besetzen die oberen Ränge im Konvent (Volksvertretung), weshalb sie sich auch die Bergpartei nennen. Ihre Mitglieder sind Reformer und radikale Republikaner und kommen aus dem städtischen Bereich. Innerhalb der Gruppe gibt es immer wieder Rangkämpfe, weil sie aus zwei Zweigen besteht: - ein radikales Ende, die Jakobiner und ein gemäßigtes Ende, die Cordeliers.

Die Gruppe wird von Robespierrep angeführt, der sich vergeblich um den Ausgleich zwischen den Zweigen bemüht. Zu ihren Persönlichkeiten zählen weiters Dantonq, Maratr, Desmoulins, Fouché und Barras.

Die "Unabhängigen" stehen zwischen Girondisten und Montagnards. Zuerst fühlen sie sich eher zu den liberalen gehörig, später tendieren sie dann doch zu den radikalen.

Einen weitere Unterteilungsmöglichkeit sind drei verschiedene Klubs:

    die "Jakobiner" (benannt nach dem Kloster, in dem sie ihren Sitz haben) oder "Gesellschaft der Verfassungsfreunde" sind eine sehr gut organisierter Klub. Einer ihrer Gründer war La Fayette, der sie bald wieder verließ. Danach wird Robespierre ihr Führer. [Mit seinem Tod löst sich der Klub der Jakobiner auf.] die "Cordeliers" oder "Gesellschaft der Freunde der Menschen- und Bürgerrechte" sind links ¬ radikal, republikanisch orientiert und zeigen die ersten kommunistischen Ideen. Zuerst werden sie von Danton angeführt, der aber dann von Hébert (einem fanatischen Journalisten) und seinen "Hébertisten" verdrängt wird.

Die "Feuillants" sind hauptsächlich Vertreter der gehobenen Bürgerschichte, als Adelige und Geistliche. Sie sind der Meinung, dass Frankreich auch zur konstitutionellen Monarchie werden wird. An ihrer Spitze stehen Bailly, Mirabeau und La Fayette, der ihnen beitritt. Bei den anderen Klubs finden sie keine Anerkennung und für das Königspaar gelten sie als Abtrünnige.

Gemeinsam mit den Klubs entstehen viele Zeitungen, Zeitschriften, Flugblätter und Pamphlete, die die Ansichten der einzelnen Gruppierungen zeigen.

Ludwig XVI. und seine Angehörigen gelten seit dem Umzug nach Paris als Gefangene des Volkes. So unternimmt die königliche Familie am 20. Juni 1791 einen Fluchtversuch, wird aber zwei Tage später gefasst und nach Paris zurückgebracht. Daraufhin erklärt das Volk den König zum Feind und verlangen die Ausrufung der Republik.

100.000 Freiwillige melden sich, um die Grenzen zu überwachen (man befürchtet das Eingreifen mit Ludwig XVI. verbündeter Herrscher).

In den Provinzen werden Schlösser und Herrenhäuser angezündet.

Die Girondisten befürchten einen neuerlichen Ausbruch der Revolution.

Inzwischen planen die europäischen Höfe, angeführt von Leopold II. (Bruder Marie ¬ Antoinettes), Friedrich Wilhelm II. von Preußen und den Brüdern Ludwigs XVI. eine Intervention.

In Frankreich können sich die Gegner der Republik durchsetzen und lassen dem König einen Eid auf die neue (konstitutionelle) Verfassung, die am 3. September 1791 in Kraft tritt, ablegen.

Danach trennt sich die Konstituante, die geschworen hatte zusammen zu bleiben, bis sie die neue Verfassung ordnungsgemäß abgeschlossen haben und das ist sie jetzt.

Am 20. April 1792 erklärt die gesetzesgebende Verfassung auf Antrag des Königs den Krieg gegen Österreich (der bis 1797 dauert). Davon verspricht sich Ludwig XVI. die Vernichtung der Revolutionäre, und in Folge könnte er wieder seine absolute Macht antreten.

Die Versammlung beschließt 20.000 Mann, die der Revolution treu sind, vor Paris zu stationieren.

Der Plan des Königs geht jedoch nicht auf, weil am 10. August 1792 die aufgebrachte Volksmasse die Tuilerien (Sitz des Königs in Paris) stürmt. Die königliche Familie flüchtet zur gesetzgebenden Versammlung und die bestimmt unter dem Druck der Jakobiner die Amtsenthebung Ludwigs XVI. Sie bilden ein "provisorisches Kabinett" mit Danton als Justizminister und weiteren Leitfiguren wie Robespierre, Marat und Desmoulins. La Fayette, der sich immer für den König stark gemacht hatte, flieht zu den Österreichern und Talleyrand sucht nach Aufträgen in Amerika und England. Somit lösen sich die Feuillants auf. Die, die nicht fliehen, werden verhaftet.

Auf das Anraten von Marat und Robespierre konzentriert man sich vorerst darauf, die Feinde im Volk aufzuspüren und zu vernichten. Daraufhin lässt Danton viele Verdächtige, die im Besitz von Waffen sind verhaften. Es kommt zu den "Septembermorden", bei denen allein in Paris zwischen 2. und 6. September 1792 1.600 Menschen sterben. Auch in den Provinzen kommt es zu spontanen Hinrichtungen.

Am 21. September tritt der Nationalkonvent zusammen, um die Abschaffung des Königtums und die Einführung des republikanischen Kalenders zu beschließen. Damit gründen sie die Staatsämter und im selben Zug übertragen sie den Gemeinden die Geburts-, Ehe- und Sterberegister.

Das Kriegsbild wendet sich. Die Feinde ziehen sich zurück und die französische Armee (unter Dumouriez, einem Girondisten) erobert den Elsaß, Speyer, Worms, Mainz, Nizza, Savoyen, ganz Belgien und die Niederlande.

Nach diesen Erfolgen nach außen kommt es zu einem raschen Prozess gegen Ludwig XVI.. Die Aufdeckung seiner Intrigen durch den Kontakt zu seinen emigrierten Brüdern, den Habsburgern und Preußen wird die Schuldfrage des Königs immer klarer. Es kommt Diskussionen zwischen Girondisten, die den Landesverweis des ehemaligen Königs fordern, und der Bergpartei, die seinen Tod verlangen. Eine Abstimmung geht schließlich 387 zu 334 Stimmen für die Montagnards aus. So wird Ludwig Capet (abgeleitet von den Kapetingern) am 21. Jänner enthauptet. Empört darüber, treten Holland, Spanien, Sardinien, Neapel, Toscana, das Deutsche Reich und auch England in den Krieg ein. Dumouriez wird geschlagen und es kommt erneut zu einer Finanzkrise.

In Vendée (an der westlichen Atlantikküste) erheben sich Royalisten und unabhängig von ihnen auch "Chonans" (bäuerliche Guerillas) zu einer Kontrarevolution.

Da die Jakobiner und Cordeliers um den Erfolg der Revolution besorgt sind, führen sie ein Revolutionstribunal (Vollzugsausschuss), einen Wohlfahrtsausschuss und einen Sicherheitsausschuss ein. Der Wohlfahrtsausschuss unter Danton ist wesentlich stärker als die beiden anderen und wird zum "Zentralkomitee der Revolution". Robespierre setzt deshalb die Verfassung "bis Kriegsende" außer Kraft. Die Girondisten sprechen sich dagegen aus, worauf eine neue Verhaftungswelle folgt. Auch die Städte Lyon, Bordeaux, Marseille, Toulon, Nantes und einige mehr erheben sich gegen Paris.

Als dann Marat von einer Girondistin ermordet wird, bricht ein wichtiger Verbindungsteil zwischen den politischen Interessen der Jakobiner und den sozialen Forderungen der Sansculotten.

Für Robespierre scheint Danton zu "nachsichtig" geworden zu sein, weshalb er ihn absetzt und sich selbst, unterstützt vom Vertrauen des Volkes, zum Diktator des Wohlfahrtsausschusses ernennt.

Er beschließt die Einführung des allgemeinen Wehrdienstes und lässt beinahe alle Kirchenglocken Frankreichs (200.000 Stück) einschmelzen und zu Waffen verarbeiten. Zusätzlich verschafft sich Robespierre mehr Respekt, indem er auf Wirtschaftsverbrechen, Hortung von Wertgegenständen und Sabotage die Todesstrafe androht.

Die Truppen des Konvents reißen Lyon (als Warnung für andere aufrührerische Städte) nieder und ermorden alle Einwohner von Vendée.

Es kommt immer häufiger zu blutrünstigen Taten der Sansculotten, die von der "Gesellschaft revolutionärer Republikanerinnen" (fordern erstmals in der Weltgeschichte die Gleichberechtigung der Frau) unterstützt werden.

Die Bergpartei beherrscht jetzt den Konvent und gewinnt noch dazu die Bauern als Verbündete, weil sie die Grundherrschaft endgültig abschafft. Am 5. September 1793 bekennt sich der Wohlfahrtsausschuss zum "Terror als Regierungsmittel" mit der Begründung es zum Wohl und Schutz der Bevölkerung zu tun. Um uneingeschränkt regieren zu können, klagt Robespierre den linken Flügel der Bergpartei als politische Extremisten und den rechten Ast als Verhinderer des Fortschritts an. Er verschärft erneut die Bestimmungen gegen Verdächtige (Intrigen und Verleumdungen blühen), lässt viele verhaften und alle Frauenvereine strengstens verbieten. Die Gefängnisse sind überfüllt und hunderte (darunter auch bekannte Namen, wie Bailly und beinahe alle Girondisten) finden ihren Tod unter der Guillotine.

Die Hébertisten und Cordeliers lassen Kirchen schließen und eine neue Vaterlands ¬ Religion (Keimzelle des späteren Nationalismus) verkünden. Robespierre fürchtet um die "wahre Revolution", lässt Hébert und viele andere verhaften und hinrichten, die "Entchristlichung" niederschlagen und überzeugte Atheisten verfolgen. Damit ist der innere Zusammenhalt der Bergpartei endgültig zerstört. Wenige Tage später folgen Danton, Desmoulins und alle weiteren Dantonisten dem Schicksal Héberts. Rücksichtslos wurden Witwen, neutrale Geistliche, sogar Bewunderer der Revolution und viele mehr hingerichtet.

"In Paris regte sich nichts mehr. Die Leute fürchten sich sogar, ihre Meinungen den Tagebüchern anzuvertrauen. Die Zeitungen waren gleichgeschaltet worden, die Literatur wurde unter Zensur gestellt, Theater und Kabaretts streng kontrolliert."

Die zu Beginn gut funktionierende Demokratie ist gescheitert. Die übrig gebliebenen Vereinigungen wollen sich nur noch trennen, aus Angst, sie könnten genauso enden wie die Hébertisten und Dantonisten.

Robespierre war trotzdem beim Volk sehr beliebt, was durch die Einführung der unentgeltlichen allgemeinen Schulpflicht und eines vorbildlich sozialen Fürsorgegesetzes nur noch bekräftigt wurde.

Im Mai 1794 findet er, dass es an der Zeit ist, der Nation einen moralischen Hintergrund zu geben. Also setzt der Konvent ein Staats-Dekret mit dem Titel "vom höchsten Wesen und der Natur" ein, mit dem sich aber niemand anfreunden kann. Die Folge dieser Schrift war die Abschaffung von Voruntersuchung und Verteidigung bei politischen Prozessen, denn es reichten "moralische Beweise und das von Vaterlandsliebe erleuchtete Gewissen der Richter und Geschworenen". Natürlich rollten in Folge noch mehr Köpfe (in Paris waren es etwa 20.000 Opfer und in der Provinz noch einmal so viele).

An der Front siegen die Truppen und tragen die Gedanken über die Grenzen hinaus. Robespierre wird zum großen Gefürchteten, und aus dem Grund beschließen seine Gegner, angeführt von Abbé Sieyès (blieb unabhängig) den Sturz des Unbestechlichen.

Nach einer Rede gegen die Abschaffung des Terrors kommt es zur Verhaftung Robespierres. Nach einem misslungenen Befreiungsversuch der Pariser Kommune wird er angeschossen und schwer verletzt. Viele seiner Anhänger begehen Selbstmord. Die übrigen Jakobiner werden Mit Robespierre fortgebracht und finden am nächsten Tag unter der Guillotine ihren Tod. Das Volk ist begeistert und ruft: "Nieder mit den Tyrannen! Es lebe die Republik!"

In ganz Paris wird nach Jakobinern, Hébertisten, Cordeliers und Sansculotten gesucht. Mit dem Tod Robespierres ist zwar die Schreckensherrschaft beendet, aber schon kehren die Emigranten zurück und auch sie scheuen vor Gewalt nicht zurück. Die Enteigneten erhalten ihr Vermögen zurück, sie bilden Royalistenklubs und Salons, führen denselben Lebenswandel wie vor der Revolution. Die Kirchen öffnen wieder ihre Pforten und auch die Zeitungen schreiben wieder kritischer.

Manche Bürger nehmen zwar ihre ersten Plätze in höheren Rängen ein, aber das Volk (Sansculotten, Kleinbauern und Kleinbürger) gehen erneut leer aus.

Eine neue Ordnung wird geschaffen:

    das allgemeine Wahlrecht wird wieder abgeschafft; der Zensus (Volkszählung) wird eingeführt, und ein zwei Kammern ¬ System errichtet: der "Rat der 500" (Legislative) und der "Rat der Alten" (250 Senatoren).

Außerdem gibt es noch ein Direktorium von fünf Männern. Diese werden vom "Rat der 500" vorgeschlagen und vom "Rat der Alten" gewählt. (Unter diesen Männern im Direktorium war zum Beispiel auch Abbé Sieyès.)

Am 3. November 1795 treten die Direktoren ihre Regierung an. Die alten Gewohnheiten kehren ein. Ein Aufstandskomitee wird gebildet, aber sein Vorhaben, das Direktorium zu stürzen schlägt fehl und es kommt zur Hinrichtung seiner Mitglieder. Das ist die letzte revolutionäre Erhebung mit politischem Hintergrund.

Da das Direktorium keine Erfolge verzeichnen kann, muss es sich so genannte "Staatsstreiche" einfallen lassen:

(3.- 4. September 1797) er richtet sich gegen royalistische Widersacher im Rat. Als Folge werden viele ihrer Ämter enthoben, Emigranten und Priester ausgewiesen und ihre Angehörigen verlieren das Wahlrecht.

(9. November 1799)die Staatsschulden müssen beglichen werden, also kommt es zu einer 100 Millionen ¬ Zwangsanleihe. Nationalgüter werden zu Schleuderpreisen verkauft und neue Steuern eingeführt (Spekulanten machen großes Vermögen).

Auf den Straßen liefern sich verschiedenste Gruppierungen, wie Royalisten, Anhänger der ehemaligen Jakobiner und die "Jeunesse dorée" (leichtlebige, elegante Jugend der reichen Familien) blutige Schlachten.

Bürger und Bauern sehnen sich nach einer starken Hand, die sie im Grafen der Provence, dem Bruder Ludwigs XVI. zu sehen glauben.

Um einer erneuten Diktatur vorzubeugen, beschließen einige Männer, darunter Sieyès, Talleyrand, Barras und Fouché einen Putsch. Für seine Durchführung bestimmen sie Napoleon Bonaparte, einen jungen Offizier, der sich bisher der Republik in schwierigen Lagen immer als treu erwiesen hat. Noch dazu ist er in seinem Beruf als Feldherr sehr erfolgreich und vom Volk angesehen.

Er bekommt den Auftrag, am 9. November 1799 die Pariser Streitkräfte nach Saint ¬ Cloud zu führen, wo er das Gebäude, in dem der Rat tagt, zu umstellen und die Ratsherrn zu vertreiben.

Noch am selben Abend wird das Direktorium aufgelöst und drei Konsuln bestimmt:

    Sieyès, Ducos und Bonaparte.

Schon am 15. Dezember gibt es eine neue Verfassung, nach der Napoleon Erster Konsul ist, und die beiden anderen seine "Handlanger" darstellen. Talleyrand wurde Außenminister und Fouché übernimmt die Polizei. Das Bürgertum hat damit endgültig seine politische Macht verspielt.

IV. Napoleon Bonaparte wird 1769 in Ajaccio, auf der Insel Korsika, als Sohn einer aristokratischen Familie geboren.

Auf Wunsch seines Vaters besucht er die Militärschulen von Brienne und Paris. Nach dem frühen Tod seines Vaters muss er als Leutnant der Artillerie seine Familie (seine Mutter, die er sehr verehrt und seine 7 Geschwister) erhalten. Nach einem Bruch mit der korsischen separatistischen Bewegung muss Napoleon mit seiner Familie nach Frankreich flüchten, wo er sich der Bergpartei anschließt (1793).

Aufgrund seiner ausgeklügelten militärischen Taktiken lässt Robespierre zum Brigadegeneral befördern. Nach dessen Sturz wird Napoleon vorübergehend inhaftiert und anschließend aus der Armee entlassen (1795), woraufhin er sich von der Partei abwendet.

Trotz seiner Entlassung wird er noch im selben Jahr mit der Niederschlagung des royalistischen Aufstandes in Paris beauftragt und nach der siegreichen Bewältigung des Auftrages zum Befehlshaber der "Armee des Inneren" und dann zum Oberbefehlshaber der Italienarmee ernannt. Er heiratet Joséphine de Beauharnais, um seine Stellung in den herrschenden Kreisen des Direktoriums zu sichern (1796).

Durch seinen erfolgreichen Oberitalien - Feldzug und seine selbständige Politik als junger General beginnt sein rascher Aufstieg. Nach weiteren siegreichen militärischen Zügen wird er mit dem Sturz des Direktoriums beauftragt. In Folge kommt es zur Konsularverfassung (Dez. 1799), die Napoleon zum ersten unter drei auf zehn Jahre bestimmte Konsuln macht.

Er führt ein vorbildlich organisiertes, streng zentralistisches Ordnungssystem im Geist des aufgeklärten Absolutismus ein. Er schafft eine stabile Währung, den "Franc Germinal" und die Banque de France. Im Code civil (Code Napoléon -1804) garantiert er:

    Rede- und Pressefreiheit; Religionsfreiheit; den freien Zugang zu öffentlichen Ämtern; mehr Rechte für jeden Einzelnen; Bildungsverbesserungen (in der Armee, an Gymnasien, Eliteschulen und Universitäten, ... ).

Als negativ erweisen sich:

    die Beibehaltung des beschränkten Wahlrechts; die Einschränkung des Rechtes der Ehefrauen und Kinder; die Minderwertigkeit des Arbeiters gegenüber dem Arbeitgeber, und die Wiedereinführung der Sklaverei.

Napoleon versucht die Wunden der Revolution zu heilen, indem er den Emigranten erlaubt, nach Frankreich zurück zu kehren und den Julianischen Kalender wiedereinführt. Er hält sich fern von Jakobinern und Royalisten und beendet den Kirchenkampf durch das Konkordat mit Papst Pius VII.(1802), das besagt, dass der Katholizismus die Religion der Konsuln und des katholischen Teils der Bevölkerung ist. Die Kirche verzichtet endgültig auf die Rückholung ihrer Güter, dafür übernimmt der Staat die Bezahlung der Kirchenämter. Die Bischöfe werden vom Staat ernannt, müssen allerdings vom Papst vor ihrer Amtsantretung gebilligt werden, und außerdem müssen alle öffentlichen Erklärungen der Kirche zuerst vom Staat genehmigt werden. Somit erhält der Staat eine leichte Übermacht.

Für das Volk führte man die Plebiszite ein, die besagen, dass bei wichtigen Entscheidungen die Bevölkerung zu befragen ist.

Die Regelung der Gesetzgebung sieht folgendermaßen aus:

    das Tribunat diskutiert die Gesetze; die Legislative stimmt über sie ab, und die Exekutive bildet das ausführende Organ.

Somit verliert die Versammlung an Bedeutung. Zur Regionalverwaltung setzt der erste Konsul Präfekten ein, und diese bestimmen wiederum die Bürgermeister der Städte. Eine umfangreiche Polizeiverwaltung sichert die Durchführung der Gesetze und kontrolliert die öffentliche Meinung. Die Zensur und das Spitzelwesen gehören zum Alltag.

Aber auch Außenpolitisch hat Napoleon alles im Griff. So sichert er zum Beispiel durch zwei Friedensschlüsse (Lunéville, Amiens) den zweiten Koalitionskrieg.

Unter Anwendung der "Volksbefragung" ernennt sich Napoleon 1802 zum Konsul auf Lebenszeit und krönt sich selbst 1804 zum Kaiser der Franzosen, worauf ihn der Papst weiht. 1805 krönt er sich zum König von Oberitalien.

Mit seiner Krönung wandelt sich der Kaiser der Franzosen. Er macht alle seine Verwandten zu Würdenträgern und ernennt rund um sich herum einen Neuadel.

Napoleons Imperialismus steht im Widerspruch zum britischen und das führt zu mehreren Kontinentalkriegen (Kontinentalsperre- Handelsverbot).

Nach der Niederwerfung Österreichs (1805) und Preußens (1806), einem Bündnis mit Russland (1807) und der Machtausdehnung auf Spanien (1807/08) befindet er sich am Gipfel seiner Macht.

Nachdem die Ehe mit Joséphine kinderlos bleibt, lässt sich Napoleon scheiden und heiratet (1810) die Tochter des österreichischen Kaisers Marie Louise, die ihm einen Sohn schenkt.

Kriege zehren in den folgenden Jahren an seiner Macht und schließlich kommt es auch zum Bruch mit Russland. Der Krieg 1812 wird zur Wende der napoleonischen Herrschaft in Europa. Seine Armee verliert und er muss auf französischen Boden flüchten. Das Volk ist unzufrieden (hohe Steuern, strenge Polizeiherrschaft, Unterdrückung freiheitlicher Regungen,...) und nachdem Paris auch noch von den Verbündeten besetzt wird, spricht sich der Senat im April 1814 für die Absetzung des Kaisers aus. Daraufhin muss Napoleon Abdanken und wird auf die Insel Elba verbannt.

Noch einmal greift er nach der Macht (Herrschaft der 100 Tage) im März 1815, aber wenige Monate später wird er bei Waterloo geschlagen und auf Lebenszeit auf die Insel Sankt Helena (England) verbannt.

1821 stirbt Napoleon in Longwood (St. Helena). 1840 wird seine Leiche nach Paris gebracht und im Invalidendom beerdigt.

Die historische Bedeutung Napoleons ist unbestritten, weil in seinem Wirken die Ideen der Revolution, den absolutistische Herrscherwillen und grenzenlosen Machtdrang vereinigt. In der Verwaltung, der Gesellschaft und dem Rechtssystem orientiert sich Frankreich bis heute an seinen Einführungen. In Deutschland und Italien verhalf er den modernen Staats- und Nationsgedanken zum Durchbruch. Er weckte in vielen europäischen Staaten den Freiheitsdrang.

Als Feldherr wurde er vergöttert und zweifellos ist er auf diesem Gebiet ein sehr großes Vorbild.

In der französischen Geschichtsschreibung wechseln Bewunderung und Hass über Napoleon Bonaparte.

Schlusswort

"Wie immer das Spiel ausgegangen war: Nichts von dem, was die Aufklärung und in ihrem Gefolge die Französische Revolution in die Welt gebracht hatte, ging verloren. Ihr Geist beflügelt die liberalen und sozialen Revolutionen der folgenden zwei Jahrhunderte und weist mit der Botschaft von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit im Zeichen der Herrschaft der Vernunft noch weit darüber hinaus. Sie war tatsächlich, wie Goethe sagte, die Geburtsstunde einer neuen Zeit, die noch nicht zu Ende war."

Grundsätzlich unveränderbaren Welt- und Himmelsbild konnte auf eine intensive Kommunikation durchaus verzichten. Ihm stand für jegliche Erscheinung von Rechtfertigung die "gottgewollte Ordnung" zur Verfügung. Mit ihr war alles erklärt und alles entschieden. Eine besondere Kompetenz war nicht nötig."

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