Krebs

1. Allgemeines

a.) Worterklärung

Das lateinische Wort für Krebs ist "cancer", und im Griechischen

lautet die Bezeichnung für das Sternzeichen des Krebses "karkino".

Beide Begriffe wurden jahrhundertelang als Bezeichnung für den

deutlich erkennbaren Hautkrebs verwendet. b.) Die Geschichte von Krebs

1873 kam der 36jährige Forscher Georg Ebers von seiner Reise aus

Ägypten nach Leipzig zurück. Er brachte eine 20m lange Papyrusrolle

mit, in der man in der 21. Rubrik in Hieroglyphen die Diagnosen von

Geschwülsten und Geschwüren lesen konnte. Als Heilmittel wurden Arsen,

Verbände oder operative Eingriffe empfohlen. Paracelsus vertrat die

Ansicht, dass Krebskrankheiten durch ein vermehrtes Auftreten von

Mineralsalzen im Blut entstehen. Der große Forscher Virchow entdeckte

den bösartigen Befall von Lymphknoten beim Magenkrebs, seither

sprechen wir von der "Virchow'schen Drüse". Er war es auch der

behauptete, dass niemand eine Definition des Krebses geben könne. Bis

heute konnte diese Feststellung nicht widerlegt werden. Weitere

Meilensteine in der "Krebsgeschichte" waren 1948 die Einführung des

Betatron zur Tiefenbestrahlung von Tumoren und 1951 die Anwendung von

radioaktivem Kobalt zur Vernichtung bösartiger Wucherungen. 1992 kam -

zum ersten Mal in Mitteleuropa - das "Gamma Knife" zum Einsatz. 1994

stand das Erbmaterial, das Chromosom, im Brennpunkt der

wissenschaftlichen Begierde. Es war gelungen, in die "Hexenküche" der

Krebszelle einzudringen. c.) Das Krebsproblem in Zahlen Wichtig ist es

bei Statistiken die Krebshäufigkeit von der Krebssterblichkeit zu

trennen. Krebskrank zu sein, bedeutet nicht gleichzeitig auch daran zu

sterben. Insofern können Statistiken oft sehr verwirrend sein. Die

neueste Erhebung der Krebssterberate in Österreich ergab: 1995 starben

insgesamt 19 154 Menschen an Krebs, wobei Männer (9 624) fast zu

gleichen Teilen betroffen waren wie Frauen (9 530). Der Großteil der

männlichen Patienten starb an Lungenkrebs (2 319), bei den weiblichen

Krebsopfern war die Todesursache Nummer eins der Brusttumor (1 734).

Bei Zahlen sollte man an 4 verschiedene Unterscheidungsmerkmale

denken: Lebensalter, Geschlechtsunterschiede, "Länderkrebse" und

Rassenunterschiede. · Von 1000 Menschen erkranken jährlich ca. 7 neu

an Krebs. · 27 Prozent der Menschen sterben an Krebs. · Von den über

100 verschiedenen Krebsarten verursachen nur sieben über 70% aller

Erkrankungen. · 75% aller Tumorerkrankungen werden erst nach dem 60.

Lebensjahr festgestellt. Das Lebensalter ist für das Auftreten von

Tumoren sehr wichtig. Bei Säuglingen und Kindern kommt Krebs nur sehr

selten vor. Bei der Frau steigt das Krebsrisiko ab dem 30. Lebensjahr

und beim Mann ab dem 40. langsam an. Ab dem 60. Lebensjahr wird es

allerdings steil, und nach dem 80. Lebensjahr fällt das Risiko wieder

ab. Im Geschlechtsvergleich erkranken mehr Männer als Frauen an Krebs.

Viele bösartige Erkrankungen verlaufen bei Frauen milder und

günstiger. Diese Unterschiede sind in den Genen verankert. Beim Krebs

gibt es auch Unterschiede zwischen den westlichen, industrialisierten

Staaten und den Entwicklungsländern. Für Europa gibt es eine deutliche

Zunahme an Tumoren · der Haut · der Lunge · der Bauchspeicheldrüse ·

der Harnwege und des Dickdarmes

2. Unterschied: normale Zelle - Krebszelle

a.) normale Zelle

Eine normale Zelle teilt sich nur um den Verlust von Zellen zu

ersetzen und die Anzahl von Zellen aufrechtzuerhalten. Gesunde Zellen

brauchen für ihre Funktion Sauerstoff, der ihnen mit dem Blut

zugeführt wird. b.) Krebszelle Von den 60 Billionen Zellen unseres

Körpers kann jede einzelne krebsig entarten. Dabei verliert die Zelle

jeglichen Ordnungssinn. Eine Krebszelle teilt sich nach ihrem eigenen

Rhythmus, ohne das eine Notwendigkeit von Seiten des Körpers besteht.

Das Wachstum geschieht völlig auf Kosten der Ursprungszelle, jegliche

Nahrung wird zuerst von der gefräßigen Krebszelle aufgenommen. Das

gesunde Gewebe wird ausgebeutet und verhungert dabei. Der Krebsparasit

lässt sich aushalten und trägt selbst nichts zum Funktionieren des

Organs bei. Die Krebszelle löst sich von ihrem Ursprungsort und lässt

sich an anderen Stellen nieder. Sie verliert häufig die Fähigkeit, die

ihr aufgetragene Spezialfunktion des Gewebes zu übernehmen. Wenn

Zellen sich ungehemmt teilen, führt das zu krankhaften

Gewebswucherungen, die man Neoplasmen nennt. Wuchern sie gewebsstörend

weiter, handelt es sich um Krebs. Die Umbildung von Zellen in

ungehemmt teilungsfähige Tumorzellen bezeichnet man mit

Zelltransformierung. Dabei verändern sich auch Bestandteile der

Zellmembran, so dass die Zellen dem Organismus nun fremd erscheinen

und er Antikörper gegen sie ausbildet. Daher werden Tumorzellen, die

in jedem Körper immer wieder auftreten, "in der Regel" durch die

Immunabwehr beseitigt. Krebszellen sind widerstandsfähiger gegen Gifte

und Kälte, aber anfälliger z. B. gegenüber Strahleneinwirkungen. Das

Krebsgeschwür wird entweder als Carcinom, Sarcom oder Leukämie

bezeichnet. Als Carcinome bezeichnet man bösartige Neubildungen von

Epithelgewebe, also Zellverbände, die Hohlräume und Oberflächen

auskleiden und als Oberflächenzellschicht bestimmte Aufgaben erfüllen.

Sarcome sind die bösartigen Neubildungen des Bindegewebes inklusive

der bösartigen Neubildungen der Knochensubstanz. Unter Leukämien

versteht man bösartige Erkrankungen des blutbildenden Gewebes.

3. Stadien der Krebserkrankung

Ausgangspunkt für eine Krebserkrankung ist ein Tumor. Der Körper setzt

sich aus Millionen von verschiedenen Zellen zusammen. Alle haben

gemeinsam, dass sie sich nur bis zu einer bestimmten Größe und bis zu

einem bestimmten Grad von Aktivität aus entwickeln. Eine wichtige

Unterscheidung zwischen gutartig (=benigne) und bösartig (=maligne)

ergibt sich aus dem Wachstumsverhalten und der Absiedelung

(=Metastisierung). a.) gutartige Tumore Der gutartige Tumor ist von

den anderen Organen klar abgegrenzt und wächst nicht in diese hinein.

Das einzige Gefährliche an ihnen ist, dass sie Organe oder Blutgefäße

zusammenquetschen können. Im großen und ganzen sind solche

Komplikationen sehr selten. Dadurch, dass gutartige Tumore nicht in

andere Organe eindringen, richten sie auch weiter keine Schäden an.

Bekannte Vertreter gutartiger Geschwülste sind der Kropf, das Myom,

das Adenom und die Warze. b.) bösartige Tumore Bösartigen Geschwüren

reicht es nicht in einem begrenzten Raum zu wachsen. Sie dringen in

das benachbarte Gewebe und seine Zellen ein und zerstören es. Krebs

richtet dadurch Schaden an, dass er sich ausbreitet, und zwar zuerst

örtlich rund um die primär befallene Stelle und dann durch sein

Eindringen in Blut, Lymphe, Drüsen und andere Körperteile. Bei den

krebsigen Geschwüren gibt es auch welche, die ins naheliegende Gewebe

eindringen, aber keine Metastasen bilden.

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen gutartig und bösartig

zeigt die folgende Ãœbersicht:

gutartig

· scharf begrenzt

· wächst langsam

· verschont Blutgefäße

· bleibt ins seiner Kapsel

· zerstört kein umliegendes Gewebe

· nach Entfernung geheilt

· keine Metastasen

· im Mikroskop typische "reife" Zellen

bösartig

· unscharf begrenzt

· wächst schnell

· dring in Gefäße ein

· wächst schrankenlos

· zerstört die Umgebung

· neigt zu Wiederholung

· metastisiert

· undeutliche "unreife" Zellen

c.) Einteilung der Stadien

Die wichtigste Einteilung stammt von dem amerikanischen Chirurgen R.

H. Flocks. Sie ist international verbreitet und dient in der ganzen

Welt zur Verständigung - ausgenommen in der BRD. Es gibt 4 Stadien,

die durch die Ziffern A bis D, bzw. durch die Zahlen I bis IV

gekennzeichnet sind. Stadium A (I): Der Krebsknoten ist vorhanden,

aber nicht diagnostizierbar. Stadium B (II): Der Krebsknoten ist

tastbar, befindet sich aber noch in dem Gebiet, in dem er

entstanden ist.

Stadium C (III): Der Krebsknoten wächst über sein Entstehungsgebiet

hinaus. Stadium D (IV): Es treten noch zusätzlich diagnostizierbare

Fernmetastasen zum Stadium A bis

C auf.

4. Krebsarten

Blutkrebs (Leukämie)

akute Leukämie (45% der Fälle)

Sie tritt in allen Altersgruppen auf, besonders aber im Kindes- und

Jugendalter. Es treten verschiedene Untergruppen auf: akute

lymphatische Leukämie (ALL) So wird der Typ von Leukämie genannt, wenn

die bösartigen Zellen von Lymphzellen abstammen. Diese kommt besonders

häufig im Kindesalter vor. akute myeloische Leukämie (AML) Diese Form

des Blutkrebses weißen Blutkörperchen aus dem Knochenmark hervor. Die

Leukämiezellen haben viele ihrer ursprünglichen Aufgaben verloren und

sind stark funktionsgeschädigt. Sie vermehren sich und verdrängen

dadurch die gesunden Blutkörperchen, die auf diese Weise stark in die

Minderheit geraten. So wird der Organismus blutarm,

infektionsanfällig, und durch den Abfall von Blutplättchen kommt es

auch zu Blutungen. Durch die Ansiedlung von Leukämiezellen in Organen

kommt es zu Organschwellungen. Als Entstehungsursache werden mehrere

Faktoren diskutiert. Eine Theorie ist, dass eine Störung im

Erbmaterial vorliegt. Nachweislich ist eine Belastung durch Strahlung

festzustellen. Auch chemische Produkte (z. B.

Ungezieferbekämpfungsmittel) erhöhen die Anfälligkeit. Viele der an

Leukämie erkrankten können geheilt werden. Die mittlere

Ãœberlebensdauer bei Erwachsenen liegt bei ein bis zwei Jahren. Kinder

hingegen können ungefähr fünf Jahre überleben. Chemotherapie, aktive

Immuntherapie und Bluttransfusionen werden zur Behandlung verwendet.

chronische Leukämie Die chronischen Leukämieformen treten häufig in

höherem Lebensalter auf. Zwei Untergruppen sind besonders häufig:

chronisch myeloische Leukämie (26% der Fälle) Hier finden sich meist

eine stark erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen und eine

vergrößerte Milz und Leber. Die Chromosomen in den weißen

Blutkörperchen zeigen in der Mehrzahl eine Variante, die als

Philadelphia-Chromosom bezeichnet wird. Strahlung kann die Entstehung

von dieser Leukämieart hervorrufen. Gehäuftes Auftreten wurde auch

nach chronischer Benzolvergiftung beobachtet. Die Behandlung ist nicht

einheitlich, sondern wird für jede Person individuell festgesetzt. Bei

jungen Patienten kann in Einzelfällen mit geeignetem Spender eine

Knochenmarkstransplantation durchgeführt werden. Nur bei dieser

Methode kann es zu Heilungen kommen. Eine Verbesserung des Zustandes

kann man durch Interferone erreichen. Die mittlere Ãœberlebenszeit

beträgt 3 Jahre. chronisch lymphatische Leukämie (29 % der Fälle)

Meist kommt sie bei älteren Leuten vor. Diese Art der Leukämie fällt

durch eine erhöhte Anzahl an weißen Blutzellen auf. Es kann auch zu

Milz- und Lymphknotenvergrößerungen kommen. In vielen Fällen ist keine

Behandlung erforderlich, und es reicht eine Kontrolle. Nehmen die

Blutzellen stark zu, so dass eine Veränderung der blutbildenden

Elemente auftritt, kann man mit Hilfe von Medikamenten die Aktivität

wieder bremsen. Die chronisch lymphatische Leukämie ist nicht heilbar,

aber man kann auch lange damit leben bzw. muss sie auch nicht unbedingt

zum Tod führen. b.) Brustkrebs (Mammacarzinom) Hierbei handelt es sich

um eine bösartige Erkrankung im Brustbereich der Frau, die von den

Zellen der Brustdrüse ausgeht. Es sind hochaggressive, gefährliche

Arten und eher chronische, kaum bösartige Formen bekannt. Nur ein

Viertel aller Brusttumore sind bösartig. Der Brustkrebs ist in der

westlichen Welt der häufigste Frauenkrebs. Die Erkrankungshäufigkeit

steigt mit dem Alter an, ein Gipfel ist zwischen 50 und 70 Jahren. Ein

Drittel der Frauen ist unter 50 Jahre alt, unter 25 Jahren ist der

Brustkrebs sehr selten. Jede 14. bis 17. Frau wird in ihrem Leben

daran erkranken, was zirka 5 bis 7 % der weiblichen Bevölkerung

entspricht. In Österreich erkrankten im Jahr 1991 3602 neu an diesem

Tumor, 1995 starben 1734 Frauen daran. Die wichtigste Rolle bei der

Erkrankung scheinen Hormone zu spielen. Brustkrebse entstehen nämlich

nur in einer entwickelten Brust. Deshalb ist auch die Annahme richtig,

dass alle Hormone, die die Brustentwicklung fördern, auch ein

Tumorwachstum begünstigen. allgemein bekannte Risikofaktoren für den

Brutkrebs · Vorkommen von Brustkrebs bei der Mutter oder Schwester ·

sogenannte Mastopathie, eine zystische Brusterkrankung mit

Zellveränderungen · frühe erste Regel · später Wechselbeginn ·

geringfügige Regelblutungen · keine Geburt, keine Stillperiode · späte

Erstgeburt · fettreiche Ernährung und Fettsucht · Zuckerkrankheit ·

vorangegangener Dickdarmkrebs · energiereiche Strahlen, Röntgen und

Radioaktivität An europäischen und amerikanischen Statistiken konnte

gezeigt werden, dass sich durch Früherkennungsmaßnahmen die Todesfälle

an Brustkrebs um ein Drittel senken lassen. Die Selbstuntersuchung ist

für jede Frau am wichtigsten! Sie sollte monatlich einmal, immer am

Tag nach Beendigung der Regel vorgenommen werden. Meist wird der

Knoten von der Frau selbst ertastet. Häufig liegt er im oberen äußeren

Quadranten der Brust. Die Mammographie ist die wichtigste

Zusatzuntersuchung. Leitsymptome sind Verhärtungen, beziehungsweise

tastbare Knoten in der Brust. Die Knoten sind meistens derb und

schlecht in der Brust verschieblich. weitere Symptome · Einziehungen

der Brustwarze · blutiger oder wäßriger Ausfluß (erst bedenklich bei

beidseitigem milchigem Ausfluß) · vergrößerte Lymphknoten in der

Achsel (besonders einseitig) Seit 1890 war durch viele Jahrzehnte

hindurch die radikale Brustoperation mit Lymphknotenausräumung die

Standardmethode. Das Umdenken in der Behandlung hat eingesetzt,

seitdem klar ist, dass Brustkrebs aus vielen Krankheitseinheiten

bestehen kann. Außerdem hat sich gezeigt, dass "Viel-Brust-Wegnehmen"

nicht gleichbedeutend ist mit guter Heilungserwartung.

Behandlungsmöglickeiten · chirurgische Behandlung Meistens entfernt

man den Knoten durch einen operativen Eingriff und räumt zusätzlich

die Achsellymphknoten aus. · Bestrahlung Besonders bei Minioperationen

bekommt sie wieder größere Bedeutung, wenn der Strahl an die Stelle

des Messers tritt, um eine brusterhaltende Behandlung zu ermöglichen.

Ansonsten kann die Radiotherapie (=Bestrahlung) auch lindernde Wirkung

haben. · Chemotherapie Je nach Situation gibt es bereits erprobte

Kombinationen, häufig wird aber Chemie nur zusätzlich nach der

Operation eingesetzt. · Hormontherapie Sie kann durchgeführt werden,

wenn die Hormonrezeptoren positiv sind. In diesen Fällen ist in 50-70

% ein Ansprechen auf die Behandlung zu erwarten. c.) Hautkrebs Die

Haut ist nicht nur bloß eine Hülle, sondern ein höchst vielseitiges

Organ. Als Schutzschild des Körpers ist die Haut einer großen Anzahl

von "Krebsmachern" ausgesetzt, von denen die Sonne wohl der wichtigste

Vertreter ist. Krebsige Veränderungen treten besonders oft in

sonnenreichen Gegenden wie z. B. Australien oder den Südstaaten der

USA auf. Behandlung Chirurgisch, möglichst 3 Zentimeter weit im

Gesunden. Die zusätzliche Chemotherapie wird in Einzelfällen

praktiziert. Immuntherapien werden derzeit geprüft. Bei Früherkennung

kann Hautkrebs fast zu 100 % geheilt werden. Formen von Hautkrebs: ·

Basaliom (=Basalzellenkrebs) Es ist ein "halb"bösartiger Hauttumor

(auch "semimaligne"). Er wächst örtlich zerstörend und verdrängend,

setzt aber praktisch nie Metastasen. Das Hauptvorkommen ist im

Gesicht, am Tumorrand sind oft kleine warzenförmige Gebilde zu sehen.

Die Diagnose erfolgt durch die chirurgische Biopsie (Gewebsentnahme).

Behandlung: operative Entfernung, Bestrahlung oder eine örtliche

Behandlung mit einer chemotherapeutisch wirksamen Salbe. Basliome

werden geheilt, neigen aber zu Rückfällen. · Spinaliome

(=Stachelzellenkrebse) Spinaliome finden sich im höheren Lebensalter

und an stark belichteten Körperstellen. Sie wachsen langsam,

warzenförmig, sind oft schuppend und von einer Kruste bedeckt. Sie

sitzen gerne an Nase oder Ohr. Eine Absiedelung über Lymphgefäße tritt

in jedem 10. Fall ein, Fernmetastasen sind selten. Die Diagnose

erfolgt durch chirurgische Gewebsentnahme. Behandlung: vollständige

chirurgische Entfernung und anschließend Nachbestrahlung, eventuell

Bestrahlung allein. · Melanom Das schwarze Pigment (=Farbstoff)

Melanin ist das entscheidende Merkmal für unsere Hautfarbe. Die

Melanin-Erzeuger sind die Melanozyten oder Pigmentzellen. Je dunkler

die Rasse, umso stärker ist die Melaninerzeugung. Sonnenlicht regt die

Pigmentzellen an - wir werden "brauner". Besonders häufig sind

Melanome bei Weißen in tropischen Regionen mit starker

Sonneneinstrahlung. Das Durchschnittsalter ist 40-45 Jahre, Frauen

sind etwas häufiger davon betroffen. Häufigster Sitz von Melanomen

sind bei Männern der Rücken und die Unterschenkel, bei Frauen die

Unterarme. Unterschied zwischen Melanom und Muttermal Während

Muttermale rund, scharf begrenzt und symmetrisch aussehen, sind

Melanome nicht rund, unscharf begrenzt und asymmetrisch. Auch der

Farbunterschied ist wichtig: Muttermale sind einheitlich braun bis

dunkelbraun, Melanome dagegen haben verschiedene braune und schwarze,

aber auch rötliche und graue Farbtupfer. Muttermale bleiben über viele

Jahre gleich groß, Melanome werden immer größer. Ursachen und

Risikogruppen · blasse, weiße Haut, helle Augenfarbe · rothaarige

Personen, die schlecht braun werden und leicht Sommersprossen bekommen

· langdauernde starke Sonnenbestrahlung · familiäre Häufung · viele

ungewöhnliche Muttermale · angeborene, große braune Muttermale

Lungenkrebs (Bronchialcarcinom)

Es handelt sich um eine bösartige Erkrankung, die ihren Zellursprung

im Bronchialsystem hat. Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten

bei Männern zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Die stärkste

Zuwachsrate an Lungenkrebsen findet sich aber vor allem bei Frauen und

in der jüngeren Altersgruppe. Ursachen An erster Stelle steht die

Inhalation von Rauchinhaltsstoffen des Tabak. Bei 20-40 Zigaretten

täglich über 20 Jahre steigt das Risiko auf das 20- 60fache. Die

krebserregende Wirkung des Rauchens ergibt sich vor allem aus dem

Teer. Andere Ursachen als Tabakrauch sind beruflich vorkommende

Metalle wie Chrom, Nickel oder Kadmium. Aber auch erbliche Gründe sind

zu beachten. Symptome Husten, Blutspucken, Brustschmerz, Fieber,

Atemnot und Gewichtsverlust. Es gibt verschiedene Formen, die sich

durch ihre Wachstumsgeschwindigkeit und das therapeutische Vorgehen

unterscheiden. · kleinzellige Formen (kleinzelliges Bronchialcarcinom)

Sie zeichnen sich durch schnelles und starkes Wachstum, hohe

Bösartigkeit und schnelle Metastasenbildung in fernen Organen aus.

Meistens ist der Krebs schon ziemlich fortgeschritten, wenn er sich

bemerkbar macht. Diese Tumorart wird wegen ihrer Systemausbreitung

primär mit Chemotherapie behandelt. Sie kann die Tumorausbreitung

verkleinern und sogar stoppen, aber es treten häufig Rückfälle auf. ·

nicht-kleinzellige Formen Sprechen nicht so gut auf

chemotherapeutische Maßnahmen an. Hier wird die Operation als Therapie

eingesetzt bzw. Bestrahlung bei inoperablen Bedingungen. e.)

Kindertumore Kindertumore sind selten. Sie machen etwa 5 % aller

Krebserkrankungen aus. Die typischen Erwachsenenkrebse kommen

praktisch gar nicht vor. Zwei Drittel aller Krankheitsfälle ereignen

sich vor dem 5. Lebensjahr. Ein wichtiger Unterschied zum

Erwachsenenkrebs ist auch der Behandlungserfolg. Heilungen mit einer

völligen Rückbildung aller Symptome über einen Zeitraum von 5 Jahren

hinaus sind nicht ungewöhnlich.

Gehirntumore

Am häufigsten findet sich das sogenannte Medulloblastom.

80 % dieser Tumore werden vor dem 15. Lebensjahr diagnostiziert,

Knaben sind häufiger davon betroffen. Symptome · Verhaltensstörungen ·

Gangunsicherheit und verschiedene andere motorische Ausfälle Zur

Diagnose führen Computertomographie und Magnetresonanz. In der

Behandlung stellt die Bestrahlung die entscheidende Therapie dar, die

Operation ist eine zusätzliche Möglichkeit. Die größte Chance auf

Heilung ist in der Erstbehandlung begründet. Rückfälle können nur

ungenügend versorgt werden.

Nierenkrebs (Wilmstumor)

65 % der Patienten sind jünger als 4 Jahre, es besteht keine

Geschlechtsbevorzugung. Oft tritt dieser Krebs gemeinsam mit anderen

Mißbildungen z. B. im Harn- und Geschlechtstrakt auf. Ursache Derzeit

vermutet man das Fehlen eines Antionkogens, das ist jener Genanteil,

der die Tumorentstehung in diesem Gebiet verhindert. Symptome ·

aufgetriebener Bauch · tastbarer Tumor mit Blut im Harn Die Diagnose

erfolgt durch Röntgen, Ultraschall und Computertomographie. Die

Behandlung des Nierenkrebs erfolgt durch Chemotherapie vor einer

Operation. Das Nachsorgeprogramm ist sehr spezialisiert und

langfristig.

Knochenkrebs (Ewingsarkom)

Dieser Tumor kommt vor dem 5. und nach dem 30. Lebensjahr fast nie

vor. Bei Negern ist der Tumor praktisch unbekannt. Der Krebs beginnt

im Markraum eines Knochens und breitet sich von dort aus. Bevorzugt

sind die Knochen des Beines und des Oberarmes. Symptome ·

Knochenschmerzen · Schwellungen · Fieber · Gewichtsverlust Die

Diagnose wird vor allem mittels Röntgen erstellt. Als

Behandlungsmethoden verwendet man Chemotherapie und Operation,

manchmal auch Bestrahlung. f.) Gebärmutterhalskrebs (Zervixcarcinom)

Die Krankheitszahlen bei dieser Krebsart nehmen in den letzten Jahren

ab. Die zunehmende Krebsfrüherkennung spielt dabei eine große Rolle.

Die Altersverteilung zeigt einen Gipfel zwischen 40 und 60 Jahren.

Ursachen · Viren (besonders das humane Papillomavirus) · Herpes und

Aids-Infektionen · Pille Symptome · blutiger, fleischwasserfarbener

oder wäßriger Ausfluß · Schmerzen · Gewichtsabnahme · Blutarmut

Behandlung Beim Vorkrebs beschränkt man sich auf örtliche Maßnahmen.

Bedeutend ist dabei die Konisation (Herausschneiden eines

kegelförmigen Trichters). Andere Methoden sind Kälte-, Wärme-,

Elektro-, Kohlendioxid- und Laserbehandlungen. Wenn der Zervixkrebs

mehr als 5 Millimeter in die Tiefe gewachsen ist, wird die ganze

Gebärmutter operativ entfernt, bei fortgeschrittenen Fällen kommen

erweiterte Operationen in Kombination mit Strahlenbehandlungen in

Frage. Die Heilungschance ist in Frühfällen praktisch 100 %. g.)

Kehlkopfkrebs Kehlkopfkrebse sind die größte Gruppe unter den Tumoren

des HNO-Bereiches. Der häufigste Tumorsitz ist an den Stimmbändern.

Der Kehlkopfkrebs befällt in erster Linie Menschen zwischen dem 40.

und 60. Lebensjahr, und zwar Männer etwa 20x häufiger als Frauen.

Jährlich erkranken 100 000 Menschen daran. Ursachen · vorwiegend

Rauchen (bei Nichtrauchern kommt der Kehlkopfkrebs praktisch nicht

vor) · hochprozentiger Alkohol · berufsbedingte Gefährdung durch

Luftverunreinigungen

Symptome

· Heiserkeit, vor allem wenn sie länger als 3 Wochen dauert

(bekanntestes Frühsymptom) · veränderter Stimmklang · Räusperzwang ·

ungeklärter Husten · Schluckbeschwerden, Verschlucken

geschwollene Lymphknoten am Hals

Die Diagnose erfolgt durch Kehlkopfspiegelung, mikroskopische

Untersuchung in Narkose, Schichtaufnahme und evtl. auch CT und MR.

Behandlung Kleine Tumore können durch Laserchirurgie entfernt oder

strahlentherapeutisch behandelt werden. Bei großen Tumoren wird der

ganze Kehlkopf herausgenommen. Auch Nebenbestrahlungen sind sinnvoll

Prostatakrebs (Prostatacarcinom)

Der Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor des älteren Mannes

ab dem 60. Lebensjahr. Unterscheiden müssen wir den tastbaren Krebs

vom sogenannten verborgenen, "latenten" Carcinom. Das latente Carcinom

ist zwar auch ein echter Krebs, aber einer in einer völligen

Ruhephase. Ursachen und Risikofaktoren · allmähliche Zunahme ab 65

Jahren · fettreiche Ernährung · hormonelle Einwirkung · berufliche

Aussetzung gegenüber Kadmium und Gummi Symptome Der Prostatakrebs

macht durch keinerlei Symptome auf sich aufmerksam. Der Krebs

entwickelt sich in den Außenanteilen der Drüse und die Harnröhre wird

erst bei sehr großen tumoren eingeengt. Symptome beim

fortgeschrittenem Carcinom: · Störungen des Harnstrahls mit

Nachträufeln · häufiger Harndrang · nächtlicher Harndrang · Schmerzen

(auch im Kreuzbereich, aber nur selten) Behandlung Zur Verfügung

stehen Operation, Strahlen- und Hormon- bzw. Chemotherapie.

5. Ursachen

a) Hauptursachen

Hierbei handelt es sich um bestimmte Schwächen, die der Körper für

eine spätere Krankheit hat. Wenn der Mensch diese prädestinierenden

Ursachen erkennt, kann er sich gegen die Krankheit schützen. Es

existiert heute eine Vielzahl an sicheren und wahrscheinlichen

Ursachen für die Krebsentstehung. Weshalb aber ein bestimmter Mensch

an einem bestimmten Krebs erkrankt, lässt sich am Einzelfall oft nicht

erklären. Manche Verursacher lösen direkt die Veränderung der

Normalzelle zur Tumorzelle hin aus, man nennt diese Eigenschaft

karzinogen. Zur Krebsentstehung führen: · Strahlen · Viren · chemische

Stoffe · Umwelteinflüsse · persönlicher Lebensstil · Vererbung Zur

eigentlichen Krebsursache wird die Änderung des vererbbaren Materials.

Zur Krebserkrankung bedarf es 5 solcher Änderungen oder Mutationen.

b.) mitwirkende Elemente Dabei handelt es sich um Faktoren, die die

Wahrscheinlichkeit, dass ein Organ oder ein bestimmter Körperteil

erkrankt erhöhen, z. B. Zigaretten oder die Überbeanspruchung eines

Organs. Ein auslösendes Geschehen, wie etwa eine plötzliche psychische

Belastung oder eine Virusattacke können die Krankheit aktivieren.

Fortsetzende Gründe für eine Erkrankung sind, dass der Mensch aus

seinem schlechten Zustand nicht mehr herausfindet. c.) psychische

Beeinflußungsfaktoren Gelegentlich wird zwar behauptet, dass Krebs

eine "Krankheit der Seele" sei. Dies ist aber durch keinerlei

wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Im Gegenteil, auf Grund der

Kenntnisse der modernen Medizin wird die Entstehung von

Krebserkrankungen auf konkrete Veränderungen in der Steuerzentrale

normaler Zellen zurückgeführt. Es ist aber allgemein bekannt, dass

psychische Faktoren zu einer Erhöhung der Krankheitsanfälligkeit

führen können. Gefühle Obwohl sich die Anzeichen dafür vermehren, dass

Gefühle eines jeden Menschen eine Beeinflussung für eine

Krebserkrankung sein könnten, glaubt die Medizin nicht ganz daran.

Viele Forschungsinstitute stellen Nachforschungen darüber an.

Ergebnisse dieser Forschungen: · Die meisten Krebspatienten erlitten

vor ihrer Erkrankung schwere psychische Störungen. · Krebs tritt in

den Kulturen am häufigsten auf, die den Gefühlsäußerungen ihrer

Mitglieder die größten Hemmnisse auferlegen. · Es kommt vor, dass

Krebskranke, die nicht über ihre Krankheit Bescheid wissen, mit

geringeren Beschwerden viel länger leben. Streß Der krebsanfällige Typ

neigt dazu seine Emotionen in sich hineinzufressen. Das scheint zu dem

zu passen, was man über die Streßhormone des Körpers herausgefunden

hat. Menschen die ihre Emotionen nicht ausdrücken, neigen dazu, diese

Hormone aufzubauen. Das wiederum führt zur Unterdrückung des

Immunsystems. Je nach Art des Auslösers wirkt sich Streß auf dreierlei

Weise im menschlichen Organismus aus: Verringerung der

Thymusdrüsenfunktion und der gesamten Lebensenergie, unausgeglichene

Gehirntätigkeit sowie gestörtes Gleichgewicht. Auf die Dauer führt

Streß dazu, dass sich negative Gefühle bilden und festsetzen und das

ist oft die Wurzel von Krankheiten. Verhalten Eine Krebserkrankung ist

die Folge von Verhaltensweisen und betrifft damit die Art und Weise,

in der ein Mensch als körperlich-seelische Einheit agiert. Die

Persönlichkeiten Krebskranker variieren, und es lassen sich keine

speziellen Charakterzüge nennen, die sicher zu einer Krebserkrankung

führen. d.) Beeinflussung von außen Die wichtigsten Möglichkeiten der

Vorbeugung von Tumoren bestehen in: Lebensstil, Umwelt und Beruf.

Viele Krebserkrankungen sind als eine Folge von ungesunden

Wechselbeziehungen zwischen Erbanlagen und Lebensführung zu

betrachten. Umweltbelastungen kann jeder Mensch nur teilweise

entkommen, die Qualität des Essens und Trinkens kann aber selbst

bestimmt werden, ebenso wie man ja selbst rauchen "muss".

Möglicherweise sind bis zu 80% der Krebsfälle auf den Lebensstil

zurückzuführen. Krebs und Lebensweise 51 % Rauchen 43 %

Umweltverschmutzung 36 % falsche (fette) Ernährung 27 % Vererbung 24 %

Alkohol 17 % Streß

Ernährung

Die Ernährung hat nicht nur bei der Entstehung sondern auch bei der

Vorbeugung von Krebs einen hohen Stellenwert. Bestimmte Substanzen,

die natürlicherweise in Lebensmitteln enthalten sind, aber auch durch

Lagerung oder Verarbeitung in Lebensmittel gelangen, wirken

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