Alkohol

Inhalt

1. Vorbemerkung

2. Form

3. Hörer- bzw. Leserschaft

4. Umfang

5. Weitere Umstände

6. Thema

7. Beschaffung von Informationen

8. Auswahl und Gliederung

9. Ausarbeitung

10. Ãœberarbeitung

11. Visuelle und akustische Hilfsmittel

12. Begleitmaterial

13. Vortragstechnik

14. Nacharbeiten des Autors

15. Kritik

16. Die Kunst des Hörens

17. Nacharbeiten des Hörers oder Lesers

Vorbemerkung

Anhand eines Beispiels soll hier gezeigt werden, wie man ein Referat

- einen Sachtext - unter Benutzung moderner Hilfsmittel verfaßt.

Es geht also weniger um den Alkohol (voraussichtlich kommt gar kein fertiges,

zum Abschreiben geeignetes Referat dabei heraus), sondern um die Methode.

Das Unterfangen kostet Zeit, deshalb bitte etwas Geduld und Nachsicht.

Das Thema stammt übrigens aus dem Netz.

Gegeben seien:

· Form (Referat, mündlich und schriftlich)

· Hörer- bzw. Leserschaft (eine Klasse/ein Kurs plus Lehrkraft,

Oberstufe Gymnasium)

· Umfang (mündlich ca. 45 min, schriftlich entsprechend)

· Thema (Der Alkohol)

Form

Für viele Formen gibt es Regeln oder gar Vorschriften, beispielsweise

für eine Diplom- oder Doktorarbeit. Auch Zeitschriften- und Buchverlage

geben formale Regeln vor. Bei Vorträgen in einem festlichen Rahmen

wird sehr auf die Form geachtet. Eine Predigt in einer Kirche hört

sich anders an als ein Vortrag in einem Arbeitskreis des Deutschen Normenausschusses.

Man muss sich also über etwaige formale Forderungen unterrichten.

Hier geht es um ein Referat im Rahmen der Schule. Die formalen Ansprüche

sind bescheiden: man braucht einen Titel (gegeben), eine Einleitung, den

Hauptteil und einen Schluß. Einen Vortrag kann man völlig frei

halten, mit einem Stichwortzettel oder nach einem Manuskript. Die schriftliche

Fassung auf Papier oder für das Netz bedarf darüber hinaus einer

Struktur in Form von Abschnitten, gegebenenfalls ist ein Verzeichnis der

Quellen und weiterführenden Literatur anzuhängen.

Hörer- bzw. Leserschaft

Unter diesem Punkt hat man sich folgende Fragen zu beantworten (wobei

je nach Aufgabe manche Fragen weggelassen werden können):

· Wie groß ist das Publikum?

· Ist das Publikum öffentlich oder eine geschlossene Gruppe?

· Ist das Publikum eine Auswahl nach Alter, Beruf, Interessen

usw.?

· Was erwartet das Publikum von mir?

· Sind unter dem Publikum Seh- oder Hörbehinderte?

· Welche allgemeinen Kenntnisse kann ich voraussetzen?

· Welche Fachkenntnisse kann ich voraussetzen?

· Welche technischen Hilfsmittel sind beim Vortrag verfügbar?

(Wandtafel, Lautsprecheranlage, Projektoren, Videoanlage, Experimente,

Austeilen von Kopien, Flipchart, Vorlesungsassistent)

· Wer liest die schriftliche Fassung? Wird sie vervielfältigt?

· Kommt das Referat ins Internet? Falls ja, in welchem Netzdienst?

· Wird nur ein augenblickliches Publikum angesprochen, oder

soll das Referat auch von kommenden Generationen verwendet werden?

Hier ...

Umfang

· Wie lang darf der Vortrag sein? (Minuten, Seiten, Bytes)

· Muß der Umfang genau eingehalten werden?

· Sind Zwischenfragen erlaubt?

· Ist eine anschließende Diskussion vorgesehen?

Hier soll der Vortrag mit Zubehör 45 min dauern. Für die

eigentliche Rede kann man also 30 min plusminus wenige Minuten ansetzen.

Bei dem gegebenen kleinen Publikum und dem Ziel des Vortrags sollte man

Zwischenfragen zulassen, auf jeden Fall aber die Möglichkeit zu Fragen

im Anschluß vorsehen, gegebenenfalls sogar provozieren. Bei Zwischenfragen

muss der Vortragende an die Zeit denken, eine ausschweifende Diskussion

sprengt den Zeitrahmen und auch die Geschlossenheit des Vortrages. Ansonsten

sind Fragen ein bewährtes Mittel gegen den Schlaf.

Weitere Umstände

· Ziel, Zweck oder Absicht des Referates (Vermitteln von Wissen,

Ãœberzeugen, Feier/Ehrung/Dank)

· Zeitpunkt der Veröffentlichung

· Räumlichkeiten, in denen der Vortrag gehalten wird (im

Freien, kleiner/großer Raum, Bühne, Sitzanordnung)

· Spreche/schreibe ich in eigenem Namen oder für eine Organisation?

· Will ich mit dem Referat eine Qualifikation nachweisen (Examensarbeit)?

· Konkurrenten?

Hier ...

Thema

Das vorliegende Thema ist ziemlich allgemein gehalten, meiner Meinung

nach für ein Referat zu allgemein. Sei's drum. Am unangenehmsten sind

übrigens Vorträge ohne Thema, zum Beispiel Grabreden. Falls man

über das Thema gar nichts weiß, greift man als erstes zu einer

Enzyklopädie (Meyers, Brockhaus, Encyclopaedia Britannica). Dort findet

man oft einige Stichwörter, von denen aus man weitergehen kann. Bei

dem vorliegenden Thema könnten einige Kenntnisse bereits vorliegen,

die grob zu ordnen sind:

· Chemie und Physik

· Wirtschaft und Industrie

· Medizin

· Soziologie, Sprache

· Geschichte

· Politik

· Kultur und Religion

Von diesen Sachinhalten abgesehen, braucht man für die Einleitung

einen Gedanken, der eine Verbindung vom Publikum zum Thema herstellt und

Aufmerksamkeit weckt ("Schon die alten Römer ... " oder ein Goethezitat

oder etwas Einfallsreicheres) sowie einen Gedanken für den Schluß,

der in Erinnerung bleibt und gegebenenfalls die Diskussion eröffnet

("Ich komme zum Schluß und fasse zusammen ..." oder ein Schillerzitat

oder nochmals etwas Einfallsreiches). Es ist wie beim Fliegen: Start und

Landung sind heikel. Falls man einmal einen guten Einfall hat oder findet,

sofort aufschreiben.

Wenn man meint, genügend Oberbegriffe zu haben, geht es an deren

Verfeinerung (Top-Down-Entwurf). Das Folgende ist eine grob geordnete Stoffsammlung:

Chemie und Physik

· Was sind Alkohole? (Einschränkung auf Äthanol?)

· Chemische Eigenschaften der Alkohole?

· Physikalische Eigenschaften der Alkohole?

Wirtschaft und Industrie

· Handwerkliche Berufe um den Alkohol (früher - heute)

· Wirtschaftszweige, die vom Alkohol leben, deren volkswirtschaftliche

Bedeutung

· Wie wird Äthanol industriell hergestellt (Gärung,

Synthese)?

· Für welche Zwecke wird Äthanol technisch verwendet?

· Brennstoff

· Lösungsmittel

· Reinigungsmittel

· Getränkeindustrie: Bier, Most, Wein, Sekt, Brände,

Wässer, Liköre, Sake, Kwass usw.

Medizin

· Alkoholstoffwechsel

· Desinfizierende Wirkung

· Kurzzeitige physiologische Wirkungen (Alkoholvergiftung)

· Langzeitige physiologische Wirkungen (Leber)

· Kurzzeitige psychische Wirkungen, Alkohol als Droge

· Langzeitige psychische Wirkungen, Alkoholismus, Delirium

· Alkohol als Heilmittel

· Alkoholähnliche Drogen

Soziologie, Sprache

· Sitten und Gebräuche um den Alkohol

· Alkoholgenuß - Alkoholmißbrauch

· Statistik des Alkoholkonsums

· Alkoholikerfürsorge, Abstinenzvereinigungen

· Herkunft des Wortes, Bezeichnungen für Alkohol (Aqua

vitae, Wodka, Whisky)

· Wörter zur Beschreibung des Rauschzustandes (blau ...)

· Orts- und Familiennamen mit Verbindungen zu Alkoholika (siehe

Atlas, Telefonbuch)

Geschichte

· Älteste Zeugnisse (Babylon, Indien, China, Griechen,

Römer, Germanen)

· Entwicklung der Alkoholherstellung, Weinbau, Brauwesen

· Die Rolle des Feuerwassers bei der Eroberung Amerikas

Politik

· Gesetzgebung zum Alkohol: Prohibition, Jugendschutz, Reinheitsgebot

· Steuern und Zölle auf Alkohol

· Alkoholstraftaten (Rausch als Straftat, Straftaten im Rausch)

Kultur und Religion

· Alkohol in der Bibel (Noah, Abendmahl)

· Stellung anderer Religionen zum Alkohol (antike R., Islam

...)

· Alkohol in der Kunst

· Literatur: beispielweise

· Jack London: John Barleycorn (König Alkohol)

· Hans Fallada: Der Trinker

· Joseph Roth: Die Legende vom heiligen Trinker

· Bildende Kunst: beispielsweise

· Antike Darstellungen mit Bacchus und Co.

· Edgar Degas, Absinth, im Louvre

· Carl Spitzweg?

· Franz Hals?

· Vincent van Gogh?

· Pablo Picasso?

· Heinrich Zille, zahlreiche Skizzen

· Musik: beispielsweise

· Künstler als Alkoholiker

· Beschaffung von Informationen

· Nachdem man den Umfang des Themas ausgelotet hat, geht es

an die Beschaffung der Informationen, es sei denn, man habe bereits alles

im Kopf. Folgende Wege stehen offen:

· Fragen (Klassen- oder Studienkameraden, Lehrer, Eltern usw.)

· das eigene Bücherregal

· nichtöffentliche Bibliotheken (sofern man Zugang bekommt)

· öffentliche Bibliotheken

· der Buchhandel

· das Internet (der sogenannte Daten-Superhighway)

· Datenbanken (STN, FIZ)

Vorbereitung

Je sorgfältiger die Fragen oder Suchen vorbereitet sind, desto

größer sind die Erfolgsaussichten. Völlig verkehrt wäre

es, als ersten Schritt in einem Dutzend Newsgruppen des Internets einen

Hilferuf loszulassen: "Hilfe!? Ich muss ein Referat über Alkohol

halten (übermorgen). Wer schreibt mir?".

Es gibt dankbare und undankbare Fragestellungen. Während man im

Gespräch mit Menschen die Fragestellung aufgrund von Gegenfragen verbessern

kann und der Gesprächspartner aus dem Zusammenhang der Fragen vieles

erschließt, sind Computer für ein solches Gespräch (noch)

zu dumm. Man braucht klare, einfache Begriffe, die mit und/oder verknüpft

sind. Hier geht es um Alkohol samt seiner Ãœbersetzung ins Englische

und Französische. Synonyma gibt es nicht, Über- und Unterbegriffe

nur wenige.

Ein Gegenbeispiel ist das auch aus dem Schulleben gegriffene Thema

"Die neuen Medien und die Gesellschaft". Neue Medien gibt es viele unter

vielen Namen, die Gesellschaft tritt in vielerlei Gestalt auf, und einem

bestimmten Wissensgebiet lässt sich das Thema auch nicht zuordnen.

Hier muss man die Information in zwei Stufen suchen: zuerst Suchbegriffe

suchen und dann die eigentliche Information über neue Medien und die

Gesellschaft.

Eine kleine Warnung: Man findet sowohl auf Papier wie im Netz viel

Information, aber nur selten fertige, unverändert zu übernehmende

Referate. Man muss suchen, das ist Arbeit und kostet Zeit. Also frühzeitig

beginnen. Manche Vorträge habe ich zwei Jahre lang vorbereitet.

Fragen

Fragen und Diskutieren sind alte Wege der Erkenntnisgewinnung, siehe

Sokrates. Bereits das Stellen der Frage führt manchmal schon zur Erleuchtung.

Bibliotheken

Bücher, Berichte, Zeitschriften, Normen usw. stehen in Bibliotheken

zur Verfügung. Diese reichen von der Privatbibliothek bis zu öffentlichen

Bibliotheken:

· die eigene Büchersammlung

· nichtöffentliche Bibliotheken (Schule, Firmen, Institute)

· öffentliche Bibliotheken (Stadtbüchereien, Landesbibliotheken,

Hochschulbibliotheken usw.)

Betritt man eine Bibliothek zum ersten Mal, muss man sich nach

der Bibliotheksordnung und den Suchmöglichkeiten erkundigen. Die Universitätsbibliothek

Karlsruhe beispielsweise steht als öffentliche Bibliothek jedermann

zur wissenschaftlichen Arbeit und Weiterbildung zur Verfügung, nicht

nur den Angehörigen der Universität. Zum Lesen innerhalb der

Bibliothek bedarf man keiner Zulassung, man geht einfach hinein und benimmt

sich anständig. Zum Entleihen braucht man eine Zulassung in Form eines

Benutzerausweises, den aber jedermann - sogar ein Schüler - bekommen

kann.

Zum Lesen vor Ort gibt es einen Bücher- und einen Zeitschriften-Lesesaal.

Inzwischen stehen auch PCs zum Lesen von CD-ROMs herum. Entleihen kann

man aus der Lehrbuchsammlung (Freihandbücherei) oder dem Magazin.

Aus der Lehrbuchsammlung greift man sich selbst das Buch und marschiert

damit zur Ausgangskontrolle. Vor das Entleihen aus dem Magazin haben die

Götter das Suchen nach der Signatur des gewünschten Werkes mittels

Computer oder Kartei gesetzt. Man kann nach Autoren oder Schlagwörtern

suchen, wobei die Schlagwörter wiederum einer Kartei oder Datei zu

entnehmen sind. Hat man etwas gefunden und das gefundene Buch ist nicht

ausgeliehen, gibt man den Leihwunsch in einen Computer ein. Nach ungefähr

einer Stunde liegt das Buch im Ausleihregal, man nimmt es sich und begibt

sich zur Ausgangskontrolle. Ähnlich funktionieren auch die anderen

Bibliotheken. Nicht vergessen, die Bücher zurückzugeben. Andernfalls

gibts Ärger.

Es kommt vor, dass man ein Buch oder einen Zeitschriftenaufsatz

braucht, den die Bibliothek selbst nicht hat. Dann ist sie jedoch behilflich,

das Werk von einer anderen Bibliothek zu besorgen. Bei dieser Fernleihe

muss der Entleiher die Porto- und Kopierkosten übernehmen. Fernleihe

kostet auch Zeit.

Einige Bücher, die ich auf die Schnelle gefunden habe:

· A. F. Holleman, F. Richter: Lehrbuch der Organischen Chemie,

bei de Gruyter, Berlin

· H. Ost, B. Rassow: Lehrbuch der Chemischen Technologie, bei

Jänecke, Leipzig

· Dr. Oetker Warenkunde, bei Ceres-Verlag, Bielefeld

· K. D. Mörike, E. Betz, W. Mergenthaler: Biologie des

Menschen, bei Quelle + Meyer, Heidelberg

· W. Feuerlein: Alkoholismus - Mißbrauch und Abhängigkeit,

bei Thieme, Stuttgart

Der Buchhandel

Ein Buch wird gekennzeichnet durch Autor, Titel, Verlag, gegebenenfalls

Auflagennummer oder Erscheinungsjahr und in neuerer Zeit durch die Internationale

Standard-Buchnummer (ISBN). Diese Nummer sieht beispielsweise so aus:

ISBN 3-540-57881-1

Der erste Teil ist die Gruppennummer und gibt meist das Sprachgebiet

an. Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz haben

die 3. Der zweite Teil ist die Verlagsnummer. Hier bedeutet die 540 den

Springer-Verlag in Berlin, Heidelberg, New York usw. Der dritte Teil ist

die Titelnummer, der vierte eine Prüfziffer. Eine neue Auflage eines

Buches erhält eine neue Nummer, sofern der Text nennenswert verändert

worden ist. Ein gleichartiges System gibt es auch für Zeitschriften

(ISSN) und Musiknoten (ISMN). Allein mit der ISBN sollte ein Buchhändler

in der Lage sein, ein Buch beschaffen zu können, falls es überhaupt

lieferbar ist. Manche Buchhandlungen arbeiten heute mit Computern und können

in Buchkatalogen nach Stichwörtern suchen.

Internet

Im Internet wenden sich folgende Netzdienste an die Öffentlichkeit:

· Mailing-Listen

· Anonymous-FTP-Archive

· Netnews

· Gopher

· World Wide Web

Sie kommen als Informationsquelle wie auch als Medien zur Veröffentlichung

der eigenen Arbeit in Betracht.

Mailing-Listen sind eine Form der Electronic Mail, bei der die abgeschickte

Mail nicht an einen einzelnen Empfänger geht, sondern als Rundschreiben

an alle Teilnehmer (Abonnenten) der Liste. Der Empfängerkreis ist

genau bestimmt und könnte vom Verwalter der Liste begrenzt werden.

Weltweit gibt es Tausende von Listen. Die erste Arbeit ist daher, geeignete

Listen zu finden. Ein Gesamtverzeichnis gibt es nicht, wohl aber in Rechenzentren

u. a. eine Liste der dort bekannten Listen. Im RZ der Universität

Karlsruhe fanden sich:

· ADD-L@HUMBER.BITNET Forum for discussion of concerns of drinking

and driving

· SO180@UMSLVMA.BITNET Alcohol, Drugs and Society

· ALCOHOL@LMUACAD.BITNET Alcohol and Drug Studies

· ALCOINFO@ECUVM.BITNET Alcohol and Drug related issues

Mailing-Listen eignen sich eher für eine Information auf lange

Sicht.

Ein Anonymous-FTP-Archiv ist eine Sammlung von Files (Dateien) samt

ein bißchen Software auf einem Rechner im Internet, aus der sich

jedermann Kopien ziehen kann. Dieser Netzdienst ist weit verbreitet, so

dass die erste Hürde wieder das Finden der Files ist. Sofern

man den Namen des Files kennt, helfen Suchprogramme wie archie. Eine Stichwortsuche

gibt es nur ansatzweise.

Die Netnews stellt man sich am einfachsten als eine Zeitung vor, die

nur aus Leserbriefen besteht. Da täglich mehrere zehntausend Leserbriefe

erscheinen, sind die Netnews in Rubriken unterteilt, in sogenannte Newsgruppen.

Der Newsserver der Universität Karlsruhe führt etwa 10000 Newsgruppen.

Um in den Genuß dieser Informationsquelle zu gelangen, braucht man

Zugang zu einem Newsserver und ein Leseprogramm wie tin. Das Leseprogramm

listet alle ihm zugänglichen Newsgruppen auf, von denen man einige

subskribiert. Wenn es um Alkohol geht, kommen in Frage:

· alt.alcohol

· alt.culture.true-russian.alcoholics

· alt.drugs.chemistry

· alt.politics.drinking-age

· alt.recovery.aa

· bit.listserv.mednews

· cl.drogenpolitik.allgemein

· cl.soziales.sucht

· de.rec.mampf

· de.sci.medizin.misc

· de.alt.drogen

· fido.ger.medizin

· sci.chem

· sci.engr.chem

· sci.med

· sci.med.nutrition

· rec.food.drink

· uk.food+drink.archives

· uk.food+drink.misc

Die subskribierten Newsgruppen verfolgt man einige Zeit. Nicht alle

sind ergiebig. Mehr als ein Dutzend kann man ohnehin nicht verarbeiten,

und man hat vielleicht noch andere Interessen. Man kann auch eigene Fragen

veröffentlichen. Empfänger der Leserbriefe und zugleich auch

Absender ist eine unbestimmte, eine weltweite Öffentlichkeit. Eine

Liste öffentlich zugänglicher Newsserver findet sich im Netz.

In einigen Newsgruppen wiederholen sich bestimmte Fragen so oft, dass

irgendein netter Mensch sie samt den Antworten zu einer Liste von Frequently

Asked Questions (FAQ) zusammengestellt hat und diese periodisch in den

Netnews veröffentlicht. Diese FAQs sind eine wertvolle Quelle. Viele

FAQs werden auf rtfm.mit.edu archiviert und sind von dort per Anonymous

FTP abrufbar. Auf diesem Rechner finden sich im Verzeichnis pub/usenet-by-group/sci.med

ein File List_of_medical_FAQ_postings sowie im Verzeichnis pub/usenet-by-group/rec.food.drink

eine zehnteilige Folge über Wein, beginnend mit Wine_(the_beverage)_FAQ,_part1_of_10[LONG]

(solche Filenamen gibt es). Diese Files verweisen zusätzlich auf je

einen WWW-Server, auf dem man die FAQs unter Umständen einfacher lesen

kann: Die Medizin findet sich auf http://www.cybertas.demon.co.uk/medfaq.html,

der Wein auf http://www.bath.ac.uk/~su3ws/wine-faq/wine-faq.html. Auf der

Medizinseite findet sich ein Verweis auf die Anonymen Alkoholiker, sonst

leider nicht viel. Im Gegensatz dazu erfordert das Durcharbeiten der Wein-FAQs

mehr als ein Wochenende. Hier nur noch ein URL: Dean Tudor's http://www.acs.ryerson.ca/~journal/wine.html.

Aber wir greifen vor, deshalb nicht mehr.

Die Gopher-Server sind ein menugesteuerter Informationsdienst. Er wurde

bald durch das World Wide Web (WWW) abgelöst, das mehr Möglichkeiten

bietet und sich schnell verbreitet hat. Die noch bestehenden Gopher-Server

sind mit Hilfe von WWW-Browsern (Leseprogrammen) erreichbar.

Das World Wide Web ist gegenwärtig die Krone der Informationsbeschaffung

im Internet. Außer Texten werden auch grafische, bewegte grafische

und akustische Daten vermittelt. Zu Gerüchen fehlt noch ein verbindlicher

Standard, sonst wären sie auch dabei. Falls man sich noch nicht im

WWW auskennt, bemüht man als erstes eine Suchmaschine, beispielsweise

den Meta-Crawler, und lässt ihn nach alkohol, alcohol oder alcool

suchen. Voraussichtlich muss man den Suchbegriff etwas eingrenzen.

Morgens oder am Wochendende suchen, da ist das Netz noch nicht so zäh.

Hier folgt ein gekürztes Ergebnis der Suche nach alcohol and law:

Intoxalock Home Page

InfoSeek: THE INTOXALOCK. An Automotive Safe Driving Device!. A Breath

Alcohol Ignition Device!. An effective safety device that has a major

impact on your local community!. Driving while intoxicated ...

Excite: In cooperation with Iowa State University and TRG, a high tech

engineering firm, Consumer Safety Technology, Inc. Interlock Alcohol Alcohol

Alcohol Abuse Drunk Drunk Driving Drunkenness DWI OWI DUI Intoxicated Intoxication

Alcoholism Alcohol Consumption DWI Legislation Drunk Driving Laws Driving

While Impaired Tower Laws on Driving Drunk Alcohol Breath Testing Alcohol

Breath Testing Breath...

1735, http://www.cstinc.com/ (InfoSeek Excite)

WORLD NEIGHBORS IS:

1. How is World Neighbors different from other aid organizations?

2. World Neighbors Training Materials:

3. Leadership:<

1000, http://www.halcyon.com/fkroger/wn1.html (OpenText)

Alcohol Information

Alcohol. "The prestige of government has undoubtedly been lowered

considerably by the prohibition law. For nothing is more destructive of

respect for the government and the law of the land ...

1000, http://www.calyx.com/~schaffer/alcohol/alcohol.html (InfoSeek)

State law forbids free liquor

State law forbids free liquor State law forbids free liquor By Craig

Jungwirth Recent Massachusetts legislation restricts liquor licensees from

serving free drinks to any person or group of persons, according to the

Code of Massachusetts Regulations (Chapter 204, Section 4.00). It is unclear

whether the regulations would apply to MIT living groups that secure liquor

licenses for parties. "These regulations apply to all licenses issued,"

said John Douglas Cummings, counsel to the Massachusetts Alcoholic Beverages

Control Commission (ABCC). The regulations on serving and consuming alcohol

in Massachusetts took effect Dec. 10, 1984, Douglas said. The regulations

which could affect licensed events

1000, http://the-tech.mit.edu/V105/N3/alco.03n.html (Lycos)

Prevention Primer: Impaired Driving

Impaired Driving. Impaired driving occurs when a person operates a

motor vehicle while under the influence of alcohol or other drugs. It is

estimated that two in every five Americans will be ...

982, http://www.well.com/user/edwardo/duiprimer.html (InfoSeek)

DUI Law

VC 23152 - Alcohol and Drugs and Driving. The Vehicle Code book (available

at any DMV officer for 3.00). codified in 1935 states the following under

its Drinking and. Alcohol section.. VC ...

982, http://www.ccsa.ca/tromso.htm (InfoSeek)

Blood Alcohol Limit As A Measure Of Intoxication

Emergence of Experts. Blood alcohol limits have been in existence

since the early 1920's. Throughout the 1930s and 40's many European countries

put alcohol limits in their laws based on ...

982, http://www.well.com/user/edwardo/bacmeasure.html (InfoSeek)

Frequently Asked Questions

by Lawrence Taylor - Dean of the National College DUI Defense for 1995.

. 1. What do police officers look for when searching for drunk drivers

on the highways? The following is a list of symptoms ...

982, http://www.well.com/user/edwardo/20FAQ.html (InfoSeek)

NEST Technologies

DRUG drug Drug ALCOHOL alcohol Alcohol ALCOHAL alcohal Alcohal TESTING

testing Testing WORKPLACE workplace Workplace REASONABLE SUSPICION reasonable

suspicion Reasonable Suspicion COMPANY company ...

965, http://nestnet.com/nest/ (InfoSeek)

10 Questions about Drunk Driving

Get the Daily PIXPage Ski Report!. Selected video is now available!

. DRUNK DRIVING:Ten basic questions and answers you need to know. From

KPIX Legal Analyst Peter Keane. Certain features of ...

965, http://www.well.com/user/edwardo/kpixkeane.html (InfoSeek)

South Dakota State Wine Laws

954, http://beep.roadrunner.com:80/wine/lawsd.html (Inktomi)

Law Enforcement & Corrections Links

Law Enforcement & Corrections Links Government Alcohol, Tobacco,

and Firearms (ATF) Centeral Intelligence Agency (CIA) Department of the

Treasury - Federal Law Enforcement Training Center Department of Justice

Home Page DOJ Executive Direction and Management Offices DOJ Investigatory

and Law Enforcement Offices DOJ Legal and Policy Offices DOJ Litigation

Organization Drug Enforcement Agency (DEA) Emergency Allied Services Federal

Bureau of Prisons

929, http://iridium.nttc.edu/law/law_links.html (Lycos)

law.listserv.cjust-l

[Chicago-Kent College of Law] [The LDN Homepage] [Advanced Search]

[Help] [LDN Info] law.listserv.cjust-l Topic: Criminal Justice Discussion

List (Two-way) Read the FAQ.

907, http://www.kentlaw.edu/cgi-bin/ldn_news/-L+law.listserv.cjust-l+1995+05+20

(Lycos)

Puerto Rico Wine Laws

904, http://beep.roadrunner.com:80/wine/lawpr.html (Inktomi)

Intoximeters Inc. - Alcohol Breath Test Home Page

900, http://www.intox.com/ (WebCrawler)

Intoximeters Inc. - Alcohol and the Human Body

Because the body metabolizes alcohol at a fairly constant rate (somewhat

more quickly at higher and lower alcohol concentrations), ingesting alcohol

at a rate higher than the rate of elimination results in a cumulative effect

and an increasing blood alcohol concentration. Because of the higher metabolic

rate for alcohol lower peak blood alcohol concentrations are achieved by

chronic alcohol...

830, http://www.intox.com/Physiology.html (Excite)

Facts About Alcohol

The drinker's blood alcohol concentration depends on: * the amount

consumed in a given time * the drinker's size, sex, body build, and metabolism

* the type and amount of food in the stomach. There is a direct relationship

between the overall level of consumption within a population and the number

of alcohol- dependent people.

830, http://www.arf.org/isd/pim/alcohol.html (Excite)

National Clearinghouse for Alcohol and Drug Information

" Seventh Special Report to the U.S. Congress on Alcohol and Health

(Secretary of Health and Human Services, January 1990) Crime is inextricably

related to alcohol and other drugs (AOD). U.S. Department of Health and

Human Services, National Institute on Alcohol abuse and Alcoholism, Alcohol

and Health: Sixth Special Report to Congress on Alcohol and Health from

the Secretary of Health...

810, http://www.health.org/pubs/makelink/ml-violc.htm (Excite)

Intoximeters Inc. - Other Network Resources

The Canadian Centre on Substance Abuse is a non-profit organization

working to minimize the harm associated with the use of alcohol, tobacco

and other drugs. The Web of Addictions is dedicated to providing accurate

information about alcohol and other drug addictions and to act as a resource

for teachers, students and others who needed factual information about

abused drugs.

790, http://www.intox.com/Resources.html (Excite)

Alcohol and Drug Rules

In addition, refusing to submit to an alcohol test and using alcohol

within eight hours after an accident or until tested (for drivers required

to be tested) are prohibited. Post-accident - conducted after accidents

on drivers whose performance could have contributed to the accident (as

determined by a citation for a moving traffic violation) and for all fatal

accidents even if the driver is...

780, http://www.spadion.com/nta/adrules.html (Excite)

Growing Up Drug Free: A Parent's Guide To Prevention

Young people who use alcohol, tobacco, and other drugs typically begin

before leaving the ninth grade. Should there be fewer or different chores

because of added homework assignments or after- school activities?

780, http://www.seamless.com/talf/ftc/drgfree.html (Excite)

Alcohol Information

It is an open secret that the dangerous increase of crime in this country

is closely connected with this" -Albert Einstein, "My First Impression

of the U.S.A.", 1921 The VCL: Architects of Repeal by Richard M. Evans,

Attorney at Law. This is a good discussion of the Voluntary Committee of

Lawyers which provided the legal framework for the repeal of alcohol Prohibition.

780, http://www.calyx.net/~schaffer/alcohol/alcohol.html (Excite)

Norton Medical Industries - FAA

Alcohol is now going to be treated seriously as a mind altering substance

that can affect work place safety. Workers who have had a positive finding

at any company are now required to be evaluated by a SAP (Substance Abuse

Professional) before returning to work and must follow his prescription

for follow-up testing.

780, http://www.nortonmedical.com/faa.html (Excite)

Law Reform (Miscellaneous Provisions) (Scotland) Act 1990 (c. 40)

Law Reform (Miscellaneous Provisions) (Scotland) Act 1990 (c. 40) Law

Reform (Miscellaneous Provisions) (Scotland) Act 1990 (c. 40) Prepared

for the Internet by HMSO published by HMSO as ISBN 0 10 544090 6 9.85 pounds

sterling (c) Crown copyright 1990 The introduction states: "An Act, as

respects Scotland, to make new provision for the regulation of charities;

to provide for the establishment of a board having functions in connection

with the provision of conveyancing and executry services by persons other

than solicitors, advocates and incorporated practices; to provide as to

rights of audience in courts of law, legal services and judicial appointments,

and for the establishment and functions

576, http://www.hmsoinfo.gov.uk/hmso/document/Acts/01990040.htm (Lycos)

PreVent

570, http://www.prevent.com/ (WebCrawler)

The Salvador Dalí Archives

Welcome. to the. Salvador Dalí Archives. ©1976, Frank Hunter.

The Archives, located in New York City, is a private repository for information

about Salvador

500, http://daliarchives.com/ (AltaVista)

Reinheitsgebot: German Beer Purity Law

Adopted in 1516, the oldest provision still enforced to protect the

consumer. (Entertainment:Drinks and Drinking:Alcoholic Drinks:Beer)

500, http://alpha.rollanet.org/library/ReinHeit.html (Yahoo)

http://www.montana.com/mandt/LAWPAGE1.htm

480, http://www.montana.com/mandt/LAWPAGE1.htm (WebCrawler)

On the Question of Drug Legalization

470, http://www.intellinet.com/~aclight/kim/legaltzn.html (WebCrawler)

Alcohol Education

450, http://b61600.student.cwru.edu/beast/education.html (WebCrawler)

Law Enforcement in the NII: Law Enforcement Information Systems

Current Systems

1. International

2. Federal<

95, http://www.seas.gwu.edu/student/decina/law_document2.html (OpenText)

California DUI/DWI & DMV (Driving under the influence, driving

while intoxicated, Department of Motor Vehicles), Quiz, Survey, Legal &

Law links, Joshua M. Dale, Esq.,...

1.1.1.1. Last update January 7, 1996. This site dedicated to my...

2. DUI" -

__ Edwardo's California First Offender DUI Law...<

93, http://www.zoom.com/jmd_ent/ (OpenText)

69, http://ap-www.uchicago.edu/AcaPubs/Law95/5law95_crs.html (OpenText)

Screening for Alcohol and Other Drug Abuse

Screening for Alcohol and Other Drug Abuse 47.Screening for Alcohol

and Other Drug Abuse

Recommendation: <

61, http://cpmcnet.columbia.edu/health.sci/.gcps/gcps052.html (OpenText)

ALCOHOL POLICY OPTIONS TASK FORCE

DUKE UNIVERSITY

OCTOBER 1994

1. Health and Safety<

56, http://www.mis.duke.edu/Task_forces/Alcohol/Alcohol.html (OpenText)

New Law Signed at Fair

Zero tolerance for teenagers who drink Many state fair goers experienced

a once-in-a-lifetime opportunity to see a piece of enacted legislation

signed into law by a governor. "Come see Governor Jim Edgar sign a real

law," blared the loudspeakers at the 1994

56, http://www.ncsa.uiuc.edu/Edu/StateFair/law.html (OpenText)

Statistics on substance abuse - alcohol, tobacco and other drugs

last update 21-Dec-95

Horizons 1994: Alcohol and Other Drug Use in Canada (Executive Summary)

Horizons One: Older Canadians' Alcohol and Other Drug Use: Increasing our

Understanding (Executiv

56, http://www.ccsa.ca/stats.htm (OpenText)

Ein paar Nieten waren auch darunter. Wie Dali hineingekommen ist, ist

mir noch ein Rätsel, aber der Verweis ist interessant. Als Ausgangspunkt

für weitere Recherchen ist das Suchergebnis zu gebrauchen. Gelegentlich

findet man auch per Zufall eine WWW-Seite. In Sachen Schnapsbrennen ist

beispielsweise die Landrat-Lucas-Schule zu Leverkusen führend: http://www.bull.de/lls/faecher/technik/fusel.html

. So etwas findet kein dummer Computer, dafür braucht man eine Nase.

Zu manchen Themen gibt es WWW-Seiten, die viele Hinweise (URLs) enthalten.

Sie werden als "Starting Points" bezeichnet. Hat man eine solche Seite

erwischt, so kommt mit einem Schlag viel Information (und Arbeit) ins Haus.

Geht es um Schulthemen, kann man mit http://www.ciw.uni-karlsruhe.de/tmg/"

beginnen, zwar nicht ein ausgesprochener Starting Point, aber doch mit

vielen einschlägigen URLs. Bei Computerthemen kann http://www.ciw.uni-karlsruhe.de/technik.html"

ein Anfang sein. Das Thema "Alkohol" ist zu breit für einen Starting

Point, vermute ich.

Datenbanken

Es gibt weltweit mehrere tausend Datenbanken, die gegen Bares Informationen

liefern. Im Bereich der Schule kommen sie aus einem naheliegenden Grund

kaum in Betracht, wir erwähnen sie der Vollständigkeit halber.

Man unterscheidet Faktendatenbanken (die beispielsweise Tabellen zu Dichte

und Viskosität der Alkohole enthalten) und bibliografische Datenbanken,

die Literatur zum Thema benennen.

Hersteller und Anbieter einer Datenbank sind in vielen Fällen

getrennte Organisationen. Wenn es um Alkohol geht, ist die Datenbank CEABA

(Chemical Engineering And Biotechnology Abstracts) eine Quelle für

bibliografische Hinweise zu den technischen und naturwissenschaftlichen

Aspekten. Sie wird von der DECHEMA e. V. (Deutsche Gesellschaft für

Chemisches Apparatewesen, Chemische Technik und Biotechnologie e. V.) in

Frankfurt (Main) und der Royal Society of Chemistry in Cambridge, UK gemeinsam

hergestellt. Angeboten wird sie von STN (Scientific and Technical Information

Network) International mit Sitz in Karlsruhe, Tokyo und Columbus/Ohio.

Hat man einen Zugang (Benutzerkonto samt Passwort) zu STN, so wählt

man sich mit seinem Computer dort ein, sucht eine Datenbank aus - gegebenenfalls

auch mehrere - und startet eine Suche nach einem Stichwort. Meist erzielt

man anfangs zu viele Treffer, so dass man die Suche sachlich und zeitlich

eingrenzen muss. Schließlich druckt man sich das Suchergebnis

(bibliografische Angaben, Abstract) aus. Die Seiten legen den Grund für

die weitere, eigene Arbeit. Die Kosten hängen von mehreren Faktoren

ab, sie liegen rund bei 2 DM pro Treffer; die ganze Suche kostet zwischen

hundert und tausend DM.

Eine kombinierte Suche in den Datenbanken CEABA, VtB und Compendex

- die thematisch verwandt sind, wobei die Compendex aus den USA stammt

- nach dem Suchmuster alkohol? or alcohol? or alcool? (das Fragezeichen

bedeutet eine beliebige Fortsetzung) ergab 25.360 Treffer. Das ist bei

weitem mehr, als man verarbeiten und bezahlen kann. In der Regel versucht

man, die Anzahl unter hundert zu bringen. Die Eingrenzung auf aethanol?

or ethanol? führte zu 15.120 Treffern, reicht also auch nicht aus.

Eines dieser Ergebnisse sieht so aus (leicht gekürzt):

Titel: Process for converting cellulosic materials

into fuels and

chemicals

Autoren: Scott, C. D.; Faixon, B. D.; Davison, B. H.; Woodward,

J.

(Martin Marietta

Energy Systems Inc., Oak Ridge, TN, USA)

Quelle: US Patent (1994) US 5348871 (Appl. US 884506, Filed

15 May 92)

Dokumententyp: Patent

Sprache: Englisch

Abstract: A process is disclosed for preparing glucose and ethanol

from cellulosic

material. Cellulase is reacted with a

slurry of the

material, and hydrolysis occurs. The slurry

passes into

a second vessel containing immobilized

cellobiase.

The hydrolysis products of glucose, cellulase

and particulate

matter is filtered and adsorbed onto a complex.

The glucose

is then reacted with Zymomonas mobilis to form

ethanol.

Klassifikationskode:

9433 Biotechnologie:

Grundchemikalien

9141 Biotechnologie:

Bakterien und Blaualgen

9143 Biotechnologie:

Hoehere Pflanzen und deren Zellen

Kontrollbegriffe:

Bakterium, Brennstoff,

Chemische Industrie, Enzym,

Herstellen,

Hydrolyse, Mikroorganismus, Zellstoff

Ergänzende Begriffe:

Immobilized

Enzyme, Zymomonas mobilis, Hydrolysis, Cellulase,

Cellulose, Cellobiase,

Fuel, Chemical Production

Im WWW hat kürzlich ein Moskauer Wissenschaftler einen Vergleich

von Recherchen nach einem naturwissenschaftlichen Begriff in Datenbanken

obiger Art und mittels Suchmaschinen im WWW veröffentlicht. In den

Datenbanken fand sich mehr Literatur zu dem Thema, im WWW mehr ergänzende

Information. Das ist verständlich, da bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen

das Papier als Medium noch überwiegt.

Die Beschaffung der Literatur ist eine neue Geschichte. Zum Teil sind

die Datenbank-Anbieter behilflich. Ansonsten Bibliotheken.

Auswahl und Gliederung

Nachdem man hoffentlich reichlich Stoff gefunden hat, ist zu überlegen,

ob man alles bringt, exemplarisch arbeitet oder nur einen Punkt auswählt.

Diese Frage ist in Verbindung mit Publikum, Ziel und Umfang zu beantworten.

Falls das Thema vorgeschrieben ist, muss man es sich an dieser

Stelle noch einmal genau ansehen. Das Referat kann hervorragend geschrieben

sein, Goethe, Thomas Mann und Marcel Reich-Ranicki zu Stürmen der

Begeisterung hinreißen: Wenn das Thema verfehlt ist, gibt es eine

Fünf. Oft hilft es, das Thema in Fragen aufzulösen, indem man

zu jedem einzelnen Wort des Themas Fragen stellt. Man kann auch fragen,

was NICHT zum Thema gehört. Sofern man darf, kann man auch Leidensgenossen

nach ihrem Verständnis des Themas befragen. Selbst wenn man das Thema

trifft, kann man es unbeabsichtigt zu eng oder zu weit sehen. Im vorliegenden

Fall lautet das Thema nicht "Alkoholismus".

Nachdem der Stoff eingegrenzt ist, sollte man sich mehrere Möglichkeiten

zur Strukturierung oder Gliederung überlegen. Vorträge sind immer

eine lineare Folge von Gedanken, in schriftlichen Formen kann man durch

Querweise eine bescheidene Vernetzung erreichen, bei Hypertext ist die

Vernetzung ein wesentliches Merkmal, dem Empfänger wird eine Reihenfolge

nur über kurze Strecken vorgeschrieben.

Das Thema kann bereits eine Gliederung nahelegen (systematisches Vorgehen),

ansonsten gibt es einige allgemeine Wege:

· Vom Einzelfall (Beispiel) zum allgemeinen Prinzip (abstrahieren)

· Vom allgemeinen Prinzip zur Anwendung (konkretisieren)

· Vom Bekannten zum Neuen

· Vom Einfachen zum Komplexen

· These - Antithese - Synthese

· Steigerung (vom allgemein Anerkannten zur meiner persönlichen

Meinung)

Ausarbeitung

Wir haben jetzt den Stoff ausgewählt, ihn überzeugend gegliedert,

die Informationsquellen angezapft. Damit sind die Vorarbeiten erledigt,

die Arbeit beginnt.

Mündliche Fassung

Auch ein mündliches Referat arbeite ich schriftlich aus, aber

das soll jeder halten, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

Ein Vortrag beginnt mit der Begrüßung (Honoratioren nicht

vergessen), der Vorstellung des Themas und gegebenenfalls auch des Referenten.

Dann folgt besagter Geistesblitz, der die Verbindung vom Publikum zum Thema

schafft, es aus seiner Lethargie (Schlaf) reißt und eine wohlwollende

Grundstimmung verbreitet. Der Blitz muss leichtverdaulich sein, denn

die ersten Sekunden braucht das Publikum zur Einstimmung auf den Referenten.

Also:

Hochverehrter Lehrkörper, meine sehr geehrten Damen und Herren,

liebe Mitschülerinnen und Mitschüler!

Unser heutiges Thema lautet "Der Alkohol", nicht mehr und nicht weniger.

Den Referenten brauche ich in diesem Kreise wohl nicht vorzustellen. Seine

Erfahrung auf dem genannten Gebiet ist allgemein anerkannt.

(Jetzt kommt der Geistesblitz, auf den ich noch warte. Theologen nehmen

hier gern ein persönliches Erlebnis aus der jüngeren Vergangenheit:

Gestern begegnete mir auf dem Friedhof ein Alkoholiker...)

Bei einem Vortrag zwecks Wissensvermittlung (darum geht es bei dem

vorliegenden Thema vermutlich) stellt man an den Beginn des Hauptteils

eine Übersicht über die Hauptpunkte, möglichst verbunden

mit einer Darstellung für die Augen (Tafelanschrieb, Overhead-Folie,

Kopien), auf die man im weiteren Verlauf immer wieder zurückkommt.

Schriftliche Fassung

Die schriftliche Fassung beginnt mit Thema und Autor, die Begrüßung

entfällt. Falls der Autor näher vorgestellt werden soll, ist

hierfür eine Fußnote oder ein Verweis (Hyperlink) geeignet.

Ãœberarbeitung

Wenn das Referat fertig zu sein scheint, soll man es etwas ruhen lassen.

Bei dem vorliegenden Thema bietet es sich an, in der Ruhezeit ein kleines

Praktikum zu absolvieren (vorausgesetzt, man ist volljährig). Ich

denke da an eine Moselfahrt. Auf jeden Fall sollte man das Referat zeitweilig

in den Hintergrund verdrängen.

Dann holt man es wieder hervor und

· überprüft nochmals die Logik der Gedankenfolge,

· feilt am Ausdruck (Wortwahl, Satzbau) und

· kürzt es um 10 % (überflüssige Wörter

und Wiederholungen, Randgedanken).

Beim Kürzen achte man auf nichtssagende Adjektive und Hilfsverben.

Auch Adverbialausdrücke wie in der Regel kann man in der Regel weglassen,

da der Leser oder Hörer in der Regel weiß, dass es keine

Regel ohne Ausnahme gibt.

Visuelle und akustische Hilfsmittel

Bei Sachvorträgen werden gern visuelle und bei entsprechenden

Themen auch akustische Hilfen wie Dias, Folien, Video- oder Tonbänder

eingesetzt. Manche Dinge lassen sich auf diesen Wegen einfacher, schneller

und einprägsamer vermitteln als mit der Rede oder Schreibe allein.

Für alle visuellen Mittel gibt es eine ebenso alte wie eiserne

Regel: Falls die Bilder im wesentlichen Text enthalten, gehen maximal 15

(in Worten: fünfzehn) Zeilen auf das Bild. Was darüber ist, das

ist vom Übel, für die Katz, den Mäusen gepfiffen oder a

Complete Waste of Time, was immer Sie bevorzugen.

Zweite Regel: Dias oder Folien für den Vortrag fortlaufend numerieren.

Nach einem Satz aus der Thermodynamik ist die richtige Ordnung der Bilder

ein unwahrscheinlicher Zustand. Die Nummern helfen beim Herstellen der

Ordnung und dienen auch der Verständigung mit dem Knecht am Projektor.

Dritte Regel: Bilder, die nicht erklärt werden und zu deren Verstehen

dem Zuhörer und -schauer keine Zeit gelassen wird, lässt

man besser gleich weg.

Es gibt mittlerweile für zehn- bis zwanzigtausend DM Bildschirmprojektoren,

die für einen Hörsaal mit hundert Sitzen ausreichend hell sind.

Ãœblicherweise werden sie an einen PC angeschlossen. Man darf jedoch

nicht vergessen, dass der Bildschirm aus einem Abstand von 30 bis

50 cm betrachtet wird, die Projektionswand aus weiterer Entfernung, ähnlich

wie bei Dias. Man muss die Schrift deutlich größer wählen

als bei der Bildschirmarbeit. Am PC sollte ein Mitarbeiter sitzen, der

Redner sollte nicht durch Tastatureingaben abgelenkt werden.

Dias, Folien, Poster, Flipcharts

Begleitmaterial

Der Zweck des Referates kann erfordern, den Hörern auch etwas

schwarz auf weiß in die Hand zu geben, Zahlenmaterial, Kopien von

schwierigen Zeichnungen oder Listen von URLs beispielsweise. Wollen Sie

fortschrittlich erscheinen, verteilen Sie selbstgebrannte CDs an das Publikum.

Vortragstechnik

Viele Leute haben Angst, vor einem Publikum aufzutreten. Ein bißchen

Lampenfieber ist normal und nützlich, die Angst kann man mindern.

Die Redekunst ist keine Gottesgabe wie blaue Augen oder ein Rauschebart,

sondern zum großen Teil Handwerk (Mundwerk?), das man lernen kann

und muss.

Wer ausgeschlafen ist, denkt und spricht klarer. Da man in der Nacht

vor einem entscheidenden Vortrag unruhig schläft, soll man bereits

ein, zwei Tage vorher ausschlafen. Die Kleidung sei etwas gehobener als

die des durchschnittlichen Zuhörers, das stärkt das Selbstbewußtsein

und wird auch erwartet. Aber nur etwas, sonst richtet sie eine Schranke

auf. Albert Einstein konnte in einem alten Pullover vor ein Publikum treten

(ich weiß nicht, ob er das getan hat), aber der von der vorliegenden

Hilfe angesprochene Kreis dürfte noch nicht ganz dessen Ruf erlangt

haben.

Ãœber ein Thema, das man beherrscht, spricht man lockerer als über

ein Gebiet, das man sich eine Woche zuvor angelesen hat. Man sollte auch

mehr vom Thema wissen, als man im Vortrag bringt. Es ist peinlich, wenn

schon bei der ersten Zwischenfrage die Grenzen des Vortragenden offenkundig

werden. Andererseits braucht man auch nicht um jeden Preis den Schein der

Allwissenheit aufrecht zu erhalten. Also frühzeitig mit Informieren

beginnen (ist leichter geschrieben als getan).

Den ersten und den letzten Satz des Vortrags (Start und Landung) auswendig

lernen. Was dazwischen kommt, ist nicht so wichtig. Wenn man eine strenge

Zeitvorgabe hat, gegen Ende einen Abschnitt vorsehen, den man gegebenenfalls

weglassen kann, ohne dass es die Hörer merken. Für eine

freien Vortrag braucht man mehr Zeit als für das Vorlesen.

Etwaige technische Hilfsmittel frühzeitig vor dem Vortrag prüfen.

Ersatzlampen für Projektoren vorsehen. Wenn eine Lampe durchbrennt,

fliegt oft auch eine Sicherung raus. Kreide, Schwamm, Zeigestock, Verdunkelung,

Mikrofon, Batterien, Kabel, Stecker, Adapter usw. Reihenfolge und Orientierung

von Dias oder Folien prüfen. Schon mal etwas von Edward A. Murphy,

Jr. gehört?

Nicht zu schnell reden. Pausen (an der richtigen Stelle) tragen wesentlich

zum Eindruck bei. Das Publikum anschauen, nicht auf den Boden und nicht

über das Publikum hinweg.

Wenn es irgend geht, frei sprechen, allenfalls mit kurzen Notizen (Karteikarten).

Das Publikum muss ja auch frei hören. Auf die Rückseite

der Karteikarten kann man ergänzende Informationen schreiben, um bei

Fragen aus dem Publikum gerüstet zu sein (Jahreszahlen, Definitionen,

Formeln, Quellen). Karten numerieren.

Probevortrag in kleinem Kreis: Ich halte so etwas nicht gerne, mir

fehlt dann beim Hauptvortrag die Spontaneität. Aber wenn es sehr auf

die Form ankommt, oder wenn man wenig Ãœbung im Reden hat, ist eine

Generalprobe zweckmäßig.

(Goethe, Kleist, Tucholsky)

Nacharbeiten des Autors

Das Referat ist vorgetragen, das Publikum hat eine Zugabe verlangt,

man verspürt eine große Erleichterung, um nicht zu sagen Leere.

Leider folgen jetzt noch einige lästige Arbeiten ohne nennenswerte

Erfolgserlebnisse.

Literaturverzeichnis, Quellenangaben

Ein Schrifttums-, Literatur- oder Quellenverzeichnis am Ende des Werkes

verfolgt zwei Ziele:

· Nennung der benutzten Quellen

· Hinweise auf weiterführende Werke

Bei wissenschaftlichen Werken ist es üblich oder wird sogar verlangt,

die benutzten Quellen zu nennen. Das ist zum einen eine Frage der Ehrlichkeit

- man will sich nicht mit fremden Federn schmücken - zum anderen ermöglicht

die Nennung dem Leser, die aus den Quellen übernommenen Fakten und

Behauptungen nachzulesen.

Da man in einem Referat nicht alles zu einem Thema sagen kann, mancher

Hörer oder Leser sich aber eingehender mit dem Thema befassen möchte

und der Autor des Referates vermutlich einen gewissen Ãœberblick hat,

kann er mit Hinweisen weiterhelfen. Die beiden Arten von Literaturverweisen

sollte man deutlich voneinander trennen.

Für Dokumente auf Stein, Pergament und Papier haben sich in Jahrtausenden

feste Regeln dafür gebildet, wie man sie anführt. Diese passen

nicht in allen Einzelheiten auf die immateriellen und hochdynamischen Dokumente

im Netz. Oberster Gesichtspunkt ist, dass man die Quelle wiederfindet

(sofern sie noch existiert). In Deutschland gilt die vierteilige, insgesamt

dreiunsiebzigseitige Norm DIN 1505 (nicht DIN EN 1505): Titelangaben von

Dokumenten. Ich zögere, sie hier abzuschreiben. Auf http://www.johnco.cc.ks.us/~kgeekie/mla.htm

fanden sich zumindest Anfang Dezember 1997 einige Verweise auf Empfehlungen

aus den USA. Hier nur einige Beispiele: (demnächst in diesem Theater).

Abstract, Schlagwörter

Ein Abstract ist eine Zusammenfassung von wenigen Zeilen Umfang, in

der die Hauptpunkte des Referates vorkommen, eine Art von erweiterter Ãœberschrift.

Es hilft dem Leser bei der Entscheidung, ob das Referat für ihn von

Interesse ist. Abstracts werden auch von Literaturdiensten und Datenbanken

ausgewertet. Da die Auswertung heute mit Hilfe von Computern erfolgt, die

bekanntermaßen dumm sind, ist es wichtig, dass die Schlagwörter

im Abstract vorkommen, möglichst in der grammatischen Grundform.

Das gleiche Ziel verfolgen eigens genannte Schlagwörter. Sie brauchen

nicht wörtlich im Text vorzukommen, aber sie sollen die Einordnung

des Textes in Sachgebiete ermöglichen.

Hier ...

Index

Ein Index oder Register dient - vor allem bei längeren Werken

- dem Finden von Informationen innerhalb des Textes und ergänzt so

das Inhaltsverzeichnis. Für den Leser ist er eine große Hilfe,

für den Autor bedeutet er eine große Mühe, auch dann noch,

wenn ein Computer bei der Zusammenstellung hilft.

In den Index kommen vor allem wichtige Stichwörter aus dem Text,

dann aber auch Varianten der Schreibweise und Synonyma mit einem Verweis

auf das bevorzugte Stichwort. Also:

· Ethanol siehe Äthanol

· Äthylalkohol siehe Äthanol

· Weingeist siehe Äthanol

· Zirrhose siehe Leberzirrhose

Manchmal faßt man auch mehrere verwandte Stichwörter zu

einem Oberbegriff zusammen:

· Bier

· Ale

· Altbier

· Bockbier

· Dattelbier

· Doppelbock

· Dünnbier

· Eisbock

· Export

· Fruchtbier

· Hanfbier

· Heidekrautbier

· Kölsch

· Lagerbier

· Liebesbier

· Malzbier

· Märzenbier

· Mohnbier

· Pils

· Porter

· Schwarzbier

· Starkbier

· Stout

· Vollbier

· Wacholderbier

· Weißbier

· Weizenbier

Man muss sich immer fragen, wonach ein Leser suchen könnte.

Formatieren, Umbrechen, Aufmachung (Layout), Typografie

Früher befaßte sich ein eigener Beruf mit den obigen Aufgaben,

der Setzer, unter Umständen noch der Grafiker. Im Zeitalter der Computer

liegen sie weitgehend beim Autor. Der hat damit die Freiheit, seine Vorstellungen

zu verwirklichen und - da ihm die entsprechende Ausbildung mangelt - auch

die Freiheit, Greueltaten zu begehen.

Bei einem Sachtext ist das Ziel Lesbarkeit, nicht Kunst, wobei sich

diese Ziele nicht völlig ausschließen.

Korrekturlesen

Ich kann beim Lesen nicht gleichzeitig auf die Gedankenfolge und die

Rechtschreibung achten. Im ersten Fall erfasse ich Wortgruppen, ja ganze

Absätze mit einem Blick, im zweiten lese ich Wort für Wort.

Da es heute Korrekturprogramme gibt, sollte man sie verwenden und nicht

zu viel von ihnen erwarten. Gut sind sie im Finden von Tippfehlern, die

oft zu sinnlosen Zeichenfolgen führen. Die anschließende Prüfung

von Hand ersparen sie nicht. Bei dieser sind auch Verweise und Numerierungen

sowie die Einhaltung gebräuchlicher typographischer Regeln zu prüfen.

Wer falsche oder fehlende Ligaturen erkennt, darf sich schon zu den Fachleuten

zählen.

Kritik

Die Vollendung des Referates besteht in einem Echo aus dem Publikum,

einer Rückkoppelung, einem Feedback, einer Kritik. Falls die Kritik

etwas taugt, kann man daraus lernen. Oft muss man sie provozieren.

Je nach dem Rahmen des Referates gibt es folgende Wege:

· Fragen und Zwischenfragen während des Vortrags

· Fragebogen im Anschluß an das Referat

· Interview einzelner Hörer oder Leser

· Diskussion über das Referat in kleiner Gruppe

· Videoaufzeichnung des Vortrages (Selbstkritik)

· bei schriftlichen Arbeiten: Rezensionen (die im schlechtesten

Fall nur fehlerhafte Inhaltsangaben sind)

Die Kritik umfaßt Inhalt wie Form, positive wie negative Punkte.

Kritisieren und Kritik vertragen erfordern beide eine gewisse seelische

Größe, die man nicht immer von vornherein hat. Man kann übungshalber

auch einmal bei einem Vortrag, dessen Inhalt weniger interessiert, auf

die technischen und formalen Punkte achten. Selbst von einem mißratenen

Vortrag kann man noch lernen, wie man es nicht machen soll.

Eine besuchenswerte WWW-Seite in diesem Zusammenhang ist http://www.ciolek.com/WWWVL-InfoQuality.html,

die Information Quality WWW Virtual Library von M. Ciolek, Australien.

Sie ist zugleich ein Beispiel dafür, dass geografische und logische

Entfernungen zwei verschiedene Dinge sind.

(Lessing, Reich-Ranicki)

Die Kunst des Hörens

In den Schulbüchern ist von Sprechen, Lesen und Schreiben oft

die Rede, vom Hören nie. Da ein Vortrag ohne Zuhörer nur eine

halbe Sache ist, wenden wir uns nun der schweigenden Mehrheit im Klassenzimmer

oder Hörsaal zu und fragen: Wie zieht ein Hörer den größten

Nutzen aus einem Referat?

Vorbereitung

Zur Person

Etwas über den Vortragenden bzw. Verfasser zu wissen - Lebenslauf,

Arbeitsgebiet, weitere Veröffentlichungen - erleichtert das Verständnis

und erhöht manchmal das Interesse an dem Referat. Eine unerwünschte

Nebenwirkung kann darin bestehen, dass man sich ein Vorurteil bildet,

ehe man das Referat kennt. Nicht alles, was aus einem berühmten Kopf

strömt, muss rühmenswert sein. Die Umkehrung gilt auch,

nur sind da die Erwartungen niedriger.

Zur Sache

Auch Vorkenntnisse zum Thema erhöhen den Nutzen, den man aus einem

Referat zieht. Geht es um ausgesprochene Fachthemen, sind Vorkenntnisse

sogar unerläßlich zum Verständnis. Eigene Vorkenntnisse

können dazu führen, dass man sich gegenüber neuen oder

fremden Erkenntnissen verschließt, aber wir sind ja aufgeschlossen

und dynamisch.

Sitzplatz

Vorausgesetzt man will wirklich von dem Vortrag etwas haben, so ist

ein Platz ziemlich weit vorn am besten. Die Nähe zum Redner ist nicht

nur äußerlich aufzufassen. Bei Festvorträgen sind die vordersten

Reihen den Ehrengästen vorbehalten (damit man sie bemerkt), ansonsten

herrscht vorn nur selten Gedränge.

Mitschreiben

Wenn es um Referate zwecks Wissensvermittlung geht, ist ein stichwortartiges

Mitschreiben meist möglich (Klassenzimmer oder Hörsaal mit Tischen

oder Pulten). Soll man mitschreiben, was ja einen Teil der Aufmerksamkeit

beansprucht? Oder soll man sich ganz dem Zuhören widmen? (warum, was,

wie?)

Nacharbeiten des Hörers oder Lesers

Manchmal schlägt das Schicksal zu und verlangt, das Gehörte

oder Gelesene im Rahmen einer Prüfung wiederzugeben. Es gibt im Leben

auch Prüfungen, die nicht als solche gekennzeichnet sind. Kurz: das

Hören oder Lesen des Referates war kein unverbindlicher Zeitvertreib,

sondern sollte Wirkungen auf Dauer nach sich ziehen. Was kann man da tun?

Wenn Sie jetzt den Eindruck haben, das Vortragen/Schreiben eines Referates

sei Arbeit und ebenso das Zuhören/Lesen, so möchte ich dem nicht

widersprechen. Machen wir das Beste daraus.

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