Mario und der Zauberer

Ein tragisches Reiseerlebnis

Der Erzähler verbringt seine Sommerferien in Torre di Venere am Tyrrhenischen Meer. Mit dabei sind seine Frau und seine zwei Kinder. Der in Italien aufkeimende Faschismus und Nationalstolz sorgen von Anfang an - direkt oder indirekt - für eine unangenehme Stimmung, die sich am Schluss der Novelle explosionsartig entladen wird. Immer wieder äussert sich diese Stimmung im Verlauf der Erzählung durch stetig krasser werdende Zwischenfälle. So muss die Familie z.B. das Grand-Hotel verlassen, in dem sie einquar-tiert sind, weil eine zufällig auch im Hotel anwesende italienische Adelige sich ernshafte Sorgen um den Gesundheitszustand ihrer Kinder macht, als sie den sich im Endstadium befindenden Keuchhusten der Kinder des Erzähler's bemerkt.

Als die Kinder sich bei ihren Eltern nach der Ursache für das andauernde komische Verhalten einiger Einheimischer erkundigen, erhalten sie folgende Antwort: "Diese Leute machen soeben etwas durch, so einen Zustand, etwas wie eine Krankheit, nicht sehr angenehm, aber wohl notwendig"

Trotz den teilweise sehr unangenehmen Vorfällen entscheidet sich die Familie dazu, weiterhin in Torre di Venere zu bleiben, weil die Abreise einer Schuldanerkennung gleich käme.

Bald kündigt "Cavaliere Cipolla", ein fahrender Zauberkünstler, seinen Auftritt in Torre di Venere an. Die beiden Kinder möchten diesen Auftritt unbedingt miterleben, obwohl die Eltern von Anfang an stark bezweifeln, dass diese Vorstellung etwas für Kinder ist. Schliesslich kaufen die Eltern dann doch vier Karten für diesen Abend.

Mit einiger Verspätung betritt der Magier dann an diesem Abend die Bühne in einem Saal in Torre di Venere. Die Unterhaltung beginnt, indem Cipolla einen etwas vorlauten Besucher dazu bringt, dem ganzen Publikum seine Zunge herrauszustrecken, und zwar gegen den Willen des jungen Mannes. Cipollas Darbietungen gehen in immer ähnlichem Stil weiter. Der sogenannte Magier gerät in Rage als zwei Einheimische aus dem Publikum, die sich freiwillig als "Helfer" für seine nächste Darbietung gemeldet haben, auf der Bühne zugeben müssen, dass sie nicht schreiben können. Diese Aussage empfindet Cipolla als eine Verletzung der Ehre Italiens und äussert sich entsprechend dazu. Derjenige Besucher, der anfangs der Vorstellung dem Publikum die Zunge herausstreckte, will sich diese Anschuldigungen nicht gefallen lassen und teilt dies dem Cavaliere Cipolla mit. Als Antwort darauf redet Cipolla diesem Mann so lange ein, dass er schreckliche Bauchschmerzen hätte und sich gleich krümmen werde, bis dieser es tat. Der Zauberer benutzt während seiner Vorstellung immer wieder die zwei gleichen Hilfsmittel: eine Reitpeitsche und Kognak.

Die letzte und wichtigste Darbietung der Abendunterhaltung verläuft folgendermassen:

Cipolla bittet Marius auf die Bühne und beginnt mit ihm zu reden. Dabei scheint Cipolla dauernd seine Gedanken zu lesen. Irgendwann merkt Cipolla, dass Mario in eine (wahrscheinlich anwesende) Frau verliebt ist, und er beginnt Mario, dem die Sache mittlerweilen schrecklich peinlich ist, von dieser Frau zu erzählen. Zur Krönung dieses "Gesprächs" redet Cipolla Mario ein, dass er diese geliebte Frau sei, und er solle ihn doch auf die Wange küssen. Dies geschieht auch, und als Mario aus seinem Trance-zustand geweckt wird, gerät er ausser sich vor Wut und erschiesst den angsteinflössenden Cavaliere Cipolla.

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