Industrielle Revolution

1 Einführung

1.1 Übersicht über die Industriellen Revolutionen

Die erste industrielle Revolution ereignete sich von ca. 1760 bis 1830. Diese ging von England aus und brachte große Veränderungen mit sich. So wurden dir Produktionsmethoden in der Textil-, Eisen- und Stahlindustrie enorm verbessert. Es gab auch zahlreiche Erfindungen im Bereich des Einsatzes von Dampfmaschinen sowie der Eisenbahn. Diese Revolution ging von England aus und breitete sich in ganz Europa aus.

Die zweite industrielle Revolution, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts ereignete, kam durch die Entwicklungen in der Chemie und in der Elektrotechnik sowie durch die Erfindung des Verbrennungsmotors zustande.

Als die dritte industrielle Revolution bezeichnet man die Entwicklungen, die jetzt gerade ablaufen. Es gehören dabei auch die Erfindungen wie Flugzeuge, Raketen und die Elektronik dazu.

Die industriellen Revolutionen ereignete sich in England zwar bereits 1760, aber im Rest Europas dauerte es noch bis 1815 bis es zur industriellen Revolution kam. Der Grund dafür war der Koalitionskrieg Österreichs gegen Frankreich.

1.2 Gründe für die industrielle Revolution

Am Ende des 18. Jahrhunderts begann die Bevölkerung stark anzusteigen. Es mussten technische Hilfsmittel eingesetzt werden um die Bevölkerung zu ernähren. Es wurden große Mengen an Nahrungsmittel importiert. Die Maschinen, die man zur Ernährung der Bevölkerung benötigte wurden zu dieser Zeit erfunden. Zu diesen wichtigen Erfindungen gehören sowohl die Dampfmaschine als auch die Eisenbahn und später auch der Verbrennungsmotor. Es entstehen auch gesellschaftliche Veränderungen, wie zum Beispiel die Entstehung neuer Berufsgruppen, die sich mit der Bedienung und der Verbesserung der neuen Erfindung beschäftigten. Man nennt diese neue Intelligenzschicht auch Technokraten.

Durch die Industrialisierung veränderten sich auch die Arbeitsbedingungen der britischen Bevölkerung. Die Regierung förderte die Großgrundbesitzer, die sehr viele kleine Bauernhöfe und Güter einkauften. So entstanden große Farmen am Land und in der Stadt entstanden große Fabriken. Die Bauern wanderten also in die Stadt um dort Arbeit in den Fabriken zu finden. Hier gab es niedrigste Löhne und schlechteste Arbeitsbedingungen. Auch Frauen und Kinder mussten sehr schwer arbeiten, um die Familie zu ernähren.

2 Auswirkungen auf die Wirtschaft

Aus den neuen Bevölkerungsschichten waren besonders die kapitalkräftigen und risikobereiten Unternehmer für die Bildung eines neuen Wirtschaftssystems verantwortlich. Diese Menschen kamen aus Adel und Großbürgertum und hatten genügend Geld, um Fabriken und andere Anlagen zu bauen. Mit ihrem vorhandenen Geld kauften sie Maschinen und Rohstoffe, stellten Leute ein und sicherten den ordnungsgemäßen Abtransport der Ware. Das Ziel jedes Unternehmers war es große Mengen an Gütern zu erzeugen und diese günstig zu verkaufen. Mit dem entstandenen Gewinn wurden die Industrieanlagen erweitert.

2.1 Wirtschaftsliberalismus

Früher gab es Zünfte, deren Ziel es war den Bedarf der Menschen in einer Stadt oder in einem Land zu decken. Waren hatten bestimmte Preise, so das Meister, Gesellen und Lehrlinge davon leben konnten. Nun änderte sich einiges, denn das neue Ziel war die Produktion von riesigen Mengen an Produkten. Jeder Mensch durfte einen Betrieb, zur Erzeugung eines beliebigen Produktes, gründen und so viele Mitarbeiter einstellen, wie er wollte. Weiters wurde auch der Preis der Produkte nicht geregelt. Zuerst hat sich dieses System nur in Großbritannien durchgesetzt und später überall. Man nennt dieses System auch eine "freie Marktwirtschaft" oder auch Wirtschaftsliberalismus. Die Kontinentalstaaten lehnen sich gegen den Import von Waren aus Großbritannien auf und beschließen Einfuhrzölle. Die Unternehmer fordern aber, dass sich der Staat nicht in die Wirtschaft einmischen darf.

Für den Bau und Ausbau der Fabriken wurde sehr viel Geld benötigt. Die Banken gaben den Unternehmern Kredite. Dadurch wurde das Bankgeschäft sehr gefördert. Außerdem kam es zu dieser Zeit auch zur Gründung von Aktiengesellschaften. Viele Leute versuchten auch ihr "Glück" an der Börse mit geschickten Spekulationen.

2.2 Kapitalismus

Einzelne große Betriebe beschlossen, sich zu einem großen Betrieb zusammen zuschließen um Probleme miteinander zu lösen und stärker zu sein. Zu dieser Zeit kam es zur Gründung der ersten Konzerne und Kartelle.

Konzerne: Betriebe aller Produktionsstufen wie Rohstoffgewinnung und Herstellung

Kartelle: gleichartige Betriebe schließen sich für eine Preisbildung und Aufteilung des Absatzmarktes zusammen

Durch diese Zusammenschlüsse erhielten die Betriebe noch mehr politischen Einfluß.

3 Gesellschaftliche Folgen der Industrialisierung

Der Eintritt in das Industriezeitalter verursachte einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. In der Agrargesellschaft hatte der Adel die Vorherrschaft, doch in der Industriegesellschaft übernahmen die städtischen Bürger die Führungspositionen.

Durch die industrielle Revolution entwickelte sich auch der sogenannte "Vierte Stand", die Fabrikarbeiterschaft. Dieser Stand eine sehr schlechte soziale und wirtschaftliche Stellung. Daher gab es im 19. Jahrhundert das gesellschaftspolitische Problem zur "Sozialen Frage".

3.1 Das Bürgertum

Am Beginn des 19. Jahrhunderts verstand man unter Bürger jene Leute, die weder zum Adel, noch zu dem Bauernstand gerechnet werden können. Aber auch die Unterschichten, wie z.B. Dienstboten, Tagelöhner und auch die Arbeiterschaft zählten nicht zum Bürgertum. Das Bürgertum selbst machte etwas zehn Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Innerhalb des Bürgertums wurde nochmals nach Herkunft, Einkommen und Bildung in drei Gruppen unterschieden:

die Besitzbürger: Fabrikanten, Bankiers, Großhändler, Kapitalbesitzer

die Bildungsbürger: Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure, Lehrer, Beamte

die Kleinbürger: kleine Selbständige in Handel, Handwerk und Dienstleistungen

3.1.1 Die Besitz- und Bildungsbürger

Die Besitz- und Bildungsbürger strebten nach materieller Besserstellung, sozialem Ansehen und politischer Mitbestimmung. Die Forderungen der Bürger waren wirtschaftliche Freiheit, Freiheit von Wissenschaft, Kunst und Religion, sowie ein Rechts- und Verfassungsstaat. Charakteristisch für das Bürgertum war Bildung und Genuß von Hochkultur (z.B. Musik, Literatur), sowie die Gründung von Vereinen und Berufsverbänden. Für die Freizeit der Bürger entstanden verschiedene Vereine, wie Gesangsvereine und Lesevereine. Als Interessensvertretung der einzelnen Berufsgruppen wurden Gewerbevereine und Kammern (Handels- oder Ärztekammer) gegründet.

Die Großbürger ahmten sehr oft den luxuriösen Lebensstil der Adeligen nach (=Neureiche).

Der Mann war der Herrscher der Familie. Er sicherte den finanziellen Wohlstand er Familie durch seine Arbeit (meist in seiner eigenen Fabrik). Er war aber auch Beschützer, Führer und Richter in seiner Familie.

Die Frau stand eine Stufe tiefer. Sie war der Mutter, Ehefrau und Herrin. Zur Organisation des Haushaltes hatte die Frau Hilfskräfte (Köchin, Hausmädchen, Diener, Waschfrau, Aufräumerin).

Neben der Hausführung war die Ehefrau für die Erziehung der Kinder zuständig.

Die Kinder wurden in Gymnasien oder Privatschulen unterrichtet. Die Eltern trafen auch die Berufswahl und suchten den "richtigen" Ehepartner aus. Die Kinder wurden streng erzogen, und bei Widerspruch gegen einen elterliche Anordnung mit körperlicher Züchtigung bestraft.

Gegen diese Bevormundung richteten sich Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Jugendbewegungen.

Bis zur Industrialisierung hatte der Adel durch seinen Großgrundbesitz auch die wirtschaftliche Vorrangstellung. Nun war aber das (Mit-)Eigentum von Fabriken, Banken, Eisenbahnen etc. Entscheidend für eine Führung in der Wirtschaft. Da die Adeligen diese Art von Wirtschaftsgeschäften nicht als standesgemäß ansah, konnte vor allem das Besitzbürgertum die Führung in der Wirtschaft übernehmen (ca. 2 Prozent der Bevölkerung).

3.1.2 Die Kleinbürger

Die kleinen Handwerker und Händler mussten, trotz steigenden Lebensstandards, um das wirtschaftliche Überleben kämpfen. Die Aufhebung der Zünfte, die freie Berufswahl und die Gewerbefreiheit ermöglichten den Konkurrenzkampf, dem viele Kleinunternehmer zum Opfer fielen.

3.2 Der Wandel der Familie

Bis zur industriellen Revolution war die Familie eine Gemeinschaft all jener Personen, die unter einem Dach zusammenlebten. Diese Hausgemeinschaft bestand meist aus vielen Menschen aus mehreren Generationen, sowie aus Adoptivkindern, Dienstboten, Mägden und Knechten oder Gesellen und Lehrlingen. Die Hausgemeinschaften waren zwar regional unterschiedlich aufgebaut hatten aber einige Gemeinsamkeiten:

die Familie war Wirtschaftsgemeinschaft (-> Wohn- und Arbeitsstätte waren am selben Platz)

der Hausvater organisierte die Familie, vertrat das Haus nach außen und hatte alleine politische Reche

die Familienmitglieder arbeiteten ohne Lohn, nur für Kost und Quartier

Kinder wurden als zukünftige Arbeitskräfte gesehen, die die Altersversorgung garantieren sollten

Seit der industriellen Revolution bildeten sich in den Städten im Verlauf des 19. Jahrhunderts sogenannte Kernfamilien (=Ehepaar und eigene Kinder), wie sie heute noch in den Industrieländern vorhanden sind. Das Familienleben war charakterisiert durch:

Trennung des Arbeits-, Wohn- und Freizeitbereiches

Einkommen weit über dem Existenzminimum

Trennung des Hauses in mehrere Räume (Salon, Speisezimmer, etc.)

Diese Familienleben konnten sich jedoch nur das Großbürgertum leisten.

Dieser Familienaufbau änderte sich in den Städten bereits an Anfang der industriellen Revolution. Im bäuerlichen Bereich veränderte sich die Familienorganisation erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

3.2.1 Die Industriearbeiterschaft

Während der industriellen Revolution hatte sich das schon im 18. Jahrhundert einsetzende Bevölkerungswachstum noch beschleunigt. Hunger und wachsende Armut trieb die Massen der ländlichen Bevölkerung in die zum Teil neuen Industriestädte. Millionen Menschen, die in den Städten keine Überlebenschancen sahen, wanderten nach Amerika aus.

Da es in den Städten ein Überangebot an Arbeitskräften gab, konnten die Unternehmer die Löhne bis zum Existenzminimum senken. Arbeiter die sich wegen der schlechten Löhne beschwerten, oder die arbeitsunfähig waren, wurden durch andere ersetzt, die vor den Fabrikstoren um Arbeit bettelten. Die durchschnittliche Arbeitsfähigkeit betrug 15 Jahre in den englischen Industriestädten.

Es herrschte strengste Disziplin. Wer zehn Minuten zu Spät kam, erhielt einen halben Tageslohn abgezogen. Für Produktfehler mussten der verantwortliche Arbeiter Strafe zahlen. Es gab keine Unfallversicherung, keine Altersversorgung und auch keinerlei Schutzrechte für die Arbeiter. Die tägliche Arbeitszeit betrug bis zu 18 Stunden. Es gab keine Sonntags- und Feiertagsruhe und auch keinen Urlaub oder Krankenstand. Die Sicherheitsvorkehrungen und die hygienischen Zustände waren katastrophal.

Der Staat kümmerte sich jedoch nicht um diese Mißstände. Die Polizei schritt nur ein um Arbeitsdemonstrationen und Hungerstreiks niederzuschlagen.

Da die Löhne der Männer oft nicht ausreichten, um die Familien mit den Kindern zu ernähren mussten auch Frauen und Kindern Arbeiten in den Fabriken annehmen. Die Frauen mit Kindern konnten meist nur schlecht bezahlte Heimarbeiten annehmen. Auch die Frauen die in Fabriken arbeiteten (meist Textilfabriken) bekamen Löhne, die weit unter den Löhnen der Männer lagen.

Viele Frauen waren der Auffassung, dass ihre Aufgabe der häusliche Herd sei.

Kinderarbeit war schon vor der industriellen Revolution in der Landwirtschaft üblich. Während der industriellen Revolution nahm sie aber erschreckende Formen an: Kinder ab 4! Jahre (meistens ab 8 Jahren) mussten bis zu 14 Stunden pro Tag arbeiten. In manchen Betrieben mussten die Arbeiter und auch die Kinder bis zu 36 Stunden hintereinander arbeiten. Die Kinder mussten auch in Kohlen- und Eisenbergwerken unter Tag arbeiten. Dort mussten sie oft in Stollen kriechen, die für ausgewachsene Personen zu eng waren.

Einsichtige Politiker versuchten bald die Kinderarbeit gesetzlich einzuschränken. 1833 wurden in England trotz starken Widerstandes der Fabriksbesitzer erste Kinderschutzgesetze erlassen. Die Kinder durften in Textilfabriken erst ab dem 9. Lebensjahr arbeiten. Außerdem gab es ein Nachtarbeitsverbot und einen maximal 12-Stunden-Tag für Jugendliche unter 18 Jahren. Zehn Jahre später folgte ein Verbot für Untertag-Arbeit für Kinder und Frauen. Ähnliche Gesetzt gab es einige Jahre später auch in Deutschland und Österreich.

Die Gesetze sollten durch Arbeitsinspektoren überprüft werden, jedoch gab es nur unzureichende Kontrollen in den Fabriken. Im Handwerk, im Gewerbe und in der Landwirtschaft gab es weiterhin keine Kinderschutzbestimmungen.

Wohnverhältnisse der Arbeiter

Da es in den schnell wachsenden Städten zu wenig Wohnungen gab, wohnten Arbeiterfamilien oft in Holzbaracken in der Nähe der Fabrik. Familien mit 4-5 Kindern und Großeltern lebten oft in einem Raum mit nur 14m².

Natürlich herrschten in diesen Elendsquartieren extrem unhygienische Verhältnisse. Es gab keine Wasser- und Abwasserleitungen, für hundert Menschen gab es nur eine Toilette etc.

Erst gegen Ende des Jahrhunderts begann man für die Arbeiter massiver gebaute mehrgeschossige Zinskasernen zu bauen. Die Mieten waren jedoch im Vergleich zu den Löhnen sehr hoch. Es gab jedoch in diesem Häusern Wasser und Toiletten und auch Gasbeleuchtungen. Heizungen waren nicht vorhanden.

Viele junge Arbeiter konnten sich diese "Wohnungen" nicht leisten und mieteten sich oft nur ein Bett als Schlafquartier.

Erst um die Jahrhundertwende wird das Wohnungselend gelindert.

4 Erfindungen beeinflussen die 1. industrielle Revolution

4.1 Textilindustrie

Im Jahr 1760 wurden in England 2,5 Millionen Pfund Baumwolle verarbeitet, 1840 waren es bereits 366 Millionen Pfund.

Bis 1764 benötigte ein Weber vier Spinner die für ihn das Garn produzierten. Dann entwickelte James Hargreaves eine Spinnmaschine mit der man am Anfang mit acht, später sogar mit achtzig Spindeln nebeneinander Garn erzeugen konnte. Es entstanden sogenannte Manufakturen, in welchen diese Spinnmaschinen durch Wasserkraft angetrieben wurden.

Durch diesen Fortschritt konnte die Garnerzeugung verbessert und auch verbilligt werden.

1830 machten Baumwollerzeugnisse mehr als die Hälfte des britischen Exports aus. Durch die billigere Erzeugung konnten sich die Menschen nun mehrere Kleider leisten (nicht nur 1 Arbeits- und ein Sonntagsgewand).

Die etwa 250.000 Handweber leisteten jedoch starken Widerstand gegen den technischen Fortschritt, der ihnen ihre Arbeitsplätze wegnahm. Sie brannten sogar Fabriken nieder.

4.2 Die Dampfmaschine - Motor der Industrialisierung

Bis zum Beginn der Industrialisierung war man bei der Produktion auf die Kraft von Wasser, Wind und Tieren angewiesen. Durch die Entwicklung der Dampfmaschine von Thomas Newcomen konnte die Arbeit wesentlich vereinfacht und die Produktivität gesteigert werden. Diese Urdampfmaschine war ab 1711 in englischen Bergwerken im Einsatz.

James Watt war der erste der diese Maschine dann wissenschaftlich-experimentell erprobte und weiterentwickelte. Seine neue Dampfmaschine wurde innerhalb weniger Jahre zur wichtigsten Arbeitsmaschine in der Schwerindustrie zum Antrieb von Pumpen, Hämmern, Gebläsen und Walzen. 1819 überquerten die erste Dampfschiffe den Atlantik

Durch die Dampfmaschine war es nun auch möglich Kohle auch durch Untertagbau in immer größeren Tiefen zu gewinnen. Die Dampfmaschinen wurden als Wasserpumpen und zur Beförderung der Kohle und der Personen eingesetzt (erste Aufzüge).

Mit der nun neu gewonnenen Steinkohle konnte man auch hochwertigeren Koks herstellen und so bei der Eisenschmelze höhere Temperaturen, und dadurch bessere Eisenqualität erreichen.

Durch diesen Fortschritt und durch die "Bessermebirne" von Henry Bessemer war es möglich Eisen in Massen herzustellen. Dieses Eisen wurde nicht nur für Kriegsmaterial, sondern auch für den Hausgebrauch (Tore, Wasserrohre, Bettgestelle) verwendet. Die Werkstoffe Holz und Stein wurden immer weniger verwendet.

4.3 Die Eisenbahn

4.3.1 Groß Britannien

Die erste 15 Kilometer lange Eisenbahnstrecke wurde 1825 in Betrieb genommen. Bereits 5 Jahre später wurde die Strecke Manchester - Liverpool, für die 63 Brücken und erstmals ein Tunnel gebaut wurden, in Betrieb genommen. In England waren in der Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 250.000 Männer beschäftigt. Die Eisenbahn war des revolutionäre Transportmittel der Zukunft.

4.3.2 Österreich und Europa

Auch in Europa und in Österreich wurden wenige Jahre nach England bereits Eisenbahnstrecken in Betrieb genommen. Die erste öffentliche Bahnlinie des Kontinents war die 1832 eröffnete Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis. Die erste Dampfeisenbahn wurde 1835 in Deutschland in Betrieb genommen. Im Habsburgerreich wurde die erste Dampfeisenbahn 1837 zwischen Wien-Floridsdorf und Deutsch Wagram eröffnet. 1854 wurde die Semmering-Bahn in Betrieb genommen.

Durch den Einsatz der Eisenbahn konnte der Transport von Personen und Gütern wesentlich beschleunigt werden: Für die Strecke von Wien nach Graz benötigte man zu Fuß vier Tage, mit der Kutsche 29 Stunden und mit der Eisenbahn nur 10 Stunden.

Mit dem neuen Verkehrsmittel nahm der Güterverkehr stark zu und kurbelte dadurch die Wirtschaft an. Die Eisenbahn war aber auch militärisch gesehen sehr wichtig, denn die Heere konnten nun wesentlich schneller zum Einsatz gebracht werden.

4.4 Weitere Erfindungen

Auch die Schiffahrt wurde durch den Einsatz von Dampfschiffen immer wichtiger für den Transport von Gütern.

Strom war zwar im 18 Jahrhundert bereits bekannt, er konnte jedoch nicht praktisch genutzt werden.

5 Erfindungen der 2. industrielle Revolution

Bis zum Jahre 1837 wurden Nachrichten nur durch Briefe übermittelt, aber von nun an gab es eine schnellere Art der Übermittlung. Der Amerikaner Samuel Morse entwickelte den ersten elektromagnetischen Schreib-Telegrafen, mit dem Nachrichten schnell über große Strecken übertragen werden konnten.

Das Telefon, das eine noch bessere Kommunikation zwischen den Großstädten erleichterte wurde im Jahre 1872 von Graham Bell entwickelt und revolutionierte die Geschäftskommunikation.

Auch die Glühlampe wurde zu dieser Zeit erfunden. Dank Thomas Edison wurde New York bereits im Jahre 1882 nachts von 400 Glühlampen beleuchtet. Weitere Entwicklungen von Edison sind zum Beispiel die Batterie oder die Filmkamera.

In Europa entwickelte der Deutsche Werner Siemens den Dynamo, der später für den Betrieb von elektrischen Straßenbahnen notwendig war.

Eine der größten Erfindungen war der Verbrennungsmotor. Erste versuch mit diesem neuen Motor liefen bereits 1860. Der Franzose Etienne Lenoir führte seine Versuche mit einem Gasmotor durch. Bis zum Jahre 1876 versuchten Erfinder aus vielen europäischen Ländern einen Benzinmotor zu bauen und in ein Automobil einzubauen. Erst dem Österreicher Siegfried Marcus gelang es so einen Motor zu bauen und einzusetzen. Noch vor Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Autos von Daimler und Benz in Massenproduktion hergestellt. Das Auto begann sich während des Ersten Weltkrieges in Amerika durchzusetzen. Hier war Henry Ford ein Pionier, denn er ließ seine Autos am Fließband produzieren.

Als letzte große Erfindung der 2. industriellen Revolution zählt das Flugzeug. Die ersten Flugversuche führten die Brüder Wright durch. Ab dem Jahre 1903 ging die Entwicklung von Flugzeugen rasch voran.

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