Österreich zwischen 1934 und 1938

Im Februar 1934 befiehlt Engelbert Dollfuss, der Bundeskanzler und Chef der christlichsozialen Partei, die Durchsuchung der sozialdemokratischen Parteigebäude nach Waffen. Auch die Menschen sollen in Anhaltelager inhaftiert werden. Doch die Durchsuchung der Parteizentrale der Sozialdemokraten in Linz stellte sich als ein Problem dar. Der Leiter in Linz, Richard Bernaschek, will die Durchsuchung nicht hinnehmen und kündigt an, sich den Forderungen Dollfuss notfalls mit Waffengewalt zu widersetzen. Als die Durchsuchung stattfindet, eröffnen Schutzbündler das Feuer auf die Exekutive.

Der Widerstand der Sozialdemokraten greit schnell um sich. Doch er ist nicht koordiniert. Die einzelnen Gruppen kämpfen wahlweise. Bereits am Nachmittag zeichnet sich eine Niederlage der Sozialdemokraten ab. Es ist nicht wirklich ein Bürgerkrieg. Die Kämpfe beschränken sich auf die Gemeindebauten. Am 14. Februar 1934 ist der Kampf ganz und gar verloren.

Dollfuss ist am Ziel. Am 5. März kündigt er eine neue Verfassung und eine Einheitsgewerkschaft an. Beide sind berufsständisch aufgebaut und autoritär. Die Demokratie ist abgeschafft.

Nun findet eine neue Welle von nationalsozialischen Attentaten statt. Einige Sprengstoffanschläge finden statt. Da hitler noch nicht an der Annexion Österreichs interresiert ist, überlässt er die Entscheidung über einen Putsch den SS-Verbänden in Österreich. Diese Entscheidung wird auch getroffen. Der Anfang soll mit der Besetzung des Kanzleramts und der Festnahme der Regierung gemacht werden. Danach soll noch ein Attentat auf Bundespräsident Miklas durchgeführt werden. Die Nationalsozialisten sind zuversichtlich, das ihnen ihr Vorhaben gelingen wird. Sie haben viele Verbündete in hohen Stellen.

Am 24 Juli ist es dann so weit. Nationalsozialistische Truppen stürmen in Uniformen des Bundesheeres das Bundeskanzleramt. Doch dort befindet sich nur Dollfuss, und nicht wie angenommen die gesamte Regierung. Dollfuss wird von den Nationalsozialisten schwer verwundet. Sie lassen ihn ohne Artzt sterben. Die Gruppe, die ein Attentat auf Bundespräsident Miklas geplant hat, wird aber noch davor festgenommen. Der Putsch scheitert so schnell, wie er angefangen hat. Noch am Nachmittag werden alle eroberten Gebäude vom Bundesheer zurückerobert. Der Putsch war ziellos und unkoordiniert.

Der Nachfolger von Dollfuss ist Kurt Schuschnigg. Schuschnigg versucht durch Gespräche mit den gemäßigten Deutschnationalen einen Einklang zu finden. Dies gelingt aber nicht. Der Rest der Welt will die Integrität Österreichs behalten. Doch als die Italiener Abessinien besetzen und der Völkerbund Wirtschaftssanktionen gegen Italien durchführen will, stimmt Österreich dagegen. Deshalb lassen die europäischen Großmächte Österreich fallen.

Die Deutschen gewähren Italien Hilfe. Dadurch wirddie Achse "Berlin-Rom" aufgebaut. Im Juli 1936 kommt es zum Juliabkommen zwischen Schuschnigg um Hitler. Für die Wirtschaft kommt das abkommen gelegen. Es gibt einen Aufschwung. Doch auch alle national-sozialistischen Häftlinge werden freigelassen. Seys-Inquart, ein Nazi, wird in die Regierung aufgenommen. In Nazikreisen wird von einem Anschluss Österreichs an Deutschland im Frühjahr 1938 gesprochen.

Im Februar 1938 treffen Hitler und Schuschnigg erneut in Hitlers Berghof in Berchtesgaden zusammen. Dort wird wieder verhandelt. Auf Druck Hitlers wird Seys-Inquart Innenminister. Außerdem droht Hitler Schuschnigg mit einem Einmarsch.

Schuschnigg will aber nicht Österreich in die Hände der Deutschen fallen lassen. Er plant für den 13 März 1938 eine Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs an Deutschland. Doch Hitler kommt Schuschnigg zuvor. Am 12 März 1938 übertreten deutsche Truppen die Grenze und ziehen Richtung Wien. Dieser Einmarsch ist sehr unkoordiniert. Es gibt lauter Pannen, wie der Mangel an Benzin. Schuschnigg will ein Blutvergießen verhindern und befiehlt die kampflose Aufgabe Österreichs.

Um den Anschluss Österreichs an Deutschland rechtskräftig vor der ganzen Welt zu machen, kündigt Hitler am 10 April eine Volksabstimmung an. Diese läuft jenseits der legalität statt. Es werden die Leute förmlich gezwungen, für den Anschluss zu stimmen. Es stimmen ungefähr 99 % für den Anschluss an Deutschland

589 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet