Verlauf des Zweiten Weltkrieges

1.9.1939 bis 2.9.1945.

Der Ãœberfall auf Polen:

Hitler ließ am 1.9. die Wehrmacht ohne Kriegserklärung in Polen einmarschieren.

Am 3.9. erklärten England und Frankreich Deutschland den Krieg, Italien blieb neutral. Zwei deutsche Heeresgruppen stießen in einer Zangenbewegung nach Polen hinein, Warschau wurde von der deutschen Luftwaffe systematisch bombardiert, und am 27.9. musste Polen kapitulieren.

Am 17.9. waren sowjetische Truppen bis zur Linie Narew, Bug, San einmarschiert. Danzig und das Wartheland wurden dem Reich einverleibt, das besetzte Polen in ein Generalgouvernement umgewandelt, am 3.11. erklärte die UdSSR die besetzten polnischen Gebiete zum sowjetischen Staatsgebiet.

Der Sowjetisch-Finnische Krieg:

Am 30.11.1939 eröffneten die Sowjets Feindseligkeiten gegen Finnland. Die Finnen konnten die Eindringlinge zunächst zurückwerfen, mussten aber nach dem Zusammenbruch der Mannerheim-Linie am 13.3.1940 Frieden schließen. Die UdSSR erhielt Karelien, Viipuri, Territorien nördlich vom Ladogasee und Rechte, Hangö als Flottenbasis zu benutzen.

Die Schlacht um Norwegen:

Am 7.4.1940 wurden in England Vorbereitungen für eine Verminung der norwegischen Küstengewässer getroffen, um die Erztransporte von Schweden zu unterbinden. Hitler kam dieser Absicht zuvor, als er eine lange vorbereitete Aktion gegen Dänemark und Norwegen ablaufen ließ.

Am 9.4. landeten deutsche Truppen in Narvik und anderen Häfen, wobei die deutsche Marine bei dem Versuch, in den Oslofjord einzulaufen, schwere Verluste erlitt. Alliierte Truppen, die nahe Narviks und in Mittelnorwegen gelandet waren, konnten sich nicht halten.

Der Krieg im Westen:

Am 10.5.1940 begannen zwei deutsche Heeresgruppen den Angriff an der Westfront.Holland kapitulierte nach fünf Tagen, am 17.5. wurde Brüssel besetzt, am 18.5. Antwerpen. Inzwischen brach der deutsche Panzerkeil unter General von Kleist über Luxemburg in die Ardennen vor und überschritt am 13.5. die Maas bei Sedan. Damit war die Schlacht um Frankreich praktisch beendet. Am 20.5. standen die deutschen Panzerspitzen bei Abbeville an der Atlantikküste.

Die belgische Armee kapitulierte am 28.5., die englischen Truppen waren in Dünkirchen konzentriert, von wo sie durch den Einsatz aller verfügbaren Boote und Schiffe bis zum 2.6. evakuiert werden konnten. Am 5.6. setzten die deutschen Panzer ihren Siegeszug nach Süden fort. Die demoralisierte französische Armee war nicht in der Lage, den Angriff aufzuhalten. Am 14.6. wurde Paris erreicht, am 22.6. im Wald von Compiègne ein Waffenstillstand abgeschlossen.

Der größte Teil Frankreichs blieb von deutschen Truppen besetzt. Die Niederlande wurden einem Reichskommissar unterstellt, Belgien und das besetzte Frankreich einer Militärverwaltung.

Expansionsversuche der UdSSR:

Unmittelbar nach dem Waffenstillstand im Westen fiel die UdSSR über Rumänien her und zwang das Land zur Abtretung von Bessarabien und der Nordbukowina, auf Druck Hitlers musste es außerdem seinen Teil von Siebenbürgen an Ungarn und seinen Teil der Dobrudscha an Bulgarien abtreten.

Die Schlacht um England:

Großbritannien sah sich zu diesem Zeitpunkt fast schutzlos den nächsten Schritten Hitlers ausgesetzt. Aber weit davon entfernt, an Verhandlungen mit Deutschland zu denken, wurden alle Vorbereitungen getroffen, um einer Invasion zu begegnen. Dieser galt nunmehr die Planung des Oberkommandos der Wehrmacht. Sie lief unter dem Namen "Seelöwe", und zu ihrer Vorbereitung wurden in allen Kanalhäfen Kleinfahrzeuge zusammengezogen, aber zunächst musste die englische Luftüberlegenheit über der Insel gebrochen werden. Die damit zusammenhängenden Kämpfe sind als "Luftschlacht um England" bekannt.

Am 8.8. begann die deutsche Luftwaffe Flugplätze, Schiffahrtsanlagen und Häfen zu bombardieren, am 6.9. London, wo in drei Monaten 12.700 Zivilisten getötet wurden. Am 12.10. wurde die Invasion aufgegeben.

Der Wüstenkrieg:

Afrikafeldzug

Am 27.9.1940 war Japan der Achse Berlin-Rom beigetreten. Am 13.9. begannen italienische Truppen unter Marschall Graziani, von Libyen aus gegen Ägypten vorzugehen, und am 28.10. erklärte Mussolini - ohne seinen Verbündeten Hitler zu informieren - Griechenland den Krieg und marschierte aus Albanien über die Grenze, nur um dort einen völligen Mißerfolg zu erleiden. Hitler sah sich genötigt, die italienischen Truppen in Nordafrika zu unterstützen und entsandte zu diesem Zweck das Afrikakorps unter General Rommel und suchte gegen die Errichtung eines englischen Stützpunktes in Griechenland vorzugehen.

Am 31.3.1941 war Rommel von Libyen aus zum Angriff vorgeprellt und hatte die britischen Truppen bis über die ägyptische Grenze zurückgeworfen. Bulgarien war am 1.3. dem Dreimächtepakt beigetreten.

Der Krieg auf dem Balkan:

Jugoslawien hatte am 24.3. kapituliert. Am 6.4. drang eine in Bulgarien zusammengezogene Armee unter General List gleichzeitig in Jugoslawien und Griechenland ein, am 27.4. erreichten deutsche Truppen Athen. 43.000 Mann britischer Truppen konnten nach Verlust ihrer schweren Waffen evakuiert werden.

Am 20.5. griffen Fallschirmjäger Kreta an und besetzten die von starken britischen Truppen gehaltene Insel nach schweren Kämpfen. In Griechenland wurde eine Militärverwaltung eingerichtet.

Das Unternehmen "Barbarossa":

Am 18.12.1940 hatte Hitler eine Direktive erlassen, die Vorbereitungen für einen Überfall auf Rußland um die Mitte des Mai 1941 befahl. Wegen des Balkanfeldzuges konnte das "Unternehmen Barbarossa" erst einen Monat später stattfinden.

Am 22.6. wurden 3,2 Mio. Mann, 3 Luftflotten mit 3.000 Flugzeugen und 17 Panzerdivisionen in Gang gesetzt. Eine Heeresgruppe stieß auf Leningrad vor, eine gegen Moskau und eine dritte gegen Kiew. Ihnen gegenüber standen drei russische Heeresgruppen.

Am 23.6. trat Finnland an die Seite der Deutschen. Am 26.6. waren zwei russische Armeen bei Bialystok eingeschlossen, am 30.6. fiel Riga, im Juli und Anfang August überschritten die Heeresgruppen Mitte und Süd den Dnjepr und näherten sich Moskau. Die Heeresgruppe Nord konnte Leningrad einschließen.

Als der Marsch auf das nur 50 km entfernte Moskau fortgesetzt werden sollte, setzte der Winter ein, früher als gewöhnlich. Die Armeen vor Leningrad begannen eine Belagerung, die zwei Jahre dauern sollte. Die Panzertruppen unter General Bock sahen sich schweren russischen Gegenangriffen ausgesetzt. Im Süden konnten die Russen die deutsche Front.

Hitler entließ nunmehr Feldmarschall von Brauchitsch und übernahm selbst den Oberbefehl im Osten.

Der Krieg auf See:

Der U-Boot-Krieg im Atlantik wurde durch den Fall Frankreichs und die Stützpunkte am Atlantik für Deutschland immer erfolgreicher. Der Fall Frankreichs hatte außerdem den Weg durch das Mittelmeer praktisch unpassierbar gemacht und zwang England, den Weg um die Südspitze Afrikas zu benutzen, wo Handelsstörer - Hilfskreuzer und Panzerschiffe - die Seewege bedrohten. Bereits im November 1939 war die "Graf Spee" im Südatlantik tätig.

Am 13.12. wurde das Panzerschiff in einem Gefecht mit britischen Kreuzern beschädigt und gezwungen, Montevideo anzulaufen, es wurde in La Plata von seiner Besatzung versenkt. Im Oktober 1940 lief das Panzerschiff "Admiral Scheer" in den Atlantik aus, am 22.5.1941 versenkte das Schlachtschiff "Bismarck" den englischen Panzerkreuzer "Hood" und wurde nach einer Verfolgungsjagd im Atlantik schließlich gestellt und vernichtet.

Im März 1941 wurden in einer Woche 148.000 BRT Schiffsraum von deutschen U-Booten versenkt. Im Mittelmeer hatten die deutschen U-Boote den Flugzeugträger "Ark Royal" und drei Schlachtschiffe versenkt.

Deutsche Niederlage in Afrika:

Am 26.5. begann Rommel seinen sechsten libyschen Feldzug, nahm am 20.6. Tobruk und kam erst bei El Alamein zum Stehen. In diesem Augenblick wirkte sich aus, dass es nicht gelungen war, Malta auszuschalten und dass England immer noch Herr der Seewege im Mittelmeer war. Montgomery übernahm in Afrika die 8. Armee, und Ende 1942 war Rommel zum Rückzug nach Libyen gezwungen.

Das Scheitern der Offensive im Osten:

Im Frühjahr 1942 hatte Hitler Moskau als Ziel aufgegeben und wandte sich nach Süden mit dem Ziel, den Kaukasus und die lebenswichtigen Erdölgebiete dort zu nehmen, dazu sollte Stalingrad zur Flankensicherung erobert werden.

Stalingrad

Die deutschen Truppen konnten die Krim nehmen und bis in den Kaukasus vordringen, hier kam die Offensive zum Stehen. In Stalingrad wurde die sechste Armee von russischen Armeen eingeschlossen und musste am 31.1.1943 kapitulieren, nachdem Ausbruchsversuche von Hitler abgelehnt wurden. 100.000 Mann der Armee waren tot, 91.000 gefangengenommen, 22.500 waren noch in Stalingrad, als es erobert wurde. Stalingrad gilt als die Wende des Krieges, der jetzt an allen Fronten für die Achsenmächte Rückschläge brachte. Die Russen konnten den Kaukasus und Charkow wieder zurückerobern, im Norden wurde Kiew bedroht, Smolensk befreit, ein Korridor nach Leningrad geschaffen. Anfang 1944 standen die russischen Truppen wieder an der ehemaligen polnischen Grenze.

Vorstoß der Alliierten:

Am 8.11.1942 waren die Alliierten in Algier und in Marokko gelandet. Die Deutschen hatten darauf ganz Frankreich besetzt und große Verstärkungen nach Afrika gebracht. Im Frühjahr 1943 waren die Achsentruppen in Tunis von zwei Seiten bedroht und kapitulierten am 12.5. Am 10.7. landeten die Alliierten in Sizilien, am 25.7. hatte Mussolini abgedankt und war interniert worden, Badoglio ging nach einem Waffenstillstand am 3.9. zu den Alliierten über.

Am 10.9. wurde Rom von deutschen Truppen besetzt, am 12.9. Mussolini durch ein deutsches Kommandounternehmen befreit, am 3.9. landeten die Alliierten in Kalabrien, am 8.9. bei Salerno. 1944 wurde der deutsche Rückzug in Rußland fortgesetzt. Im Frühjahr stießen die russischen Truppen in Polen und im Balkan weit über ihre Grenzen vor. Leningrad war im Januar befreit.

Die deutschen Truppen auf der Krim, die nicht über See evakuiert werden konnten, gerieten in Gefangenschaft.

Invasion in Frankreich 1944

Am 6.6. erfolgte die Invasion, zunächst an zwei Stellen der Normandie, unter Einsatz von 5.000 Schiffen und weiteren 5.000 Landungsfahrzeugen, mit 78 Divisionen unter dem Oberbefehl von General Eisenhower, denen auf deutscher Seite 50 Divisionen und 10 Panzerdivisionen unter Feldmarschall von Rundstedt gegenüberstanden.

Am 27.6. fiel Cherbourg, und ein Brückenkopf mit 1,5 Mio. Mann war in der Normandie gebildet. Am 1.8. erfolgte nach schweren Kämpfen der Durchbruch. Paris wurde im Süden umgangen, am 15.8. landeten amerikanische Truppen in Südfrankreich zwischen Cannes und Toulon, am 25.8. wurde Paris besetzt, am 4.9. Antwerpen. Ein schnellerer Sieg aber wurde durch den Mißerfolg einer Luftlandeoperation Montgomerys bei Arnheim vereitelt. Am 20.10. fiel Aachen.

Zusammenbruch und Niederlage:

An der Ostfront begannen die Sowjets im Juni eine Großoffensive, am 20.6. 1944 fiel Viipuri, und damit war der Krieg in Finnland praktisch beendet. Ende Juni brachen die Russen durch die zerschlagene Front der Heeresgruppe Mitte und besetzten das Baltikum. Am 24.7. fiel Lemberg, am 25.8. schied Rumänien aus dem Krieg aus, am 26.8. Bulgarien, und die deutschen Truppen begannen, Griechenland zu evakuieren, am 9.9. standen die Russen vor Budapest.

An der Westfront begann am 16.12. die letzte Offensive des Krieges, die Ardennenoffensive, die zunächst taktische Erfolge verbuchen konnte, aber trotz des Einsatzes aller Hitler noch verbliebenen Reserven bald festlief. 1945: Mitte Januar griffen die Sowjets mit vier Heeresgruppen an, überrannten Ostpreußen und erreichten die Ostsee. Am 20.1.1945 drangen sie im Norden und Süden von Breslau in Deutschland ein und errichteten Brückenköpfe westlich der Oder. Am 15.3. waren die russischen Geschütze in Berlin zu hören. Im Norden wurde zunächst noch Widerstand geleistet, am 9.4. fiel Königsberg. Am 7.3. war die Remagener Rheinbrücke unbeschädigt in die Hände der Amerikaner gefallen, Köln am 7.3. besetzt, am 18.4. die deutschen Truppen an der Ruhr zur Kapitulation gezwungen.

Am 24.4. schlossen im Osten russische Truppen Berlin ein, und am 30.4. beendete Hitler von eigener Hand sein Leben. Am 2.5. war Berlin in russischer Hand.

Am 7.5.1945 wurde in Reims die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet, am 8.5. in Berlin.

Der Krieg im Fernen Osten:

Am 27.9.1940 schloß Japan mit Deutschland und Italien den Dreimächtepakt ab, am 13.4.1941 einen Neutralitätsvertrag mit der UdSSR. Im Mai besetzten japanische Truppen Teile von Indochina, am 7.12. Überfall auf Pearl Harbor. Ende Dezember Einmarsch in Thailand, 18.12. Einmarsch in Hongkong, am 14.2.1942 fiel Sumatra, am 15.2. Singapur, am 27.2. wurde die niederländische Flotte vernichtet, am 6.5. fielen die Philippinen in japanische Hände.

Am 7.5. konnte sich die amerikanische Flotte in der Schlacht im Korallenmeer gegen die Japaner behaupten, ein japanischer Versuch, Midway zu besetzen, scheiterte unter schweren Verlusten, v.a. an Flugzeugträgern. Von diesem Augenblick an wurden die Amerikaner offensiv und drängten die Japaner langsam von Stützpunkt zu Stützpunkt zurück. Anfang 1945 waren die Philippinen wieder in amerikanischer Hand, am 16.3.1945 Iwo Jima, von wo aus das japanische Festland bombardiert werden konnte.

Am 2.5. war Burma wieder in der Hand der Alliierten, am 8.8. erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg, drang in die Mandschurei und in Korea ein und besetzte Süd-Sachalin und die Kurilen.

Am 6.8.1945 erfolgte der Abwurf einer amerikanischen Atombombe auf Hiroshima und am 9.8. auf Nagasaki. Am 2.9. kapitulierte Japan auf dem in der Bucht von Tokio liegenden Schlachtschiff "Missouri".

1947 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet