Hitlerjugend (HJ) und der Bund Deutscher Mädel (BDM)

Die Hitlerjugend

Der strukturelle Aufbau der Hitlerjugend

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- Die HJ richtete sich an Jungen zwischen zehn und 18 Jahren

- Jungen von 10 bis 14 Jahren: "Deutsches Jungvolk"

- Jungen von 14 bis 18 Jahren: Hitlerjugend

- Nach dem HJ-Dienst wurden die jungen Männer in die Partei oder ihre Gliederungen überwiesen

=> HJ ist die Nachwuchsorganisation der NSDAP

- Kennzeichen der HJ war unbedingte Einheitlichkeit und Zentralisierung

- Oberste Entscheidungsgewalt lag beim Reichsjugendführer (zunächst Baldur v. Schirach),

der die Führerauslese, das Disziplinarwesen und die Überwachungsarbeit leitete

- Es gab eine klare Hierarchie in der HJ, Befehlsbereiche, Dienstwege und Kompetenzen waren bis ins letzte geregelt

- Die Jungen wurden ohne jede Wahlmöglichkeit ihn Einheiten zugeteilt, womit spontane Gruppenbildungen ausgeschlossen waren

- Sogar kleine Tätigkeiten mussten den Verhaltensmustern der Dienstplänen entsprechen

- Die HJ-Uniform bestand aus Sommermütze, Hemdbluse, Halstuch mit Lederring und Kordhose

- Für die Jugendlichen war die HJ Jugendvertretung in Schule und Beruf, Berufsberatung, Berufsförderung,

Jugendberatung, Jugendschutz u.ä., also eine Führsorge-Institution

Inhalte des HJ-Dienstes

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- Die Arbeit in der HJ bestand zu zwei Dritteln aus körperlicher Betätigung und Leibeserziehung und

zu einem Drittel aus weltanschaulicher Schulung

- Wichtige Aktivitäten waren Sportwettkämpfe, Lager, Fahrten, Heimatabende; kulturelle Betätigungen

wie Chöre und Musikzüge; Sammlungen, Ernte-, Sozial-, später Kriegseinsätze und die Teilnahme an Feiern und Festen

- Zudem gab es feste Dienstzeiten, die in der Regel Mittwochs (nachmittags für die jungen, abends für die älteren),

Samstagnachmittags, und jeden zweiten Sonntagvormittag waren

- Die körperliche Ertüchtigung war wichtigster Inhalt der HJ und tief mit dem völkischen Rassegefühl zu tun

("Dein Körper gehört der Nation")

- Es wurden viele Sportwettkämpfe veranstaltet

- Neben körperlicher Ertüchtigung gab es militärische Ordnungsübungen und wehrsportliche Ausbildungselemente,

die der Durchsetzung einer militärischen Disziplin dienten

- Gerade in den Sondereinheiten der HJ (Marine-, Flieger- und Motor-HJ) kam es zu einer Militarisierung der Jugend

- Die "weltanschauliche Schulung" war der Inhalt der Heimatabende der HJ

- In Schulungsplänen festgelegte Inhalte waren die Vorgeschichte und Geschichte der NS-Bewegung sowie Grundlagen

der NS-Ideologie und ihre gesellschaftliche Bedeutung

- Es gab nur deutsche Themen sowie Themen gegen den "Imperialistischen Westen" und den "Brandherd Moskau"

Die Ziele Hitlers in Bezug auf die Jugend, insbesondere der HJ:

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Die Erziehung:

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- entsprechende Erziehung soll nach Vorstellung Hitlers alle Generationen von klein auf in ihrem Verhalten

beeinflussen und unter Kontrolle halten, um die Macht abzusichern

- alle öffentlichen Einrichtungen sollen die Aufgaben zur "Volkserziehung" übernehmen; besondere Förderung ist

die der körperlichen Leistungsfähigkeit und bestimmter charakterlicher Eigenschaften, wie z.B. die der Willens-

und Entschlußkraft, intellektuelle Fähigkeiten, wie kritisches oder eigenständiges Denken wird jedoch nicht

gefördert, da die Menschen sich anstandslos in die Rolle einfügen sollen, die ihnen vom Staat zugedacht wird

Die HJ:

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- HJ vor 1933 unter Gruber nicht in das Konzept Hitlers eingebunden und hat dadurch auch keine konkreten Ziele

- spätere Gauleiter und Reichsstatthalter von Wien, Reichsjugendführer Baldur Schirach gestalte die HJ um, ohne

dass zuvor das Ziel eines monopolistischen Jugendverbandes geäußert wird

- nach 1933 versucht die HJ- Führung ihre Zahl im Vergleich zu anderen Verbänden zu steigern

(HJ 100.000, Kirchen 800.000 Mitglieder)

- im Zuge der Gleichschaltung lösen sich immer mehr politische und unabhängige Verbände teils freiwillig,

teils gezwungener Maßen auf und werden in die Verbände der Nationalsozialisten eingegliedert:

Deutsche Jungvolk (DJ), der Bund Deutscher Mädchen (BDM) und die HJ.

- nach Vorstellung Hitlers sollte die HJ die Erziehung im Sinne des nationalsozialistischen Prinzips vornehmen

und die Jugend körperlich und geistig auf die Erhaltung des Dritten Reiches vorbereiten.

Diese Prinzipien waren:

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• Härte

• Tapferkeit, Mut

• Kühnheit

• Einordnungsbereitschaft

• Gewandtheit

• Treue

• Willenskraft

• Verschwiegenheit

• Opferbereitschaft

• Leistungskraft

• Kampfesmut

• Körperliche Fitneß

• Gesundheit

• Gehorsam, Disziplin

• Entschlussbereitschaft

- das Gesetz im Dezember 1936 festigt den Trend zu einer einheitlichen Jugendorganisation für das gesamte

Reich, Mitgliedschaft in der HJ für die Altersgruppe von 10 - 18 verpflichtend Zu - mit Beginn des 2. Wk

hat die HJ mit ihren angeschlossenen Organisationen, 8 Mio. Mitglieder

- Die Ziele der HJ und ihrer angeschlossenen Verbände lassen sich wie folgt formulieren:

Verpflichtung der Jugend auf die Person Hitlers, volksgemeinschaftliche Einheitsorganisation für die

deutsche Jugend, das Prinzip der Selbstführung sollte durchgesetzt werden, der Rassensinn und das Rassegefühl

sollte instinktiv- und verstandesgemäß in der Jugend verankert werden;

die Verbesserung der sozialen Lage der Jugend wurde angestrebt, zudem sollten Schichten bzw. klassenspezifische

Unterschiede abgebaut werden, um eine Volksgemeinschaft entstehen zu lassen.

Die Attraktivität der HJ

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- die HJ- Führung versucht gerade die beruflichen, technischen und sportlichen Interessen der Jugendlichen

in das HJ- System zu integrieren º Motivationsbasis für die Organisation wird geschaffen

- durch Erziehung zum Aktivismus, versucht man eine ständige Inanspruchnahme des jugendlichen Betätigungsdranges

erreichen, insbesondere die männlichen Jugendlichen können ihr Interesse für Motoren sowie Technik mit dem von

der HJ gepflegten Aktivismus verbinden

- mit fast unbegrenzten Möglichkeiten der Betätigungen lassen sich nicht nur persönliche Probleme, sondern

auch öffentliche Anerkennung und Selbstbestimmungen verknüpfen dessen der Pubertierende bedarf.

- exemplarisch für die Leistungserziehung der HJ sind vor allem endlose Wettkämpfe, wobei durch das Erringen

diverser Leistungsabzeichen Jugendliche angesprochen werden

- begeistern kann die HJ weiterhin durch ihre "erlebnispädagogischen Maßnahmen", die sich in verschiedenen

Lagern und Fahrten äußern

Der Bund Deutscher Mädel

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Struktur des BDM

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- Organisation, die deutsche Mädchen zum Nationalsozialismus erziehen sollte

- Unterabteilung der Hitlerjugend

- Mädchen von 10-14: Jungmädel

- Mädchen von 14-18: BDM

- Mädchen von 17-21: Arbeitsdienst (ab 1938 "Glaube und Schönheit")

- Die Mädchen im BDM trugen Uniformen, die aus einem dunkelblauen Rock, einer weißen Bluse und einem

Fahrtentuch (schwarzes Tuch, am Kragenrand wie eine Krawatte zusammengebunden) bestanden

Aktivität und Erziehung im BDM

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- in BDM-Lagern wurde: gesungen (Volkslieder), gebastelt (Handarbeit), Sport getrieben, Antreten und Maschieren geübt,

Man wurde politisch geschult, sportlich trainiert, Man wurde für kriegswichtige Arbeiten engagiert

- die Ausbildung im BDM bestand aus 1/3 geistiger Schulung und 2/3 körperlicher Ertüchtigung

- Mädchen und Frauen sollten die Arbeiten der an der Front kämpfenden Männer übernehmen

(Gesundheitsdienst, Luftschutz, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und Metallindustrie)

Attraktivität des BDM für die Jugendlichen

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- Die Uniformen machte viele Mädchen stolz und wurde als "schick" empfunden

- Es gab viele Freizeitangebote, von 1-tägigen bis zu mehrwöchigen Fahrten

- Man hatte die Möglichkeit, sehr viel Sport zu treiben, auch sonst schwer zugängliche Sportarten wie

Tennis oder Skifahren waren möglich

- Bei abendlichen Treffen lernten die Mädchen Volkslieder oder spielten zusammen

- Viele versprachen sich von der Mitgliedschaft im BDM bessere Berufsaussichten

- Das Selbstwertgefühl wurde durch den Zusammenhalt in der Gruppe gestärkt

Quellen:

Schmidt, Helmut: Kindheit und Jugend unter Hitler;

Informationen zur politischen Bildung: Nationalsozialismus II;

Microsoft Encarta 98; Deutsches Historisches Museum (www.dhm.de);

www.hausarbeiten.de

Dokument: Gesetz Hitlerjugend, Reichsgesetzblatt 1936;

Dokument: Verordnung HJ-Dienst, 1934 (Verordnungsblatt der Reichsjugendführung vom 15. März 1934);

Erlebnisbericht Theo Schänker : Tausend Jahre;

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Autor: Hessenboy, 13.Klasse

e-mail: Hessenboy@web.de

Anlage: Gesetz Hitlerjugend, Reichsgesetzblatt 1936 (auch zu finden unter: www.dhm.de)

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Gesetz: Hitlerjugend, 1936

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Gesetz über die Hitlerjugend vom 1. Dezember 1936

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Von der Jugend hängt die Zukunft des Deutschen Volkes ab.

Die gesamte deutsche Jugend muss deshalb auf ihre künftigen Pflichten vorbereitet werden.

Die Reichsregierung hat daher das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

§1. Die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Reichsgebietes ist in der Hitlerjugend zusammengefaßt.

§2. Die gesamte deutsche Jugend ist außer in Elternhaus und Schule in der Hitlerjugend körperlich,

geistig und sittlich im Geiste des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft zu erziehen.

§3. Die Aufgabe der Erziehung der gesamten deutschen Jugend in der Hitlerjugend wird dem Reichsjugendführer

der NSDAP übertragen. Er ist damit "Jugendführer des Deutschen Reichs". Er hat die Stellung einer Obersten

Reichsbehörde mit dem Sitz in Berlin und ist dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterstellt.

§4. Die zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und allgemeinen

Verwaltungsvorschriften erlässt der Führer und Reichskanzler.

Berlin, den 1. Dezember 1936

Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler

Der Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei:

Dr. Lammers

Quelle: Reichsgesetzblatt 1936, S. 993

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