Geschichte Triers

Trier, die älteste deutsche Stadt, war wegen ihrer geographischen Lage an der Mosel sehr bedeutend für das römische Reich. Der Name Trier leitet sich von dem Volksstamm der Trever ab, ein keltisch-germanisches Mischvolk. Die Tempelbezirke, die Trier als politisches und religiöses Zentrum der Trever auszeichneten, stammen schon aus der Eisenzeit.

Nachdem Caesar Gallien 58-51 v. Chr. erobert hatte, bezeichnete er die trevische Reiterei als die beste in ganz Gallien und erreichte, dass sie 57 v.Chr. auf der Seite Roms kämpfte. Kaiser Augustus formte das Stadtbild nach römischen Vorstellungen, und ließ die Verbindungswege systematisch ausbauen, da Trier für ihn eine große Bedeutung für seine strategischen Pläne Richtung Osten hatte. Daraufhin nannte man den Ort Augusta Treverorum. Hier treffen die Straßen von Paris-Reims und Rhônetal über Lyon und schließlich von Straßburg-Metz zusammen. Claudius gab Trier das Gesicht einer italienischen Stadt, indem er das rechtwinklige Straßensystem einführte. Bis Ende des 2. Jahrhunderts war Trier eine offene Handelsstadt und wurde danach durch eine Mauer befestigt. Als die römischen Heere den rechtsrheinischen Limes errichtet hatten, wurde Trier zum Versorgungszentrum für die Rheinarmeen. Dadurch blühte Handel und Gewerbe in Trier auf und Großkaufleute siedelten sich rasch an. Vor allem die Töpferindustrie nahm einen ungeahnten Aufschwung, und nicht zuletzt dadurch wurde Trier zu einer wohlhabenden Stadt.

Im Laufe der Zeit wurde Trier wirtschaftlich von den Mittelmeerländern unabhängig, so dass es später selbst exportierte. Rund um Trier zeugen Reste großer Luxusvillen für den Reichtum der Stadt.

Auch die künstlerischen Leistungen der Stadt war nicht zu übersehen: z. B. reich verzierte Grabdenkmäler. In Trier mangelte es auch nicht an Hochschulen, an denen Rhetorik und Grammatik gelehrt wurde.

Nachdem 260 n.Chr. der Limes zusammenbrach, nahmen die Germaneneinfälle an Zahl und Stärke zu und bedrohten ernsthaft die Westprovinzen des römischen Reiches. Um die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung zu gewährleisten, wurden Gegenkaiser ausgerufen, die versuchten den äußeren Feind abzuwehren.

Aber man konnte nicht alle Feinde abwehren, und so kam es 276 n.Chr., durch den großen Franken-Alemannensturm zur annähernd völligen Zerstörung Triers. Erst durch das umfassende Reformwerk Kaiser Diokletians im Jahre 286 wird die Einheit des römischen Staates wieder gefestigt. Constantius Chlorus baut das zerstörte Trier, das seit kurzem Treveris genannt wird, wieder auf. Amphitheater und Barbarathermen werden wiederhergestellt und eine neue Rennbahn, ähnlich dem Circus Maximus, wird im Osten der Stadt gebaut. Sein Sohn Constantin der Große setzt den Aufbau in großzügiger Weise fort. Nun entsteht der kaiserliche Palastbezirk, zu dem der spätrömische Kernbau des Domes, die Basilika und die kaiserlichen Thermen gehören. Neben der kaiserlichen Hofhaltung befand sich in Trier die Zentralverwaltung der Präfektur, eines staatlichen Verwaltungsbezirks, der sich von der Grenze Schottlands bis zur Südküste Spaniens erstreckte. Trier besaß außerdem eine Münzprägestätte, in der viele Goldmünzen von hervorragender Qualität geprägt wurden. Dadurch war eine kostbare Ausstattung für hohe Reichsbeamte möglich.

Der Sitz des Kaisers übte verständlicherweise eine große Anziehungskraft aus. Bedeutende Männer des geistigen Lebens kamen nach Trier, so z.B. Ausonius aus Bordeaux, der als Vertrauter des Herrschers eine sehr einflußreiche Stellung hatte.

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