Geschichte des Fernsehens
Geschichte des Fernsehens
Die Anfänge
 
1873 entdeckte der Engländer Willoughby Smith (1828-1891), dass sich der
 
Widerstand des Selen unter Einfluss von Licht verändert. 
 
1880 veröffentlichte der Franzose Constantin Selencq
 
(1842- 1934) ein Buch über das Fernsehen. Der
 
Titel: "Le Télectroscope ". Ein Jahr später entwarf
 
Selencq den Photo-Telegraphen. 
"Télectroscope"-Entwurf von Constantin Selencq
 
1884 wurde Paul Nipkow (1860-1940) am 6.1. mit der
 
kaiserlichen Patentnummer 30.105 ein Patent
 
seines elektrischen Teleskopen - die elektrische
 
Wiedergabe leuchtender Objekte - erteilt. Nipkow
 
beschrieb eine Fernsehanlage und entwarf die
 
Bildlochscheibe.
 
Mit einer Nipkow-Scheibe
 
abgetastetes Bild 
 
1891 prägte Paul Eduard Liesegang (1838-1896) mit seinem Buch "Beiträge zum
 
elektrischen Fernsehen" den Begriff Fernsehen. 
 
1897 entwickelte der Physiker Karl-Ferdinand Braun (1850- 1918) die
 
Kathodenstrahlröhre, die später nach ihm benannte Braun'sche Röhre. Fast
 
alle Bildschirme aktueller Fernsehgeräte fußen noch heute auf diesem Prinzip. 
Karl-Ferdinand Braun Braun'sche Röhre, 20er Jahre
 
1902 erhielt der Danziger Hochfrequenztechniker Otto von Bronk (1872-1951) das
 
Patent DRP 155 528 auf ein "Verfahren und eine Vorrichtung zum
 
Fernsichtbarmachen von Bildern bzw. Gegenständen unter vorübergehender
 
Auflösung der Bilder in parallele Punktreihen". In diesem Patent wurde bereits
 
die Übertragung farbiger Bilder beschrieben. 
 
1904 entwickelte der Erlanger Professor für technische Physik, Arthur Rudolf
 
Wehnelt (1871-1944), eine zylinderförmige Glühkathode mit Oxydbeschichtung
 
zum Bündeln von Elektronenstrahlen und verbesserte mit diesem
 
"Wehnelt-Zylinder" die Leistung der Braun'schen Röhre entscheidend. 
 
1906 begann der Österreicher Robert von Lieben (1878-1913) mit der Entwicklung
 
einer (Glühkathoden-)Verstärkerröhre. Max Dieckmann (1882-1960) und
 
Gustav Glage ließen sich am 12.9. ein "Verfahren zur Übertragung von
 
Schriftzeichen und Strichzeichnungen unter Benutzung der
 
Kathodenstrahlröhre" patentieren. 
 
1907 erfolgten Fernsehübertragungen von Schrift und Zeichen mit der Braun'schen
 
Röhre durch Max Dieckmann (20 Zeilen, 10 Bildwechsel/sec., 3 x 3 cm großes
 
"Schattenbild"). 
 
1910 zeigte Ernst Ruhmer (1878-1913) auf der Weltausstellung in Brüssel
 
Fernsehvorführungen, bei denen einfache Figuren übertragen wurden. 
Bewegte Bilder
 
1919 Am 7.7. übertrug der Ungar Dénes von Mihály (1894-1953) ein Schattenbild von
 
bewegten Scheren und Zangen über eine fünf Kilometer lange Drahtleitung. 
 
1922 machte Prof. Dr. phil. August Karolus (1893-1972) vom physikalischen Institut
 
der Universität Leipzig den "Kerr-Effekt" (John Kerr, englischer Physiker,
 
1824 - 1907) in der Gestalt eines Lichtventils (der "Kerr-Zelle") für die
 
Tonregistrierung auf Filmen, für die Lichttelephonie und die schnelle
 
Übertragung ruhender und bewegter Bilder praktisch nutzbar und gab damit
 
den entscheidenden Anstoß für das Entstehen der deutschen Fernsehtechnik. 
 
1923 erfand Vladimir Kosma Zworykin (1889-1982), ein in die USA emigrierter
 
Russe und Schüler des russischen Fernsehpioniers Professor Boris Ivovitch
 
Rosing (1869-1933), das "Ikonoskop", den ersten elektronischen Bildgeber
 
(Bildabtaster) der Welt. Zworykin wird als Vater des elektronischen
 
Fernsehens bezeichnet. 
Vladimir Kosma Zworykin Zworykin'sches Ikonoskop
 
1925 gab es in den USA einige aufsehenerregende Entwicklungen. Herbert Eugene
 
Ives (1882-1953) führte ein funktionsfähiges Fernsehsystem vor. Charles
 
Francis Jenkins (1867-1934) unternahm erste Versuche zur Übermittlung von
 
Fernsehbildern. 
1927 Ives gestaltete die erste öffentliche Fernsehsendung in den USA.
Die Industrie steigt ein
 
1928 Am 31.8. gab das Reichspostzentralamt
 
den Start für das "neue und künftige
 
Telekommunikations-System Fernsehen"
 
frei. Telefunken zeigte auf der 5. Großen
 
Deutschen Rundfunkausstellung in Berlin
 
zusammen mit Professor Karolus eine
 
vervollkommnete Fernseheinrichtung mit
 
Spiegelabtastung (96-zeilig mit 8 x 8 cm
 
Bildschirm, Projektion sogar schon 75 x 75
 
cm). Vorgeführt wurden Diapositive und
 
Spielfilm-Ausschnitte.
 
Rundfunkausstellung '28: Weltpremiere des
 
Fernsehens. Sogar die New York Times
 
berichtet 
 
Dénes von Mihály präsentierte auf einer Sonderschau der Post mit seinem
 
System "Telehor" eine weiterentwickelte Nipkow-Anlage (30- zeilig, 4 x 4 cm,
 
10 Bildwechsel/sec. = 900 Bildpunkte). Die deutsche Industrie begann mit der
 
Entwicklung von Fernsehgeräten. In den USA gab es das erste
 
Fernsehprogramm mit regulärem Zeitplan, die ersten Fernsehnachrichten und
 
das erste Fernsehspiel. Im experimentellen Rahmen wurde eine
 
Live-TV-Übertragung vorgenommen. Gezeigt wurde die Vorstellung des
 
Präsidentschaftskandidaten Gouverneur Smith auf dem demokratischen
 
Parteikonvent in Albany/New York. 
 
1929 Am 8.3. erfolgte die erste drahtlose
 
Fernseh-Rundfunksendung in Deutschland durch die
 
Reichspost. Am 15.5. wurde ein Fernsehsender
 
(nach Baird) im Berliner Vox-Haus in Betrieb
 
genommen. Erste regelmäßige
 
Fernsehversuchssendungen der deutschen Post. In
 
den Sendepausen wurden Personenbilder
 
übertragen. "Telehort-Volksempfänger"
 
von Dénes v. Mihály 
 
Dénes v. Mihály präsentierte seinen "Telehort-Volksempfänger", der nur 100
 
RM kosten sollte und die Versuchsbilder der Post aufnehmen konnte. Der
 
Gebrauchswert war jedoch gering, die Bilder mäßig, der Ton fehlte völlig. 
 
1930 Allmählich erfolgte der Übergang von der Mechanik zur Elektronik. Die
 
Versuchssendungen mit stummen, grobgerasterten Bildern von
 
leichtbekleideten Mädchen und Kriegsschiffen waren allerdings bald nicht mehr
 
attraktiv genug. Die anfängliche Begeisterung des Publikums flaute ab. Am
 
14.12. demonstrierte der erst 23jährige Physiker Manfred von Ardenne zum
 
ersten Mal vollelektronisches Fernsehen mit einem Raster von 100 Zeilen bei
 
20 Bildwechseln/sec. Zehn Tage später gelang ihm die Übertragung von
 
Bildern und Filmen mit Elektronenstrahlröhren auf Sender- und Empfangsseite.
 
Fritz Schröter (1886-1973) ließ sich mit seinem "Verfahren zur Abtastung von
 
"Fernsehbildern", später auch Zeilensprung-Verfahren genannt, eine der
 
elementarsten Grundlagen-Entwicklungen des Fernsehens patentieren. 
 
Fernsehpionier
 
Manfred von
 
Ardenne demo-
 
striert die erste
 
elektronische
 
Bildübertragung 
Erste Programme
 
1932 erfolgten Fernseh-Versuchsübertragungen der Deutschen Reichspost über
 
einen UKW-Sender in Berlin (90 Zeilen / 10.800 Bildpunkte/25 Bildwechsel)
 
und TV-Versuchssendungen mit Ton (jeweils UKW-Sender mit 4 KW Leistung
 
für Bild und Ton). 
 
1934 sendete die Deutschen Reichspost
 
mit einem UKW-Sender (14 KW) in
 
Berlin-Witzleben regelmäßige
 
Fernsehprogramme. Heimgeräte mit
 
der Braun'schen Hochvakuum-Röhre
 
wurden gezeigt. Bildformat 23 x 26
 
cm, Preis zwischen 2.500 und 3.500
 
Mark.
 
1934 gab es auch schon TV-Sprecherinnen: Ursula
 
Patzschke und Annemarie Beck führten durchs
 
Programm 
 
1935 Am 22.3. (zum 40. Jahrestag der Einführung des Films) eröffnete die Reichs-
 
Rundfunkanstalt den ersten öffentlichen Fernseh-Programmdienst der Welt.
 
An drei Abenden pro Woche wurden den etwa 250 Teilnehmern jeweils von
 
20 bis 22 Uhr Ausschnitte aus Spiel- und Kulturfilmen sowie aus
 
Wochenschauen gezeigt (180 Zeilen/40.000 Bildpunkte/ 25 Bildwechsel). Am
 
9. April öffnete sich im Reichspostmuseum die erste öffentliche
 
Fernsehempfangsstelle. (Bildgröße 18 x 22 cm). 
 
1936 Nach zehnjähriger Entwicklungsarbeit erwies sich der
 
Weg des mechanischen Fernsehens als nicht weiter
 
gangbar. Eine Ikonoskop-Kamera übertrug die
 
Wettkämpfe aus dem Olympiastadion in 28 Berliner
 
Fernsehstuben. 150.000 Menschen konnten sich von der
 
Qualität des neuen Mediums überzeugen. (Kameramann:
 
Walter Bruch). 
 
Olympia 1936: Farbfernseh-Erfinder Walter Bruch als Kameramann
 
(oben) 
Als die Bilder laufen lernten: Fernsehstube 1936 in Berlin (links)
 
1937 Frankreich eröffnete einen regelmäßigen Fernsehdienst mit 455 Bildzeilen.
 
Auf der Funkausstellung in Berlin zeigte die Forschungsanstalt der Deutschen
 
Reichspost farbige Fernsehbilder. 
 
1938 Der deutsche Ingenieur Werner Flechsig erhielt ein Patent auf die
 
Schattenmasken-Bildröhre. Flechsigs Idee von der "Kathodenstrahlröhre zur
 
Erzeugung mehrfarbiger Bilder auf einem Leuchtschirm" wurde zur Grundlage
 
moderner Farbbildröhren. 
 
1939 richtete das Reichspostministerium ein Fernseh-Kino mit
 
Projektionsempfänger ein. Dort erfolgten bis 1943 öffentliche
 
Fernsehvorführungen. Am 28.7. wurde der von Industrie und Post
 
gemeinsam entwickelte "Deutsche Einheits-Fernseh-Empfänger E1" für nur
 
650 Reichsmark herausgebracht. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
 
verhinderte allerdings die weitere Produktion. Nur 50 Exemplare wurden
 
gebaut. Die USA waren das vierte Land nach Deutschland, England und
 
Frankreich, in dem im April ein regelmäßiger Fernsehdienst (441 Zeilen)
 
aufgenommen wurde. Japan begann am 13.5. mit
 
Fernseh-Versuchssendungen. 
"Deutscher Einheits-Fernseh-Empfänger E1" für nur 650 Reichsmark
1940 In den USA stellte die CBS ein komplettes Farbfernseh-System vor.
 
1948 Nachdem die Siegermacht Großbritannien die Genehmigung zur
 
Wiedereinführung des Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland (in
 
Hamburg) gegeben hatte, wurden Versuchssendungen (625 Zeilen in der
 
CCIR-Norm) vorgenommen. 
 
1950 wurden wieder Fernsehsender installiert und Fernsehgeräte produziert. 12.7.:
 
Der NWDR Hamburg strahlte die ersten TV-Bilder nach dem Kriege aus. Am
 
9./10.6. gründeten sechs Landesrundfunkanstalten die Arbeitsgemeinschaft
 
der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD): der Bayerische Rundfunk, der
 
Hessische Rundfunk, der Nordwestdeutsche Rundfunk, der Süddeutsche
 
Rundfunk, Radio Bremen und der Südwestfunk. Der RIAS - als
 
Hörfunksender - war von Anfang an beratend dabei. Später folgten - durch
 
die Teilung des Nordwestdeutschen Rundfunks - NDR und WDR sowie der
 
Saarländische Rundfunk und der Sender Freies Berlin. 1962 kamen die
 
Hörfunksender Deutschlandfunk und Deutsche Welle hinzu. 
 
1951 Auf der "Fernsehstraße" der Industrieausstellung Berlin stellten bereits zwölf
 
Firmen wieder 40 unterschiedliche Geräte vor. 
 
1952 Am 25.12. wurde nach zweijährigem Versuchsbetrieb das Fernsehen
 
(NWDR) in der Bundesrepublik (Berlin und Langenberg) eröffnet. Rund 4.000
 
Fernsehgeräte wurden bis zum Jahresende verkauft. Der Preis der mit 22 x
 
22 cm Bildschirm ausgestatteten Geräte betrug ca. 1.000 DM. 
In der DDR begannen Fernseh-Versuchssendungen.
 
1953 Die Bundesbehörde für das Fernmeldewesen in den USA (FCC) erklärte das
 
nach dem National Television System Committee benannte
 
NTSC-Farbfernsehsystem zur Norm. Als erstes asiatisches Land eröffnete
 
Japan am 1.2. einen regelmäßigen Fernseh-Programmdienst. Am 27.3.
 
beschlossen die ARD-Anstalten ein gemeinsames Fernsehprogramm: das
 
"Deutsche Fernsehen". 
Aufstieg zum Massenmedium
1954
 
Erste internationale
 
Fernseh-Direktübertragung von London in die
 
Bundesrepublik sowie nach Frankreich und
 
Holland. Das Ereignis: die
 
Krönungsfeierlichkeiten für Englands Königin Schon Anfang der 50er Jahre faszinierte
 
Elisabeth II am 6. Juni. Die am 6.6. das Fernsehen seine Zuschauer
 
gegründete Eurovision (europäischer Fernsehaustausch)
 
verband 45 Fernsehsender in England, Frankreich, Belgien, Holland,
 
Deutschland, Dänemark, der Schweiz und Italien. Am selben Tag wurde als
 
erste offizielle Eurovisionssendung das "Narzissenfest" aus Montreux
 
übertragen. Kabel- Fernbedienungen kamen auf den Markt. In den USA wurde
 
das Farbfernsehen nach dem vollelektronischen NTSC- Verfahren eingeführt. 
 
1955 erreichten die 80 Fernsehsender Westeuropas bereits 150 Millionen Menschen.
 
In der Bundesrepublik hatten 70 Prozent der Bevölkerung gute
 
Empfangsmöglichkeiten. Rund 200.000 TV-Geräte waren in der Bundesrepublik
 
angemeldet. Am 21.12. begann im Ostberliner Fernsehzentrum Adlershof der
 
"Deutsche Fernsehfunk" mit seinem Programm. 
 
1957 stellte Grundig das erste tragbare Fernsehgerät in Deutschland vor. Die Zahl
 
der Fernsehteilnehmer in der Bundesrepublik überschritt die Millionen-Grenze.
 
Der Franzose Henry de France entwickelte das SECAM-Farbfernseh-System
 
(Séquentielle couleur a Mémoire). 
 
1959 verkaufte die Industrie erste Geräte mit drahtlosen Ultraschall-
 
Fernbedienungen, die - empfindlich eingestellt - gelegentlich für Überraschungen
 
sorgten, weil Umweltgeräusche unerwünschte Bedienungsvorgänge auslösten. 
 
1960 In den USA, Japan und Frankreich wurden transistorisierte Fernsehgeräte
 
hergestellt. In Deutschland kamen Fernsehgeräte mit UHF-Tuner auf den Markt.
 
Die "gedruckte Verdrahtung" (Leiterplatten) führte zu neuen
 
Konstruktionsmöglichkeiten. 
 
1962 Mit dem Mesa-Transistor (Siemens) gelang es, Röhren im Fernseh-Tuner durch
 
Halbleiter zu substituieren. 
 
1963 ließ Walter Bruch am 3.1. sein Farbfernseh-Verfahren
 
PAL (Phase Alternation Line) patentieren. Am 1.4.
 
begann das Zweite Deutsche Fernsehen in Mainz mit der
 
Ausstrahlung seines Programms. 
PAL-Entwickler Walter Bruch
1964 wurde in der Bundesrepublik das 10.000.000. Fernsehgerät angemeldet.
Jetzt auch in Farbe
 
1966 fiel auf der CCIR-Vollversammlung in Oslo die Entscheidung über die
 
Einführung der Farbfernseh-Normen. Für PAL votierten die Länder mit 625-
 
Zeilen-Norm von Skandinavien über Großbritannien bis Italien, für SECAM
 
Frankreich, Monaco, Griechenland und der damalige Ostblock. Insgesamt 59
 
Prozent PAL, 36 Prozent SECAM, Rest unentschieden. 
 
1967 Das von Professor Walter Bruch entwickelte
 
PAL-Farbfernsehsystem brachte brillante
 
Farben auf bundesdeutsche Bildschirme.
 
Am 25.8. 1967 fiel während der 25. Großen
 
Deutschen Funkausstellung in Berlin der
 
Startschuss: Vizekanzler Willy Brandt
 
zauberte mit einem symbolischen
 
Knopfdruck Farbe auf bundesdeutsche Symbolischer Knopfdruck:
 
Bildschirme. Nach den USA, Japan und Willy Brandt startet das
 
Kanada führte Deutschland damit als deutsche Farb-TV
 
erstes europäisches Land das Farbfernsehen ein. 
 
Alles schön bunt: Jede
 
Übertragung in Farbe begann
 
mit diesem Vorspann 
 
1969 wurde zum 20. Jahrestag der DDR am 3.10. ein zweites Fernsehprogramm
 
eingeführt. Jeweils von Freitag bis Sonntag wurde dort vier Stunden in Farbe
 
gesendet. Die DDR war damit das zweite sozialistische Land (nach der
 
Sowjetunion/1965) mit einem Farbfernsehsystem (SECAM). 
 
1970 Martin Schadt und Wolfgang Helfrich, zwei junge Physiker des Schweizer
 
Chemiekonzerns Hoffmann La Roche, entdeckten einen elektrooptischen
 
Effekt, dessen Nutzung die heutige Flüssigkristalltechnik begründete. 
 
1973 wurden in Japan Flüssigkristall-Displays (Liquid Crystal Displays = LCD)
 
vorgestellt. 
1975 Fernsehgeräte kamen jetzt serienmäßig mit Fernbedienungen auf den Markt.
 
1977 wurde während der Internationalen Funkausstellung im
 
Raum Berlin ein erstes Videotext-Programm der von
 
ARD und ZDF gebildeten Gemeinschaftsredaktion
 
ausgestrahlt. 
 
1977 fing alles an: Video-
 
text als neuer Service 
 
1978 Unter der Bezeichnung "Prestel" wurde der Bildschirmtext, als regulärer
 
Fernmeldedienst in Großbritannien eingeführt. Die Verbindung von Fernsehen
 
und Telefon machte den Bildschirm zum dialogfähigen Datenterminal. 
 
1979 System-Vielfalt: die Zahl der PAL-Länder betrug inzwischen 60, das NTSC-
 
System kam auf 28, das SECAM-System auf 24 Länder. Etwa 20 Länder
 
hatten nur Schwarz-Weiß-Fernsehen, der Rest noch gar kein Fernseh-
 
System. 
 
Am 11.5. einigten sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf
 
gemeinsame Kabelfernseh-Pilotprojekte. 
Text auf dem Bildschirm
 
1980 startete im Juni ein zunächst auf vier Jahre
 
angelegter Videotext- Großversuch, der allerdings
 
erst am 31.12.1989 endete. Seit dem 1.1. 1990 ist
 
Videotext Regeldienst. 
Seit 1990 Regeldienst: Videotext
 
1981 Am 4.9. wurde in der Bundesrepublik ein zweiter Tonkanal für Stereo-
 
Programme und Sendungen mit umschaltbarem Begleitton eingeführt. 
 
1982 Am 28.2. und 7.3. strahlte das dritte NDR-Programm experimentell
 
dreidimensionale Filme aus. Die Zuschauer muss ten eine Rot-/Grün-Brille
 
tragen. Das Anaglyphen-Verfah ren war bereits seit dem vorigen Jahrhundert
 
bekannt. Doch weder dieses noch verschiedene weiterentwickelte Verfahren
 
konnten sich bisher durchsetzen. 
 
1983 stellte Japan auf dem TV-Symposium Montreux sein Hochzeilen-Fernsehen
 
(High Definition Television, HDTV) vor. HDTV-Programme wurden in der
 
1.125-Zeilen-Version mit 60 Halbbildwechseln pro Sekunde gezeigt. 
 
Die Bundesländer ratifizierten den Btx-Staatsvertrag.
 
Am 2.9. avancierte Bildschirmtext (Btx) auf der
 
Internationalen Funkausstellung Berlin zum regulären
 
Fernmeldedienst.
 
Am 3.1. begann der WDR als erste deutsche Landesrundfunkanstalt in seinem
 
3. Programm mit der Ausstrahlung eines regionalen Videotext-Dienstes. Online '83: BTX geht ans Netz 
Das Kabel bringt Programmvielfalt
 
1984 Am 1.1. startete das Kabelpilotprojekt Ludwigshafen/Vorderpfalz. Neben den üblichen über
 
terrestrische Sender verteilten Fernseh- und Hörrundfunkprogrammen wurden erstmals
 
zusätzlich Programme privater und öffentlich-rechtlicher Anstalten über einen Kabelanschluß
 
ins Haus gebracht. 
Ab 1.1. strahlte als erster deutscher Privatsender SAT 1 bundesweit sein Fernsehprogramm aus.
RTL plus folgte am 2.1. mit seinem bundesweiten Programm.
 
1986 Neues an der Gerätefront: Jumbo-TV-Geräte mit 82- und95-cm-Bildschirmdiagonale und Geräte mit
 
100 Hz Bildwechsel-Frequenz kamen auf den Markt. 
1989 begann PRO 7 am 1.1. mit der Ausstrahlung eines bundesweiten Programms.
1990 Seit dem 1.1. galt Videotext als Regeldienst.
 
1991 Am 28.2. startete der Sender PREMIERE die Ausstrahlung eines
 
bundesweiten -zum überwiegenden Teil verschlüsselten - Pay-
 
TV-Programms. 
 
Im März präsentierte der französische Thomson-Konzern in Paris das erste
 
serienfertige 16:9-Farbfernsehgeräte. 
Breitbild und Surround
 
1993 Dolby Pro Logic hieß ein Schlagwort auf der Internationalen Funkausstellung Berlin.
 
Fernsehgeräte mit einem entsprechenden Decoder und Zusatzlautsprechern vermitteln
 
räumlichen Kinoklang. 
 
Aufmerksamkeit erregte die Firma Schneider auf der Internationalen Funkausstellung
 
Berlin: Sie stellte ein Laser-Fernsehgerät vor, bei dem die Elektronen- durch Laserstrahlen ersetzt
 
und die Fernsehbilder projiziert wurden. Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin
 
wurde PALplus als vollständiges, funktionsfähiges System gezeigt und über einen Sender, der
 
auf dem Funkausstellungsgelände empfangen werden konnte, als Testprogramm ausgestrahlt. 
 
1994 liefen früher als zunächst vorgesehen PALplus-Sendungen über die Bildschirme. Der
 
Sender PREMIERE begann am 7.1. mit einem Spielfilm, die ARD folgte fünf Tage später. 
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