Transaktionsanalyse

INHALTSVERZEICHNIS

1.) Einleitung

2.) Was sind die Ich-Zustande?

3.) Transaktion

4.) Spiele, die Menschen spielen

4.1.)Tritt mich

4.2.) Ich will doch nur dein Bestes

4.3.) Glücklich zu helfen

5.) Lebenseinstellungen

5.1.) Ich bin in Ordnung, du bist in Ordnung

5.2.) Ich bin in Ordnung, du bist nicht in Ordnung

5.3.) Ich bin nicht in Ordnung, du bist in Ordnung

5.4.) Ich bin nicht in Ordnung, du bist nicht in Ordnung

5.5.) Der Pygmalion-Effekt

6.) Wie und wo kann man die Transaktionsanalyse anwenden?

Transaktionsanalyse

1.) Einleitung:

Begründer der Transaktionsanalyse ist Eric Berne. Die Transaktionsanalyse ist eine Persönlichkeitstheorie und zugleich eine Richtung der Psychotherapie. Das Ziel der Transaktionsanalyse ist es, Entwicklungs- und Veränderungsprozesse zu fördern.

Die Transaktionsanalyse ist eine Methode zur Analyse und zum Verständnis menschlicher Beziehungen und dem menschlichen Verhalten.

Berne teilte das Verhalten des Menschen in drei Zustände ein. Erstens das Eltern-Ich, dann das Erwachsenen-Ich und zum Schluß das Kindheits-Ich. Diese Zusände des Ichs sind die Teile, aus denen sich unsere Persönlichkeit zusammensetzt.

2.) Was sind die Ich-Zustände ?

Die Ich-Zustände entstehen aus Erfahrungen, die wir in unseren ersten paar Lebensjahren erwerben. Jedes Ereignis das uns widerfährt prägt unser späteres Leben. Wir handeln und reagieren also anhand dieser Ereignisse.

Unser Kindheits-Ich stammt aus unseren eigenen Kindheitserfahrungen.

Dieser Zustand entspricht dem eigentlichen Verhaltensstil, den Kinder normalerweise haben. Merkmale dieses Zustandes sind : Spontanität, Intuition, Neugierde, Aufrichtig-keit und ungeduldig.

Unser Eltern-Ich wurde logischerweise von unseren Eltern oder von, für uns damals wichtigen, Erwachsenen übertragen. Aus den Verhaltensweisen der Eltern lernen wir, dass die Erfahrungswelt hauptsächlich aus Belohnungen und Bestrafungen besteht.

Im Alter, in dem wir am stärksten zu beeinflussen sind, sind wir noch sehr jung und haben noch keine gesprochene und geschriebene Sprache. Deshalb lernen wir in dieser Phase nonverbal von anderen. (Zeichen, Reaktionen, Körpersprachen)

Merkmale sind: Ermahnungen, Regeln, Gebote, Verbote, Bestrafung und Belohnung.

Das Erwachsenen-Ich funktioniert wie ein Computer. Es werden Daten verarbeitet und Wahrscheinlichkeiten abgeschätzt. Es ist der einzige Zustand wo man "Hier und jetzt" reagiert. In den anderen zwei Zustanden, reagiert man aufgrund vergangener Erfahrungen.

Merkmale sind: Aktives und aufmerksames Zuhören, Nachdenklich, Geduldig, Entspannt, Vernünftig und Aufgeschlossen.

Ein Beispiel für diese Zustände:

Ein Arbeiter A sagt zu einem Arbeiter B: "Gib mir den Schweißbrenner.".

Wenn der Arbeiter B mit dem Eltern-Ich reagiert sagt er: "Sei bloß vorsichtig."

Wenn er mit dem Erwachsenen-Ich reagiert sagt er: "Willst Du die große Düse?"

Wenn er mit dem Kindheits-Ich reaagiert sagt er: "Was würdest Du nur ohne mich tun?"

3.) Transaktion

Die Transaktion beschreibt auch grundsätzlich die Kommunikation zwischen Menschen. Es ist ein Austausch von Worten oder Verhaltensweisheiten. Jetzt kommt es darauf an, wie sich zwei Personen gegenüber stehen oder besser gesagt, mit welchen Ich-Zustand sie reagieren.

Jetzt kommen einige Beispiele, wie Gespräche ausgehen können.

Transogramm:

El ... Eltern-Ich

Er ... Erwachsenen-Ich

K ... Kindheits-Ich

El El

Er Er

K K

Es gibt 3 Arten von Transaktionen:

- komplementäre Transaktionen

- Ãœberkreuz-Transaktionen

- verdeckte Transaktionen

Eine komplementäre Transaktion findet dann statt, wenn eine Person eine Botschaft an eine andere Person schickt, und die erwartete Antwort erhält. In diesem Fall sind die Kommunikationskanäle offen und laufen parallel im Transogramm. Diese Art der Transaktion kann unendlich weitergehen (theoretisch).

Bsp. Eine Transaktion zwischen Eltern-Ich und Kindheits-Ich (positiv)

Chef: Fühlen Sie sich heute nicht wohl.

Sek: Ich habe nicht gut geschlafen vor lauter Sorge über das Asthma meines Sohnes.

Chef: Wollen Sie sich nicht frei nehmen und nach Hause gehen.

Überkreuz-Transaktionen finden dann statt, wenn ein Botschaft gesendet wird und die Antwort unerwartet ist. In diesem Fall laufen die Kommunikationskanäle nicht parallel, und normalerweise entstehen daraus Konflikte und Mißverständnisse. Man kann es meistens relativ leicht an den Reaktionen der Gesprächspartner erkennen.

Mögliche Reaktionen: Den Rücken zu drehen; Ein abrupter Themen wechseln; Ein Partner wird wütend oder bekommt Angst; Man schaut zu Boden; Man wird laut; ...

Bsp. Reiz: Erwachsenen-Ich à Erwachsenen-Ich

Reaktion: Eltern-Ich à Kindheits-Ich

Arbeiter: Wie spät ist es bitte? (klare und sachliche Frage)

Kollege: Du bist wohl zu geizig dir eine Uhr zu kaufen. (Unerwartete Antwort von oben)

Um dieses Gespräch wieder in die richtige Bahn zu lenken sollte der 1. Arbeiter ca. so antworten: Ich habe sie zu Hause vergessen, weil ich in der Früh ziemlich in Eile war.

Die Verdeckte Transaktionen finden dann statt, wenn wir das eine sagen und das andere meinen und damit versteckte Botschaften aussenden.

Zum Beispiel: "Nein, ich bin nicht wütend." sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten.

Es gibt dann verschiedene Arten, wie der Gesprächspartner reagieren kann.

Bsp. Reiz: Erwachsenen-Ich à Erwachsenen-Ich - -> Kindheits-Ich

Reaktion: Kindheits-Ich à Erwachsenen-Ich

Verkäufer: (listig) Diese karierten Anzüge sind bei den jüngeren Leuten sehr beliebt.

Aber vielleicht wollen sie lieber etwas, was sich besser fürs Büro eignet.

Käufer: (impulsiv) Habe sie diesen Anzug auch in Größe 27. (reagiert mit Kindl-Ich)

Käufer: (realistisch) Sie haben recht, haben sie etwas dezenteres. (reagiert mit Erw-Ich)

4.) Spiele, die Menschen spielen

Spiele sind im Prinzip verdeckte Transaktionen.

4.1.) Tritt mich

Der Spieler erhält wegen seiner Inkompetenz negative Anstöße. Der Tritt mich

Spieler fällt nicht positiv auf, deswegen macht bewußt und unbewußt Fehler, das

er wenigstens negativ auffällt.

4.2.) Ich will doch nur dein Bestes

Der Spieler gibt einem anderen Rat, aber weil der Rat nicht viel taugt, scheitert

der andere ständig und benötigt neue Ratschläge. Dieses Spiel gibt dem Spieler

das Gefühl, dass wenigstens einer von ihm abhängig ist.

Es gibt aber auch Spiele, die kaum jemandem schaden. Eines davon ist:

4.3.) Glücklich zu helfen

Spieler dieses Spieles helfen anderen. Sie geben Geld, Rat, Kurbeln die Karriere

von anderen an, ...

Grund dafür sind oft Schuldgefühle wegen früherer Handlungen, die er dadurch abzutragen versucht.

5.) Lebenseinstellungen

Es gibt vier grundlegende Lebenseinstellungen, die Menschen annehmen können. Diese Einstellungen sagen uns was wir von uns selbst und von anderen halten.

5.1.) Ich bin in Ordnung, du bist in Ordnung (I+, D+)

Menschen mit dieser Einstellung haben ein gesundes Selbstbild. Sie sind glücklich mit ihren Stärken und Schwächen, ohne selbstzufrieden oder egozentrisch zu sein. Sie sind selbstkritisch und wollen sich entwickeln. Sie respektieren die Individualität und die Meinung von anderen.

Der I+,D+ Mensch ist ein Problemlöser, der mit den anderen zusammen arbeitet um gemeinsam Ziele zu erreichen, die man als Einzelner nicht erreicht hätte.

5.2.) Ich bin in Ordnung, du bist nicht in Ordnung (I+, D-)

Menschen mit dieser Einstellung schätzen andere gering ein, weil sie nicht so sind, wie sie selbst. Sie fühlen sich anderen überlegen und mißtrauen jedem, der ihnen doch überlegen sein könnte oder einfach anders ist.

5.3.) Ich bin nicht in Ordnung, du bist in Ordnung (I-, D+)

Menschen mit dieser Haltung fühlen sich anderen grundsätzlich unterlegen (jeder andere ist kompetenter als ich). Sie sind oft deprimiert, ängstlich und schuldbeladen. Sie spielen häufig Spiele wie "Das Tritt mich Spiel".

5.4.) Ich bin nicht in Ordnung, du bist nicht in Ordnung (I-, D-)

Für Menschen mit dieser Einstellung ist alles nutzlos, man könnte ebensogut aufgeben.

Solche Menschen enden oft in Anstalten und neigen dazu, Gewalttätig gegen sich selbst und andere zu werden.

Die Entscheidung zu einer der vier genannten Lebenseinstellungen erfolgt in den ersten paar Lebensjahren.

5.5.) Der Pygmalion-Effekt

Der Pygmalion-Effekt wurde bei Experimenten beobachtet, bei denen Lehrer falsch über den Charakter und das Potential einer Gruppe von Schülern informiert wurden - "Diese Schüler sind dumm", "Diese Schüler sind intelligent".

Die beiden Gruppen haben am Anfang des Experimentes noch die gleichen Fähigkeiten aufgewiesen. Am Ende des Experimentes wiesen sie jedoch deutliche Unterschiede auf:

Die "dumme Gruppe" verhielt sich auch so, und die "intelligente Gruppe" wurde zu Spitzenschülern.

Der Lehrer hatte also das Verhalten der Schüler entsprechend seiner unbewußten Überzeugung beeinflußt und geändert. Der Lehrer ließ die "dumme Gruppe" auf verbale und nonverbale Weise wissen, dass seine Erwartungen von ihnen gering war und umgekehrt.

6.) Wie und wo kann man die Transaktionsanalyse anwenden ?

Das Ziel der Transaktionsanalyse ist es, den Menschen zu helfen, ein glücklicheres Leben zu führen. Sie kann also überall eingesetzt werden, was mit Kommunikation zu tun hat.

In der Wirtschaft kann sie im Verkauf recht gut eingesetzt werden. Aber auch Betriebs intern. Wenn ein Manager oder ein Vorgesetzter sich in der Transaktionsanalyse auskennt oder weiß, wie er den drei Ich-Zuständen umgeht, kann er besser erkennen was seine Mitarbeiter wollen.

Es hilft also bei Mitarbeitergespräche, bei der Suche nach den richtigen Mitarbeitern, bei Konferenzen, bei der Arbeitsplatzbesetzung, bei der Selbstanalyse, usw.

Dafür empfehlenswerte Techniken sind:

- Gib und akzeptiere eher positive als negative Anstöße

- Gib es auf, den Zustand des angepaßten Kindes und des strafenden Elternteils

einzusetzen.

- Hör auf, Spiele zu treiben - weigere dich, als Komplize dabei mitzumachen,

reagiere unerwartet.

- Mach andere nicht schlecht, akzeptiere, dass sie in Ordnung sind.

- Mach dich selbst nicht schlecht, akzeptiere, dass du in Ordnung bist.

- Investiere mehr Zeit in Intimität, Aktivitäten und Spaß.

- Hör auf, den Retter zu spielen - denen zu helfen, die keine Hilfe brauchen.

- Hör auf, den Verfolger zu spielen - die zu kritisieren, die es nicht verdienen.

- Hör auf, das Opfer zu spielen - dich hilflos oder abhängig zu benehmen, wenn du sehr

wohl fähig bist, auf eigenen Füßen zu stehen.

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