Akustik

Inhaltsverzeichnis



1 Wellengleichungen 2

1.1 Herleitung der Wellengleichung in zwei Dimensionen 2

1.1.1 Schwingungen einer Membran 2

1.1.2 Zweidimensionale Wellengleichung 4

1.2 Herleitung der Wellengleichung in drei Dimensionen 4
(Wellengleichung in der Akustik)


2 Wellenarten 7

2.1 Ebene Wellen 7

2.2 Kugelwellen 7


3 Akustischer Stromkreis 8

3.1 Ersatzschaltung 8

3.2 Nah - und Fernfeld 9


4 SchallintensitÀt (SchallstÀrke) 10


5 Literaturverzeichnis 11

Akustik

1 Wellengleichungen

1.1 Herleitung der Wellengleichung in zwei Dimensionen

1.1.1 Schwingungen einer Membran

w=w (x,y,t). .. RĂŒckstellkraft der Membran in z - Richtung
q=q (x,y,t). .. auf der Membran lastende Druck in z - Richtung
T. .. Vorspannung (Kraft pro LĂ€ngeneinheit)
”. .. Massendichte (Masse pro FlÀcheneinheit)
c. .. Ausbreitungsgeschwindigkeit


















In der Gleichgewichtslage ruht die Membran in der x - y - Ebene, sie steht unter einer gleichmĂ€ĂŸigen Vorspannung T. Die RĂŒckstellkraft w (x,y,t) ist dabei nur durch die Vorspannung T gegeben. Bei einer Membran ist die Biegefestigkeit vernachlĂ€ssigbar klein[1].

FĂŒr die Membran mit den SeitenlĂ€ngen Δx und Δy gilt dann:

KrÀftezerlegung:

(1)

durch Division durch ΔxΔy erhĂ€lt man:

(2)


der GrenzĂŒbergang Δx→0, Δy→0 ergibt:

(3)


(4)


ErklÀrung des Rechenschrittes:

geg.:








EinfĂŒhrung von c:



Dimensionsbetrachtung:
ĂŒ

(5)


Nabla - Operator:




Nabla2 :



(6)



1.1.2 Zweidimensionale Wellengleichung

Die Gleichung (6) mit q (x,y,t)=0 wird als zweidimensionale Wellengleichung bezeichnet, sie ist die allgemeine Form der eindimensionalen Wellengleichung.







1.2 Herleitung der Wellengleichung in drei Dimensionen
(Wellengleichung in der Akustik)

p=p (x,y,z,t). .. Druck der FlĂŒssigkeit
ρ=ρ (x,y,z,t). .. Dichte der FlĂŒssigkeit

. .. Geschwindigkeit eines materiellen Punktes der FlĂŒssigkeit (auch Schnelle)

. .. Beschleunigung eines materiellen Punktes der FlĂŒssigkeit
Ψ=Ψ (x,y,z,t). .. Geschwindigkeitspotential (auch Schnellenpotential)

Zur Herleitung der Wellengleichung in drei Dimensionen wird eine FlĂŒssigkeit betrachtet, die durch ihren Druck p=p (x,y,z,t) und ihrer Dichte ρ=ρ (x,y,z,t) charakterisiert sind. Es wird in idealisierter Form angenommen, dass die FlĂŒssigkeit keine Schubspannungen zulĂ€sst und damit Impuls - und Massenerhaltung in dem geschlossenen System gelten.

Impulserhaltung:

(1)


Der Richtungsableitung der MaximalÀnderung (bzw. - Steigung) des Drucks p ist die negative Beschleunigung der Dichte.

mit



Die vektorielle Beschleunigung ist die zeitliche Änderung der Geschwindigkeit eines materiellen Punktes in der FlĂŒssigkeit.








Die konstanten GrĂ¶ĂŸen p0 und ρ0 entsprechen dem Ruhedruck bzw. der Ruhedichte, die zeitabhĂ€ngigen GrĂ¶ĂŸen
(x,y,z,t) und
(x,y,z,t) entsprechen der im Normalfall deutlich kleineren DruckÀnderung bzw. DichteÀnderung.

(2)


Der Ausdruck
(x,y,z,t) ist gegenĂŒber ρ0 vernachlĂ€ssigbar klein, beim Differenzieren von p (Gradientenbildung) fĂ€llt das konstante p0 weg, so dass man die linearisierte Form der Gleichung (1) erhĂ€lt.

Massenerhaltung:

(3)


Die Divergenz der mit der Geschwindigkeit
behafteten Dichte ergibt eine DichteÀnderung, welche definiert ist mit:













Die linearisierte Form der Gleichung (3) erhÀlt man in Analogie zu (2):

(4)


Zusammenhang zwischen p und ρ:




EinfĂŒhrung von c:




Dimensionsbetrachtung:
ĂŒ

Eingesetzt in (4):

(5)





Es wird das Geschwindigkeitspotential (bzw. - Schnellenpotential) Ψ eingefĂŒhrt, welches in (5) eingesetzt wird:

(6)


woraus
(7)
folgt.

was wiederum in (4) eingesetzt auf folgendes fĂŒhrt:

(8)


Nabla Operator:







2 Wellenarten

2.1 Ebene Wellen

Die allgemeine Lösung fĂŒr die obige Wellengleichung lautet:




wobei F1 und F2 Funktionen der Zeit sind (F1= F1(t), F2= F2(t)).
Physikalisch gesehen bedeutet diese Funktion folgendes:
Der erste Ausdruck
stellt eine Wellenbewegung in positiver x - Richtung dar. Der Wert dieses Ausdrucks ist fĂŒr x=x0 und t=0 gleich
, zu einer spÀteren Zeit t=t1 wird x=x0+ct1, so dass der Funktionswert
wieder der selbe ist. D.h. die Störung mit dem Wert x0 ist in der Zeit t1 mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit c nach x0+ct1 gewandert. F2(x+ct) stellt eine in negativer x - Richtung fortschreitende Welle dar, die Überlegung dafĂŒr sind analog zum ersten Summanden.
Der Verlauf der Funktionen F1(t) und F2(t) hĂ€ngt von der Form der Druckstörung ab. FĂŒr den Fall, dass die Druckstörung durch eine sinusförmig schwingende Membran erregt wird (vgl. Bild), bekommt die Lösung die Form


an.






Die Sinuswelle mit der Amplitude k lÀuft in der positiven x - Richtung mit der Geschwindigkeit c. Die Welle ist eine Longitudinalwelle, die Teilchenverschiebung erfolgt in Fortpflanzungsrichtung.[2]







2.2 Kugelwellen

Ist sie Störungsstelle im Medium klein gegenĂŒber der WellenlĂ€nge[3], so handelt es sich um eine punktförmige Schallquelle, bei der sich die Druckstörungen kugelsymmetrisch ausbreiten.

Wellengleichung fĂŒr Kugelwellen:



Die partikulÀre Lösung hat die Form:








Die kugelförmige Ausbreitung, darstellbar durch kugelförmige FlÀchen konstanten Drucks (Isobare), verursacht eine Amplitude, die mit der Entfernung r um den Faktor 1/r abnimmt.
Allgemein kann man sagen, dass die meisten Schallquellen als Kugelstrahler anzusehen sind.


3 Akustischer Stromkreis

Der Schallwechseldruck p und die Schallschnelle v entspringen als GrĂ¶ĂŸen der kugelförmigen Wellenausbreitung ein und derselben Quelle. In Analogie zum Ohm’schen Gesetz kann man nun dem Schalldruck die Bedeutung einer Wechselspannung, der Schnelle diejenige eines Wechselstromes zuordnen. Als dritte GrĂ¶ĂŸe ist ein komplexer Strahlungswiderstand einzufĂŒhren, an den die Schallquelle ihre Srahlungsenergie in der Form von Wirk - und Blindleistung abgibt.


3.1 Ersatzschaltung

FĂŒr eine Kugelwelle um eine Schallquelle der Druckamplitude p0 gilt:



















Die Gleichungen beschreiben eine sich in radialer Richtung ausbreitende Kugelwelle, bei der der Druck mit 1/r und die Schnelle mit 1/r2zur Entfernung abnehmen.

3.2 Nah - und Fernfeld

Die Schnelle v eilt im Nahbereich dem Schallwechseldruck p um den Phasenwinkel ϕ=arctan1/rk nach. In unmittelbarer NĂ€he der Schallquelle, d.h. r>>λ (Entfernung zur Schalquelle viel kleiner als WellenlĂ€nge), ist der Realteil gegenĂŒber dem ImaginĂ€rteil vernachlĂ€ssigbar.

Außerhalb des Nahbereiches, wo sich Schallwechseldruck und - Schnelle nahezu ohne gegenseitige Phasenverschiebung ausbreiten (ϕ≈0), d.h. r<<λ, lĂ€sst sich der ImaginĂ€rteil gegenĂŒber dem Realteil vernachlĂ€ssigen. Es entsteht nur ein Wirkanteil, die Erregung pflanzt sich als ebene Welle fort, fĂŒr welche dann wieder die Gleichungen in 2.1 gelten.


4 SchallintensitÀt (SchallstÀrke)

Die bei fortlaufenden Schallwellen in 1 Sekunde durch eine zur Schallrichtung senkrechte FlÀche von 1m2durchtretende Energiemenge nennt man SchallintensitÀt, auch SchallstÀrke. Die SchallintensitÀt
ist eine vektorielle GrĂ¶ĂŸe (im Gegensatz zum Schalldruck, der lediglich einen Skalar darstellt).








Der Mittelwert des mit der Geschwindigkeit
bewegten Schalldrucks p ergibt den Schalldruck
.
Bei sinusförmigen SignalverlĂ€ufen kann die komplexe Schreibweise eingefĂŒhrt werden, fĂŒr den Fernbereich gilt dann:





FĂŒr eine bestimmte Richtung r:




















5 Literaturverzeichnis


Svoboda/Trieb, Physik, Band1 Oldenbourg Verlag Wien

F. Trendelenburg, EinfĂŒhrung in die Akustik, 3. Auflage, Springer Verlag

P. Hagedorn, Technische Schwingungslehre, Band 2, Springer Verlag

G. Schmidt, Akustik, C.Heymanns Verlag Berlin

D. Franz, Elektroakustik, Franzis Verlag, MĂŒnchen
[1]Systeme, bei denen die Biegefestigkeit nicht vernachlÀssigbar klein sind, bezeichnet man als Platte.
[2]KontrĂ€r dazu sind Transversalwellen, bei denen die Teilchenverschiebung normal zur Fortpflanzungsrichtung erfolgt. Ein Beispiel dafĂŒr sind Wasserwellen.
[3]Die WellenlĂ€nge ist als kĂŒrzeste Entfernung zwischen zwei Stellen, an denen gleicher Schwingungszustand herrscht (z.B.: Amplitudenmaxima), definiert. λ=c/f

917 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet