Arnulf Rainer

Arnulf Rainer


Arnulf Rainer wurde in Baden, nahe Wien, 1929 geboren. Sein künstlerisches Talent zeigte sich schon in seiner Kindheit und in der Schule wurde er deswegen von seinen Lehrern gelobt. Während dem 2.Weltkrieg besuchte er eine nationalsozialistische Schule in Traiskirchen (NÖ), er verließdie Schule jedoch 1944, weil er von den Lehrern gezwungen wurde das Leben zu zeichnen. Danach ging er nach Kärnten und begann Aquarellzeichnungen von verwüsteten Landschaften zu malen. Er experimentierte mit Zeichnungen von Figuren und Gesichten.

In der Zeit von 1947 bis1949 besuchte er die Handelsschule in Villach, bei der er auch die Matura ablegte. In dieser Zeit machte er sich mit surrealistischen Theorien vertraut, die seine Werke stark beeinflußten. Er wurde an der Kunstakademie in Wien aufgenommen, verließ diese jedoch am ersten Tag nach einem Streit mit einem Lehrer.
1950 lernte er Ernst Fuchs, Anton Lehmden, Arik Bauer, Wolfgang Hollegha und Josef Mikl kennen, mit denen er die Hundsgruppe bildete. Die erste öffentliche Ausstellung dieser Gruppe wurde von der Presse mit Spott gewürdigt. Danach schwörte Rainer dem fantastischen Realismus ab und entickelte Intersse an Microstrukturen und der Zerstörung der Form. Seine Zeichnungen ähnelten organischen Strukturen ohne klar erkennbares Zentrum. Diese Periode der optischen Dezentralisation endete 1951 mit einer Zeichnung feiner schwarzer Linien, die sich zu einer Öberfläche zusammenschließen. Rainer eiste nach Paris, wo er Andre Breton traf, war aber von dem Treffen enttäuscht.
Der photographische Folie "Perspektiven der Vernichtung" folgte eine Suche nach einer neuen Form des Malens. Er entwickelte sogenannte "Blindmalereien", bei denen er mit geschlossenen Augen malte. Ein wichtiger Einfluß in den 50er Jahren kam von dem katholischen Priester Otto Mauer, der die Galerie nächst St. Stephan 1955 gründete. Diese Galerie wurde eine treibende Kraft in der österreichischen "avant - garde - Szene" für die nächsten zwei Jahrzehnte.
Von 1953 bis1959 zog sich Rainer in ein Haus in Gainfarn (25 km südlich von Villach) und begann neue Größenstudien zu erforschen. Hier entstanden seine berühmtesten Werke, die Übermalungen. Hierbei übermalte er eigene Werke und Werke anderer Künstler mit einer einfarbigen Schicht. Zwischen 1956 und 1957 übermalte eine eine Serie von 15 Kreuzen, von denen später zahlreiche zerstört wurden. Erneut wurde er von der Suche nach einer neuen Form der Malerei beeinflußt und daher begann er mit figurativen Übermalungen. In den frühen 60er Jahren arbeitete er in Studios in Berlin, München und Köln.
Rainer experimentierte 1964 mit Halluzinogenen (LSD und andere). Diese figurativen Zeichnungen aus dieser Zeit erinnerten an seine surrealistischen Zeichnungen früherer Tage. Danach folgte eine intensive Beschäftigung mit dem menschlichen Körper und der Sprache desselben. 1968 zeichnete er sein eigenes Gesicht und seine eigenen Hände. Es folgten zahlreiche Serien von verschieden Posen des Körpers, die er dann wieder übermalte.
Nach dieser Periode wandte er sich wieder nicht - menschlichen Zeichnungen zu, er entwarf Felsen, Höhlen und Untergrund - Architektur. Die nächste Werk - Serie hieß Kunst Auf Kunst. Hierbei übermalte er Photos und Zeichnungen von Dore, Zanetti, Leonardo, F.X. Messerschmidt, Van Gogh, Rembrandt und Goya.
In seiner nächsten Schaffensperiode beschäftigte sich Rainer mit dem Tod, was zu zahlreichen Zeichnugen von Todesmasken, Mumien und toten Körper.
Nachdem er Österreich beim Biennale di venezia 1978 vertreten hatte, siedelte er in größere Studios in OÖ und Bayern um und arbeitete wieder an Studien von Händen und Fingern. Religiöse Motive zeigten sich in Form von Kreuzen und Bildern von Christus. 1981 wurde er Professor an der Akademie der feinen Künste in Wien und ein Lehrkörper der Berliner Kunstakademie. Außerdem wurde er mit dem Max Beckmann Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet.
Ein wichtige Werk in den 80 er Jahren war Hiroshima, das die zerstörte Stadt zeigte. Andere Serien sind Piranesi und Shakespeare. Die Folge war, dass sich wichtige Museen, wie das Guggenheim Museum und das Museum der modernen Kunst in New York, sich für seine Werke zu interessieren begannen und diese in der Folge auch ausstellten.
In den 90er Jahren waren Martyrer, Katastrophen, der Kosmos und Engel die dominierenden Motive in seinen Werken. Das Arnulf Rainer Museum in New York wurde 1993 eröffnet. Rainer lebt derzeit in Wie, OÖ und Bayern.

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