Die Losung des Jahres 2000











Gott spricht:






"Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen."


















"Keine einzige Religion hat die Sache Gottes ganz. Allezeit gilt einer anderen Religion Einsicht, Gnade und das Beste von ihr zur Hilfe zu nehmen, wenn man ein Ganzes haben will."

Nikolaus L. Zinzendorf













"Die einzige Anerkennung, die ich dem Missionar geben kann ist: Nicht Disputation, überhaupt keinen Angriff auf den Glauben der anderen - aber so leben, dass die eigene Religion auf überzeugende Weise vorgestellt wird."

Albert H. Friedländer

Inhalt



    Die Losung Die Losungen Wie Losungen entstehen Losungen in 46 Sprachen Prominente über die Losung

    Die Brüder - Unität Die Brüder - Unität Die Weltweite Brüder - Unität

    Herrnhuter Brüdergemeinde Kurze Geschichte der Heernhuter Brüdergemeinde Die Mission

    Jeremia Kurzbiographie Jeremias Das Buch Jeremia

    Gedanken zur Jahreslosung 2000

    Biographien Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Erdmuth Dorothea von Zinzendorf

    Quellenangabe










Das Datum der ersten Losung steht fest:



Am 3. Mai 1728 bei der abendlichen Versammlung in Herrnhut, verkündet Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760) der Gemeinde ein kurzes Wort für den kommenden Tag. Mit dem Liedvers: "Liebe hat ihn hergetrieben, Liebe riß ihn von dem Thron, und wir sollten ihn nicht lieben?"
beginnt die 270jährige, beispiellose Geschichte der Losungen.
Bald schon möchten die Herrnhuter auf die "Parole für den Tag" nicht mehr verzichten. Die Losungen werden zu einem wichtigen Kommunikationsmittel. Sie sind oft "fortgesetzte Gespräche des Heilands mit der Gemeinde", wie Zinzendorf es nennt. Er will, dass sie "ins Gemüt und ins Herz" hineingenommen werden.

1731 wird die erste gedruckte Losung herausgegeben. Seit diesem Jahr erscheinen die Losungen ohne Unterbrechung, Jahr für Jahr. Mit der Missionsarbeit, die 1732 beginnt, werden dann die Weichen für die weltweite Verbreitung der Losungen gestellt. Die äußere Gestalt wandelt sich in den 272 Jahren immer wieder. Auch inhaltlich gibt es besonders durch Zinzendorf häufige Veränderungen. Nach Zinzendorfs Tod verändern sich die Losungen weiter. Heute haben sie für jeden Tag des Jahres je ein Bibelwort aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie einen Liedvers oder ein Gebet. Dabei wird die alttestamentliche "Losung" aus 1780 Bibelversen gelost. Danach werden der neutestamentliche Lehrtext" und der "Drittext" thematisch passend zusammmengestellt.
Allein im deutschsprachigen Raum beträgt die Auflage jährlich über eine Million Exemplare, "ein Bestseller, den man auf den Bestsellerlisten vergeblich suchen wird" (Zitat aus "Die Welt"), dessen jährliche Auflage aber alle Bestseller weit in den Schatten stellt, wenn man sein kontinuierliches Erscheinen und seine internationale Verbreitung bedenkt.


Wie die Losungen entstehen





Eine große, silberne, ovale Schale wird auf den Tisch gestellt. Es ist April oder Mai in Herrnhut.
Vier Personen sind in dem barocken Sitzungszimmer des Vogtshofes versammelt.
Es ist ein besonderer Tag:
Die Losungen für den ganzen Jahrgang, der in drei Jahren an der Reihe sein wird, werden gezogen.


Die Schale enthält mehr als 1000 numerierte Kärtchen. Die Gesamtzahl der Losnummern beträgt 1780.
Doch die in den beiden vorhergehenden Jahren gezogenen Nummernkärtchen bleiben außen vor. Damit soll die Wiederholung einer Losung innerhalb von drei Jahrgängen vermieden werden. Die Aufgaben der vier Personen sind festgelegt: eine zieht ein Kärtchen aus der Schale, eine andere sucht den dazugehörigen Text in den Karteikästen. Die beiden übrigen sind für die Abfassung des Protokolls zuständig. Begonnen wird mit dem ersten Januar. Ein Tag nach dem anderen, Monat für Monat - am 7. Mai 1997 war es für das Jahr 2000. Damit steht jedoch nur ein Drittel der Tagestexte der deutschen Ausgabe fest. Die Losung wird jetzt von einem Theologen oder einer Theologin, zur Zeit ist es ein ordinierter Theologe, bearbeitet. Seine Aufgabe besteht darin, die alttestamentliche "Losung" mit zwei passenden Texten, - einem aus dem Neuen Testament, dem sogenannten "Lehrtext", und einem Liedvers oder Gebet - zu ergänzen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wird von einer ganzen Gruppe beratend begleitet.

Wenn die drei Texte für jeden Tag feststehen, ist die gemeinsame Aufgabe für die internationalen Ausgaben der Losungen abgeschlossen. Das bedeutet, dass alle Übersetzerinnen und Übersetzer - die Losungen erscheinen in 46 Sprachen der Welt - eine Kopie erhalten. Hier liegt auch der Hauptgrund für das Ziehen der Losungen drei Jahre im voraus. Viele Übersetzungen legen den englischen oder niederländischen Text zugrunde.
Doch auch die Losungen unterliegen keinem ehernen Gesetz. In regelmäßigen Abständen werden die alttestamentlichen Sprüche von einem Ausschuß durchgesehen. Vorschläge für neue Losungen werden bearbeitet und bisher bekannte Texte herausgenommen, weil beispielsweise ihre Aussagekraft zu einseitig interpretierbar oder nicht mehr verständlich ist. Am Ziehen der Losungen aber hat sich nichts geändert!


Losungen in 46 Sprachen




Sie kann weder Deutsch noch Englisch,
Dim, die Sekretärin des deutschen Mitarbeiters der Marburger Mission in Thailand.
Doch mit den fremdsprachigen Abkürzungen der Bibel kommt sie zurecht. Sie schreibt Losung und Lehrtext in Thai, und 2001 kommt bereits der 21. Jahrgang in dieser Sprache heraus.
Thai ist eine der 46 Sprachen, in die die Losungen weltweit übersetzt werden.
Kein zweites Andachtsbuch hat eine solche Verbreitung.

Das Übersetzen dürfte eigentlich nicht schwer sein, denn die Textstellen sind vorgegeben. Doch es sei auch bei den Losungen weitaus mehr, wie Anne Schlimm, die Übersetzerin ins Französische meint. "Es ist ein Über - Setzen im eigentlichen Wortsinn, ein Übersetzen mit einer Fähre von einem Flußufer zum anderen, von einer Mentalität zur anderen." Die meisten französischen Bibeln beispielsweise haben fortlaufende Texte, in denen die Verse nicht merklich voneinander getrennt sind. Die manchmal mühevolle Aufgabe der Übersetzerin ist es, die wichtigste Botschaft herauszufiltern. Französisch waren im übrigen die ersten fremdsprachigen Losungen, die 1741 herauskamen.

Etwa die Hälfte der 46 fremdsprachigen Losungen, die sich auf alle Kontinente verteilen, sind auf die Initiative von Einzelpersonen zurückzuführen. Sie kennen oder kannten von der Brüdergemeine oftmals nur die Losungen. Doch sie wollten das handliche kleine Büchlein mit den kurzen Bibeltexten nicht für sich behalten. Sie wollten es möglichst vielen in die Hand geben, für die die christliche Botschaft wichtig geworden ist. Aus den Einzelinitiativen ist daher eine Sache der christlichen Kirche oder Gemeinschaft vor Ort geworden, die für die Kontinuität sorgt.

Die Losungen erscheinen in folgenden Sprachen:
Afrikaans, Amerikanisch, Balinesisch, Basaa, Batak, Bulgarisch, Chichewa, Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Hindi (Hmong), Italienisch, Japanisch, Kroatisch, Lettisch, Miskito, Niederländisch, Odiya, Ovambo, Papiamento, Pedi, Polnisch, Portugiesisch, Rongmei, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Suaheli, Simalungun, Slowakisch, Spanisch, Surinamisch, Thai, Tibetisch, Tschechisch, Tswana, Ungarisch, Venda, Xhosa, Zulu.

Über die Bezugsquellen der fremdsprachigen Ausgaben gibt die Brüder - Unität Herrnhut Auskunft.
Evangelische Brüder - Unität,
Postfach 21
D - 02745 Herrnhut,
Tel. 035873 / 487 - 0, Fax - 99,
e - mail: info@ebu.de
Prominente über die Losungen

Einige Stellungnahmen
Für Johannes Rau, sind die Herrnhuter Losungen "ein wichtiger Begleiter durch seinen arbeitsreichen Tag." Das hat er durch sein Büro mitteilen lassen.
Doch auch Manfred Stolpe, beginnt seinen Arbeitstag mit den Losungen, wie aus einem Spiegel - Interview zu vernehmen war.
"Seit über 20 Jahren", schreibt die Bischöfin von Hamburg, Maria Jepsen, "gehört das Losungsbuch auf meinen Schreibtisch oder in mein Reisegepäck. Ich brauche die Losungen gleichsam als Nachtisch zum Frühstück."
"Die Losungen sind ein Geschenk und das seit Jahrhunderten."
So drückt es Rolf Hille, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, aus. "Sie sammeln die weltweite Gemeinde Tag für Tag unter einem Bibelwort."
Paul Toaspern, Pfarrer, jahrelang Leiter der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste in der ehemaligen DDR und Verfasser von Drittexten in den Losungen, nennt die Losungen
"etwas von dem Kostbarsten, was wir neben der Bibel besitzen".
Sie sind für ihn "seit Jahrzehnten ein unentbehrlicher Begleiter".
Ulrich Parzany, Generalsekretär des CVJM - Gesamtverbandes in Deutschland,
kennt "neben der Bibel keine Veröffentlichung, die soviel für den Zusammenhalt der Christen über Kirchengrenzen hinweg bewirkt, wie die Losungen".
Sie könnten zwar die fortlaufende Bibellese nicht ersetzen, "aber sie sind die appetitanregende Vorspeise, wie sie zu jedem großen Festessen gehört".


Die Brüder - Unität




Die Brüder - Unität ist eine kleine evangelische Freikirche. In Europa hat sie 30.000 Mitglieder. Diese sind verwaltungsmäßig aufgeteilt in drei selbständige Kirchen in Tschechien, in Großbritannien und Irland, sowie in Kontinental - Europa (Deutschland, Niederlande, Schweiz, Dänemark, Schweden und Estland).

Die Brüder - Unität ist im 18. Jahrhundert innerhalb der evangelischen Kirche entstanden. Bis heute gehören viele ihrer Mitglieder zugleich auch der evangelischen Kirche an. Die Brüder - Unität ist der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angegliedert und zugleich Gastmitglied in der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF).
Die Brüder - Unität hat kein eigenes Bekenntnis. Sie bekennt mit den anderen Kirchen Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland. Die Brüder - Unität legt einen besonderen Akzent auf ihr Gemeindeleben. Die Mitglieder kennen sich persönlich und versuchen sich in allen Lebenslagen gegenseitig zu stützen. Die internationale Ausstrahlung in fünf Kontinenten macht die Brüdergemeine für viele attraktiv und erweitert ihren Horizont.

Die Brüder - Unität hat verschiedene Namen:
Hermhuter Brüdergemeine - weist auf den Ursprungsort Herrnhut in Sachsen hin.
Brüder - Unität - leitet sich vom lateinischen "Unitas Fratrum" ab, dem Namen der Böhmischen Brüder, von denen die Herrnhuter Brüdergemeine abstammt.
Moravian Church - ist der englische Name, der ebenfalls auf den Ursprung in Böhmen und Mähren hinweist (spanisch: lglesia Morava, französisch: Eglise morave).

Anschrift:
Evangelische Brüder - Unität,
Postfach 21, D - 02745 Herrnhut,
Tel. 035873 / 487 - 0, Fax - 99,
e - mail: brueder - unitaet.herrnhut@ebu.de
und:
Evangelische Brüder - Unität,
Badwasen 6, D - 73087 Bad Boll,
Tel. 07164 / 9421 - 0, Fax - 99,
e - mail: brueder - unitaet@bb.ebu.de

Zahlen und Fakten
    Mitglieder in Deutschland 7.200 Mitglieder in der Schweiz 280 Mitglieder 762.000 Gemeinden in Deutschland 17 Sozietäten in Deutschland 2 Sozietäten in der Schweiz 4 Gemeinden weltweit (1992) 1.099 Ordinierte Pfarrer/Pfarrerinnen in Deutschland und der Schweiz im aktiven Dienst
    einschließlich Sonderaufgaben 43 Auflage der Losungen in Deutschland ca. 940.000
    in der Schweiz 60.000
    weltweit (45 Ãœbersetzungen) 1,75 Mio


Weltweite Brüder - Unität

Die Brüder - Unität gliedert sich heute in 19 Provinzen, wie die selbständigen Kirchen der Brüdergemeine genannt werden. Als Folge der ausgedehnten Missionstätigkeit befinden sie sich in der Karibik (Westindische Inseln, Jamaika, Surinam und Guyana), in Mittelamerika (Nicaragua, Honduras und Costa Rica), in Nordamerika (zwei Provinzen in den Vereinigten Staaten und Kanada, eine in Labrador an der Nordostküste Kanadas und eine in Alaska), in Südafrika und Tanzania (vier Provinzen). In Europa gibt es drei Provinzen: die Tschechische, die Britische und die Europäisch - Festländische. Letztere verdankt ihren Namen der Tatsache, dass ihr Gemeinden und Arbeitszweige in sechs verschiedenen europäischen Ländern angehören ( Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden, Schweiz und Estland); in den einzelnen Ländern sind die Gemeinden und Arbeitszweige regional zusammengeschlossen. Die Gesamtmitgliederzahl der weltweiten Brüder - Unität beläuft sich auf etwa 762.000.


Der Europäisch - Festländischen Provinz ist seit Ende der sechziger Jahre eine neue Aufgabe erwachsen durch die Übersiedlung von etwa 270.000 Surinamern in die Niederlande, viele von ihnen Nachkommen ehemaliger Sklaven. Ungefähr 30.000 dieser Einwanderer mit holländischem Paß, die vor allem in den niederländischen Großstädten leben, gehören zur Brüdergemeine, die in Surinam eine protestantische Volkskirche ist. In Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht sind neue, zum Teil sehr große Gemeinden entstanden, die den Surinamern ein geistliches Zuhause bieten. In diesen Gemeinden wird auch wichtige Sozialarbeit geleistet, da die Surinamer in der weißen, niederländischen Gesellschaft mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Diese neuen Gemeinden sind in der Synode der Europäisch - Festländischen Provinz vertreten, die deswegen zweisprachig - deutsch und niederländisch - geführt wird. Um auch hier voneinander zu lernen, wurden zwischen den surinamisch geprägten und den deutschen Gemeinden Partnerschaften eingerichtet, in deren Rahmen es regelmäßig zu Besuchen und Begegnungen kommt.



Die Herrnhuter Brüdergemeinde
Kurze Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeinde




Herrnhut wird 1722 gegründet, doch seine Geschichte beginnt viel früher. 1457, vor mehr als 500 Jahren, entsteht eine der ersten evangelischen Kirchen in Böhmen, die Unitas Fratrum oder Brüder - Unität.
Die "Böhmischen Brüder", wie sie auch genannt werden, berufen sich auf den Reformator Jan Hus, der 1415 in Konstanz als Ketzer verbrannt worden ist. Für ihre Gemeinschaft gelten einzig und allein die Aussagen der Bibel.

In Folge der Gegenreformation kommen sie als Glaubensflüchtlinge Anfang des 18. Jahrhunderts auf das Gut von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in der Oberlausitz (Sachsen). Er gewährt ihnen Asyl. Herrnhut, eine christliche Glaubensgemeinschaft, entsteht. Die Ausstrahlung dieser neuen Arbeits - und Lebensgemeinschaft erreicht in kürzester Zeit Menschen aus anderen Kirchen. Es sind nicht zuletzt die besonderen Gaben des Grafen Zinzendorf, der seine vom Pietismus geprägte Theologie weiterentwickelt.

1732, zehn Jahre nach der Gründung Herrnhuts, beginnt die Missionsarbeit in der Karibik. Auf allen Kontinenten entstehen in den folgenden Jahrzehnten Missionsstationen. Die Brüdergemeine wird - entgegen den ursprünglichen Bestrebungen von Graf Zinzendorf - eine selbständige Kirche.

Heute ist die Evangelische Brüdergemeine in Deutschland nur noch eine von weltweit 19 Provinzen der Brüder - Unität mit rund 760 000 Mitgliedern. Nach wie vor nimmt sie ihre missionarischen Aufgaben wahr und unterstützt vor allem die Brüdergemeinen in Afrika, Asien sowie Mittel - und Südamerika.

Die Mission

Die Gemeinde in Herrnhut hatte schon früh den Wunsch, missionarisch unter anderen Völkern zu wirken. Die ersten Missionare gingen 1732, zehn Jahre nach der Gründung Herrnhuts, nach der karibischen Insel St.Thomas, um dort unter den Sklaven zu arbeiten.
Innerhalb von wenigen Jahren folgten andere Geschwister nach Grönland (1733), Surinam (1735), Nordamerika (1735) und nach Südafrika (1737). Im 19. Jahrhundert fingen die Herrnhuter Missionsarbeit in Nicaragua, Australien, Westtibet, Alaska und Ostafrika an. Inzwischen sind fast alle diese Gebiete selbständige Kirchen innerhalb der weltweiten Brüder - Unität geworden.
Im letzten Jahrzehnt hat die Brüdergemeine neue Missionsaufgaben gefunden in Sibirien, China und Albanien.

Homepage der Herrnhuter Missionshilfe (HMH) für mehr Informationen.
Herrnhuter Missionshilfe e.V. (HMH)
Badwasen 6
D - 73087 Bad Boll
Tel.: 07164 / 9421 - 0
Fax: 07164 / 9421 - 99
Email: info@herrnhuter - missionshilfe.de


Kurzbiographie Jeremias


Jeremia war Prophet in Israel.
Jeremia wurde um 650 v.Chr. in einer Priesterfamilie in Anatot bei Jerusalem geboren.
Er wurde 627 v.Chr. zum Propheten berufen. Jeremia wurde weder von den Königen noch vom Volk erhört.
Er wurde während der Belagerung von Jerusalem verfolgt.
Jeremia wurde 587 v.Chr. als Hochverräter gefangen genommen und nach Ägypten verschleppt, wo er starb.


Das Buch Jeremia

Das biblische Buch Jeremias ist keine literarische Einheit, sondern eine Sammlung von verschiedenen Texten.
Es ist neben den Psalmen das umfangreichste Buch der Heiligen Schrift (Bibel).
In den Kapiteln 1 bis 25 sind Unheilsankündigungen gegen Juda, Prophetensprüche, Umkehrrufe, Anklagen, Klagegedichte und Gerichtsworte zu finden.
In Kapitel 26 - 45 befinden sich Erzählungen, welche die Schuld Judas illustrieren, Warnungen vor dem Widerstand gegen die Babylonier, Verheißung von Sammlung und Wiederaufbau (30 - 33), Heilsweissagungen und biographische Berichte über Jeremias.
In den Kapiteln 25 und 46 - 51 kann man Worte gegen andere Völker vorfinden.
Im Kapitel 52 ist eine Wiederholung von 2. Könige 24, 18 - 25, 30.
Im Buch des Jeremias sind die literarischen Hauptformen:
Prophetensprüche, Prosapredigten und Eigen - und Fremdberichte.
Nach Kapitel 36,1 - 10 hat Jeremia seinem Schüler Baruch 605 v.Chr. eine Sammlung seiner Sprüche
diktiert. [Die "Urrolle"(v.a. Kapitel 1 - 9)]
Die Prosapredigten sind mündlich tradierte (überlieferte) Jeremia - Worte.
Eigenberichte sind besonders die Klagen (>Konfessionen<, z.B. Kapitel 11, 18 - 23, Kapitel 12, 1 - 6), welche
stark an die Klagelieder erinnern.
Die Biographie des Jeremia ist wahrscheinlich von Baruch verfasst.
In den Heilsworten, den Völkersprüchen und in dem gesamten Buch sind wahrscheinlich echte Worte Jeremias mit späteren vermischt worden.


Gedanken zur Jahreslosung 2000


Gott spricht:
"Wenn ihr mich von ganzem
Herzen suchen werdet,
so will ich mich von euch
finden lassen!"

Jeremia 29,13/14


Dies ist ein prophetisches Wort aus der Bibel, an das jüdische Volk, welches sich in babylonischer Gefangenschaft befand. Die Gefangenen bekommen von Gott die Zusage, wenn sie ihn von ganzem Herzen, d.h. mit ganzen Willen, mit ganzer Seele, soll heißen mit dem ganzen Ich, suchen, so werden sie ihn finden.

Jeremia spricht mit diesen Worten eine göttliche Verheißung an, die sich mehrfach in der Heiligen Schrift (Bibel) wiederfindet. Beispielhaft möchte ich hier anführen:

5. Mose 4, 29
"Aber von dort aus wirst du den Herrn,
deinen Gott, suchen, und du wirst ihn finden,
wenn du mit ganzem Herzen und
ganzer Seele nach ihm verlangst."
Matthäus 7, 7
"Bittet Gott,
und er wird euch geben!
Sucht, und ihr werdet finden!
Klopft an, dann wird euch die
Tür geöffnet!"
Da Gottes Wort auch in unserer Zeit noch Gültigkeit hat, stellt sich die Frage: Wie und Wo kann man Gott suchen?
    Gott kann man suchen, in dem man sein Wort liest, denn in Johannes, 1,14 heißt es " das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns ". Jesus Christus lässt sich also im Wort Gottes (Bibel) finden.

    2. Gott kann man im Gottesdienst, Gebetsgemeinschaften usw. suchen, denn in der Bibel heißt es:

Matthäus 18, 20
" ... wo zwei oder drei in meinem
Namen zusammenkommen,
da bin ich in ihrer Mitte."
Zusammenfassend kann man demnach sagen, dass man Gott suchen kann, in dem man die Bibel liest und sich mit anderen Christen trifft und über Gottes Wort austauscht.

Nun möchte ich die Frage stellen, finden Menschen auch heute noch Gott? Gibt es menschliche Erlebnisse, die dies glaubhaft machen?

Da man durch die Bibel den Willen Gottes kennt (z.B.: Die Gebote), können Menschen den Willen Gottes im täglichen Leben beachten. Man kann sich dafür entscheiden im Willen Gottes zu leben, Menschen können sich für Gott (Jesus) entscheiden, ihn um Hilfe in Not und Krankheit bitten und auch für Befreiung (z.B.: von Drogensucht) beten.
In einer Videoaufzeichnung, die am 30.12.1999 von der Explo 2000 in Lausanne aus weltweit ausgestrahlt wurde, wird von einem Hochsicherheitsgefängnis in Argentinien berichtet, in dem über 50% der inhaftierten Personen (ehemalige Schwerverbrecher, Möder usw.) zu Gott bzw. Jesus gefunden haben. Diese Menschen ließen sich daraufhin taufen und gründeten in dieser Vollzugsanstalt eine Kirchgemeinde! Nach der Entlassung dieser Christen aus diesem Gefängnis beträgt die Rückfallquote dieser ca. 5 %, während die Rückfallquote anderer Gefangener mit ca. 60% eingeschätzt wird.

Gott lässt sich also finden. Eine Begegnung mit Gott führt in der Regel zu starken Veränderungen im Leben, bewirkt also z.B. eine große Änderung im Lebenswandel, wie das vorgenannte Beispiel zeigt.
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Biographien








Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760)

Zinzendorf gehört zu den bekanntesten und originellsten Persönlichkeiten des Pietismus im 18. Jahrhundert. Auf seinem Gut Berthelsdorf in der Oberlausitz nahm er 1722 Glaubensflüchtlinge aus Mähren auf, Nachkommen der alten böhmisch - mährischen Brüder - Unität, die im habsburgischen Reich ständigen Verfolgungen ausgesetzt waren. Sie gründeten in Zinzendorfs Herrschaftsbereich die Siedlung Herrnhut, die regen Zuzug aus Böhmen und Mähren, aber auch aus Deutschland hatte. Unter der Leitung Zinzendorfs fanden sich hier überzeugte Christen aus verschiedenen Konfessionen zu einer Lebens - und Glaubensgemeinschaft zusammen. So entstand die "Herrnhuter Brüdergemeine", die viele Traditionen der alten Brüder - Unität bewahrte.

Schon im Jahre 1732 schickte die Gemeinde die ersten Missionare auf die karibische Insel St.Thomas, um den schwarzen Sklaven die Botschaft von Jesus Christus zu bringen. Das war der Beginn einer weltweiten Missionsarbeit

Zinzendorf wurde wegen seiner Aktivitäten 1736 aus Kursachsen verbannt. Er verstand das Exil als Gottes Auftrag zur "Pilgerschaft" und reiste als Prediger des Evangeliums durch Europa und sogar nach Amerika. Viele neue Stützpunkte der Brüdergemeine wurden während seiner 11 - jährigen Verbannung gegründet, auch in England, wo er fast 5 Jahre verbrachte. 1760 starb er in Herrnhut.

Zinzendorf gehörte als Reichsgraf zum höchsten europäischen Adel, als Christ und Bruder stellte er sich mit Bauern und Handwerkern auf eine Stufe. Er wollte die Standes - wie die Kon - fessionsgrenzen überwinden, er setzte sich ein für die Gleichstellung der Frauen in der Gemei - ne - gedankliche Anstöße, die in seiner Zeit revolutionär wirkten. Von seinen Zeitgenossen wurde er zum Teil heftig angegriffen, andere, wie z.B. Herder und Goethe, bewunderten und verehrten ihn. Er hinterließ eine große Zahl von gedruckten und ungedruckten Schriften, Gedichten und Kirchenliedern. Bis heute sind in der Christenheit die "Herrnhuter Losungen" bekannt und weit verbreitet: die erste Losung hat Zinzendorf 1728 seiner Gemeine mitgegeben.


Erdmuth Dorothea von Zinzendorf (1700 - 1756)

Erdmuth Dorothea von Zinzendorf war eine geborene Gräfin Reuß aus Ebersdorf in Thüringen. Mit 22 Jahren heiratete sie den gleichaltrigen Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Beide Ehegatten waren im pietistischen Geist erzogen worden. Zinzendorf hatte seine Frau von vornherein auf eine "Streiterehe" vorbereitet, in der nicht das persönliche Glück der Eheleute, sondern die gemeinsame Arbeit für das Reich Gottes im Vordergrund stehen sollte. Der Gräfin, einer sehr klugen und lebenstüchtigen Frau, waren in diesem Konzept alle wirtschaftlichen und finanziellen Aufgaben zugedacht. Sie übernahm die Verwaltung von Berthelsdorf, Zinzendorfs Gut in der Oberlausitz. Dazu kam die Betreuung der neuen Siedlung Herrnhut, wo Zinzendorf Glaubensflüchtlinge aus Mähren aufgenommen hatte. Hier entstand unter Zinzendorfs Leitung die Herrnhuter Brüdergemeine, an deren Aufbau und Fortbestand Gräfin Erdmuth entscheidenden Anteil hatte. Sie sorgte viele Jahre lang für einen soliden finanziellen und wirtschaftlichen Rahmen der rasch anwachsenden Gemeinschaft.

1732 wurde der Gräfin die "Ortsherrschaft" in Berthelsdorf und Herrnhut übertragen, als Zinzendorf aus Sachsen verbannt wurde. Lange Zeit war sie gleichzeitig Gutsherrin in der Oberlausitz und "Hausmutter" der "Pilgergemeine", die mit Zinzendorf im Exil lebte. Als offizielle Vertreterin der Brüdergemeine unternahm sie Reisen nach Dänemark, Livland und Russland.

Nach 1743 zog sie sich aus gesundheitlichen Gründen mehr und mehr ins Privatleben zurück. Sie hatte zwölf Kinder geboren, von denen aber nur vier das Kleinkindalter überlebten.
Von der Gemeine sehr geliebt und verehrt starb Erdmuth von Zinzendorf 1756 in Herrnhut. Mit ihrem gesunden Realitätssinn war sie die unentbehrliche Ergänzung zu Zinzendorfs Genialität, in ihrer Frömmigkeit, die in ihren vielen Gedichten und Liedern Ausdruck fand, ein Vorbild für die Gemeinde.

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