Der Verdacht

Im November 1948 wird der schwerkranke Kommissär Bärlach ins Salem, einem Spital in Bern, eingeliefert. Da er einen Herzanfall bekommt, wird der dringend benötigte Eingriff um zwei Wochen verschoben. Als die Operation durchgeführt wird, bestätigt sich der Verdacht, dass die Krankheit sehr ernst ist.
Als er in einer alten Nummer einer amerikanischen Zeitschrift herumstöbert sieht er ein Bild eines KZ - Lagerarztes Nehle, der an lebenden Menschen, ohne Narkose, Operationen durchführt. Als sein behandelnder Arzt namens Hungertobel das Bild sieht, meint dieser, seinen Studienkollegen Emmenberger auf dem Bild erkannt zu haben. Aber dies könne ja nicht sein, da Emmenberger während des Krieges in Chile war. Emmenberger besitzt die Klinik Sonnenstein, eines der teuersten Spitäler in der Schweiz. Am nächsten Tag kommt der "Chef" Bärlachs, Lutz, in das Zimmer des kranken Kommissär. Lutz teilt ihm mit, dass er wohl zu alt sei, um seinen Beruf noch auszuüben und dass Röthlisberger von Neujahr an seinen Job bekommen wird.
Bärlach bittet Lutz um einen Gefallen .... Er soll ihm eine Auskunft über den Lagerarzt Nehle aus dem KZ Stutthof beschaffen. Lutz verspricht Bärlach, nachzufragen. Am selben Tag noch ruft Lutz Bärlach an und sagt ihm, dass Nehle tot sei, er habe sich am zehnten August 1945 mit Gift das Leben genommen. Doch Bärlach lässt der Verdacht nicht los, dass Nehle mit Emmenberger getauscht haben könnte, dass hieße Emmenberger habe die schrecklichen Operationen vollbracht, und nicht Nehle. Hungertobel erzählt Bärlach, dass er einmal dabei war, wie Emmenberger eine Operation ohne Narkose durchgeführt hat. Es war 1908, als Hungertobel, zusammen mit vier weiteren Medizinern, darunter auch Emmenberger, in den Bergen kletterten. Emmenberger rettete einem verunglückten Mediziner das Leben, eben durch eine Operation ohne Narkose. Hungertobel erzählt auch, dass Emmenberger's Arbeiten, nachdem er nach Chile ausgewandert war, in einem ganz anderen Stil geschrieben waren.
In der kommenden Nacht wacht Bärlach gegen Mitternacht auf. Vor ihm steht der Jude Gulliver, der offiziel von den Nazis erschossen wurde. Während beide Wodka trinken stellt sich heraus, dass Gulliver der einzige Überlebende ist, der von Nehle ohne Narkose operiert wurde und dass Nehles Foto in der Zeitschrift von ihm ist.
Weiterhin erfährt Bärlach, dass Nehle nur die operierte, welche es wollten, da es für sie die einzige Möglichkeit, in ein anderes Lager zu kommen, war.
Als Bärlach am nächsten Morgen aufwacht, ist Hungertobel verwirrt, da der Kommissär Begleiterscheinungen von Alkohol hat, aber es fast unmöglich ist, im Spital an Alkohol zukommen. Bärlach erzählt Hungertobel zum ersten Mal von seinem Verdacht, dass es zwei Nehles gäbe. Hungertobel will noch nicht daran glauben, aber die Ähnlichkeiten zwischen Nehle und Emmenberger sind zu groß, als dass es nur Zufall sein könne, meint Bärlach. Schließlich schafft es der Kommissär, den Arzt zu überzeugen und fordert diesen auf ihn an Silvester in das Spital Emmenbergers zu überweisen.
Nachdem Bärlach den ganzen Nachmittag mit den Anmeldeformularen beschäftigt war, erhält er am Abend noch einen Besuch von seinem Freund Fortschig, welcher die Zeitung "Apfelschuß" herausgibt. Bärlach macht ihm ein Angebot, er soll in der nächsten Ausgabe der kleinen Zeitung einen Artikel über Bärlachs Verdacht drucken, als Gegenleitung bezahlt der Kommissär ihm die komplette Auflage.
Außerdem fordert Bärlach Fortschig auf, auf seine Kosten für zehn Tage nach Paris zu fliegen, nachdem die Ausgabe erschienen ist, es sei aber wichtig, dass er niemandem von der Reise erzähle. Fortschig geht auf das Angebot ein.
Hungertobel fährt den Kommissär in das Spital Emmenbergers, als sie dort ankommen, geht Hungertobel hinein. Währenddessen beobachtet Bärlach einen kleinen Zwerg, der im Gitter eines Fensters des Krankenhauses, hängt.
Nachdem Hungertobel wieder zurückkommt, kommen vier Krankenschwestern, um den Kommissär in das Spital zu transportieren.
Der Kommissär fragt in hochdeutsch, denn er hatte sich unter dem Namen Kramer angemeldet, Schwester Kläri, ob es in dem Spital einen Zwerg gäbe, sie verneint es.
Bärlach wird in einen furchteinflößenden Raum gebracht, wo zwei Personen auf ihn warten. Es sind Emmenberger und seine Assistentin Fr. Marlok.
Bärlach begrüßt Emmenberger auf bernisch, als dieser erwidert erkennt der Kommissär, dass es sich um den echten Emmenberger handeln muss, da Nehle, ein Berliner, es nie so weit gebracht hätte, fehlerfrei bernisch zu sprechen.
Bärlach und Emmenberger spielen miteinander, sie versuchen jeweils den anderen nervös zu machen und zu einem Fehler zu verleiten.
Dem Kommissär gelingt es anscheinend, da Emmenberger im OP anfängt, zu rauchen.
Emmenberger sagt lächelnd zu Bärlach, dass er ihn nach Neujahr untersuchen werde. Er gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel, und lässt ihn auf sein Zimmer bringen.

Als Bärlach aufwacht findet er sich in einem kaltem, unpersönlichem Zimmer wieder, Nachdem er sich ein wenig orientiert hat, drückt er auf einen Knopf, der sich neben seinem Bett befindet. Das Licht geht an und Schwester Kläri kommt hinein.
Bärlach beschwert sich über das Zimmer, besonders aber die Spiegeldecken, welche ihm erst ins Auge gefallen sind, nachdem das Licht anging. Er wolle hier gesund werden und nicht verrückt.
Die Krankenschwester weißt darauf hin, dass dies hier ein Sterbezimmer ist, zieht aus ihrem Busen ein kleines Traktätchen heraus, welches über den Tod geschrieben ist und fragt triumphierend, ob sie den Arzt holen soll. Der Kommissär fragt sie nochmals, ob es im Spital einen Zwerg gäbe, sie bejaht es diesmal.
Sobald sie das Zimmer verlassen hat, nimmt sich Bärlach vor, morgen ins Salem zurückzukehren. Als die Kirchenglocken das neue Jahr einläuten, schaut er aus dem Fenster und sieht, dass das Fenster vergittert ist.

Als der Kommissär die Augen öffnet ist die morphiumsüchtige Doktor Marlok in seinem Zimmer und spricht ihn mit dem richtigen Namen, nämlich Kommissär Bärlach, an. Sie zeigt ihm eine Zeitschrift, mit dem Datum 5. Januar, in dem sich ein Foto von ihm befindet, mit seinem Namen. Außerdem gibt sie zu, dass Emmenberger Nehle ermordete und unter seinem Namen Lagerarzt in Stutthof war. Es stellt sich heraus, dass Marlok ein Häftling im KZ Emmenbergers war. Sie überlebte nur, weil sie seine Geliebte wurde. Bärlach versucht sie zu überzeugen, dass Emmenbergers Machenschaften verrückt seien, aber Marlok lässt sich nicht bekehren.
Dann endlich kommt Schwester Kläri in sein Zimmer. Bärlach versucht auch sie zu bekehren, aber wie auch bei Marlok, schafft er es nicht. Er greift zur Zeitung und liest, dass Fortschig, nachdem er den Artikel über Bärlachs Verdacht veröffentlichte, unter mysteriösen Umständen auf dem Klo ermordet aufgefunden wurde. Sofort fällt dem Kommissär der Zwerg ein, welcher als einziger in Frage käme. Kaum spricht er seinen Gedanken aus, hört er eine Stimme, die seinen Gedanken bejaht. Die Stimme gehört Emmenberger, welcher sofort zugibt, Fortschig ermordet zu haben.
Er zeigt ihm einen versteckten OP - Saal direkt in Bärlachs Zimmer und kündigt an ihn um sieben operieren zu wollen
Emmenberger will wissen, wie Bärlach auf den Verdacht kam, dass Emmenberger der wirkliche Lagerarzt sei. Bärlach ahnt sofort, was der Arzt damit bezwecken will, und versucht, ihn von Hungertobel abzubringen, denn wenn Emmenberger auf die Idee kommt, Hungertobel habe ihm von Emmenberger erzählt, dann schwebt auch dieser in Lebensgefahr. Emmenberger erzählt Bärlach von seinen Machenschaften als Lagerarzt, und kommt zu dem Schluß, dass nur Hungertobel davon wissen könne. Also müsse er auch ihn töten lassen, aus Vorsicht. Emmenberger erzählt dem Kommissär, von seinem Plan, dass er Hungertobel rufen werde und dass der Zwerg in seinem Wagen auf ihn warten werde, um ihn zu töten. Den Zwerg hatte er aus dem KZ mitgebracht.
Emmenberger verlässt das Zimmer und lässt Bärlach alleine auf seinen Tod warten. Die Wartezeit kommt dem hilflosem Kommissär wie eine Ewigkeit vor, bis plötzlich Gulliver in seinem Zimmer steht. Bärlach warnt ihn vor dem Zwerg, doch der Jude tut nur einen Pfiff und schon kommt der Zwerg um die Ecke. Es stellt sich heraus, dass der Zwerg ein Affe ist und dass Gulliver im KZ mit dem Tier Freundschaft geschlossen hat. Außerdem erzählt Gulliver, er habe Emmenberger ermordet und man werde ihn so finden, dass es nach Selbstmord aussehe. Nach herzlicher Verabschiedung, schwingt sich der Jude mit dem Äffchen aus dem Fenster und ist auch schon verschwunden.
Hungertobel kommt ins Zimmer, um Bärlach nach Bern zurückzubringen.

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