Scientology Church

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    Gründer Die Entwicklung Scientologys "Dianetics" "Scientology" "Auditing" Hierarchie Kommentar Aktuell Quellen Gründer: Scientology wurde von Lafayette Ron Hubbard (L. Ron Hubbard), der am 13. März 1911 in Tilden/Nebraska (USA) geboren wurde, gegründet. Von 1924 bis 1929 unternahm er mit seinem Vater Reisen nach Indien und durch den Fernen Osten. Außerdem nahm er an vier Studienreisen nach Mittelamerika teil, die er teilweise selbst leitete. Er besuchte von 1930 bis 1932 die George Washington University, die er ohne Abschluß verließ. Alle anderen Behauptungen von seiner Seite entsprechen nicht der Wahrheit. In den 30er Jahren betätigte er sich als Autor von Science Fiction - und Trivialliteratur. Seine angebliche Verwundung im Zweiten Weltkrieg ist ebenfalls seiner Phantasie entsprungen. Nach Ende des Krieges bat er um eine psychatrische Behandlung. Seit März 1980 ist er verschwunden. Man geht davon aus, dass er entweder völlig geistesgestört versteckgehalten wird oder gestorben ist. Entwicklung von Scientology: Seit 1935 beschäftigte Hubbard sich nach eigenen Angaben mit der Untersuchung der "Funktion und Strukturen des menschlichen Verstandes". Zu dieser Zeit entstand auch der Name seines Therapiesystems "Dianetics" (griechisch: dia=durch; nous=Verstand), was soviel bedeutet wie Wissenschaft vom Verstand. 1950 veröffentlichte er seine "Forschungen" unter dem Titel "Dianetics - die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit". Gleichzeitig gründete er die "Dianetic Research Foundation", die 1952 Bankrott anmelden musste. Inzwischen hatte Hubbard seine "Forschungen" um einige Weltanschauungen erweitert und nannte das Ganze nun "Scientology", die Lehre vom Wissen. Am 19. Mai 1954 wurde Scientology offiziell registriert und konstituierte sich am 21. Juli 1955 als Kirche. Sie erhielt das "Certificate of Incorporation" und nannte sich "Founding Curch of Scientology". Ende der 50er Jahre wurde die Zentralverwaltung von Amerika nach England verlegt. Im August 1968 jedoch verbot das britische Parlament allen ausländischen Scientologen, Hubbard eingeschlossen, die Einreise. Danach residierte Hubbard auf den drei Schiffen seiner ein Jahr zuvor gegründeten "Sea - Org" (See - Organisation). Ende der 70er wurde zusätzlich in La Quinta and Gilman Hot Springs in Südkalifornien eine Residenz für ihn vorbereitet. Außerdem standen ständig 500.000 Dollar in Bar für eine eventuelle Flucht bereit. Seitdem Hubbard verschwunden ist gibt es innerhalb der Organisation zahlreiche Machtkämpfe um seine Nachfolge. "Dianetics": Hubbard sieht die Aufgabe des von ihm erdachten "Dianetics" darin "die einzige Ursache aller Geisteskrankheiten, Neurosen, Zwänge, Verdrängungen und sozialen Störungen" herauszufinden und gleichzeitig eine Technik anzubieten, "mit deren Hilfe die entdeckte einzige Ursache ausnahmslos beseitig werden könnte...". Seine Theorien basieren auf der folgenden Annahme. Der menschliche Verstand hat einen positiven und einen negativen Aspekt. Normale, positive Erinnerungen werden im positiven "Teil" gespeichert". Ist der Mensch jedoch bewußtlos, was bei Hubbard neben der normalen Ohnmacht auch Schock, Delirium und Schmerz bedeuten kann, so ist dieser positive "Teil" inaktiv und die Erinnerungen werden im negativen "Teil" gespeichert. Er spricht dann von sogenannten "Engrammen". Sie sollen die Ursache für Psychosen, Neurosen, Zwangsvorstellungen und psychosomatische Krankheiten sein. Hubbard meint, dass es bei jedem Menschen ungefähr 200 bis 300 solcher "Engramme" gibt. "Scientology": "Scientology" ist der philosophische Hintergrund zu "Dianetics". Ihre Anhänger meinen, dass "Scientology die lebenswichtigste Bewegung unserer Zeit" sei und dass "das einzige entscheidende Wettrennen dieses Zeitalters zwischen der Scientology und der Atombombe" stattfinde. Sie ist in ihren allgemeinen Glaubensinhalten ein Mischmasch aus Hinduismus, Buddhismus, Lamaismus, den mathematischen Erkenntnissen der Griechen, Römer und Araber, den Philosophien von Kant, Nietzsche und Schoppenhauer, Teilen des Christentums und aus den östlichen und westlichen Technologien zu Beginn unseres Jahrhunderts. Ihre Hauptaussage ist, dass der eigentliche Mensch, "Thetan" genannt, unabhängig von Körper, Bewußtsein und Verstand ist. Er unterliegt nicht den Beschränkungen von Zeit, Raum und Materie und steht über dem Universum, das heißt, er kann sich außerhalb des physikalischen Universums aufhalten. Hier hat Hubbard regen Gebrauch von seiner Science - Fiction - Phantasie gemacht. Er sagt folgendes: "Einst lebten die Thetanen glücklich und vollbewußt auf dem Planeten Helotrobus, Der dort vor 35 Milliarden Jahren herrschende Fürst Xenn hatte aber Sorgen wegen der Überbevölkerung, So verpflanzte er kurzerhand 2 Milliarden Thetanen mit Hilfe einer Wasserstoffbombe auf die Erde. Bei diesem Transfer machte er sie zu Sklaven, indem er ihre 'Ganz - Spur' (die gesamte Zeitspur über Milliarden von Jahren) mit negativen Vorfällen auflud."
    ("Die nach der Seele greifen", Seite 104) "Auditing": Mit "Auditing" bezeichnet Hubbard die Methode, um die negativen seelischen Einflüsse zu löschen, die das Thetan - Sein verhindern. Der Mensch soll zum "Clear" werden. Dies soll mittels einer ausführlichen Befragung mit dem sogenannten E - Meter (entspricht in etwa einem Lügendetektor) erreicht werden. Unabhängige Wissenschaftler nennen es Gehirnwäsche.
    Dieses "Auditing" läuft so ab, dass der Befragte alle seine negativen Erlebnisse bis ins Detail erzählen muss, also auch seine Gefühle. Die größte Gefahr besteht hier darin, dass man sein Unterbewußtsein und seine seelischen Probleme medizinisch, psychologisch und psychotherapeutisch absolut unqualifizierten Leuten anvertraut. Ein australischer Untersuchungsaussc huß bezeichnete die Scientology in diesem Zusammenhang als "gefährlich".
    Das beim "Auditing" verwendete E - Meter ist außerdem technisch völlig veraltet und gefährlich, da es den elektrischen Sicherheitsbestimmungen in keinster Weise entspricht. Außerdem ist ein solches Gerät nur in den Händen entsprechend ausgebildeter Ärzte und Wissenschaftler sinnvoll einzusetzen (Gutachten der Universität Tübingen vom 3. November 1976).
    Das E - Meter dürfte hauptsächlich aus finanziellen Gründen eingeführt worden sein. Sein Herstellungspreis liegt bei zirka 60, - DM, der Verkaufspreis bei 500, - DM. Hierarchie: Wenn jemand zum "Clear" geworden ist und sich außerdem gut geführt hat, darf er an sogenannten "Operating - Thetan"(OT) - Kursen teilnehmen. Die Gebühren für diese Kursen können je nach Stufe mehrere 10.000, DM betragen. Es gibt acht OT - Grade, kürzlich wurde diese Skala jedoch auf 16 erweitert, vermutlich aus finanziellen Gründen. Bislang hat übrigens nur Hubbard selbst den Grad eines OT VIII erreicht. Er berichtete, dass er zweimal im Himmel gewesen sei. Das erste Mal 43.891.832.611.177 Jahre, 344 Tage, 10 Stunden, 20 Minuten und 40 Sekunden bis 22.02.30 Uhr am 9. Mai 1963. Das zweite Mal habe er den Himmel im Stadium des Zerfalls vorgefunden.
Es existiert ein sehr strenges Belohnungs - und Bestrafungssystem. Wer sich auszeichnet erhält dafür zum Beispiel Geld und Vergünstigungen bei den zahlreichen Fortbildungskursen. Wer sich unbeliebt macht muss damit rechnen Zwangsarbeit (2½ bis 15 Stunden) verrichten zu müssen. Außerdem werden ihm Urlaub und Freizeit gestrichen. Auch kann sein Name an ein Schwarzes Brett kommen. In besonders schweren Fällen muss er eine Armbinde tragen. Der Besuch von Gruppenveranstaltungen wird ebenfalls verboten.
    Kommentar: Man darf sich auf keinen Fall von der durch Scientology propagierten "totalen Freiheit" täuschen lassen. Sie ist ein totalitäres System, das seine Mitglieder durch brutale Disziplinierung und Reglementierung kontrolliert. Dies wird folgendermaßen begründet: "Da Scientology jetzt totale Freiheit bringt, muss sie auch die Macht haben, totale Disziplin zu fordern, oder sie wird nicht überleben." (HCO Plicy Letter vom 5. Januar 1968) Sie betreibt, deutlich gesagt, eine geistige Versklavung ihrer Mitglieder. Aktuell: Scientology ist in jüngster Zeit wegen der massiven Versuche die (deutsche) Wirtschaft zu unterwandern in die Schlagzeilen geraten. Kritische Medien werden mit Prozessen regelrecht eingedeckt und aktive Gegner von Scientology erhalten Drohbriefe und werden mit Telefonterror belästigt. Quellen: Rüdger Hauth, "Die nach der Seele greifen", GTB Sachbuch, 2. Auflage 1985 Egmont R. Koch und Irene Meichsner, "Thetanen in geheimer Mission", Die Zeit 5. April 1991

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