Schachnovelle

Die Schachnovelle

Eine Novelle von Stefan Zweig

Biographie


Stefan Zweig wurde am 28.11.1881 in Wien geboren. Anfangs ist er noch Neuromantiker, später Freund beeinflusster Essayisten.
1938 emigrierte er nach England, 1941 nach Petropolis, Brasilien. Dort begeht er am 23.2.1942 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Selbstmord.
Die Schachnovelle entsteht in der Zeit, die er in Brasilien verbrachte, motiviert durch regelmässiges Schachspiel mit seinem Nachbarn.

Personen


Dr. B. : Er war in jahrelanger Gefangenschaft der Nazis und ist nun auf der Flucht.
Mirko Czentovic: Schachweltmeister

Inhaltsangabe


Die Novelle spielt auf einem Passagierdampfer auf dem Weg von New York nach Buenos Aires. Dem Erzähler, dessen Name im Buch nie genannt wird, gelingt es, indem er im Smoking Room eine Partie Schach spielt, die Aufmerksamkeit des russischen Schachweltmeisters Mirko Czentovics zu erwecken. Als sein Spielpartner, Mr. Mc Connor, ein ehrgeiziger schottischer Tiefbauingenieur, von der Anwesenheit des Weltmeisters erfährt, besteht er sofort auf eine Simultanpartie, d. h. er spielt mit einigen anderen gegen Czentovic.
In der am nächsten Tag stattfindenden Partie sind die Herausforderer jedoch chancenlos. Erst in der Revanche wendet sich das Blatt. Ein Unbekannter unterbricht die Partie und verhilft Mc Connor zielstrebig zu einem Remis.
Der verwunderte Mc Connor schlägt darauf sofort die Begegnung Czentovic gegen Dr. B, wie der Unbekannte Helfer vom Erzähler genannt wird. Dieser jedoch ist gar nicht begeistert von der Idee und verlässt sofort den Smoking Room.
Da sich herausstellt, dass der Erzähler ein Landsmann Dr. Bs, also Österreicher, ist bittet man ihn die Partie zu arrangieren. Bei der Unterredung mit diesem stellt sich Folgendes heraus:
Dr. B war einige zeit lang Gefangener der Gestapo. Um Informationen aus ihm herauszupressen ist er jedoch nicht in einem KZ inhaftiert gewesen, sondern wurde in ein leeres Zimmer in einem Hotel eingesperrt. Fast täglich holte man ihn zu einem Verhör. Bei einem solchen gelingt es Dr. B ein Schachbuch aus einer Jackentasche eines Gestapo Mannes zu stehlen. Innerhalb weniger Tage ist es ihm Möglich alle Partien auswendig im Kopf durchzuspielen: "Ich - Weiss" gegen "Ich - Schwarz". Dies treibt ihn jedoch in den Wahnsinn und er wird Nach ärztlicher Behandlung wieder freigelassen.
Dem Erzähler gelingt es ihn zu der Partie gegen Czentovic zu überreden, in der er jedoch wieder in sein Schachfieber verfällt. Er gerät während dem Spiel gedanklich in ein völlig anderes und verwundert alle Zuseher als er Czentovic "Schach! Schach dem König!" droht, jedoch weit und breit nichts davon zu sehen ist.
Zweig beendet das Buch mit der arroganten Aussage Czentovics: "Schade für einen Dilettanten ist der Herr eigentlich ungewöhnlich begabt!".

Interpretation


Zweig möchte zeigen, dass psychische Folter mindestens gleich, oder noch grausamer als Physische sein kann. Der in das "Nichts" gesperrte Dr. B endet in Schizophrenie, da er sich in Etwas vertieft was für den menschlichen Geist unschlagbar ist: gleichzeitig zwei Identitäten zu führen.

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