Geburt der Venus

"Geburt der Venus" von Botticelli"







Zunächst möchte ich über den Künstler berichten.

Der richtige Name von Botticelli ist Alessandro di Mariano di Vanni
Filipepi. Aber er ist als Sandro Botticelli in die Kunstgeschichte
eingegangen. Sandro ist die Kurzform von Alessandro und "il
botticello" war der Spitzname seines älteren Bruders, welches "das
Tönnchen" bedeutete. Das Geburtsdatum von Botticelli ist nicht
eindeutig festzulegen. Einige Quellen meinen das Jahr 1445 andere
meinen das Jahr 1447 wäre sein Geburtsjahr.



Botticelli begann seine Karriere als Maler über Umwege: Er wandte
sich zuerst der Goldschmiedekunst, nach der Beendigung der Ausbildung
änderte er seine Pläne und begann eine Lehre als Maler bei Filippo
Lippi, einem sehr erfolgreichen Maler.

Ende der 1460er Jahre machte Botticelli sich selbständig, und 1470
bekam er seinen ersten urkundlich bezeugten Auftrag.



Gegen Ende 1473 war sein Ruf bis nach Pisa vorgedrungen, wo er auch
regelmäßig Aufträge von Lorenzo di Pierfrancesco de Medice bekam. Die
Auftraggeber der Künstler waren häufig in der Renaissance nicht die
kirchlichen Behörden sonder Kommunen, Zünfte oder reiche Familien.

Botticelli hat unter anderen viele berühmte Gemälde gemalt wie zum
Beispiel "Primavera", die "Anbetung der Könige", die berühmten
Fresken in der Sixtinische Kapelle oder die zahlreichen beliebten
Madonna - und - Kind - Darstellungen. Aber ich möchte in meinem Referat
nur auf das Gemälde "Geburt der Venus" eingehen.



Die "Geburt der Venus" wurde wie viele andere Kunstwerke von
Botticellis Mäzen Lorenzo di Pierfrancesco de Medici in Auftrag
gegeben.

Doch das Gemälde ist kein Produkt Botticellis Phantasie, sondern er
zeichnete das Gemälde nach Angolo Polizianos Gedichtzeilen über die
Geburt der Venus und ihren Empfang durch die Horen, Göttinnen der
Jahreszeiten, welche er in Anlehnung in den homerischen Hymnos über
die "schaumgeborene Aphrodite" schrieb.



Es gestaltete die Pose seiner Venus in Anlehnung an ein klassisches
Modell. Diese Pose heißt wegen der Haltung der Hände "Venus pudica" -
die sittsame Venus.

Sie wurde häufig bei antiken Darstellungen der Göttin verwendet. Das
Klassische Motiv war durch verschieden Nachbildungen in Italien
bekannt.



Oben rechst ist der Windgott Zephyr und seine Geliebte Chloris
abgebildet, die engumschlungen die Venus mit ihren Atem ans Ufer
blasen. Sie haben beide Flügel und sehen aus wie Engel oder
zauberhafte Märchengestalten. Ihre Aura ist von Blumen umgeben. Die
Venus, die im Zentrum gemalt ist, ist eine Göttin der Schönheit,
soeben aus dem Meer aufgestiegen, steht nackt auf einer Muschel. Die
Venus wirkt erotisch und rein. Sie hat lange rötliche Haare mit denen
sie mit einer Hand ihren Intimbereich verdeckt, mit der anderen Hand
verdeckt sie ihre Brüste. Sie ist nicht nur ein erotisches Symbol,
sondern auch eine Verkörperung der Schönheit und Inspiration für edle
Gedanken.

Am Ufer wird sie von einer Hore erwartet, die Venus in ein
blumenbesticktes Gewandt hüllen will. Die Hore ist in einen
hauchdünnen Kleid bekleidet. Im Hintergrund ist das weite Meer das
hinter dem Horizont verschwindet.



Mit seinem von der Linie her bestimmten Stil schuf Botticelli
allegorische - mythologische und religiöse Bilder.

Botticelli gilt seit seiner Wiederentdeckung auch als berühmtester
Maler mythologischer Allegorien.



Ich finde dieses Bild spiegelt die Merkmale der Renaissance gut
wieder: diese Epoche war von Rückbesinnung auf Werte und Formen der
griechisch - römischen Antike geprägt ( hier die Venus). Durch den
Zugang zu den antiken Schriften, der durch die Gelehrten ermöglicht
wurde, wuchs zuerst in Florenz gegen Ende des 14 Jahrhunderts das
Interesse an der griechisch - römischen Geisteswelt. Die italienische
Renaissance strahle auf fast alle europäische Länder des 16/17.
Jahrhunderts aus.

Die Tiefenillusion wurde in der Malerei sehr beliebt.

Man findet in den Werken Einfachheit und Klarheit, die im Verlauf der
Hoch - Renaissance durch komplizierteren Bildaufbau, komplexere
Formensprache und Themendeutung überlagert wurden.



Die dargestellten Personen sind von einer realistisch empfundenen
Körperlichkeit geprägt, die das in jener Zeit neu erwachte Interesse
an der Darstellung der menschlichen Gestalt verraten.



Botticelli besaß eine außergewöhnliche Fähigkeit, die Vorstellungen
seiner Auftraggeber in eine dem Bildinhalt entsprechende
Formensprache zu bringen, was ihn zu einem der gefragtesten Maler
seiner Zeit werden ließ.

Doch sein Erfolg hielt nicht lange an, der Ruhm Botticelli schwand in
erstaunlich schnellen Maße. Erst mit dem im 19. Jahrhundert
aufkommenden Interesse en der Renaissance wurde

seine Gemälde wiederentdeckt und gelangten zu einer bis heute
anhaltenden Berühmtheit.

Sandro Botticelli starb am Mai 17. Mai 1510. Er wurde in der Kirche
Ognissanti begraben.



Quellen: Das grosse Sammelwerk Maler, Botticelli,, Heft 29

Barbara Deimling, Sandro Botticelli, Benedikt Taschen Verlag, 1993

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