Verstädterung, Urbanisierung, Metropolisierung

Verstädterung, Urbanisierung, Metropolisierung


Verstädterung

- Verlagerung des Schwergewichts des sozialen Lebens vom Land in die Stadt u. die Durchdringung des Landes mit städtischen Lebensformen.
- weltweiter Prozeß
- Ausdehnung, Vermehrung und Vergrößerung der Städte eines Raumes nach Zahl, Fläche, Einwohner
- gleichzeitige Abnahme der Landbevölkerung
- besonders junge Menschen zählen zu den Migranten (Personen, die ihren Wohnsitz wechseln)
- Zuwachs der Städte durch: a) Zuwanderung
b) starke Geburtenzahlen wegen der jungen Bevölkerung
- Folgen: - Umweltprobleme
- Ernährungsprobleme - Hungersnöte
- Bauboom
- Ver - und Entsorgungsprobleme
- Slums, Elendsviertel bilden sich


Urbanisierung

- oft Gleichsetzung mit dem Begriff "Verstädterung" - trifft nur zum Teil zu, denn hier ist auch die Qualität des Lebens gemeint
(ärztliche Versorgung, kulturelle Einrichtungen, Kinos, Theater, Zoos, Schulen - Bildungseinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten)


Metropolisierung

- Städte mit mehreren Millionen Einwohnern
- Beispiele: Hauptstädte in Entwicklungsländern - Kairo
- kann zur Überballung führen: - New York
- Los Angeles
- San Francisco
- Folgen: - stärkere Konzentration der politischen, kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Aktivitäten
- Vergrößerung der entwicklungshemmenden regionalen Disparitäten
- Einteilung in Maginalsiedlungen


Landflucht

- massenhaftes Verlassen des Landes
- das Schlagwort für die Hauptrichtung der Binnenwanderung u. der beruflichen Mobilität vom Land zur Stadt u. aus der Landwirtschaft in die übrige Wirtschaft; Voraussetzung u. Begleiterscheinung der Industrialisierung.


Maginalsiedlung

- typisches Merkmal von Großstädten in Entwicklungsländer
- Entstehung: - Masse der Bevölkerung ist nicht in der Stadt unterzubringen - Randgebiete Alternative
- Folge: - Degradierung
- Verelendung
- Siedlung (Slum, Ghetto, Notunterkunft) von Bevölkerungsgruppen, die am Rande oder außerhalb des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens existieren.
- eine soziale Gruppe wird an den Rand verdrängt
- Gruppen sind nicht oder kaum an wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen Entscheidungen - Wirtschaftswachstum beteiligt
- soziale Spannungen - politische Instabilität
- explosionsartiges Bevölkerungswachstum - ökonomische und ökologische Probleme



Ursachen für Landflucht

pull - Faktoren push - Faktoren
(Motiv, das für Bevölkerung oder Wirtschaft (Motiv, das für Bevölkerung oder Wirtschaft
anziehend wirkt und damit eine abstoßend wirkt und damit eine Wanderbewegung/
Wanderbewegung/ Zuwanderung Abwanderung auslöst)
auslöst)

- Glitzerwelt Stadt abstoßend (Land)
- Mobilität besonders junger - keine Zukunftsperspektiven (Angst) - Leute keine Arbeit, geringe Alternativen ältere Menschen sind mehr bei der Berufswahl
verwurzelt auf dem Land - schlechte Infrastruktur
- bessere medizinische Versorgung - schlechte Lebensbedingungen
- bessere Berufs - und Arbeitschancen - kein fruchtbarer Boden (Desertifikation)
- bessere Arbeitsplätze - größeres - kein Landbesitz (meist Pacht)
Angebot - Einkommens und Arbeits - - Langeweile
möglichkeiten - Bauern haben keine Chance gegen die
- bessere Bildungsmöglichkeiten Konkurrenz großer Betriebe
(Schulen) - ökologischen Grenzen und Hemmnisse
- leistungsfähiges Sozialwesen der agraren Nutzung
- bessere Wohnverhältnisse - Versor - - Versorgungsprobleme
gung mit öffentlichen Leistungen - mangelnde Versorgung mit öffentlichen
- städtische Infrastrukturleistungen Dienstleistungen
(Wasser, Telefon, Gas) garantiert
- vermeintlich bessere Lebenssi -

abstoßend (Stadt)
- verstärkte Slumbildung
- überforderte Großstädte
- Ballungsräume
- Klassenunterteilung (arm - reich)
- Anstieg der Kriminalität
- enorme ökologische Belastung der Städte
- überforderte Verwaltungen bei Bereit -
stellung von den nötigen städtischen Infra -
strukturen
- verstärkte Slumbildung
- Klassenunterteilung (arm - reich)
- Anstieg der Kriminalität



Vorteile in der Slumbildung

    spielen wichtige Rolle: billige Unterkünfte für Arme und Wanderarbeiter dort leben Menschen ohne Schranken, ohne Rücksicht auf Stammes -, ethnische oder Rassenzugehörigkeit zusammen
kein Stamm beansprucht die Kontrolle über die Slumgegend
    werden für Neuankömmlinge zu einem wichtigen Trainingslager zum Leben und Überleben in der Stadt
Platz, wo man sich über erste Jobs und über das Stadtleben orientieren kann
    man findet unqualifizierte Arbeiten aller Kategorien - aber nur körperliche/ handwerkliche Tätigkeiten Akzeptanz von Leuten, die in eine normale Gesellschaft nicht (mehr) passen




Zustände in einer Maginalsiedlung

- mangelhafte sanitäre Einrichtungen
- gesundheitsgefährdene hygienische Verhältnisse
- drangvolle Enge in sozialer Isolation
- unterprivilegierte Bevölkerungsschichten in Notunterkünften
- Arbeitslosigkeit
- überbelegte Wohnungen - hohe Wohndichte - Verfall der Häuser (mangelhafte Bausubstanz)
- Verödung nach Geschäftsschluß
- starke Verkehrsbelastung, Parkprobleme, Käuferschwund
- unzureichende öffentliche Infrastruktur


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