Ketzer im Spätmittelalter

1 Ketzer im Spätmittelalter


Ketzer, auch Häretiker genannt, sind Menschen oder Glaubensbewegungen, die die dogmatischen Regeln der Kirche nicht befolgen und ihren Glauben frei ausleben. Sie versuchen durch Predigen, die anderen Menschen von ihrem Glauben zu überzeugen. Zum " Ketzertum" gehörten auch etliche Sektenbildungen. Als Ketzer wurden jene Menschen bezeichnet, die die dogmatischen Regeln (Dogmen, vorgegeben von den kirchlichen Oberhäuptern) der Kirche missachten und sie sich dazu berufen fühlen nach ihren"eigenen" Glauben des Christentums (oder auch der heiligen Schrift) leben und missionieren mit Gleichgesinnten. Ketzer treten vorallem im Spätmittelalter auf.


1.1 Berühmte Ketzer/Volkshäresien des Mittelalters:


1.1.1 Waldenser

Diese Bewegung war gegen die Praxis kirchliche Ämter zu kaufen, gegen Unkeuschheit, Maßlosigkeit, Korruption. Sie nannten sich die "Armen Lyons". Ihnen wurde vom Konzil verboten selbstständig zu predigen. Sie hielten sich nicht daran und wurden vom Bischof von Lyon vertrieben. Adeliger hatten Gefallen an der Religion der Ketzer, um keine Kirchensteuer zahlen zu müssen und ihre eigene Politik betreiben zu können. Es gab eine "Volksbibel" mit der Übersetzung der 4 Evangelien in gallisch - romanischer Volkssprache. Die Waldenser forderten, dass Männer und Frauen ohne Zustimmung der Bischöfe predigen durften. Sie bauten Leistungsgremien und Schulen. Es kam zur Ausbreitung der Waldenser nach Südfrankreich, Norditalien und Spanien. Auch Handwerker(innen) und Kaufleute wollten dieser Bewegung angehören. Die Folgen der Waldenserbewegung waren Bevölkerungswachstum, Ausweitung von Handel, Verkehr und Geldumlauf, Entstehung neuer Bevölkerungsschicht. Die Gelübde der waldensischen Prediger waren Gottesgehorsam, Keuschheit und Verzicht auf Lebensunterhalt. Waldenser wollten die kirchlichen Feste und das Fasten abschaffen, da es die Arbeitsfähigkeit und die Produktivität sänke. 1205 kam es zur Spaltung des Waldensertums. 1208 gab es Ketzerverfolgungen in Albigenserkriegen. Die waldensischen Gruppen schlossen sich wieder zusammen. Im goldenen Zeitalter (1. Jzt. des 13. Jht.) wurden die Waldenser in Italien anerkannt. Ende des 13. Jhts.: Vernichtung der Waldenserbewegung durch inquisitorische Verfolgungen unter Papst Gregor IX. Ab dem 19. Jht: Religionsfreiheit in Italien, sie existieren bis heute in Italien.

1.1.1.2 Petrus Waldes

Der Ort und das Datum seiner Geburt sind unbekannt. Er war ein Bürger von Lyon, im Handel tätig, war verheiratet und hatte 2 Töchter. Waldes stammte aus der mittleren Bürgerschicht. Damals hatte er eine 3 - jährige Existenzkrise und er wurde von mehreren Visionen heimgesucht. Er entschloß sich auf Rat eines Theologen, seinen gesamten Besitz den Armen zu schenken und lebte von da an von Almosen. Er schuf Vorsorge für Frau und Kinder, die in einer Abtei untergebracht wurden. Waldes begann aus der Bibel zu predigen, und zwar so als ob es direkt von Gott komme. Er bedrohte damit die Bischöfe, da es ihre Aufgabe war die Fragen der Glaubenslehre und der Moral zu behandeln. Es entstand eine Reformbewegung, die den Reichtum der Kirche kritisierte. 1180 wird Waldes ersucht, einige Glaubensbekenntnisse aus wichtigen Dogmen der christlichen Religion zu unterzeichnen. Er tat die, leugnete aber mit dem Katharertum etwas zu tun zu haben. Weiteres stellte er das religiöse System der Kirche in Frage. Er wurde aus Lyon vertrieben und verschwand spurlos.

1.1.2 Katharer:

Mit "Ketzer" waren im 12. und 13. Jahrhundert die Katharer gemeint. Sie waren die "Erzketzer" des Mittelalters. Sie waren auch als die "Jünger Satans" bekannt. Die Katharer selbst bezeichneten sich als die "guten Christen" und sie richteten sich gegen die Strukturen der römischen Kirche. Katharismus war keine auf Reformen bedachte Gegenkirche, sondern eine Strukturen überwindende Bewegung. 1143 traten sie erstmals in Köln als Bewegung auf. Auch Frauen waren Mitglieder dieser Gemeinschaft. Durch die "Geisttaufe" wurde man zu einen dieser "guten Christen". 1163 wurden bereits die ersten Menschen dieser Anhängerschaft am Scheiterhaufen verbrannt. Eine katharische Mission scheitert in England - Verfolgungen und Verbrennungen folgten. Die erste Dioziösengründung war in Albi/Frankreich. Katharer wurden auch die Albigenser genannt. Die Bewegung breitete sich bis nach Südfrankreich und Norditalien aus. Es fanden Kämpfe gegen den Katharismus, aufgrund machtpolitischen Überlegungen von Bischöfen, Grafen, etc. statt. Es kam allerdings zu keiner Verhinderung dieser Glaubensbewegung. Meist waren adelige Familien Mitglieder der Katharer. Wer den Katharern angehörte durfte nicht lügen, töten, kein Fleisch und keine Tierprodukte essen, musste sexuell enthaltsam leben, musste fasten und die Gebetsregeln einhalten. Frauen und Männer hatten das Recht in der Öffentlichkeit zu predigen und zu missionieren. Es kam immer wieder zu Konflikten zwischen Kirchenmännern und Katharer - Frauen, da diese Frauen sich immer mehr in die Glaubenslehre einmischten und es damals nicht ihrer gesellschaftlichen Stellung entsprach zu predigen. Dominikus, der Gründer des Dominikaner - Ordens, gründete für die bekehrenden Katharerinnen ein Haus, in Hoffnung sie doch noch zum rechten Glauben umzubekehren. Als ein päpstlicher Gesandter keine Hilfeleistung bei der Ketzerverfolgung durch den Grafen von Toulouse erreichen konnte und so die Exkommunikation zu dem Grafen aussprechen wollte, wurde dieser von Katharern ermordet. Die Kirche musste etwas unternehmen. Der Albigenser - Kreuzzug (Albigenser = wie Katharer außerdem noch bezeichnet wurden) begann 1209 und endete 1229. Dieser Kreuzzug beinhaltete viele Verbrennungen, es kam dennoch zur Neuorganisation der Katharer. Papst Gregor IX setzte Inquisition gegen die Katharer ein. Es kam zu Folter, Exkommunikation, Einkerkerung. Die Folge war die Ermordung vieler Inquisitoren. In Norditalien und Sizilien gab es Katharer bis zur 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die katharischen Wurzeln waren das Christentum, sie stützten sich auf die Evangelien und sie waren gegen gesellschaftlichen und geistigen Obrigkeiten. Weiteres erreichten sie in ihrer Gemeinschaft die Aufhebung des gesellschaftlichen Unterschieds zwischen Mann und Frau, Arm und Reich. Es kam Anfang des 16. Jahrhunderts zur Vernichtung des Katharismus, es ist nicht tatsächlich klar, ob ihre Praktiken vollständig dabei ausgerottet wurden. Es ist jedoch nicht klar, ob es je eine Widerlegung des katharischen Dualismus gegeben hatte. Katharer waren Christen, die auf christliche Fragen oft radikalisiert geantwortet haben. Sie forderten von jedem die absolute Weltentsagung.


1.1.3 Beginen:

Die Beginen waren religiöse Frauenbewegungen im Mittelalter. Sie war durch den Andrang religiös, motivierter Frauen, die gegen den Widerstand der Orden, Frauen aufzunehmen, kämpften entstanden. Zu den Mitgliedern gehörten Frauen des niederen Adels. 1206 fand die Gründung eines Frauenklosters in Südfrankreich statt. 1215 wurde ein Verbot erlassen, weitere Frauenklöster zu gründen, die Frauen mussten sich selbst organisieren. Beginen mussten mit Anfeindungen, Kritik, Spott und Häresieverdacht leben. Die Frauen konnte bei den Waldensern, Bogomilen und Katharern Gleichberechtigung erzielen. Die Beginen unterstanden anfangs dem Pfarrverband als Laien konnten aber um 1170 eine Ausgliederung erreichen und eigene Priester anstellen. Wegen ständigen Verführungen durch Mönche, Kleriker und Laien wurde ihr Keuschheitsgelübde ständig bedroht Ihre Aufgaben waren Krankenpflege, Totenbestattung, Textilhandwerk, Brotbacken, Bier brauen. Im rheinischen Raum entstanden Konvente mit 3 oder mehreren Frauen durch Eigeninitiative oder durch Stiftung. Beginen konnten die Ausgliederung aus dem Pfarrverband erreichen. Das Armutsideal wurde durchbrochen. Es wurde das Mindestalter für den Eintritt in ein Konvent mit 40 beschlossen. 1274 gerieten sie unter Häresieverdacht auf dem Konzil von Lyon. Anfang des 14. Jahrhunderts. begannen die Verfolgungen. Es wurden Verbote gegen bettelnden Beginen und öffentliche Predigen und Versammlungen vereinbart. Die Beginen wurden gegen 1312 aus den Konventen vertrieben, ihr Eigentum entzogen, verfolgt, verbrannt, eingekerkert. 1369 wurde die Vernichtung ihrer Schriften durch Kaiser Karl IV unternommen. Es kam zu keiner vollständigen Auslöschung des Beginentums. Ab 2. Weltkrieg wurden keine neuen Frauen mehr in Orden aufgenommen. In Belgien gab es noch bis 1988 30 Beginen.

1.1.4 Johanna von Orleans: (Jeanne d’Arc)

Ihr Geburtsdatum ist unbekannt. Sie war die Tochter einer Bauerfamilie aus Lothringen/Frankreich. Sie begann schon früh damit, Männerkleidung zu tragen. 1428, sie war gerade 18, lebte sie im Schloss von König Karl VII an der Loire. In dieser Zeit kämpfte England in einem kalten Krieg gegen Frankreich, um eine englisch - französische Doppelmonarchie unter britischer Führung zu erzwingen. Frankreich möchte das aber mit allen Mitteln verhindern.

Damals hatte Jeanne schon behauptet, sie hätte direkten Kontakt zu Heiligen und zu den Stimmen Gottes. Diese hätten sie dazu erteilt, König Karl im Kampf gegen die Engländer zu unterstützen. Dies würde allerdings gegen die gesellschaftliche Regeln und Stellungen der Frauen verstoßen. Dennoch erfüllte der König ihre Bitte. Jeanne d’Arc war unbeirrt von ihren Glauben an Gott und sie lebte in Keuschheit. Zuerst wurde sie dem Verpflegungskonvoi der Armee nach Orleans zugeteilt. Danach kämpfte sie gegen die Engländer. Am 8. Mai 1429 geben sich die Engländer geschlagen - Jeannes Prophezeiung wurde wahr. Trotz der Kriegzeiten waren ihr die täglichen Kirchenbesuche ein Bedürfnis. Sie war fasziniert von Waffen und sie verstand viel vom Kriegshandwerk. 1429 löste der König sein Heer auf - Jeanne verstieß gegen den ritterlichen Ehrenkodex. 1430 wurde sie von den Engländern in Gefangenschaft genommen. 1431 wurde Johanna von Orleans vor das Inquisitionsgericht in Rouen gebracht. Dort wurde sie der Ketzerei beschuldigt - Sie versprach keine Männerkleidung mehr zu tragen und so wurde sie zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie trug aber wieder Männerkleidung und wurde am Scheiterhaufen qualvoll verbrannt. Bis zu ihrem Tod war sie von ihrem Glauben überzeugt. 1450 fand eine Wiederaufnahme des Verfahrens durch Karl VII statt - dort wurde sie von "Schimpf und Spott" freigesprochen. 1920 wurde sie zur Heiligen ernannt.


1.1.5 Jakob Hutter


Sein Geburtsjahr ist ebenfalls unbekannt. Er war ein ausgebildeter Hutmacher. Er lebte in Tirol und beherrschte schon früh die "Lehre der Taufe". Er hielt nicht viel von der Kindertaufe, da er meinte, für die Taufe, bräuchte der jeweilige Mensch den Glauben dazu. Er verfasste keine schriftlichen Aufzeichnungen seines Glaubens. Seine 1. Gemeinde entstand in Welsberg. Dort führte er auch die ersten Taufen durch, 1529 versuchte ein Pfleger aus Welsberg Hutter festzunehmen, es gelang Hutter jedoch zu entkommen. Er reiste nach Mähren und forderte auch seine Gemeinde auf, ihm dorthin zu folgen. Dort gewann er Einfluss, die Gemeinde musste aber 1535 Mähren verlassen. König Ferdinand I wurde zum Feind Hutters. Er flüchtete nach Tirol und taufte dort weiter. Er wurde festgenommen, man verprügelte ihm und schütteten ihm danach Brandwein in die Wunden, um seinen Geist auszutreiben. Er verharrte in seinen Glauben und wurde am Scheiterhaufen verbrannt. Weitere Verfolgungen und Hinrichtungen seiner Anhänger folgten. Hutter war vielmehr ein Gotteslästerer und Aufrüher als ihn einen Ketzer zu nennen. Seine Taufpraktiken bedrohten dennoch das öffentliche Leben und die geistlichen Ämter von Adeligen, da sozusagen ihr Wort und ihre Aufgaben in Frage gestellt wurden. Außerdem war die Wiedertaufe, wie sie Hutter praktizierte im Mittelalter, besonders im Spätmittelalter verpönt und verboten - die Strafe darauf war der Tod. Über die Herkunft seiner Lehre weiss man nichts Genaues, er kannte wahrscheinlich die 7 Artikel der Täufer, die auf einer "Täuferkonferenz" schriftlich festgehalten wurden.


1.2 Die Inquisition (lat.: inquisitio: Untersuchung)

Die Inquisition ist ein bestimmter Abschnitt innerhalb eines Strafverfahrens, durch Folter unterstütztes Verhör von Ketzern. Die Inquisition ist in Spanien bis 19. Jht. in Gebrauch geblieben. Sie entstand aus Anlass der Ketzerbewegungen. Sie wurde von Papst Innozenz III eingeführt. 1209 wurde sie erstmals durch das Papsttum eingesetzt. Als Häretiker wurde man beschuldigt bei der Übersetzung von Bibeltexten in Volkssprache oder wenn man mit ketzerischen Kreisen verkehrte. Die Inquisitionsverfahren beraubte den Beschuldigten die wenigen Rechte die sie bei einer weltlichen Rechtsprechung gehabt hätten. Der Einspruch gegen ein Urteil war nicht möglich. Man konnte sich nur vor den Scheiterhaufen retten, indem man sich zur Ketzerei bekannte. 1233 entzog Papst Gregor den Bischöfen das Inquisitionsamt und übertrug es an die Dominikaner. Es folgte eine Ausforschung und Bespitzelung der Gläubigen, was zu Misstrauen unter dem Volk führte. Als Ketzer wurden jene erkannt, die nicht zum Gottesdienst oder zur Beichte erschienen. Es wurden sogar Skelette von Toten, die der Häresie verdächtigt wurden, ausgegraben und verbrannt. Das führte zum Angriff auf verantwortliche Inquisitoren. Es wurden die Franziskaner als Begleitung der Dominikaner eingesetzt. Um einem Verdächtigen ein Geständnis zu entlocken, wandte die Inquisition vorallem die Methode der FOLTER an. In Spanien blühte die Inquisition Ende des 15. Jahrhunderts auf und hielt sich bis zu den Napoleonischen Kriegen.










































Handout:
Die Ketzer

Ketzer waren Personen oder Volksgruppen, die sich gegen die Obrigkeiten und Systeme der Kirche widersetzten und ihren Glauben frei auslebten. Sie veranstalteten Predigten und Versammlungen.

Berühmte Ketzer waren:

Johanna von Orleans ("Jeanne d’Arc):

Bauernmädchen aus Lothringen, trug Männerkleidung, hatte Intuitionen von Heiligen, kämpfte an der Seite von König Karl VII gegen die Engländer, wurde gefangengenommen von den Engländer im Jahr 1430, Inquisitionsprozess in Rouen, verspricht dort Frauenkleider zu tragen, befolgt dieses Versprechen nicht, wird am Scheiterhaufen verbrannt, 1920 wird sie zur Heiligen ernannt.

Petrus Waldes è (siehe Waldenser)

Durch ihn entstand die Glaubensbewegung der Waldenser, stammte aus Lyon, Existenzkrise führte dazu, dass er seinen Besitz an die Armen verschenkte, lebte von Almosen, schaffte Vorsorge für Frau und Kinder. Waldes predigt aus der Bibel èstellt die Stellung der kirchlichen Oberhäupter in Frage, Kritik an der katholischen Kirche., hatte nichts mit dem Katharertum zu tun, wird aus Lyon vertrieben, und verschwindet spurlos.

Jakob Hutter

Er war Hutmacher in Tirol, war verheiratet, beherrschte die Grundlagen über die "Tauflehre", und hielt nichts von der Kindertaufe, da man als Kind keinen Glauben hätte und man für die Taufe Glaube benötige. Hutter führte keine schriftlichen Aufzeichnungen, gründete 1. Gemeinde in Welsberg, musste 1529 flüchten, reiste nach Mähren, gewann dort Einfluss, musste 1535 Mähren verlassen. König Ferdinand I war gegen Hutters Bewegung èFeind, Hutters Flucht nach Tirol, dort taufte er weiter, 1535 wurde er verhaftet, hielt bis zu seinem Tod an seinen Glauben fest und ließ sich nicht beirren, wurde am Scheiterhaufen verbrannt, Hinrichtungen an seine Anhänger.

Weitere einflussreiche Ketzer des MA:

Sebastian Franck
Thomas Mützner
Philipp Jakob Spener
Girolamo Savonarola

Glaubensbewegungen/Ketzerbewegungen

Katharer: Erzketzer, im 12. und 13. Jht. verbreitet, richten sich gegen die röm. Kirche, 1143 erster Auftritt in Köln, Frauen ebenfalls beteiligt, 1163 erste Verbrennungen am Scheiterhaufen, Geisttaufe, Dioziösengründung in Albi, Toulouse, Carcasonne, Agen, Frauen und Männer durften missionieren, Aufstand gegen die Frauen, Dominkus gründet Frauenklöster (siehe Beginen), 1209 - 1229: Albigenserkreuzzüge, Neuorganisation der Katharer, Papst Gregor IX setzt erstmals Inquisition ein, Ende des 13 Jhts. keine Katharerinnen in Südfrankreich, 1321 alle Erzketzer verbrannt, haben keine dogmatische Festlegung ihrer Lehren, Gott ist der Schöpfer des Guten, Satan des Bösen, ihre Wurzeln sind das Christentum, lehnen sich gegen geistliche und weltliche Oberhäupter, schafften die Aufhebung des Unterschieds in der Gesellschaft zwischen Mann und Frau, fordern äußerste Weltentsagung, Vernichtung der Katharer, keine vollständige Ausrottung.


Waldenser: Wanderprediger, Armutsfanatiker, gegen den Kauf von kirchlichen Ämtern, Unkeuschheit, Maßlosigkeit, Korruption der kirchlichen Oberhäupter, Verbot von öffentlichem Predigen, wurden aus Lyon vertrieben, Adelige waren Anhänger, orientierten sich an Strategien der Katharer, "Volksbibel", Kritikausübung an Bischöfe, verbreitet nach Südfrankreich, Italien, Spanien; Folgen durch die waldensische Bewegung: Bevölkerungswachstum, Handelausweitung, neue Bevölkerungsschicht, 1205: Spaltung, 13. Jht in Italien anerkannt, Ende d. 13. Jht: Verfolgung durch Inquisition, 19. Jht: Religionsfreiheit

Beginen: Frauenbewegung, entstanden durch den Widerstand Frauen in Orden aufzunehmen, oder zur Priesterweihe anzuerkennen, Beginen gründeten Konvente, 1274 Häresieverdacht, Verfolgungen+Verbrennungen, Vernichtung der Schriften, keine Auslöschung dieser Bewegung,

Weitere Bewegungen:

Armutsbewegungen
Bogomilen
Geissler
Hussiten

Die Inquisition

war eine Art Strafverfahren gegen die Ketzer und Hexen, eingeführt durch Papst Innozenz III, wurde von den Bischöfen durchgeführt, Ketzer waren u.a. auch, Menschen, die mit ketzerischen Gruppen zutun hatten und Bibeltexte in Volkssprache übersetzten; man hatte keine Rechte in diesem Verfahren, 1233 wurde Inquisition an Dominikaner übertragen, unmenschliche Methoden, Ketzerei wurde mit der Folter und mit Tod am Scheiterhaufen bestraft. Inquisition löste Misstrauen unter den Menschen aus, weil sie gezwungen wurden einander zu be, Einspruch gegen Urteil nicht möglich, einzige Rettung: Bekennung zum Glauben è Inhaftierung, Franziskaner waren humaner als Dominikaner, und als Begleitung eingesetzt

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