Effi Briest

Theodor Fontane

Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. Mit 15 Jahren lernt er seine zukünftige Verlobte und Ehefrau Emilie Rounet kennen. Im selben Jahr schreibt er sein erstes Gedicht: "Schlacht bei Hohenkirch".
Als er die Schule beendet hat beginnt er eine Apothekerlehre bei seinem Vater. Fünf Jahre später erscheint seine erste veröffentlichte Novelle: " Geschwisterliebe". Trotz mehrerer schwerer Krankheiten erscheinen zwei Ausgaben seiner Gedichtsammlung "Das grüne Buch". Als dieses Erfolg hatte, gab er das Apothekendasein bei seinem Vater auf und machte das Abitur nach um anschließend Medizin oder Geschichte zu studieren. Sechs Jahre danach verlobt er sich mit Emilie Rounet. Im Jahre 1849 gibt er die Apothekerlaufbahn dann ganz auf, um freier Schriftsteller zu werden, was nicht ganz einfach ist, er wird an mehreren Stellen abgewiesen und eröffnet dann selbständig eine Schülerpension, in der er selbst Englisch unterrichtet. In diesem Jahr (1851) wird auch sein erster Sohn geboren. Um in seiner Pension auch andere Fächer unterrichten zu können, geht er an die Universität. Sein zweiter Sohn wird geboren, stirbt aber nach 2 Wochen, ebenso wie der dritte Sohn. Er zieht dann 1855 nach London und studiert abermals, seine Familie folgt ihm im Laufe des Jahres. Auch sein nächstgeborener vierter Sohn stirbt, die Familie geht zurück nach Berlin, wo der fünfte Sohn geboren wird. Fontane kehrt nach Berlin zurück und erlebt dort im Jahre 1860 die Geburt seiner ersten Tochter.Neu motiviert beginnt er seine Laufbahn als Kriegshistoriker, sein größtes Werk ist "Deutscher Krieg".
Nun wird der 6. Sohn geboren. 1878 beginnt Fontanes Novellenzeit, eingeleitet durch "Vor der Sturm", wobei er in dieser Zeit sehr von seiner Frau unterstützt wurde. Kurz nach seiner Hochzeit stirbt dann auch sein erster Sohn. Er bekommt verschiedene Auszeichnungen, erleidet eine schwere Morphiumvergiftung und beginnt 1892 Effi Briest. 1895 ist das Buch fertiggestellt und wird mit großem Erfolg veröffentlicht.
Im Jahre 1898 stirbt Fontane im Alter von 79 Jahren durch Herzschlag.





















Effi Briest:

Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit, die etwa der Geschichte des Buches von Theodor Fontane entspricht. Das reale Vorbild Effis ist Elisabeth Freiin von Plotho. Da man sie Else nannte und ein Ort in der Umgebung Briest hieß, sagte man später nach der Veröffentlichung des Romans " Effi Briest ist Else aus der Nähe von Briest.". Zur Zeit des Romans gab es gerade große Fortschritte in der Welterkenntnis, man orientierte sich mehr nach der Wissenschaft und weniger nach der Kirche; es entstand ein neues Menschenbild vom von Umwelt und Zufall bestimmten Wesen. Zu jener Zeit aber galt es als unmoralisch, Vorgänge wie z. B. Ehebruch zu beschreiben, es wurden statt dessen Symbole verwendet, wie in "Effi Briest" der Brief von Crampas an Effi, den Instetten findet und so den Ehebruch seiner Frau Effi bemerkt. Die frühere Ehe war etwas öffentliches, nichts privates mehr, man heiratete nicht der Liebe, sondern des Willens der Eltern oder der Erbfolge wegen. Früher war das Ansehen in der Gesellschaft und der Ehrzustand der Adeligen das einzige was zählte, was Fontane aber nicht tolerierte (Duell!).
Fontanes bestimmtes Strukturelement ist der Dialog und dessen Formen, was auch gerade in "Effi Briest" wieder deutlich wird.

Quellen: "Durchblick" Band 321 (Alexander Geist)
"Oldenbourg - Interpretationen T. Fontane, Effi Briest" 1992 (Elisabeth Hamann)
"Fontane" Helmuth Nürnberger

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