Die Kindermörderin

HEINRICH LEOPOLD WAGNER

D I E K I N D E R M ö R D E R I N

Das Buch ist ein Drama aus der Epoche Sturm und Drang.
Es handelt von einem Mädchen, das vom Leutnant von Gröningseck verführt wird und so in ihr Unglück gestürzt wird
Evchen, die Tochter von einem reichen Metzger geht mit ihrer Mutter, Frau Humbrecht auf einen Ball. Es ist Evchens erster Ball und wäre es nach ihrem Vater gegangen, hätte sie gar nicht dort sein sollen. Nach dem Ball gehen der Leutnant von Gröningseck, Evchen, und Frau Humbrecht auf ein Zimmer. Dort verabreicht von Gröningseck Evchens Mutter Punsch mit Schlafpulver. Dann will er Evchen verführen, was ihm auch gelingt. Evchen hat ein schlechtes Gewissen deswegen und verfällt in tiefe Depressionen.
Am nächsten Morgen streiten sich Herr und Frau Humbrecht darüber, dass Evchen auf einem Ball war. Herr Humbrecht findet, sie sei viel zu jung und hätte auf einem Ball eigentlich überhaupt nichts zu suchen. Als sich Magister Humbrecht, ein Geistlicher und Herrn Humbrechts Vetter, einmischt und meint, dass auch er schon öfters auf einem Ball gewesen sei, verlässt Evchens Vater wütend den Raum.
Doch auch Leutnant von Gröningseck wird vom schlechten Gewissen geplagt. Er liebt Evchen wirklich und bereut zutiefst, ihr diese Schande angetan zu haben. Zu allem Überfluss, bemerkt sein Zimmerkollege, Leutnant von Hasenpoth, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Hasenpoth weiß, dass von Gröningseck mit Evchen geschlafen hat, weil dieser von ihm dass Schlafpulver bekommen hat. Als der Magister kommt und erzählt, dass Evchen in letzter Zeit sehr melancholisch sei und niemand sie aufheitern könne, lässt ihr von Gröningseck durch den Magister ausrichten, dass er mit ihr fühlen kann und er hofft, dass es ihr bald wieder besser geht. Da kommt der Major und sagt von Gröningseck, dass sein Urlaub genehmigt worden ist. Von Gröningseck ist froh darüber und erzählt von Hasenpoth, dass er Evchen, sobald er von seinem Urlaub zurückkommt, heiraten will.
Währenddessen hat sich an Evchens Zustand noch immer nichts geändert. Sie ist melancholisch und verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll. Ihr Mutter, die sich sehr um sie sorgt, möchte unbedingt von Evchen wissen, was los ist. Doch Evchen kann es ihr nicht sagen, da sie sich zu sehr vor ihrem strengen Vater fürchtet. Als ihr Vater hereinkommt und Evchens Gesicht sieht, glaubt er, sie habe ihrer Mutter alles gebeichtet. Darüber ist er sehr erleichtert und er und seine Frau lassen Evchen alleine. Da kommt Leutnant von Gröningseck in Evchens Zimmer und verspricht dem verzweifelten Mädchen, sie nach seinem Urlaub zu heiraten. Evchen meint, dass er nichts versprechen solle, dass er nicht halten kann und sagt, dass sie sich und das Kind eher umbringen würde, als dass sie mit dieser Schande leben würde. Außerdem möchte sie ihren Eltern das nicht antun.
Ein paar Wochen später bekommt Evchen einen Brief vom Leutnant von Gröningseck, indem dieser vorschlägt, dass sie doch lieber von Hasenpoth heiraten solle, da er nicht der Richtige für sie wäre. Enttäuscht und betrogen läuft Evchen weg. Sie sagt nur der Hausmagd Bescheid. Am Morgen kommt der Magister und liest Herrn Humbrecht einen Brief vor, indem steht, dass Evchen ein Kind von von Gröningseck bekommen würde. Er meint auch, dass er dem Brief keine Beachtung geschenkt hätte, wenn nicht Evchen in der Kirche bei der Predigt, die vom siebten Gebot, du sollst keusch sein, umgefallen wäre. Und deshalb hat es auch den Anschein, dass an dem Brief etwas dran ist. Als dann auch noch ein Polizeihelfer kommt, der Frau Humbrecht ihre gestohlene Tabakdose zurückbringen will, kommt Herr Humbrecht dahinter, dass seine Frau und seine Tochter mit von Gröningseck in einem Bordell gewesen sind. Das wussten allerdings weder Frau Humbrecht noch Evchen. Um das alles aufzuklären will Herr Humbrecht Evchen holen und erfährt von Lissel, ihrer Hausmagd, dass sie weggelaufen ist. Der Polizeihelfer und sein Chef Herr Fiskal leiten sofort die Suche nach Evchen ein, da man befürchtet, sie könnte sich etwas antun.
Einige Monate später bekommt Evchen, die bei Frau Marthan, einer Lohnwäscherin, Unterschlupf gefunden hat, ihr Kind. Frau Marthan weiß nicht, wer Evchen ist. Sie glaubt, dass sie das ehemalige Stubenmädchen der Humbrechts sei. Als Evchen von Frau Marthan erfährt, dass ihre Mutter an gebrochenem Herzen gestorben ist, beichtet ihr Evchen, wer sie wirklich ist. Es wurde eine Belohnung für denjenigen ausgesetzt, der etwas von Evchen hört und deshalb schickt sie Frau Marthan zu ihrem Vater damit sie sich die Belohnung holen kann. Während Frau Marthan Evchens Vater holt, bringt diese aus einer tiefen Depression heraus ihr Kind um.

Leseprobe auf der Seite 79, Zeile 26 bis zur Seite 80, Zeile 33.

Zunächst macht ihr ihr Vater nur Vorwürfe, doch als ihn Frau Marthan darauf anspricht, verzeiht er Evchen. Der Magister kommt und sagt, dass der Brief, den Evchen von von Gröningseck bekommen hat eine Fälschung von von Hasenpoth ist und das dieser tatsächlich noch immer vorhat Evchen zu heiraten. Doch Evchen glaubt das nicht mehr und als ihr Vater sieht, dass sie ihr Kind ermordet hat, verstößt er sie abermals. Die vom Magister verständigte Polizei kommt und Evchen wird zum Tode verurteilt. Evchen selbst sieht diese Verurteilung als ihre gerechte Strafe an.

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